Montag, 30. Mai 2016

Zimt - unterschätztes Heilmittel

Zimt: Diabeteskiller und Fatburner

Nachdem ich mich nun einige Zeit mit der Wirkung verschiedener Lebensmittel befasst habe und immer wieder erstaunt war, was die Einen oder Anderen Lebensmittel alles können, habe ich hier mal eine Menge Informationen zum Thema ZIMT zusammengestellt.

Zimt ist ein äußerst effektives Naturheilmittel. Zimt kann die Blutzuckerwerte und außerdem den Cholesterinspiegel senken. Gleichzeitig kurbelt Zimt als wärmendes Gewürz den Stoffwechsel an, was hilfreich sein kann, wenn man Gewicht verlieren möchte. Zimt ist außerdem sehr reich an sekundären Pflanzenstoffen, so dass er zur Krebsprävention eingesetzt werden kann. Zimt stellt damit bei sehr vielen Beschwerden ein hervorragendes Nahrungsergänzungsmittel dar, das so manche Therapie begleiten und deren Wirkung verstärken kann.

Zimt ist die Rinde des tropischen Zimtbaumes. Zur Zimternte schneidet man Zweige des Zimtbaumes ab, entfernt deren innere Rinde und trocknet sie. Das Ergebnis sind Zimtstangen. Werden sie gemahlen, erhält man Zimtpulver.

Zimt ist für die meisten Menschen nichts weiter als ein Gewürz für Cappuccino, Milchreis und Lebkuchen. Doch kann der Zimt natürlich nichts dafür, wenn seine tatsächlichen Fähigkeiten einfach vergessen wurden und er nur noch als aromatisierende Zutat für die eine oder andere Leckerei genutzt wird.

Zimt – Einst wertvoller als Gold

In Wirklichkeit spielt Zimt jedoch in der allerersten Liga der Naturheilmittel mit. Einst hielt man den Zimt für wertvoller als Gold , balsamierte mit ihm ägyptische Adlige ein und stellte ihn – gemixt mit Nelken und Wasser – in den mittelalterlichen Krankenzimmern auf, um auf diese Weise die Beulenpest fern zu halten. Innerlich und äußerlich verabreichte man den Zimt gegen nahezu alles – von Fußpilz bis hin zu Magen-Darm-Infekten.

Das alles klingt recht abenteuerlich. Doch bestätigen wissenschaftliche Studien längst die antimikrobielle Wirkung des Zimts, so dass sich niemand zu wundern braucht, warum der Zimt früher erfolgreich bei all den genannten Problemen eingesetzt wurde – ob nun bei bakteriellen Infekten des Verdauungssystems oder als Fußpuder bei Pilzinfektionen. Apropos Fußpuder: Zimt nimmt – in Schuhe oder auf Füße gestreut – jeden Schweißgeruch mit sich fort.

Zimt reguliert den Blutzuckerspiegel

Die bekannteste und faszinierendste Eigenschaft des Zimts ist jedoch seine Blutzucker senkende Wirkung. Die Entdeckung dieser speziellen Wirkung des Zimts soll sich folgendermaßen zugetragen haben: Einst wollten Wissenschaftler den Einfluss verschiedener Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel testen. Auch ein Apfelstrudel mit viel Zimt war darunter. Die Forscher waren sich selbstverständlich sicher, dass der süße Strudel den Blutzuckerspiegel stark anheben werde. Doch stieg der Blutzuckerspiegel nicht so dramatisch, wie das nach einem zimtfreien Strudel der Fall war. Sofort führte man eine weitere Studie durch, in deren Mittelpunkt der Zimt stand. Das Ergebnis der Untersuchung wurde bereits im Jahr 2003 im Fachmagazin Diabetes Care veröffentlicht und war mehr als erstaunlich:

Es nahmen 60 Testkandidaten teil, die bereits seit Jahren wegen ihres Typ-2-Diabetes in Behandlung waren. Zwar mussten sie noch kein Insulin spritzen, aber Medikamente nehmen, die ihre Insulinausschüttung ankurbeln sollten.

Man teilte die Probanden in sechs Gruppen auf. Gruppe 1 erhielt täglich zwei 500-mg-Kapseln mit Zimt (also insgesamt 1 g Zimt), Gruppe 2 nahm sechs Zimt-Kapseln (3 g) und Gruppe 3 sogar 12 Zimt-Kapseln (6 g). Die Gruppen 4, 5 und 6 stellten die entsprechenden Placebo-Gruppen dar. Die Kapseln wurden unmittelbar nach den Mahlzeiten eingenommen. Gruppe 1 nahm je eine Kapsel nach dem Frühstück und dem Abendessen. Die Gruppen 2 und 3 nahmen dreimal je ein Drittel ihrer Tagesdosis nach jeder Hauptmahlzeit.

Die Teilnehmer aßen weiterhin ganz normal und blieben auch bei ihren verordneten Medikamenten.

Nach 20 Tagen der Zimteinnahme zeigte sich nur in der 6-g-Gruppe ein signifikant niedrigerer Blutzuckerspiegel. Nach 40 Tagen jedoch war auch der Blutzuckerspiegel der anderen beiden Gruppen gesunken – und zwar genauso erfreulich (um 18 bis 29 Prozent) wie in der 6-g-Gruppe.

Das bedeutet: Die Blutzucker regulierende Wirkung des Zimts ist nicht dosisabhängig und setzt schon bei einer Tagesdosis von 1 Gramm Zimt pro Tag ein, nur eben nicht nach 20 Tagen wie bei 6 Gramm, sondern erst nach 40 Tagen. In den Plazebogruppen blieb hingegen alles beim Alten. Es konnten keine Änderungen des Blutzuckerspiegels beobachtet werden.

Zimt reduzierte jedoch nicht nur den Blutzuckerspiegel der Testpersonen, sondern senkte praktischerweise gleichzeitig ihre LDL-Blutcholesterinwerte sowie ihre Triglyceridwerte – und zwar um 10 bis 24 Prozent (Cholesterin) und um 23 bis 30 Prozent (Triglyceride). Die Werte des "guten" HDL-Cholesterins hingegen wurden idealerweise nicht gesenkt.

Selbst 20 Tage nachdem die Zimtbehandlung längst beendet war, konnten die Patienten noch die positiven Auswirkungen des Zimts an sich beobachten. Besonders interessant dabei war, dass die Langzeitwirkungen bei jenen Patienten, die zuvor die niedrigste Zimtdosis eingenommen hatten, am stärksten ausgeprägt waren, was erneut darauf hinweist, dass zwei Zimtkapseln pro Tag (1 g Zimt) völlig ausreichen.

Eine weitere Studie, die im Jahr 2007 im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde, zeigte, dass Zimt vermutlich unter anderem deshalb den Blutzuckerspiegel senkt, weil er die Magenentleerung verzögern kann, so dass der Organismus nicht plötzlich mit großen Mengen Blutzucker überschwemmt wird, sondern die Glucose stattdessen nach und nach ins Blut gelangt.

Angesichts all der Millionen Menschen, die an Insulinresistenz (auch Prädiabetes genannt) oder am Metabolischen Syndrom leiden, sind diese Studienergebnisse natürlich wunderbar. Denn all das, was der Zimt in jener Studie tat – den Blutzuckerspiegel senken und die Cholesterinwerte verbessern – kann einen Prädiabetes genau wie das Metabolische Syndrom nicht nur lindern, sondern geradezu umkehren.

Abnehmen mit Zimt?

Zum Metabolischen Syndrom gehört jedoch auch ein eindeutiges Übergewicht. Kann der Zimt auch beim Abnehmen helfen?

Mit einem hohen Blutzuckerspiegel gehen anfangs auch immer hohe Insulinspiegel einher. Denn der Körper möchte ja den Blutzuckerspiegel unbedingt senken. Also schüttet die Bauchspeicheldrüse reichlich Insulin aus. Normalerweise würde das Insulin den Blutzucker jetzt aus dem Blut heraus und in die Körperzellen hinein transportieren. Die Zellen wären mit ausreichend Energie versorgt und das Blut wieder zuckerbereinigt.

Da bei einer Insulinresistenz (Prädiabetes) bzw. beim Metabolischen Syndrom die Zellen jedoch nur noch sehr schwach auf das Insulin reagieren, bleibt der Blutzuckerspiegel erhöht. Das aber signalisiert der Bauchspeicheldrüse, immer mehr Insulin auszuschütten – in der Hoffnung, der Blutzuckerspiegel ließe sich irgendwann doch wohl wieder senken. Folglich ist bei der Insulinresistenz meist nicht nur der Blutzuckerspiegel, sondern auch der Insulinspiegel erhöht.

Die Fettzellen im Bauchbereich reagieren jedoch ganz besonders empfindlich auf hohe Insulinspiegel. Und da ein hoher Insulinspiegel den Fettzellen signalisiert, dass viel Zucker und damit viel Energie im Umlauf ist, sehen sie überhaupt keine Veranlassung dazu, Fett abzubauen. Insulin hemmt also den Fettabbau und – so lange viel Insulin im Körper kursiert - geben die Fettzellen kein bisschen ihrer Fettreserven heraus. Eine Gewichtsabnahme wird dadurch so gut wie unmöglich.

Zimt fördert Fettabbau

Werden jetzt aber Maßnahmen ergriffen, die den Blutzuckerspiegel senken – wie z. B. eine gesunde Ernährung in Kombination mit Zimt - dann gibt es natürlich auch für den Insulinspiegel keinen Grund, über Gebühr zu steigen. Ein niedriger Insulinspiegel aber bedeutet, dass die Fettzellen ihre Fettreserven abgeben und damit der Körperfettanteil sinkt.

Der reduzierende Effekt auf den Insulinspiegel wurde ebenfalls bereits in einer Studie gezeigt. Hier wurde den Testpersonen täglich 3 Gramm Zimt verabreicht.

Zimt gilt außerdem als wärmendes Gewürz, das im Körper zu einer gewissen Hitzeentwicklung führt. Die Wärmeproduktion (Thermogenese) verbraucht nun natürlich verstärkt Energie und so auch Kalorien. Beide Eigenschaften – die wärmende und die blutzuckerspiegelregulierende Wirkung – machen den Zimt zu einer sehr guten Komponente eines erfolgreichen Gewichtsmanagements.

Zimt schnüffeln bringt das Gehirn in Schwung

Zimt muss man übrigens nicht einmal essen, um in den Genuss seiner vorteilhaften Auswirkungen zu gelangen. Schon allein sein wundervoller Duft kann Ihrem Gehirn auf die Sprünge helfen, da er Ihre kognitiven Leistungen verbessern kann. Das jedenfalls stellte Phillip Zoladz, ein Student an der amerikanischen Wheeling Jesuit University in West Virginia fest.

Zoladz arbeitete an seiner Diplomarbeit, die sich u. a. dem Einfluss des Geruchsinns auf die menschliche Gehirnleistung widmete, als ihm auffiel, dass sich spezielle Düfte hier außerordentlich positiv auswirkten.

Die Teilnehmer seiner Studie mussten bestimmte Aufgaben bearbeiten, während sie einen Zimtkaugummi kauten oder Zimt in Form von ätherischen Ölen einatmeten. Im Vergleich zu jenen Probanden, die einen neutralen Kaugummi erhalten hatten bzw. neutrale Luft atmeten, zeichnete sich ein deutlicher Trend ab, nämlich dass die Zimtgruppe die gestellten Aufgaben mit besserem Ergebnis lösen konnte als die neutrale Gruppe.

In der Zimtgruppe wurde schlagfertiger argumentiert und es wurden schneller Lösungen für Problemstellungen gefunden. Auch schnitt die Zimtgruppe in Bezug auf Urteilsvermögen, Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit besser ab.

Kein Wunder soll Zimt auch ganz konkret gegen die Alzheimer Krankheit vorgehen können, da er – zumindest in vitro - die Bildung der ungünstigen Ablagerungen im Gehirn blockieren und sogar abbauen helfen soll. Die entsprechende amerikanische Studie von Wissenschaftlern der University of California wurde 2009 im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlicht.

Ermutigt durch Zoladz’ Studie sollen weitere Untersuchungen in die Wege geleitet werden, um zu sehen, wie und ob Zimt bei älteren Menschen und auch jenen Menschen, die zu Angstzuständen neigen, dazu eingesetzt werden könnte, deren mentale Fähigkeiten zu steigern.

Kumarin in Cassia-Zimt

Wenn Sie unter einem der genannten Probleme leiden, dann sollten Sie Zimt häufiger in Ihre Mahlzeiten geben, am besten täglich – und zwar in genau bemessenen Mengen (1/2 – 1 TL).

Studien fanden nun aber heraus, dass Cassia-Zimt einen Stoff enthält – Kumarin – der in hohen Konzentrationen zu Leber- und Nierenschäden führen soll. Infolgedessen kursierten plötzlich Warnungen vor Zimt in den Medien und das wohlige Gefühl beim Zimttee trinken und Zimtsterne naschen wich nicht selten einem gewissen Unbehagen. Ja, es wurde sogar konkret empfohlen, Kindern keinesfalls mehr als 4 Zimtsterne oder 1 Lebkuchen pro Tag zu geben.

Leider finden die Entwarnungen in den Medien (meist kleingedruckt auf der letzten Seite) nicht annähernd dieselbe Beachtung wie der zuvor ausgelöste Schreckschuss auf Seite eins. Denn mittlerweile weiß man, dass jene Leber- und Nierenschäden nur bei sehr wenigen Menschen nach übermäßigem Kumarin-Genuss auftreten – und zwar nur bei solchen Menschen, die bereits vorgeschädigte Organe hatten. Das weiß man deshalb, weil Kumarin einst in isolierter Form als Medikament gegen bestimmte Venenleiden verordnet wurde und die beschriebenen Nebenwirkungen bei einigen der Patienten auftraten.

Für Kumarin gibt es daher Grenzwerte. Sie liegen bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet, man kann ein Leben lang täglich 0,1 Milligramm Kumarin pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen, ohne mit irgendwelchen gesundheitlichen Schäden rechnen zu müssen. Wiegen Sie nun beispielsweise 70 Kilogramm, dann läge Ihr persönlicher unbedenklicher Kumarin-Grenzwert bei 7 Milligramm.

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass Zimt einen Kumaringehalt von 0 bis allerhöchstens 0,45 Prozent aufweist, dann nehmen Sie mit dem empfohlenen einen Gramm Zimt maximal 4,5 Milligramm Kumarin zu sich und liegen damit – selbst wenn Sie nur 50 Kilogramm wiegen würden – unterhalb des Grenzwertes.

Allerdings ist zur Grenzwertfestlegung folgendes zu bedenken: Die Diskussion um möglicherweise schädliches Kumarin kommt eigentlich aus den 1980er Jahren. Bis zu dieser Zeit durfte synthetisches Kumarin als Aroma unbegrenzt in Lebensmittel und Getränke gemischt werden. Das jedoch ist etwas ganz anderes als das natürliche Kumarin im Zimt.

Von mehr als 4 Zimtsternen oder 1 Lebkuchen pro Tag würden jedoch auch wir abraten – doch nicht wegen des Zimtes, sondern wegen all der anderen Zutaten, die langfristig tatsächlich ungesund sind: Zucker, Weißmehle, Fette, Glasuren, synthetische Lebensmittelzusatzstoffe etc.

In gesunden Rezepturen hingegen kann man Zimt sehr gut genießen, vor allem dann, wenn man erfährt, dass gerade das so "böse" Kumarin und damit auch der Cassia-Zimt gegen Krebs wirken können.

Zimt gegen Krebs

Zwei Studien, die sich der Anti-Tumor-Aktivität von Zimt widmeten, möchten wir dazu kurz vorstellen: So zeigten indische Wissenschaftler im Jahr 2010, dass ein wässriger Zimtextrakt aus Cassia-Zimt den Zelltod von Gebärmutterhalskrebszellen initiieren kann. Sie befanden, dass Zimt eine potente Möglichkeit zur Vorbeugung des Gebärmutterhalskrebses sei. Deutsche Forscher vom Regensburger Institut für Pharmazie stellten dagegen schon in den 1990er Jahren am Nagermodell fest, dass reines Kumarin manche Prostatakrebstumore zum Schrumpfen brachte und in täglichen Dosen von 40 mg die Zahl von Lungenmetastasen signifikant um 40 bis 50 Prozent reduzieren konnte.

Zimt-Ideen

Nach all diesen guten Nachrichten rund um den Zimt, gilt es jetzt nur noch, nach Rezepturen Ausschau zu halten, mit denen der tägliche Zimtgenuss nicht nur genussvoll, sondern außerdem gesund gestaltet werden kann. Denn mit Kuchen, Keksen und zuckrigen Desserts will man den gesunden Zimt ja nicht gerade kombinieren. Sie können beispielsweise etwas Zimt in Tee, Kakao (gerne aus pflanzlicher Milch), Mandelmilch oder Soja- bzw. Getreidemilch geben. Selbst zu frisch gepressten Fruchtsäften schmeckt Zimtaroma außerordentlich fein. Auch zu ungezuckertem Apfelmus, Kompott oder – noch besser - über Fruchtsalate passt Zimt sehr gut. Genauso können Müslis oder Hirsebrei (warm mit Sultaninen und etwas Butter) mit Zimt bestreut werden. Wunderbar passt Zimt außerdem in basischen Kuchen oder basisches Eis. Und wenn Sie Kaffee oder Cappuccino trinken, dann tun Sie das nie ohne etwas Zimt.

Zimt richtig lagern

Sie haben noch Zimt aus alten Zeiten im Gewürzschrank? Dann verwenden Sie ihn nur noch, wenn er beim Öffnen der Packung oder des Gefäßes kräftig nach Zimt riecht. Ist das Aroma nur noch schwach ausgeprägt und schmeckt der Zimt gar leicht bitter, dann werfen Sie ihn besser weg und besorgen sich frischen Zimt, da nur aromatischer Zimt auch wirklich wirkt und die gewünschten Resultate mit sich bringt. Lagern Sie den Zimt gut verschlossen, trocken und dunkel.



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