Impfungen für Kinder

Impfungen für Kinder – Welche sind sinnvoll?

Welche Impfungen sollte mein Kind bekommen?

Impfungen für Kinder sind laut STIKO (Ständigen Impfkommision) ein wichtiger Bestandteil der Kindergesundheit. Zahlreiche Krankheiten, die früher tausende Kinder das Leben gekostet haben, spielen heute für viele keine Rolle mehr. Aber welche Impfungen gibt es eigentlich? Welche sind sinnvoll für Kinder? Wir vergleichen für Sie die offiziellen Impfempfehlungen mit einer unabhängigen Empfehlung der Stiftung Warentest.

Warum überhaupt impfen?

Imfstoff für KinderGrundsätzlich sind Impfungen dazu da, das Ausbrechen von Infektionskrankheiten zu verhindern. Impfstoffe enthalten abgeschwächte Versionen eines Krankheitserregers, sodass der Körper ohne Gefahr Antikörper bilden kann. Bei einem echten Erregerbefall sind diese Antikörper dann sofort verfügbar, wodurch ein Ausbruch der Krankheit verhindert wird. Ein Erreger wird aus zwei Gründen für eine Impfung ausgewählt: Zum einen kann die von ihm verursachte Krankheit starke Komplikationen hervorrufen. So endet beispielsweise auch heute noch jede zehnte von Meningokokken ausgelöste Krankheit bei Säuglingen tödlich. Zum anderen kann der Erreger sehr ansteckend sein, wie zum Beispiel bei Masern. Auch wenn das individuelle Sterberisiko gering ist, kann es bei ungenügender Impfdeckung der Bevölkerung zu hohen Todeszahlen kommen.

Laut Weltgesundheitsorganisation sterben immer noch jeden Tag etwa 400 Kinder an Masern. Besonders viele Tote kommen aus Entwicklungsländern, in denen Impfstoffe oft nicht verfügbar sind. Auch wenn die Impfraten in Deutschland hoch sind, kam es 2015 zu einem Masernausbruch in Berlin. Mehr als 570 Menschen erkrankten, ein ungeimpfter anderthalbjähriger Junge starb an den Folgen.

Ist ein genügend großer Teil der Bevölkerung geimpft, setzt die sogenannte „Herdenimmunität“ ein. Da die meisten Menschen immun sind, finden Erreger keine Möglichkeit, sich zu vermehren und zu verbreiten, wodurch auch das Ansteckrisiko der Nicht-Geimpften gering wird. Das ist besonders wichtig für Menschen, deren Gesundheitszustand keine Impfung zulässt. Diese Personen können nur durch hohe Impfraten der Gesamtbevölkerung geschützt werden.

Hinweis: Vorsorge-Zusatzversicherungen übernehmen Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen, wie U6a, U9a und J2 sowie die Schutzimpfungen mit einem Budget bis zu 2.000 EUR in 24 Monaten aus dem Gesamtbudget.

Impfempfehlungen bieten erste Orientierung

Offizielle Impfempfehlungen werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut herausgegeben. Die ehrenamtlichen Kommissionsmitglieder werden alle drei Jahre vom Bundesministerium für Gesundheit bestimmt. Dreimal im Jahr finden Treffen statt, in denen über Nutzen und Risiken neuer und bereits verwendeter Impfstoffe diskutiert wird. In Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut werden Studien erstellt, auf deren Grundlage Entscheidungen für oder gegen Impfstoffe gefällt werden.

Betrachtet wird dabei zum einen der individuelle Nutzen einer Impfung, zum anderen aber auch das Gemeinwohl der Bevölkerung. Die Ergebnisse werden kompakt zum Impfkalender zusammengefasst. Dieser gibt an, in welchem Lebensabschnitt welche Impfungen durchgeführt werden sollten.

Den Empfehlungen der STIKO muss nicht Folge geleistet werden. Da in Deutschland keine Impfpflicht besteht, ist die Impfentscheidung letztlich auch eine individuelle Risikoabschätzung. Ist die Gefahr von Schäden durch Krankheiten für mein Kind größer als die Gefahr von Impfnebenwirkungen? Wenn Sie und Ihre Familie die einzigen nicht geimpften Menschen in Deutschland sind, ist eine Ansteckung natürlich sehr unwahrscheinlich. Es ist aber zu bedenken, dass zum Beispiel bei Masern eine Durchimpfrate der Bevölkerung von unter 95 Prozent bereits zum Verlust der Herdenimmunität führt und so mit einer Ansteckung Nicht-Geimpfter zu rechnen ist.

Im Einzelfall sind Abweichungen sinnvoll

Auch wenn man den Einschätzungen der Kommission vertraut, kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, Impfungen auszulassen oder zusätzliche Impfungen durchzuführen. Chronische Immunschwächen und bestimmte Allergien können dazu führen, dass Impfungen zu riskant werden. Bei akuten Erkrankungen muss eine Impfung eventuell verschoben werden. Ihr Kinderarzt ist verpflichtet, mit Ihnen eventuelle Probleme abzuklären.

Zusatzimpfungen, die nicht im Impfkalender stehen, können beispielsweise bei Auslandsreisen sinnvoll sein, wenn dort andere Erreger als in Deutschland verbreitet sind. Impfempfehlungen und Informationen für einzelne Länder finden Sie unter anderem in den Länderinformationen des Auswärtigen Amtes und bei diesem reisemedizinischen Infoservice. Sinnvoll ist auch ein Gespräch mit einem zu reisemedizinischer Beratung qualifizierten Arzt.

Besonders Schwangere müssen einige Dinge beachten, um das ungeborene Kind nicht zu gefährden. Einige Impfstoffe enthalten Erreger, die zwar keine Krankheit auslösen, sich aber trotzdem vermehren können. Für den erwachsenen Menschen ist dies kein Problem, das Ungeborene könnte dadurch aber überfordert werden. Noch wichtiger: Krankheiten wie Röteln, die bei Erwachsen häufig auch ohne bleibende Schäden vorübergehen, können bei Ungeborenen zu Missbildungen und Fehlgeburten führen.

Nur die von der STIKO empfohlenen Impfungen sind von den Kassen verpflichtend zu bezahlen. Fehlende Impfungen können aber bis zum vollendeten 18. Lebensjahr kostenfrei nachgeholt werden. Ob und welche zusätzlichen Impfungen übernommen werden, klären Sie bitte mit Ihrer Krankenkasse.

Diese Impfungen werden empfohlen

Die Stiftung Warentest befragte 2012 ein eigenes, unabhängiges Expertenteam zu Impfeinschätzungen. Die in einem Artikel veröffentlichten Empfehlungen decken sich weitgehend mit denen der STIKO, ein paar Abweichungen gibt es aber. 2013 veröffentlichte die STIKO eine Stellungnahme zu diesen Abweichungen. Im Folgenden fassen wir für Sie alle von der STIKO empfohlenen Schutzimpfungen zusammen und vergleichen diese mit den Aussagen der Warentest-Experten.

Vorweg aber noch eine Sache: Sollten Sie sich entscheiden, bestimmte Impfungen nicht durchzuführen, ist es trotzdem ratsam, die empfohlenen Impfzeitpunkte der anderen Impfungen einzuhalten. Viele Impfstoffe bieten erst nach mehrmaligem Stechen einen zuverlässigen Schutz. Auch die Auffrischimpfungen sollten nicht vergessen werden.

Mumps, Masern, Röteln und Windpocken gefährlicher als ihr Ruf

Kleinkinder ImpfenDiese Krankheiten zählen zu den sogenannten „Kinderkrankheiten“ und werden daher oft als harmlos angesehen. Dabei bedeutet Kinderkrankheit nur, dass diese wegen des hohen Ansteckungsrisikos bei den meisten Menschen bereits im Kindesalter ausbrechen.

Besonders Mumps und Masern sind nicht ungefährlich. Mumps führt bei 15 bis 20 Prozent der Erkrankten zu Hirnhautentzündungen. Außerdem leidet jeder vierte bis zweite männliche Jugendliche unter schmerzhaften Hodenentzündungen, die bis zur Unfruchtbarkeit führen können. Die hochansteckenden Masern können Mittelohr-, Lungen- und Gehirnentzündungen hervorrufen. Etwa einer bis drei von 1.000 Masern-Erkrankten stirbt an den Folgen.

Röteln und Windpocken (Varizellen) stellen für Kinder eine kleinere Gefahr da, in seltenen Fällen kann es aber auch hier zu Entzündungen kommen. Aufpassen müssen werdende Mütter: Röteln in den ersten acht Schwangerschaftswochen führen bei 90 Prozent der Embryos zu Schäden. Bei Windpocken passiert das weniger häufig, Komplikationen können aber sogar zum Tod des Ungeborenen führen. Um nicht geimpfte Frauen nicht zu gefährden, ist es deshalb trotzdem sinnvoll, eine möglichst hohe Impfrate in der Bevölkerung zu erreichen.

Die STIKO empfiehlt eine Dreifach-Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln und zusätzlich eine Einzelimpfung gegen Windpocken (MMR+V). Ein vorhandener vierfacher MMRV-Impfstoff wird nicht empfohlen, da bei diesem ein erhöhtes Risiko für Fieberkrämpfe vorliegt.

Stiftung Warentest empfiehlt keine Windpocken-Impfung

Abweichend dazu spricht sich die Stiftung Warentest gegen eine Windpocken-Immunisierung aus und empfiehlt nur den MMR-Impfstoff. Die Begründung: Es sei nicht genau bekannt, wie lange die Immunisierung anhält. Die Impfung könne also einen Krankheitsausbruch ins Erwachsenenalter verschieben, der dann oft mit wesentlich größeren Komplikationen einhergeht.

Die STIKO antwortete darauf, dass ein Rückgang der Windpocken-Impfungen die Herdenimmunität gefährde. Das würde dann dazu führen, dass ältere Menschen mit schlechter Immunisierung erkranken, da mehr Viren im Umlauf sind. Außerdem seien gerade die Kinder gefährdet, die jetzt nicht geimpft werden, weil die momentan noch hohe Impfrate eine Erkrankung im Kindesalter unwahrscheinlich mache und somit auch hier die Erkrankung später aufträte.

Wenn Sie sich gegen eine Windpocken-Impfung entscheiden, Ihr Kind aber bis ins jugendliche Alter nicht erkrankt ist, dann sollten Sie überlegen, die Impfung nachzuholen, um keine spätere Erkrankung zu riskieren.

Hinweis: Wenn Sie sich gegen eine Windpocken-Impfung entscheiden, Ihr Kind aber bis ins jugendliche Alter nicht erkrankt ist, dann sollten Sie überlegen, die Impfung nachzuholen, um keine spätere Erkrankung zu riskieren.

Tetanus, Diphtherie, HiB, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B

Tetanus, Diphtherie und HiB (Haemophilus influenzae Typ B) sind von Bakterien übertragene Krankheiten mit einer Todesrate von 5 bis 20 Prozent. Im Gegensatz zu den anderen  Krankheiten verbreitet sich Tetanus über Erreger, die überall im Erdreich vorkommen. Diese gelangen beispielsweise durch Verletzungen beim Spielen in den Körper. Eine Immunisierung der Bevölkerung durch hohe Impfraten ist hier nicht möglich, eine Impfung verringert aber das individuelle Erkrankungsrisiko drastisch.

Der Keuchhusten (Pertussis) gefährdet besonders Neugeborenen und Säuglinge, da hier die größten Komplikationen auftreten können. Während sich die Krankheit bei Kindern und Erwachsenen meistens bloß durch starken Husten bemerkbar macht, können bei Säuglingen Lungenentzündungen, Atemstillstand, Krampfanfälle und Gehirnentzündungen auftreten. In Europa gilt die Kinderlähmung (Poliomyelitis) als ausgerottet, was aber nicht bedeutet, das eine Impfung nun nicht mehr nötig wäre. Sie führt bei jedem 100. bis 1.000. Erkrankten zu bleiben Lähmungen von Gliedmaßen und manchmal auch der Atemmuskulatur. Heute tritt sie vor allem in Afrika und Asien auf, kann bei niedrigen Impfraten aber auch hier wieder eingeschleppt werden.

Säuglinge von Hepatitis besonders gefährdet

Hepatitis tritt in verschiedenen Typen auf, in Deutschland wird gegen den Typ B geimpft. Der die Krankheit auslösende Erreger ist einer der meist verbreitetsten der Welt, etwa zwei Milliarden Menschen sind oder waren infiziert. Verbreitet wird er durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Drogenkonsumierende, Menschen mit wechselnden Sexualpartnern und Menschen in medizinischen Berufen sind deshalb besonders gefährdet. Gefährlich ist Hepatitis wegen möglicherweise auftretenden Beschädigungen der Leber und auftretendem Leberkrebs.

Schwangere können die Hepatitis ihrem Kind übertragen. Das passiert meistens während der Geburt, eine Infizierung während der Schwangerschaft oder beim Stillen durch die Muttermilch ist auch möglich. Die Übertragung auf das Kind ist besonders gefährlich, da bei Säuglingen das Komplikationsrisiko mit 90 Prozent sehr hoch liegt.

Sechsfach-Impfung bietet umfassenden Schutz mit nur einem Pieks

STIKO und Stiftung Warentest empfehlen eine Sechsfach-Impfung. Eltern haben manchmal Bedenken, dass das Immunsystem ihres Kindes von der Menge an Erregern überfordert wird. Die heutigen Kombinationsimpfstoffe enthalten aber insgesamt viel weniger Erreger als die Einzelimpfstoffe, die früher verwendet wurden. Und auch wenn die Mehrfach-Impfung eine leicht erhöhte Nebenwirkungsrate hat: Die Summe der Nebenwirkungen von sechs Einzelimpfungen ist wesentlich höher. Zusätzlich werden dem Kind unnötige Stiche erspart und der Kontakt mit Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln und Wirkungsverstärkern minimiert.

Pneumokokken und Meningokokken C

Auch diese Bakterien gefährden überwiegend Säuglinge und Kleinkinder. Pneumokokken können Lungen- und Hirnhautentzündungen auslösen, auch bleibende Nervenschäden und Hörverlust sind möglich. Zwei bis zehn Prozent der Erkrankungen verlaufen tödlich. Meningokokken lösen zusätzlich zu Hirnhautentzündungen auch Blutvergiftungen aus. Hier stirbt ebenfalls ungefähr jeder Zehnte, bleibende Schäden treten genauso häufig auf.

Impfstoff gegen Meningokokken B seit 2013 verfügbar

Wie die Hepatitis treten Meningokokken in verschiedenen Typen auf. Der Typ C macht in Deutschland rund ein Viertel der Erkrankungen aus, zwei Drittel werden vom Typ B verursacht. Obwohl mehr Menschen am Typ B erkranken, empfiehlt die STIKO bislang nur eine Impfung gegen den Typ C. Der Grund: Ein Impfstoff gegen Typ B kam erst 2013 auf den Markt. Die zumindest kurzzeitige Wirksamkeit des Impfstoffs und die Sicherheit der Geimpften ist durch Studien belegt, aber Details zu Langzeit- und Herdenimmunisierung sind noch nicht vollständig geklärt.

2016 starteten Eltern aus Großbritannien, deren Kinder an Folgen der Meningokokken B schwer erkrankten, eine Werbekampagne, um auf diesen Erreger aufmerksam zu machen. In einer Petition an das Parlament forderten sie die grundsätzliche Impfung von Neugeborenen. Mehr als 800.000 Menschen unterzeichneten. Mit Erfolg: Als erstes Land der Welt führte Großbritannien umfassende Impfungen gegen den Typ B ein, die Erkrankungsrate halbierte sich.

Da die Impfung gegen Meningokokken B nicht Teil des Impfkalenders ist, sind Krankenkassen nicht verpflichtet, die Kosten dafür zu übernehmen. Einige Kassen zahlen trotzdem, manche aber nur unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. bei ärztlicher Empfehlung.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), impfen-info.de,

Quelle:www.impfen-info.de, CC BY-NC-ND

Stiftung Warentest empfiehlt zusätzliche Meningokokken-Impfung im Jugendalter

Da noch unklar ist, wie lange der Schutz gegen Meningokokken C anhält, empfiehlt die Stiftung Warentest eine erneute Impfung zwischen 11 und 15 Jahren, diesmal als Mehrfach-Impfstoff gegen die Typen A, C, W-135 und Y. Die STIKO antwortete, dass diese zweite Impfung bereits diskutiert würde. Die Typen A, W-135 und Y spielten in Deutschland aber kaum eine Rolle, und es gäbe keine Hinweise, dass ins Erwachsenenalter verschobene Krankheiten ein Problem darstellen. Bis heute ist keine zweite Impfung von der STIKO vorgesehen.

Übrigens: In Österreich und der Schweiz steht eine zweite Meningokokken Impfung im Impfplan.

Humane Papillomviren (HPV)

Humane Papillomviren können Gebärmutterhalskrebs auslösen aus und werden sexuell übertragen. Sie verursachen etwas 70 Prozent aller Fälle dieser Krebsart weltweit. Seit 2014 wird eine Impfung bei jedem Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, auf jeden Fall aber vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Bei etwa zwölf von 100.000 infizierten Frauen tritt tatsächlich Krebs auf, drei sterben daran.

Nach der Einführung der HPV-Impfung im Jahr 2007 entstanden heftige Diskussionen um deren Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Kosten. 2009 veröffentlichte die STIKO dazu eine Stellungnahme, in der sie nach Auswertung der wissenschaftlichen Daten weiterhin eine Impfung empfiehlt.

In Österreich und der Schweiz wird eine HPV-Impfung auch Jungen empfohlen. Das dient in erster Linie dazu, das Infektionsrisiko nicht geimpfter Mädchen zu verringern. Auch die Deutsche Gesellschaft für Urologie spricht sich aus den gleichen Gründen für eine Impfung von Jungen aus. Ein direkter Nutzen entsteht für geimpfte Jungen aber nicht.

Wichtig: Die Impfung ersetzt keine Früherkennungs-Untersuchungen. Nicht jeder Gebärmutterhalskrebs wird durch HPV verursacht.

Rotaviren

Diese Viren verursachen Darminfektionen, die bei Säuglingen besonders schwer verlaufen. 2012 stand keine entsprechende Impfung im Impfkalender. Trotz einer geringen Wirkungsdauer des Impfstoffs von zwei bis drei Jahren, empfahl die Stiftung Warentest eine Impfung aller Säuglinge, um die bei diesen auftretenden, schweren Komplikationen zu vermeiden. Mittlerweile ist eine Rotaviren-Impfung auch Teil des Impfplans der STIKO.

Rotaviren sind momentan die einzigen Erreger, gegen die eine Schluckimpfung empfohlen wird. Anstatt den Impfstoff mit einer Spritze zu injizieren, wird dieser oral eingenommen und ist somit für das Kind weniger unangenehm.

Grippe (Influenza)

Alljährlich kommt der Aufruf zur Grippeimpfung. Sie schützt immer nur bis zum nächsten Winter und muss dann wiederholt werden. Eine Grippe verläuft meist harmlos, kann bei bereits geschwächten Menschen aber zu Komplikationen führen. Von der STIKO empfohlen wird sie deshalb nur Risikogruppen wie chronisch Kranken, Schwangeren und über 60-Jährigen.

Die Stiftung Warentest legt nahe, dass es Sinn machen kann, Kinder und Jugendliche zu impfen. Wegen ihrer großen Zahl an sozialen Kontakten verbreiten sie die Grippeviren besonders stark. Eine hohe Impfrate von 90 Prozent bei Kindern kann dadurch auch nicht geimpfte Personen aus Risikogruppen schützen.

Änderungen STIKO zu 2017 / 2018 - Teil 3

Eine Zeit lang wurde von der STIKO für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren eine Lebendimpfung über Nasenspray emfohlen. Da diese jedoch keine nachweislich erhöhte Wirkfähigkeit als die Injektions-Methode vorzeigen konnte, werden nun beide Methoden gleichermaßen angeraten.

Regelmäßige Untersuchungen der Kinder sind wichtig

Impfungen schützen vor gefährlichen Infektionskrankheiten und sind damit ein wesentlicher Teil der Kindergesundheit. Es gibt aber noch eine Vielzahl anderer Dinge, die eine gesunde Entwicklung des Kindes beeinträchtigen können. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die U-Untersuchungen für Ihr Kind durchführen lassen. Viele Gefahren entstehen erst gar nicht, wenn die zugrundeliegenden Probleme rechtzeitig erkannt werden. Auch wenn die meisten U-Untersuchungen von den Krankenkassen bezahlt werden, ein gesetzlicher Anspruch besteht leider noch nicht auf alle.

Zum Schluss ein Hinweis in eigener Sache

Dieser Artikel dient nur zur Aufklärung und Erklärung, welche Impfungen für Kinder zur Verfügung stehen. Zudem teilt er mit, warum diese Impfungen aus Sicht der STIKO sinnvoll oder eben nicht sinnvoll sind. Da es in Deutschland keine Impfpflicht gibt, steht es in Ihrem eigenen Ermessen, ob Sie Ihre Kinder impfen lassen. Dieser Artikel und auch wir als Unternehmen beziehen in der Impffrage keine Position, da auch in unserem Kollegenkreis unterschiedliche Meinungen vorherrschen.

Wie stehst Du zu dem Thema Impfungen für Kinder? Schreib uns doch ein kurzes Statement zu Deiner Meinung. Wenn Dir der Artikel gefallen hat, darfst Du ihn auch gerne teilen.


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