Schilddrüsenunterfunktion

 

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann für manche der Grund sein, warum sie trotz großer Anstrengungen (Diät, Sport) kein Körpergewicht dauerhaft abnehmen können.  Leidet man unter einer Schilddrüsenunterfunktion so sind körperliche und geistige Leistungsfähigkeit deutlich herabgesetzt.

Je nach Ausprägung findet man folgende Anzeichen bei Schilddrüsenunterfunktion. – Vorsicht, nicht alle Anzeichen müssen vorhanden sein !

  • Unfähigkeit Körpergewicht abzunehmen
  • niedrige Körpertemperatur (regelmässig <36,6°C morgens)
  • SIBO – bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, verlangsamte Verdauung, Verstopfung, starke Müdigkeit nach dem Essen
  • vergrösserte Zunge
  • vermindertes Hörvermögen
  • Konzentrationsschwierigkeiten, „Hirnnebel“, Müdigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen
  • Vergesslichkeit
  • heisere, rauhe Stimme
  • geschwollene Lider, geschwollenes Gesicht, seitlich ausgedünnte Augenbrauen
  • verlangsamter Puls, verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
  • verlangsamte Reflexe
  • Kälteempfindlichkeit
  • unregelmäßige Regelblutungen bei Frauen
  • trockene, raue Haut
  • verringerte Schweissproduktion
  • bei Frauen: Zyklusstörungen
  • teigartige Schwellungen an den Armen und Beinen, welche bei Druck mit dem Finger keine Delle hinterlassen

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt sich der Stoffwechsel des Körpers.  Der Körper braucht weniger Energie, bestimmte Vorgänge wie z.B. die Schweissproduktion werden zurückgefahren und es kann dadurch zu unerwünschter Gewichtzunahme kommen.

Diese Gewichtszunahme ist durch Diäten nicht nachhaltig beeinflussbar.  Der oder die Betroffene möchte abnehmen, aber trotz geringer Nahrungsaufnahme bleibt das Körpergewicht unverändert (zu) hoch.  (siehe dazu Artikel Gewichtskontrolle in 3 einfachen Schritten)

In der Regel bestätigt ein Bluttest beim Arzt den Verdacht.  Ist dieser (noch) nicht zur Hand gibt es eine sehr einfache und verlässliche Methode zur Messung der Schilddrüsenfunktion.

Die Messung der Körpertemperatur.

Dazu braucht man ein genaues Thermometer (digital oder Quecksilber aus der Apotheke).  Dieses legt man abends zusammen mit einem Notizzettel & Stift auf den Nachttisch.  Morgens vor dem Aufstehen wird es mindestens 10 Minuten unter die Achselhöhle geklemmt oder unter die Zunge gesteckt.  Nach 10 Minuten liest man die Temperatur ab und notiert Sie auf Notizzettel mit Datum & Uhrzeit.

Die Temperatur ist nicht immer die gleiche.  Wird sie über einen längeren Zeitraum täglich gemessen und liegt sie oft unter 36,6° Celsius, so kann eine Schilddrüsenunterfunktion der Grund dafür sein.

Achtung: Männer können an jedem beliebigen Tag die Temperatur messen.  Bei Frauen im gebährfähigen Alter ändert sich aber die Temperatur im Laufe des Zyklus.  Daher sollten Sie nicht am Tag des Eisprungs messen (niedrigste Temperatur) und auch nicht unmittelbar vor der Menstruation (höchste Temperatur).  Der beste Zeitpunkt für Messungen sind der 2. und 3. Tag der Regelblutung.

Anmerkung

Eine zu niedrige morgendliche Körpertemperatur tritt bei nahezu 100% aller Fälle von Schilddrüsenunterfunktion auf.  Umgekehrt heisst das aber nicht, dass eine Schilddrüsenunterfunktion die einzig mögliche Erklärung dafür sein muss.  Der Test kann einen guten Hinweis liefern, ersetzt aber nicht den Besuch beim Arzt.

 

Quelle:

Hypothyroidism – Dr. Broda Barnes & Lawrence Galton