Dachfenster: Elektrochrom und voll solar!

„So near the sky“, schwärmte ein Gast, als er in unserer Bibliothek nach oben blickte. Und es ist tatsächlich himmlisch, abends hinauf zu den Sternen zu blicken. 21 Dachfenster verschaffen uns eine ungetrübte Aussicht und bringen tagsüber so viel Licht ins Haus, dass man sich fast wie draußen fühlt. Ganz zu schweigen von der „Stoßlüftung“, wenn sich alle Fenster gleichzeitig per Knopfdruck öffnen, und uns die frische Luft nur so um die Nase bläst.

 

Einfach mal ausprobieren

Um so etwas zu machen, muss man schon etwas experimentierfreudig sein und Bock auf neue technische Lösungen haben. Weder Schwörer-Haus noch Dachfensterhersteller Velux hatten sich bislang an so einer kühnen Dachkonstruktion mit so vielen Fenstern versucht. Also wurde es doch langsam Zeit… 😉

 

PV, Licht und Luft

Wir wissen nicht, wie lange sich die Techniker und Konstrukteure bei Schwörer, Velux und Braas den Kopf darüber zerbrochen haben, eine stimmige, realisierbare Gesamtlösung zu finden. Jedenfalls erfüllten sie unseren Traum von Photovoltaik (PV), extrem viel Licht und Luft im Dachgeschoss und einer gestalterisch ansprechenden Gesamtlösung auf dem Dach. Und nur so viel dazu: „Das war schon eine besondere Herausforderung, die Sie da an uns gestellt haben…“, meinte Schwörer-Konstrukteur Martin Sauter, doch wir sahen ihm an, dass er mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden war.

 

Einfach genial

Wir haben von den Herstellern ein geniales Komplettsystem bekommen. Die Basis bildet eine in die Dacheindeckung integrierte „Indax“-Photovoltaikanlage von Braas; dazu passend die planebenen Dachsteine Tegalit. Der Witz an der Sache: In der von einem durchgehenden Rahmen umschlossenen Anlage sind die einzelnen PV-Module gleich groß wie die Dachfenster, sodass ein perfektes Gesamtbild entsteht, und man die einzelnen Module und Fenster praktisch frei platzieren kann.

 

Stromheizung!

Unsere PV leistet rund 4,5 Kilowatt Peak (kWp) und der selbst erzeugte Solarstrom fließt in einen Solarstromspeicher im Keller. Auf diese Weise möchten wir möglichst viel Eigenstrom im Haus verbrauchen, später auch unsere geplanten E-Mobile laden, und nur den dann noch überschüssigen Strom gegen Vergütung ins Netz einspeisen. Sinnigerweise speist der Sonnenstrom natürlich auch unsere Heizung, genauer, die Wärmepumpe, sodass der Heizbetrieb ressourcen- und klimaschonend läuft. Dazu werden wir noch einen ausführlicheren Blogbeitrag schreiben.

 

Licht und Schutz

Zurück zum Dachgeschoss. Da ist mega-viel Tageslicht das Eine. Das Andere sind Sonnen-, Sicht- und Hitzeschutz. Dafür haben wir drei verschiedene Dinge im Einsatz. Auf der Dachnordseite ließen wir die Dachflächenfenster mit Außenmarkisen ausstatten, durch die man tagsüber prima raus-, aber nicht reinsehen kann. Die sind bei uns überwiegend geschlossen. In den Schlafräumen haben wir Rollläden, damit man die Räume zum Schlafen komplett verdunkeln kann.

 

Elektrochromer Hitzeschutz

Der Knaller sind die Süddachfenster: Die Scheiben sind mit einer sogenannten elektrochromen Verglasung (Hersteller Vetrotech/Sage Glass) ausgestattet, die sich zum Schutz vor Sonne und Hitze abdunkeln lassen. Das ist echt beeindruckend, wenn plötzlich alle Scheiben tief blau werden und wir dennoch rausschauen können.

 

Dachfenster mit Solarmotoren

Bleibt noch zu sagen, dass die Dachfenster (Produkt: VELUX INTEGRA® Solarfenster) samt Markisen (VELUX Hitzeschutz-Markisen) und Rollläden (VELUX INTEGRA® Rollläden) funkgesteuert und solarbetrieben, also quasi energieautark sind. Alle haben eigene kleine Solarzellen und -motoren, die unabhängig voneinander und vom Hausstromnetz arbeiten. Natürlich haben wir viele Gruppenschaltungen, sodass wir beispielsweise von der Küche aus alle Fenster gemeinsam öffnen und schließen sowie die Rollläden in gewünschte Positionen fahren können. Leute, das ist nicht Wohnkomfort, das ist echter Luxus!

 

Licht und Luft statt Weckerklingeln

Lässig sind die kleinen „intelligenten“ Kästchen, wo man die „Knöpfchen“ drückt. Sie heißen VELUX INTEGRA® Control Pad und können ziemlich viel. Hier drückt man nicht nur drauf um beispielsweise ein Fenster oder einen Rollladen zu öffnen/schließen, sondern sie lassen sich auch programmieren. Ein Beispiel: Zur gewünschten Weckzeit morgens öffnet sich der Schlafzimmerrolladen einen Spalt, damit einen das Sonnenlicht kitzelt und sanft weckt. Gleichzeitig öffnet sich das Dachfenster, es kommt frische Morgenluft rein und die Vögel zwitschern. Zehn Minuten später fahren die Rollläden dann komplett hoch – das Signal zum Aufstehen!

 

Statt Modelleisenbahn

Mit dem Solarstrombetrieb der Fenster brauche ich auch nicht das schlechte Gewissen des Energievergeuders bekommen, wenn ich die Fenster manchmal einfach nur so zum Spaß – hauptsächlich wenn ich Gäste zum Staunen bringen möchte 😉 – fahren lasse. Es ist einfach so cool, ein Knöpfchen zu drücken und dann klackt es 21 Mal (wenn die Griffleisten der Fenster öffnen) und die Fenster öffnen fast geräuschlos synchron. Mir huscht dann jedes Mal aufs Neue ein Grinsen übers Gesicht. So haben manche großen Jungs ihre Carrera oder Modelleisenbahn – ich hab´ meine Fenster ;-).