Ein Teil der Fragestellung rührt daher, wie eine Führungskraft zu einer solchen wird. In diesem Fall hat die Rollenfrage viel mit dem Selbstverständnis der Führungskraft zu tun. Damit sollte auch klar sein, dass die Antwort dann viel mit der individuellen Situation der einzelnen Führungskraft zu tun hat. Die Richtung geht in meinen Augen dabei stark von innen nach außen. Ein anderer Aspekt sind die Erwartungen, die an eine Führungskraft gestellt werden. Die Quelle der Erwartungen können die Mitarbeiter sein, die eigene Führungskraft und die etwas anonymere Organisation als solche (hier können die Logischen Ebenen ein gutes Modell sein, sich darüber einen Eindruck und damit auch Klarheit zu verschaffen). Die zuvor angesprochene Richtung kehrt sich in diesem Fall um, das heißt, sie geht jetzt von außen nach innen. Auch hier steckt aber viel Individualität drin, die sich durch die angedeutete Beschreibung der Umwelt ergibt.
Aufgrund dieser Individualität fällt es mir schwer auf dieser Basis eine allgemeingültige Antwort zu geben. Jetzt wäre dieser Artikel aber kein Denkanstoß und auch schon zu Ende, wenn ich mich damit zufrieden geben würde.
Deshalb will ich die Frage der Duplikation in den Raum stellen, davon eine Antwort für die Frage nach der Rolle von Führungskräften ableiten und zum Schluss noch mal auf die beiden Richtungen eingehen.
Mit Duplikation beziehe ich mich auf die Wirkung, die eine Führungskraft durch ihr Wirken erzeugen kann. In der Wirkung steckt auch viel von der Differenzierung von Effektivität vs. Effizienz. Bei der Effizienz besteht in meinen Augen eine natürliche Grenze in der Physik, die speziell durch die verfügbare Zeit zum Ausdruck kommt, die einer Führungskraft zur Verfügung steht, um Wirkung zu erzeugen.
– Mahatma Gandhi
Natürlich lässt sich die Effizienz einer Führungskraft auch steigern, meiner Meinung nach aber sicherlich nicht in dem Maße wie das möglich ist, wenn die Wirkung der Duplikation mit einbezogen wird. Mit Duplikation beziehe ich mich hier auf die Wirkung, die eine Führungskraft durch die Mitwirkung ihrer Mitarbeiter erzielt. Natürlich kommen auch hier die genannten Grenzen ins Spiel, jedoch in vergleichsweise viel geringerem Maß. Das Maß an Wirkung einer Führungskraft lässt direkt am Maß der Duplikation messen, die die Führungskraft in der Lage ist zu schaffen.
Duplikation lässt sich vor allem dadurch erreichen, dass die Führungskraft laufend darin bestrebt ist, ihre Mitarbeiter (und damit auch untergeordnete Führungskräfte zu befähigen, Teile ihrer Aufgaben zu übernehmen, um sich damit Freiräume für Aufgaben zu schaffen, die wirklich ihrer Rolle gerecht werden und zur eigenen Weiterentwicklung beitragen können.
Natürlich ist das manchmal leichter gesagt als getan und hat viel mit den Erwartungen zu tun, die von außen an eine Führungskraft gerichtet werden. Klar ist damit auch, dass es leichter ist, wenn diese Führungskultur im Unternehmen bereits vorhanden ist und oben beginnend durch alle Hierarchieebenen gelebt wird. In meinen Augen beginnt es aber mit dem Selbstverständnis der Führungskraft, die man auch ihre Bestimmung nennen könnte. Die zugrundeliegende Frage ist die nach dem Warum. Darauf folgt die Frage nach dem Was, welches im Endeffekt der Vision entspricht, welche die Führungskraft für sich vor Augen hat. Die abschließende Frage dreht sich dann um das Wie, also der Mission der Führungskraft.
Auf den KVP bezogen, kann die größte Hebelwirkung einer Führungskraft auf ihre Mitarbeiter durch die Coaching-Kata erzielt werden, mit der die Mitarbeiter befähigt werden, die Verbesserungs-Kata selbstständig anzuwenden. Wie schon dargestellt, ist es einerseits vorteilhaft, wenn die Coaching-Kata in der Hierarchie oben beginnend angewendet wird. Andrerseits sollte ein diesbezügliches Defizit der eigenen Führungskraft nicht als Ausrede verwendet werden, um an dieser Stelle selbst nicht aktiv zu werden.
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