Dienstag, 13. November 2018

Der tropische Garten von Funchal

An letzten Tag in Funchal hieß es mit der Seilbahn nach oben fahren. Dort sollte es Gärten und unbezahlbare Aussicht geben. Ob es dort auch so etwas wie Kultur und Geschichte gäbe, fragte ich gar nicht.

Mit dem Bus ging es zum Hafen. Zielstrebig fanden wir die Talstation an der Hafenpromenade, schauten auf die Preisliste und fragten uns kurz, ob wir nur die Auffahrt oder auch die Rückfahrt buchen sollten.

Wie sollten wir sonst zurückkommen? Das war so weit oben, dass das zu Fuß gar nicht ging. Ein Bus wäre wohl billiger, aber die Altstadt von Funchal hinter der Hafenpromenade sollte auch sehenswert sein. Am Nachmittag wollten wir wieder hier unten sein und so kauften wir das Rückfahrticket und verzichteten so auf ein Erlebnis.

Es ging nach oben und wir bestaunten die verbrannten Hänge von Funchal. Was hatte es hier gebrannt.  Bis in die Straßen brannte es wohl. Von einigen Anwesen waren nur noch die nackten Mauern zu sehen. Angeblich war der tropische Garten von den Bränden nicht betroffen.

Wir landeten an der Bergstation und suchten nach dem tropischen Garten. Wieder war ein Ticket fällig. Kurz hielt ich inne, aber es musste einfach sein. Also dann galt es auch in der Stadt die Natur zu besichtigen.


Ein Fliesenmosaik bewachsen mit Efeu

Ich erwartete Kulturelles nur in Form von solchen Fliesenmosaiken.

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Über Cabo Girao nach Funchal

Es ging nach Funchal. Ich freute mich darauf. Wandern auf Madeira war immer so in der Natur mit vielen schönen Ausblicken. Aber in einer Stadt oder auch in einem Dorf herumlaufen, schien nicht angesagt zu sein. Dafür waren die Straßen nicht ausgelegt und die eine Kirche oder der eine Platz war immer zu verlassen. Für restlichen zwei Tage unseres Urlaubs wollten wir Funchal mit den Gärten anschauen.

Vielleicht sahen wir den Nachbau der Santa Maria im Hafen. Das war die Galeone von Christopher Columbus, mit der er Amerika entdeckt hatte. Eine Attraktion sei es, dort einen Ausflug zu machen. So hatte ich es gelesen.

Ob wir das machen wollten? Besser war es am Hafen von Funchal gemütlich auf einer Terrasse zu sitzen und dem Segelschiff zuzusehen, wie es den Hafen verlässt.

Vorher galt es noch die Klippe von Cabo Girao zu besuchen. Den Blick von der größten Klippe Europas hinunter auf das tosende Meer wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Die Küstenstraße von Calheta nach Ribeira Brava zeigte das Meer zur rechten Seite, die Hänge zur linken. Ich kurvte, meine Frau genoss die Aussicht. Der Name Ribeira Brava hatte es mir angetan. Das klang nach "wilder Fluss".

Bei der Einfahrt in die Stadt überlegte ich nicht lange und bog zum Zentrum ab. Ein Parkplatz zu suchen stellte sich einfacher heraus, als einen zu finden. Nach einer gefühlten Stunde in Gewirr der Gassen fand ich die Autobahn nach Funchal und gab Gas.

Hinter einem Tunnel hatten wir den Ausblick auf Funchal:

Blick auf Funchal vom Cabo Girao

Wir hatten Cabo Girao glatt passiert. Der Tunnel führte darunter hindurch.

Nach weiteren Tunnels nahm ich die nächste Ausfahrt und suchte den Weg zur Klippe.

Montag, 10. September 2018

Der Königsabstieg nach Paul do Mar

Der letzte Strandtag stand an. Am Abend vorher hatten wir schon die Tickets für die Tour zu den Walen am Nachmittag gekauft. Den ganzen Tag am Strand zu liegen, war zu langweilig.

„Es gibt hier noch eine Miniwanderung“, schlug ich nach dem Frühstück vor. Ganz in der Nähe von Calheta gab es eine kleine Wanderung den Berg hinunter nach Paul do Mar. Es waren nur ein paar Kilometer. Der „Camino Real do Paul do Mar“ wurde er genannt. Die königliche Wanderung sah nach der richtigen Wahl für einen Vormittag aus. Laut Beschreibung waren das 1,8 Kilometer. Hin und zurück wäre das wohl in einer Stunde zu machen. Über Mittag wollte ich ein wenig am Strand bräunen und dann zu den Walen.

Es ging mit dem Auto die Kurven nach oben zum Dorf Prazeres. Dieses bestand aus verstreuten Gehöften, die ohne genaues Zentrum an kleineren Wegen lagen. Die einzige große Straße führte zu einem Hotel, das ein paar Kilometer in Richtung Meer lag. Unter dem Hotelschild hing eine kleineres, auf dem etwas von einem Camino stand.

Die Straße endete an dem Eingang zu einer Hotelanlage. Ein Parkplatz war nicht direkt zu sehen. Gespannt fuhr ich hinein. Durch eine gepflegte Gartneanlange ging es zum Hotel mit einem, vermutlich doch öffentlichen, Parkplatz davor. Ich parkte neben einem Kombi, an dem ein Einheimischer seine Einkäufe auslud.

„Und hier soll ein Wanderweg anfangen?“, fragte mein Begleiterin.
„Wollen Sie da herunter?“, fragte der Einheimische in akzentfreiem Deutsch mit leicht sächselndem Einschlag.

„Kommen'se mal mit“, bedeutete uns der Sachse auf Urlaub. Neben seiner Ferienwohnung ginge es hinunter. Den Weg hätte er auch schon gemacht. Unten wäre man total platt und da kommt das Bier am Dorfplatz gerade richtig.

„Da isses“, deute er hinunter.

Blick von der Klippe hinunter nach Paul do Mar

Der Schatten rechts bin ich beim Knipsen. Das war irgendwie schon steil.

Mittwoch, 1. August 2018

Die Levada der 25 Quellen

Nach einem Strandtag in Calheta war die Lust etwas zu entdecken wieder da. Da war eine kleine Straße auf der Karte eingezeichnet, die ganz nach oben zu einer Levada mit 25 Quellen führte. Diese hatte einen Eingang in der südlichen Bergkette. Wir würden Taschenlampen oder Gesellschaft von Taschenlampenträgern brauchen, da es hier durch einen längeren Tunnel ging. Ansonsten könnten wir auch über die Bergkette fahren und auf der anderen Seite in die Levada einsteigen.

Die Straße war nicht einfach zu finden, aber dann kurvte ich nach oben. Zu unserem Entsetzen ging am Ende durch einen verkohlten Wald. Hier hatte es gebrannt. Die Straße war nicht gesperrt. Aber das Panorama war unwirklich. Bei näherem Betrachten zeigte sich, wie hinterhältig der Eukalyptus doch war. Dieser produzierte ätherische Öle, damit das Feuer heiß und schnell brannte. Seine Rinde und Blätter waren verkohlt, aber darunter regte sich nach ein paar Wochen wieder frisches Grün. Die Vegetation, die damit nicht klar kam, verlor so den Wettlauf um Licht, Boden und Wasser.

Es fuhr sonst niemand auf der Straße. Vielleicht war sie ja doch gesperrt und ich hatte das Zeichen nicht gesehen?

Vorsichtig fuhr ich weiter. Nach weiteren Kurven bestätigten die Reste eines verkohlten Wanderparkplatzes die Straßenkarte. Ein Schild deutete in Richtung eines Pfades, der sich durch verbrannte Büsche schlängelte. Auf einer Metalltafel waren noch die Wege zu einer Levada zu sehen. Wir könnten hier das Auto abstellen und zumindest in Richtung Tunnel gehen.

Nach ein paar Metern wurde es unheimlich. Zu hören war nichts, nur verbrannte Büsche waren zu sehen. Toll sah das nicht aus. Wir drehten um.

Als wir am Parkplatz zurück waren, kam ein zweites Auto mit einem spanischen Pärchen an. Sie vollständig ausgerüstet und wollten den Weg unbedingt machen.

Wir fuhren nach oben über die Bergkette. Hier war es so, wie es sein sollte:

Bild von der grünen Landschaft auf Madeira

Das Foto entstand an einer Kurve auf dem asphaltierten Weg hinunter zum Einstieg in die Levada.

Donnerstag, 19. Juli 2018

Santo da Serra - Fest, Garten und Spieße

Am nächsten Tag war die Fahrt zum nächsten Hotel an der südlichen Küste Madeiras angesagt.
„Was machen wir heute?“, diskutierten wir beim Frühstück.

In Santana heumspazieren kam nicht infrage. Dazu war der Ort zu zerstreut. Die Wege zu etwaigen Höhepunkte verliefen über Straßen ohne Fußweg und Schatten. Und wenn wir schon im Auto herumfuhren, dann sollte wieder etwas entdeckt werden.

„Heute ist das Wetter besser. Schauen wir uns doch den Ausguck noch einmal an. Und dann noch weiter in die Dörfer dort oben. Da soll es Gärten oder so geben. Und zum Schluss dann nach Machiko an den Strand. Auf der Karte haben die einen Sonnenschirm eingetragen.“, schlug ich vor.

Wenig später waren wir wieder am Miradoura da Portela:

Blick von der Portela auf den Hafen von Porta da Cruz

Das war diesmal mein Postkartenfoto.

Es ging dann weiter in das Hochland nach Santo da Serra.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Die Fahrt zum Naturschwimmbad Porto Moniz

Es waren gerade mal 50 Kilometer von Santana nach Porto Moniz an der Ostspitze Madeiras. Dort sollten die Felsen nicht einfach im Meer abfallen, sondern sie würden Kessel bilden, in denen Meerwasser schwappt. Die Badehungrigen könnten dort gemütlich ein paar Runden drehen und sich anschließend auf den Felsen in die Sonne legen. So ungefähr hatte das die Reisekauffrau, die uns Madeira empfohlen hatte, geschildert.

Google Maps bot zwei Routen nach Porto Moniz an. Eine führte entlang der Nordküste, die andere nahm die ausgebauten Straßen über Funchal. Es waren nur ein paar Minuten Unterschied, obwohl die Route über Funchal nahezu doppelt so lang war.

Gespannt fuhr ich los.

Blick entlang der Nordküste Madeiras Richtiung Porto Moniz

Hinter Santana ging es um den Berg und auf einem Ausguck betrachteten wir die Nordküste. Ganz dort hinten liegt das Ziel des Tages. Die Bergkette im Norden Madeiras fällt direkt zum Meer ab. Dazwischen liegen ein paar Täler mit kleinen Ortschaften am Meer. Die Straßen führen von einem Berg hinunter ins Tal und wieder auf den nächsten Berg hinauf.

Mit den kurvigen Straßen hatte ich gerechnet, aber nicht den Löchern im Berg.

Dienstag, 3. Juli 2018

Der Rum und die Wanderung zum Sardinenhaus

Wie war der Strand in Madeira? Ich war auf einer Insel und es war die richtige Temperatur ins Meerwasser zu steigen und ein wenig in der Sonne zu liegen. Zwar gab es bei Santana eine kleine Bucht, die über eine Seilbahn erreichbar war. Von oben konnten wir dort Gärten und jede Menge Brandung, aber weder Kiosk noch Sonnenschirme sehen.

Wo konnte ich baden gehen?

In der Nähe von Santana zeigte der Plan eine Stadt, bei der Porto da Cruz stand. Das war ein Hafen. Es sollte möglich sein dort mit dem Auto bis an das Wasser zu fahren.

Wenig später parkte ich vor etwas, das mit „balneário“ angekündigt wurde. Sollte es tatsächlich, wenige Autominuten vom Hotel entfernt, so etwas wie eine Meerwasserbademöglichkeit geben?

Erfreut gingen wir mit Strandtasche eine Treppe herauf und bewunderten die Surfer. Eine ganze Surfschule mit Neoprenanzügen bemühte sich auf die Bretter in der Brandung zu stehen. Ich konnte sogar Kabinen mit Duschen ausmachen.

Bei genauerer Betrachtung erforderte das Badevergnügen in der Bucht feste Wasserschuhe:

Brandung und viele Felsen und Steine am Strand

Das mit dem Sonnen war dann auch nicht so toll. Dafür kaufte ich in Porto da Cruz etwas, das ich heute noch im Schrank bewundere.