Was macht Kurkuma bei Entzündungen?

Die gelbe Wurzel der Pflanze Curcuma longa ist als Gewürz schon lange in Europa etabliert, nämlich als Hauptbestandteil von Curry. In Indien, ihrem Heimatland, ist Kurkuma außerdem als Heilpflanze in Gebrauch. Das gelbe Pulver soll verschiedene Heilwirkungen haben. Unter anderem verwendet das Ayurveda Kurkuma gegen Entzündung, gegen Leberprobleme, und allgemein gegen Zivilisationskrankheiten. Was sagt die westliche Forschung: Kann ich mit Kurkuma eine Entzündung behandeln?

Kurkuma-Pulver, Kurkuma-Öl, Kurkuma-Extrakt



      

Der wichtigste Wirkstoff der Kurkumawurzel, das Curcumin, ist tatsächlich ein guter Entzündungshemmer, allerdings nur im Reagenzglas. Denn im Menschen (oder in der Versuchsmaus) bleibt Curcumin im Darm einfach liegen und wandert wieder aus dem Körper, anstatt ins Blut überzugehen. Und der beste Entzündungshemmer der Welt hilft nichts, wenn er nicht an die betroffene Stelle des Körpers kommt. Damit scheidet Kurkuma bei Entzündung als Heilmittel leider aus, wenn es sich um Gelenkentzündungen handelt, um Muskelprobleme oder um eine Mittelohrentzündung. Geht dagegen es um eine Entzündung der Darmschleimhaut, zum Beispiel Colitis Ulcerosa, dann könnte Kurkumapulver* oder –Extrakt* tatsächlich helfen, denn in den Darm kommt der Wirkstoff ja. Und geht es um die Haut, dann gibt es für die äußere Anwendung das ätherische Kurkumaöl*, das du in neutralem Öl verdünnen oder in einer selbst gemischten Salbe verwenden kannst.

Kurkuma-Nanopartikel – die große Hoffnung der Krebsforschung

Im Reagenzglas hemmt Kurkuma nicht nur eine Entzündung, sondern hat noch einige weitere Wirkungen. Eine davon: Es aktiviert bei Krebszellen den programmierten Zelltod, aber lässt gesundes Gewebe leben. Kurkuma könnte also vielleicht Krebs heilen, wenn man den Wirkstoff nur in den Blutkreislauf der Patienten bekäme. Verschiedene Forschungsgruppen arbeiten deshalb an Tricks, mit denen man das Curcumin durch die Darmschleimhaut schleusen kann, und am besten auch die Leber davon überzeugt, es nicht gleich wieder abzubauen. Aktuell laufen Versuche mit Micellen (Fetttröpfchen), in die Curcumin eingeschlossen ist, und mit Nanopartikeln, an die man es koppelt. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.

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