Dysmantle
Der Titel verspricht es bereits: ein Spiel bei dem alles zu Klump gehauen werden kann; oder vielmehr: zu Rohstoffen. Auf einer zombieverseuchten Insel schlägt sich der Protagonist durch untote Angreifer und eine verwilderte Welt, die irgendwann eigentlich hätte gerettet werden sollen (was wohl nicht geklappt hat).
Tinykin
Was für ein schönes, kleines Spiel! Ein Raumfahrer stürzt ab, wird miniaturisiert und dann von kleinen anderen Wesen eingespannt um sie und sich zu retten. Dabei kann er auf die Hilfe der Tinykin zählen. Die ähneln als Idee wahrscheinlich nur rein zufällig Nintendos Pikmin und helfen mit verschiedenen Fähigkeiten wie Leiterbau oder Explosionen voranzukommen. Dies alles geschieht in einem Haus der 90er Jahre und ist in höchstem Maße vergnüglich. Der Perspektivwechsel als winziges Wesen durch eine gemütliche Alltagswelt zu hüpfen versprüht den besonderen Reiz.
Ein famoses Comfort-Spiel (gespielt auf der PS4).
Endlich normale Leute - Jena-Edition 2024
Ein frischer Wind im Demogeschehen. Nach den absurden (und überaus deutschen) Kfz-Protesten zu denen der Lobbyverband der Großindustrie die „kleinen“ Leute einspannte um Stau zu erzeugen, tat es gut mal klassisch unmotorisierten Protest zu erleben. Acht bis Zehntausend sagen „Nö“ zum Afd-Quatsch; größte Nachwende-Demo in Jena. Bis auf fehlende Musik und ellenlange Reden bei Minusgraden war das sehr gelungen.
Bildkritik - "Bauernproteste"
Wir sehen Jena am frühen Morgen - die Dämmerung ist noch nicht zu erkennen. Der Fotograf steht auf der B88 (Stadtrodaer Straße) etwa 300 Meter hinter der Autobahnabfahrt Richtung Innenstadt auf Höhe Pitstop/TTM. Die Fahrbahn wirkt leicht verschneit oder gar vereist. Im Vordergrund ist der schwarze Alltags-PKW eines lokalen Autotuners (@twofacejetta) zu erkennen. Auf dem Dach des Autos ist eine magnetische, orangefarbene Rundumleuchte befestigt.
Der Kaiser
Franz Beckenbauer ist tot.
Sehnsucht des Lebens nach sich selber
2024 wird sich etwas verändern. Und der geneigte Khalil Gibran-Superfan wird schon wissen was (der Titel dieses Eintrags stammt aus "Von den Kindern").
Nachwuchs ist auf dem Weg. 😊
Und mehr als leise lächeln und vorfreuen will ich gar nicht, denn das ist eines der Lebensereignisse, das neue Wörter nötig werden lässt.
… eine Seele aus dem Haus von morgen …
John Krakauer - In die Wildnis
Der Film hatte vor einigen Jahren schon von seiner mysthischen Faszination auf das jugendliche Selbst eingebüßt. Umso schöner, dass die Buchvorlage diese wieder etwas herzustellen vermag. Es ist natürlich nicht wirklich überraschend eine nuancenreichere Darstellung im Buch zu lesen, aber Krakauer erklärt wirklich mit viel Empathie und Hingabe wie Chris McCandless in sein Schicksal lief. An Kritik spart auch er nicht, doch bleibt am Ende das Leben von einem Wanderer, der stets riskierte und irgendwann durch unwahrscheinlichste Fehler ins Stolpern kam.
PofJen
Grandiose Aktion. Der Vorstandsvorsitzende der lokalen Sparkasse insziniert eine Besetzung des eigenen Hauptgebäudes durch Vermummte mit Fickfinger auf dem Rücken. Es werden rote Bengalos auf dem Balkon abgefackelt. Ein Transpi mit „Keine Bank“ wird ausgerollt, das 'a' von Bank ist als anarchistisches A stilisiert. Der Cheffe selbst nimmt ein vermummtes Bekennervideo auf, stellt das auf Instagram unter dem Account 'pofjen' oder auch: 'pain of jena'. Begleitend noch einige Videos, die den vermeintlichen Einbruch zeigen sollen: stummfilmartiges Schleichen während sich die Türen magisch öffnen; Szenen der „Überwachungskamera“ inklusive Wackeln des Kameramanns.
Retrogott & Hulk Hodn - Café Wagner MVZ
200 Leude, staubig-funkelnder Funk, 90er Scratches, Reime zwischen Tucholsky und Battlerap, augenzwinkernde Freestyles eines Hip Hop-Kaufmanns - ein sehr guter Abend mit Retrogott & Hulk Hodn.
