Donnerstag, 24. November 2016

Film: Fantastic Beasts and Where to Find Them

Fantastic Beasts and Where to Find Them (3D)
Regie: David Yates
Nach einem Drehbuch von J. K. Rowling
UK, 133 Minuten

Nur wenige Lehrbücher aus der magischen Welt von Hogwarts werden namentlich genannt. Newt Scamanders "Fantastic Beasts"  ist ein Lehrbuch für das erste Schuljahr. Es verwundert nur wenig, dass aus dieser Referenz im ersten Harry Potter-Roman ein Prequel von J.K. Rowling entwickelt wurde.

Leider wurde für die Verfilmung einmal mehr David Yates als Regisseur  ausgewählt. Magie muss sich im Roman und natürlich auch auf der Leinwand entfalten, doch dieser Wunsch nach langsamen Elementen versteht weder der Regisseur, noch das überwiegend junge Publikum.

Ich hatte das Glück den Film im Original auf einer großen Leinwand zu sehen.

Mehrere Reihen hinter mir saß eine Reihe von US-Teenagern, die regelmäßig zu hören waren, wenn die Geschwindigkeit der Handlung abnahm. Es gab eine klare Ausnahme und das war das Vorstellen der fantastischen Wesen in ihrem "Tier"-Park. Bereits vorher treten bisher ungesehene Wesen auf, aber nun werden eine Vielzahl gezeigt, und es wurde still im Kino. Die Fantasie von Rowling und den Entwicklern der Wesen ist großartig. Leider endet diese und weitere Szenen mit den Wesen viel zu schnell.
David Yates wählt stattdessen den durch dumpfe Comic-Verfilmungen bekannten Stil der hektischen Schnitte und rasenden Szenen. Es gibt viel zu viel Destruktion und Rekonstruktion.
Hier wurde wie in fast allen 3-D-Filmen unnötig gespart. Warum wird nicht mit HFR gearbeitet, wie Peter Jackson beim Hobbit vorgemacht hat. Dann und nur dann wären diese Szenen wirklich sehenswert. In der normalen Aufnahme verwischt immer wieder das Bild und es ist eine unangenehme Anstrengung für die Augen.
Die Hektik, die Yates für die Verfilmung gewählt hat, wird durch das Getöse von James Newton Howard verstärkt. Die Filmmusik ist mehrmals unangemessen und würde zum DC-/Marvel-Universum passen.

Diese Kritik ist auch deshalb so scharf, weil es ein Film ist, der keine positiven kindlichen oder jugendlichen Personen hat und seine Charaktere (die Guten wie die Bösen) sind Erwachsene. Erwachsene Zuschauer haben andere Sehgewohnheiten, aber hier wird für Kinder und Jugendliche ein Film produziert.
Mit ist es ein Rätsel, wie dieser Film trotz einer Hinrichtung und anderen brutalen Morden mit Blick auf die Opfer eine Altersfreigabe von sechs Jahren hat. Da werden einige Eltern Alpträume ihrer Kinder ertragen müssen.

Trotz der Kritik gebe ich den Film 7 von 10 möglichen Punkte (entsprechend Schulnote 2-), denn es gibt viele gelungene Szenen, viele herzliche Lacher durch Anspielungen auf Irrungen und Wirrungen der USA.

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