Aushalten, Angreifen, Assistieren – Die Rollenverteilung im Clan

Ein guter Clan braucht vor allem eines: Teamarbeit. Wenn sich jeder selbst der Nächste ist, im Alleingang losstürmt und seine Aufgaben vernachlässigt, endet das schnell in einer katastrophalen Niederlage. Aus diesem Grund muss vor jedem Wettkampf die Rollenverteilung geklärt werden. Hierbei gibt es von Spiel zu Spiel Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten. So sind in erfolgreichen eSports-Teams häufig drei hauptsächliche Verantwortungsbereiche erkennbar:

  1. Der Tank;
  2. der Damage-Dealer (offensiv und defensiv);
  3. der Unterstützer.

Das gilt selbstverständlich für MMORPGs wie „World of Warcraft“, lässt sich aber auch (zumindest teilweise) auf teambasierte Ballerspiele übertragen. Einige der beliebtesten Vertreter dieses Genres stellen klar definierte Charakterklassen zur Wahl, etwa der populäre Shooter „Overwatch“. Und selbst wenn die Spielmechanik keine expliziten Rollen festlegt, wie beispielsweise bei „CS:GO“, ergibt es dennoch Sinn, sie in der eigenen Strategie zu berücksichtigen. Deshalb sollte man schon bei der Rekrutierung neuer Clan-Mitglieder ihre persönlichen Stärken und Schwächen analysieren, um sie einer geeigneten Rolle im Team zuzuweisen.

Muss einstecken können: Der Tank

Der Tank bei „WoW“ hat die wichtige Aufgabe, die gegnerischen Angriffe auf sich zu lenken und dabei am Leben zu bleiben. Da er in einem Raid üblicherweise vorangeht, ist er oft der inoffizielle Anführer und benötigt dafür eine gute Dungeon-Kenntnis und ein hohes Selbstbewusstsein.
Bei „Overwatch“ steht der Tank schon allein wegen seiner Körpergröße automatisch im Kreuzfeuer und bietet seinen kleineren Heldenkollegen damit ein lebendiges Schild gegen Feindbeschuss.
Der sogenannte „Entry Fragger“ bei „CS:GO“ versucht ebenfalls, die Aufmerksamkeit des Gegners zu erringen und ihn schon früh in ein Feuergefecht zu verwickeln. Das hohe Risiko, das er damit für sein Team in Kauf nimmt, macht ihn einem Tank nicht ganz unähnlich.

Muss austeilen können: Der Damage-Dealer

Der Damage-Dealer (kurz: DD) bei „WoW“ konzentriert sich darauf, dem Feind so viel Schaden wie möglich zuzufügen, und agiert dabei abwechselnd offensiv und defensiv.
Unter den „Overwatch“-Helden gibt es sowohl Angreifer (zum Beispiel Tracer) als auch Verteidiger (zum Beispiel Widowmaker), die allesamt über eine hohe Angriffskraft verfügen, mit der sie ihre Kontrahenten unter immensen Druck setzen können.
Denselben Effekt erfüllen bei „CS:GO“ ganz verschiedene Rollen: Der AWP-Spieler zum Beispiel dezimiert die feindlichen Reihen aus der Ferne und der Lurker lauert an unerwarteten Orten auf der Map, um das Gegnerteam zu verunsichern und in die Defensive zu drängen.

Muss sich um alle kümmern: Der Unterstützer

Unterstützer bei „WoW“ und „Overwatch“ haben immer alle Hände voll zu tun, denn sie müssen das gesamte Team (insbesondere den Tank) mit Heilungszaubern und Buffs am Leben erhalten – echtes Micro-Management also.
Bei „CS:GO“ ist das natürlich nicht der Fall, dafür gibt es aber den „Supporter“. Er ist ein wahres Allround-Talent, das jederzeit zur Stelle sein muss, um einem in Not geratenen Teamkollegen zur Seite zu stehen. Das kann auf verschiedene Weise geschehen, etwa indem er Rückendeckung gibt, Informationen über den Feind sammelt oder den Entry Fragger mit Granaten und Flashbangs unterstützt.

Natürlich ist diese Rollenverteilung nicht verpflichtend, sondern soll als generelle Orientierung dienen. Stirbt ein Teamkollege, kann es manchmal notwendig sein, fließend zwischen den Aufgaben zu wechseln. Es sei übrigens jedem gegönnt, einen Vergleich zwischen „WoW“, „Overwatch“ und „CS:GO“ für absurd zu halten. In jedem Fall sollte dieser Artikel den Anstoß geben, sich eine genaue Rollenverteilung für den eigenen Clan zu überlegen.


Bildrechte: Flickr Otakuthon 2017 – Overwatch Pikawil CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert