Grundsätzlich kann man sagen, dass Trendprodukte immer die jeweilige Zielgruppe, zumeist die jüngeren gezielt anspricht. Doch entgegen der Meinung, dass das Internet „Neuland“ ist, ist es faktisch so, dass uns die Computer schon eine lange Zeit begleiten. Je älter das Computer Zeitalter wird, umso breiter wird auch die Altersstruktur, der Computer- und vor allem online affinen Nutzer. Man kann somit ganz unverblümt sagen, dass diese Zielgruppe nicht in Vergessenheit geraten darf, und man auf diese Kaufkraft nicht verzichten sollte.

Wenn man sich die Fakten anschaut, wird einem Shopbetreiber schnell klar, dass diese Zielgruppe nicht zu verkennen ist. Beziehen wir uns auf die Einwohnerzahl in Deutschland, reden wir hier von rund 17 Millionen Einwohnern, die mindestens 65 Jahre alt sind. Wenn man den Prognosen des statistischen Bundesamtes glauben schenken darf, wird sich bis zu dem Jahr 2030 diese Zahl auf etwa 23 Millionen erhöhen. Sollte man den Blick noch weiter in die Zukunft werfen, wird man nach dem bisherigen Entwicklungsstand sogar jeden dritten Einwohner in Deutschland in dieser Zielgruppe wieder finden.

Natürlich haben solche Prognosen immer ein wenig den Character, als würde man in die Glaskugel schauen. Faktisch wird sich die Entwicklung aber in diese Richtung bewegen, wenn man die bisherige Geburtenrate zu Grunde legt. Auch wenn diese seit kurzer Zeit wieder zunehmend ist, ein Trend zur Besserung ist hier noch nicht erkennbar.

Auf Basis dieser Fakten ist es klar, dass die zukünftigen Kunden immer älter werden und eine entsprechende Kaufkraft mit sich bringen. Bisher werden für Statistiken, wie auch bei der ermittlung von Fernsehquoten, die Werberelevante Zielgruppe der 14- bis 49- Jährigen heran gezogen. Es wird Zeit diese Zielgruppe entsprechend zu erweitern.

Darf man einer Studie glauben schenken, verfügt die zukünftigen Zielgruppe der 55- bis 69-jährigen über eine Kaufkraft von rund 7,5 Milliarden Euro und zwar pro Monat und nur auf Deutschland bezogen! Wenn man auf Basis dieser Zahlen nun die Kaufkraft nach den Altersgruppen unterteilt, entfallen somit rund 29 Prozent auf die Gruppe der über 60 jährigen! Somit ist diese Zielgruppe eindeutig nicht zu unterschätzen.

Lange Zeit gab es den Tenor, dass sich diese Genearation nicht im Internet aufhalten würde. Aber bitte erinnern Sie sich: Wie war es bei Ihnen vor 25 Jahren im Büro? Der PC ist seit mindestens 25 Jahren aus der Standardausstattung von Schreibtischjobs nicht mehr weg zu denken. Wenn Sie vor 25 Jahren noch junge 35 Jahre alt gewesen sind, so sind Sie heute bereits in der Zielgruppe angekommen. Die meisten Leser unserer Website sind auch im Schnitt in dem Alter zwischen 25- und 45jahre. Können Sie sich vorstellen in 15-20 Jahren auf dem PC zu verzichten? Vermutlich nicht! Der Computer und grade moderne Systeme wie Smartphones und Tablets spiegeln eine Art von Lebensqualität wieder.

Wenn man sich eine andere Statistik mit den Daten aus dem ersten Quartal 2014 anschaut, stellt man fest, dass über 15 Millionen Internetnutzer ab 55 Jahre aus Deutschland regelmäßig im Internet aktiv sind. Von diesen 15 Millionen „Silver Surfern“ gaben 87,8 Prozent bzw. 13,17 Millionen an, dass für sie das Internet eine Informationsquelle für Waren und Diensleistungen ist.

Wie bereite ich mich für die Silver Surfer vor?

Zunächst sollte überlegt werden, wie die Waren und Contentpräsentation aussieht. Man darf nicht vergessen – im Alter lassen manche Körperfunktionen nach und auch die Sehleistung kann beeinträchtig werden. Achten Sie bei der Präsentation auf eine klare Sprache und nutzen Sie eingängige Erklärungen. Achten Sie bei der Produktdarstellung auf klare, große Bilder. Sollten Sie Ihre Produkte mit Models präsentatieren, dann achten Sie auf das richtige Alter und die korrekte Optik. Der Kunde soll sich mit Ihren Produkten identifizieren können. Sollte das Produkt für mehrere Altersgruppen passen, dann machen Sie doch PRoduktbilder mit Models aus unterschiedlichen Zielgruppenschichten. So grenzen Sie nicht eine Gruppe aus sondern bieten eine maximale Identifikation an.

Optimieren Sie die Bedienung. Mit klaren Strukturen und einer effektiveren Bedienung steigern Sie den Komfort auf Ihrer Website und bieten Ihren Kunden ein besonderes Kauferlebnis an. Achten Sie auch auf eine gut lesbare Schriftart. Haben Sie sich in einem Lebensmittelladen noch nie über die viel zu klein gedruckte Zutatenliste geärgert?  Achten Sie auf die Geschwindigkeit Ihrer Website. Die Geduld, wenn etwas nicht funktioniert, lässt oft im Alter nach.

Die Optimierungen haben aber auch einen netten Nebeneffekt: Die meisten Änderungen sprechen auch die junge Generation an.

Wie sind Sie aufgestellt und wie wichtig ist dieses Thema für Ihr Angebot?

Sind Sie bereit für die Silver Surfer?

Verwenden Sie eine gut lesbare Schrift
Der Text sollte in jedem Fall gut und klar struktuiert und gut lesbar sein. Egal auf welchem Endgerät. Am besten nutzen Sie einen hohen Kontrast. Schwarz auf Weiß ist weiterhin die beste Wahl!

Achten Sie auf die passende Sprache
Auch wenn dieser Fakt nicht auf mich zutrifft: Vermeiden Sie „denglisch“. Schreiben Sie keine endlosen Romane. Platzieren Sie die Fakten oben, damit diese direkt und klar verständlich in das Auge fallen!

Seien Sie seriös
Schaffen Sie vertrauen. Zeigen Sie wer Sie sind und wie die Prozesse ablaufen. Geben Sie Ihrem Shop ein Gesicht. Achten Sie auf gute und nicht gekaufte Bewertungen. Nutzen Sie Prüfsiegel. Vermeiden Sie Übertreibungen und hauen Sie nicht zu sehr auf den „Putz“.

Der persönliche Kontakt ist das a&o!
Bieten Sie Ihren Kunden kompetente Ansprechpartner und seien Sie zu den üblichen Zeiten erreichbar. Achten Sie auf geschultes und kompetentes Personal und achten Sie auch auf eine zügige Beantwortung der Emails. Nutzen Sie am besten ein Ticketsystem, damit Ihnen keine Anfragen verloren gehen und alle Mitarbeiter informiert sind. Auch ein Chat auf Ihrer Website ist empfehlenswert.

Bieten Sie die bekannten Zahlsysteme an
Nichts verunsichert die Käufer so sehr, als unbekannte Zahlsysteme. Bieten Sie lieber mehr Zahlsysteme an, als zu wenig. Der Kunde soll bei Ihnen kaufen und zahlen. Das kann er nur, wenn er die Systeme kennt und dann auch nutzt.