Ist die private Pflegeversicherung wirklich nötig?
Die private Pflegeversicherung soll die Lücke schließen die in Ihren persönlichen Finanzen entsteht, wenn Sie zum Pflegefall werden. Die Fragen sind aber: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das Sie zum Pflegefall werden und wird die Lücke dann auch vollkommen geschlossen? Denn denjenigen Personen, die nicht ins Pflegeheim kommen im Alter, bringt eine Versicherung die nur in diesem Fall bezahlt nichts. Zudem kommt die Nutzlosigkeit, wenn das Geld am Ende nicht für das Pflegeheim oder die Hauspflege ausreicht.
Unzählbar ist die Nummer der verschiedenen Versicherungsarten die jetzt schon in Deutschland zu finden sind. Die Sache ist aber die, dass Sie die meisten gar nicht brauchen. Zu den wichtigsten gehören die Haftpflicht-, Schäden-, Krankheit-, und Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Die restlichen sind außer bei individuellen Fällen überflüssig. Das gilt zum Beispiel für Hausbesitzer, die eine Hausratversicherung abschließen können oder Arbeitende von denen die Angehörigen abhängen und deshalb Lebensversicherungen abschließen.
Die private Pflegeversicherung ist zurzeit sehr beliebt. Sowohl bei Alt, als auch bei Jung. Den die Angst zum Pflegefall zu werden und nicht genug Geld zu haben um diese Kosten zu befriedigen ist groß. Dabei geht es um 4 Kernfragen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das Sie im Alter wirklich Pflege brauchen, ab welchem Alter, wo Sie die Pflege bekommen werden und wieviel die Pflege pro Monat kosten wird. Von den Menschen in Deutschland die 70 Jahre alt waren (im Jahr 2011), brauchten etwa 15 Prozent Pflege, die meisten wurden mit 80 Jahren zum Pflegefall. Und davon wurden circa 70 Prozent im eigenen Hause gepflegt und nur 30 Prozent kamen in ein Pflegeheim.
Der Stiftung Warentest, hat letztes Jahr ausgerechnet das ungefähr 55 Prozent der Gebrechlichen nur in die erste Stufe der Pflegestufen fallen. Von den 1000 Euro Kosten die daraus aufsteigen, werden rund 450 Euro von Staat, per gesetzlichen Pflegeversicherung, übernommen und die restlichen 550 Euro müssen die Betroffenen selbst tragen. Wenn der Betroffene ins Pflegeheim kommt werden die 450 Euro zu 1000 Euro und die 550 Euro werden zu 800 Euro, bei der ersten Pflegestufe. Wenn der Aufenthalt im Pflegeheim sich auf 10 Jahre ausdehnt, werden die Kosten auf 66.000 Euro oder 96.000 Euro aufsummiert, je danach ob die Person zu Hause bleibt oder ins Pflegeheim kommt. Nun kommt heraus, dass die Pflege vielleicht doch nicht so teuer ist wie gedacht. Denn die Angst vor der Ungewissheit macht jedem zu schaffen, egal wieviel Geld man hat. Schließlich geht es hier nur um einen schlichten Rentensparplan. Falls man die Zahlungen mit 2 Prozent pro Jahr bis zum 80-sten Lebensjahr abzinst, kommen die Werte von 61.000 und 89.000 heraus.