Diese acht Lektionen haben mich zu diesem Artikel inspiriert, weil ich einige Gemeinsamkeiten zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess gesehen habe und welche Prinzipien dort gelebt werden sollten.
Die erste Lektion handelt davon, dass der Dirigent auch einen Plan, eine zugrundeliegende Vision und eine Strategie, um diese zu verfolgen, haben sollte. Im KVP braucht es ebenfalls eine Vision für das Unternehmen, an dem sich die Verbesserungsbestrebungen ausrichten. Der Plan und die Strategie stecken im PDCA-Zyklus.
Bei der zweiten Lektion geht es darum, die besten Spieler für das Orchester zu rekrutieren. Natürlich ist es im KVP auch nützlich, gute Mitarbeiter zu haben. Viel wichtiger ist es allerdings, für die Entwicklung der Mitarbeiter zu sorgen. Die Entwicklung der Mitarbeiter ist Teil der Toyota Kata.
Die dritte Lektion besagt, dass der Dirigent für das Orchester eine hohe Sichtbarkeit hat. Im KVP drückt sich das dadurch aus, dass sich die Führungskraft am Ort des Geschehens (japan.: Gemba) zeigt, weil die Verbesserungen nur dort stattfinden können und sich die Führungskraft ein Bild vom aktuellen Zustand nur dort machen kann. Diese Präsenz drückt auch den Respekt für die Menschen aus.
Hier sehe ich auch einen gewissen Unterschied zum Dirigenten (möglicherweise auch in seinem Selbstverständnis), der deutlich stärker im Mittelpunkt steht, als ist die Führungskraft in meinen Augen tun sollte.
In der vierten Lektion verweist Michael Hyatt darauf, dass der Dirigent das Orchester mit dem Herzen leitet. Er macht das an der Ausdrucksstärke in Mimik und Gestik des Dirigenten fest. Diese körperlich emotionalen Aspekte sind jetzt im KVP vielleicht nicht so entscheidend, es ist aber nicht verkehrt, wenn die Mitarbeiter durch Handlungen und Aussagen der Führungskraft deutlich wahrnehmen und erleben, dass sie hinter dem Gedanken des KVP mit ganzem Herzen steht.
– Harald Speyer (dt. Manager)
In der fünften Lektion geht es um das weite Feld der Delegation. So wie der Dirigent sich auf seine Kernkompetenz konzentriert und andere Rollen im Rahmen der Aufführung an andere übergibt (beispielsweise den Kartenverkauf), sollte auch die Führungskraft im KVP alle Mitarbeiter in die Verbesserungen einbeziehen und diesen nicht alle Beiträge abnehmen. Während der Dirigent nur den Takt vorgibt und das Zusammenspiel orchestriert aber nicht alle Instrumente selbst spielt, leitet die Führungskraft die Verbesserungsbestrebungen durch die Fragen der Coaching-Kata.
In der sechsten Lektion kommt zum Ausdruck, dass sich der Dirigent über seine Gesten und deren Einfluss auf das Orchester bewusst sein muss. Im kontinuierlichen Verbesserungsprozess ist es wichtig, dass sic die Führungskräfte bis zur Unternehmensleitung darüber im Klaren sind, welche Vorbildfunktion ihre Einstellung zum KVP auf die Belegschaft hat.
Bei der siebten Lektion geht es darum, dass sich der Dirigent dem Orchester zuwendet und dabei das Publikum in seinem Rücken hat. Bei dieser Lektion musste ich erst etwas grübeln, bis mir eine passende Analogie zum KVP eingefallen ist. Ein Aspekt der Ausrichtung kommt beispielsweise bei der Visualisierung zum Ausdruck. Diese richtet sich ebenfalls an den Mitarbeitern aus (also zu den Arbeitsplätzen hin und nicht zu den Gängen), damit sie laufend über den Zustand (des Fertigungsprozesses) informiert sind.
Die abschließende achte Lektion berichtet dann davon, dass der Dirigent am Ende der Aufführung das Rampenlicht und den Applaus mit dem Publikum teilt. hier geht es dann darum, den gemeinsamen Beitrag zum Erfolg zum Ausdruck zu bringen. Das gilt auch für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess, Der ebenfalls einen Team Erfolg alle Beteiligten darstellt. Das heißt auch hier müssen die Beiträge der Mitarbeiter entsprechend gewürdigt werden.
Wie schon in anderen Artikeln ausgedrückt, ist es immer wieder interessant, andere Szenarien auf die Vorgänge im KVP abzubilden, um dadurch ein höheres Maß an Bewusstheit zu erlangen.
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