Elektroautos: Wohin mit den alten Autobatterien?

Verschleißteile haben immer nur eine begrenzte Lebensdauer, die sich bei häufiger Nutzung verkürzen kann. Autobatterien aus Elektroautos sollen zwar auch nach acht Jahren noch um die 80 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit besitzen. Doch was passiert mit den Zellen, wenn sie nicht mehr eingesetzt werden können?

Das Recycling von Autobatterien ist ein Thema, das in den kommenden Jahren immer wichtiger wird. Mit steigender Akzeptanz der Elektroautos muss sich auch in größerem Umfang um die Entsorgung der alten Autobatterien gekümmert werden.

Elektroautos machen Recycling zu einer Herausforderung

Elektroautos sollen in den kommenden Jahren die Straßen erobern. Noch hält sich deren Akzeptanz in Deutschland in Grenzen. Doch dies könnte sich schon bald ändern. Wichtigster Bestandteil sind die Autobatterien, die in diesen Fahrzeugen Enormes leisten müssen. Die Hersteller versprechen, dass diese auch nach acht Jahren noch etwa 80 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit besitzen. Sobald diese 80 Prozent jedoch nicht mehr erreicht werden, ist ein Austausch dringend notwendig.

Recycling-Projekt „Second Life“

Es gibt mittlerweile einen interessanten Ansatz zur sinnvollen Weiterverwendung der ausgemusterten Autobatterien. Diese werden zu großen Blöcken zusammengefasst und in ein großes Batteriesystem umgewandelt. Ein interessantes Pilotprojekt gibt es bereits in Lünen. Dort wurden gebrauchte Smart- und Mercedes-Batterien zu einem gigantischen Block zusammengesetzt. Dieser soll nach Aussage von Mercedes noch mindestens zehn Jahre stationär genutzt werden können.

Einsatz im Bereich erneuerbarer Energien

Der Bereich der erneuerbaren Energien greift ebenfalls auf die alten Autobatterien zurück. Da nicht konstant Energie erzeugt wird, sind Zwischenspeicher notwendig, die eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung möglich machen. Die ausgemusterten Autobatterien leisten auf diesem Gebiet hervorragende Dienste. Vor allem Bosch und Vattenfall engagieren sich in diesem Bereich.

Japaner mit interessanter Alternative

Der japanische Hersteller Nissan bietet ebenfalls eine vielversprechende Variante zur Nutzung der Autobatterien an. Der Hersteller hat gemeinsam mit der Firma Eaton einen Energiespeicher entwickelt, der aus den recycelten Autobatterien gebaut wird. Dieser kann dafür sorgen, dass die Energiekosten drastisch reduziert werden. Er speichert überschüssige Energie und stellt sie bei Bedarf zur Verfügung. Außerdem ist er gleichzeitig eine Art Notaggregat, das Strom bereitstellt, wenn es zu einem Ausfall kommen sollte.

Die genannten Möglichkeiten zeigen deutlich, dass es zwar eine Herausforderung ist, die alten Autobatterien zu verwerten. Gleichzeitig wird auch klar, dass es unzählige Varianten mit großem Potenzial gibt. Doch trotzdem müssen die Autobatterien irgendwann vollständig recycelt werden. Das Fraunhofer Institut hat bereits eine Lösung entwickelt, mit der die wichtigsten Stoffe wie Kobalt, Nickel und Lithium herausgetrennt werden können, um diese dann wiederzuverwenden. Wird der Prozess optimiert, ist er schon bald in großem Rahmen einsatzfähig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert