tag:blogger.com,1999:blog-44026838671467257892015-07-15T15:17:18.147+02:00Die Erzählerinerzählt Geschichten,
die berühren.Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.comBlogger796125tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-38353026123061371052015-07-14T22:30:00.000+02:002015-07-14T22:31:20.526+02:001407 Am Ende des Regenbogens<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-8DQwhpcExRU/UxmjU431uBI/AAAAAAAADAU/oShevT23IjY/s1600/Goldtopf.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-8DQwhpcExRU/UxmjU431uBI/AAAAAAAADAU/oShevT23IjY/s1600/Goldtopf.jpg" /></a></div><h1><span lang="DE-AT">Am Ende des Regenbogens</span></h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">Es hatte geregnet, den ganzen Tag über hatte es geregnet. Sanft klopften die Tropfen an meine Scheiben und spielten mir ein Wiegenlied. Es war ein windstiller Tag gewesen. Deshalb fielen die Tropfen sanft und behutsam. Manchmal klingen sie wie Peitschenknallen, und manchmal einfach wie eine warme Melodie, und gerade als die Sonne unterging hörte der Regen auf und ein wunderschöner Regenbogen erstand am Horizont.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Kennst Du die Geschichte vom Topf mit Gold, der am Ende des Regenbogens zu finden ist?“, fragte ich, vertieft in den Anblick des bunten Bogens.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Klar, wer kennt die nicht?“, antwortetest Du pragmatisch.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Wie auch immer. Wir werden uns den Topf jetzt holen, habe ich gerade beschlossen“, entgegnete ich und nahm Dich an der Hand, Dich mit mir fortzuziehen, doch Du stemmtest Dich dagegen.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„So ein Unsinn! Du weißt doch genau, dass man das Ende des Regenbogens nicht erreichen kann“, sagtest Du kopfschüttelnd.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Wer sagt das? Hast Du es schon probiert?“, blieb ich beharrlich.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Das brauche ich nicht zu probieren. Ich weiß es, weil das nur eine Spiegelung ist“, meintest Du, „Und außerdem hätte ich noch viel zu tun.“</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Klar, dann sitzt Du wieder über Deiner Arbeit und ich kann sehen wo ich bleiben kann. Aber heute lasse ich mich nicht so einfach abspeisen, Du kommst mit. Die Arbeit ist keine Spiegelung. Oder vielleicht doch? Vielleicht ist sie weg, wenn wir wieder da sind“, erklärte ich, so ernst es mir irgend möglich war.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Also schön“, gabst du seufzend nach, „Dann gehen wir halt. Du gibst ja doch vorher keine Ruhe.“</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Ganz bestimmt nicht“, sagte ich lachend und nahm Dich bei der Hand. Diesmal stemmtest Du Dich nicht dagegen. Wir gingen los, rund um den See, immer in Richtung Regenbogen. Die Luft war klar und mild. Ganz bewusst sog ich sie ein, schnupperte in den Abend, der sich uns warm und sanft darbot. Das Wasser im See war ruhig und nur einzelne Tropfen, die sich noch verirrten, kräuselten die Oberfläche. Scheu traten einzelne Tiere aus dem Wald um zu grasen. Der Frühling hatte bereits Einzug gehalten und am Rande des Weges blühten Schneeglöckchen und Primeln. Alles war auf Werden eingestellt, Werden und Wachsen, Blühen und Gedeihen. Das Gras stand im satten Grün und die Weidekätzchen zeigten ihre Pracht.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Ein schöner Name, Weidekätzchen, wie kleine Kätzchen, die sich an einen Ast schmiegen“, sagte ich lächelnd, während ich die Finger über die kleinen Härchen streichen ließ. Wir plauderten, Du und ich, wie schon lange nicht mehr, entdeckten Neues um uns und in uns, während wir immer in Richtung Regenbogen gingen.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">Doch dann geschah es, das Unausweichliche. Die Sonne ging unter und mit ihr der Regenbogen. Wir hatten es nicht bemerkt, doch endlich hieltst Du mich an und wiest mich darauf hin.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Der Regenbogen ist weg“, meintest Du überrascht.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Ich weiß“, sagte ich lapidar.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Aber wohin gehen wir jetzt? Wo sollen wir den Topf mit Gold finden?“, fragtest Du überrascht, „Deswegen sind wir doch losgegangen? Oder nicht?“</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Ja, wir sind deswegen losgegangen, und wir haben ihn schon längst gefunden“, erklärte ich ernst.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Weißt Du was, was ich nicht weiß?“, fragtest Du irritiert.</span></div><div class="MsoNormal" style="tab-stops: 120.0pt;"><span lang="DE-AT">„Offenbar. Aber hast Du es denn nicht gemerkt? Wir haben die Welt entdeckt, haben gelacht und geredet, haben uns gespürt und uns in der Welt. Das ist der Schatz, der Topf mit Gold, den wir gefunden haben“, erklärte ich Dir.</span></div><span lang="DE-AT">„Und er war so nahe“, sagtest Du nachdenklich, „Komm, wir machen uns Tee und erfreuen uns noch eine Weile daran.“</span>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-68182456892535185572015-07-09T16:27:00.001+02:002015-07-09T16:27:39.809+02:000907 Der Tag, an dem ich Dich verlor <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-VWJ9643oVek/VZ6EhkkIJ3I/AAAAAAAAEsI/n-ehTSpaFss/s1600/Missgeschick%2BQuelle%2BRotus%2Bpixelio.de.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="238" src="http://4.bp.blogspot.com/-VWJ9643oVek/VZ6EhkkIJ3I/AAAAAAAAEsI/n-ehTSpaFss/s400/Missgeschick%2BQuelle%2BRotus%2Bpixelio.de.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Quelle: Rotus / pixelio.de</td></tr></tbody></table><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Der Tag, an dem ich Dich verlor</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">„Ich muss mit Dir reden“, hatte er begonnen, damals. Wobei dieses Damals gerade mal drei Tage her war. Lange Zeit schon hatte er sich damit getragen ihr das zu sagen, eben das, was er ihr zu sagen hatte, und noch länger war dieses Unwohlsein in ihm gewesen. Zuerst nur marginal, bloß so wie ein kleines Zwicken, das sich ab und zu bemerkbar machte. Dazwischen war es wieder gut. Wie eine Krankheit, die sich durch kleine Vorzeichen ankündigte. Aber aus diesem Zwicken war ein Schmerz geworden, einer, der sich mit der Zeit nicht mehr ignorieren ließ. Es war der Schmerz dessen, der verliert. Dann war ihm allerdings noch nicht klar was er verloren hatte. Es war nicht seine Brieftasche. Nicht sein Autoschlüssel. Es war überhaupt nichts, was irgendwo lag, wo man einfach vergessen konnte wo dieses Wo war. Es war überhaupt kein Ding. Vielmehr war es ein Verlieren von etwas, das man sich auch nicht selbst beschaffen konnte. Eines Tages war es da gewesen. Nein, nicht einfach da. Es hatte sich aufgebaut, damals, als sie sich gefunden hatten. Nach und nach. Mit dem Kennenlernen, dem Einander-lernen. Da war es mit aufgeblüht. Immer weiter. Trieb Blätter und Blüten, und er erfreute sich daran. Doch wie viel davon war echt gewesen, und wie viel einfach Interpretation, Interpretation eines Wollens. Er hatte es sich gewünscht, dass es das geben könnte. Es ist schwer zu unterscheiden zwischen der Realität und der Vorstellung, wenn man sich etwas wünscht. Vielleicht war das Miteinander, ihr Miteinander viel mehr sein Wunsch als die Realität, doch jetzt hatte er es verloren. Nicht nur die Blüten waren vertrocknet, auch die Blätter und die Äste. Kahl und verdorrt war es in ihm. Es begann damit, dass ihre Gespräche zur Routine geworden waren. Alles Alltag. Nun, das war wohl so üblich, denn irgendwann läuft das Leben wieder in seiner Schiene und es gibt nichts Neues mehr. Jeder Tag kommt einem gleich vor. Dieselben Fragen. Dieselben Antworten. Waren sie nicht früher spritziger gewesen, engagierter? Waren sie es sich nicht mehr wert, die Mühe auf die Frage einzugehen, die Antwort zu verstehen. Da begannen auch die Lügen, wenn man sagte, es ginge gut, aber es war nicht so. Es ist das Zeichen dafür, dass man sich einander nicht öffnen will. Nicht mehr. Du bist es mir nicht mehr wert. Vage erinnerte er sich daran, dass es einmal anders war. Auch daran, dass sie miteinander gelacht hatten. Jetzt blieb ihm das Lachen im Hals stecken. Es gab nichts mehr zu lachen, und wenn, dann verhalten. Es machte Mühe zu erklären. Auch das Lachen. Und doch schmerzte es, dass Verlieren. So wie sie es nicht geahnt hatten, dass sie zusammen fänden, so hatten sie es auch nicht geahnt, dass es auseinanderging, so schnell. Sie hatten das eine nicht gewollt, und das andere nicht gesucht. Es passierte – und es lässt sich nicht ändern. Warum also an etwas festhalten, was nicht mehr wächst und nur mehr schmerzt? </div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">„Ich muss mit Dir reden“, hatte er begonnen, damals, Wobei dieses Damals gerade mal drei Tage her war, „Ich habe Dich verloren und finde Dich nicht wieder.“ Es kam stockend. Er wollte ihr nicht weh tun, aber er wusste auch nicht wie es ihr ging, denn sie hatten nicht darüber gesprochen, noch nicht. Sie nickte bloß und wartete, dass er weiter sprach, nur die Knöchel an ihren Fingern waren weiß geworden, so sehr verkrampften sie sich um den Griff der Tasse. „Wir haben einander verloren. Ich weiß nicht wann und wo, nur dass es so ist. Es schmerzt. Aber etwas Totes kann man nicht mehr zum Leben erwecken.“ Wiederum nickte sie nur, doch er wusste nicht ob er ihr zustimmte oder ob es nur ein kleines Zeichen dafür war, dass sie seine Worte verstanden hatte. Sachte stellte er seine Tasse ab und ging. Sie sagte immer noch kein einziges Wort, nur das Klirren der Tasse hörte er, als er die Türe hinter sich schloss.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-65011492531243353282015-07-07T21:20:00.001+02:002015-07-07T21:20:43.327+02:000707 Es ändert nicht viel<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-y19Wfr0qObE/VZqT84d2gbI/AAAAAAAAErg/sfZc5VQ-lOM/s1600/NichtTherapierbar.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-y19Wfr0qObE/VZqT84d2gbI/AAAAAAAAErg/sfZc5VQ-lOM/s1600/NichtTherapierbar.jpg" width="320" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Es ändert nicht viel</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Der Morgen wirkt wie jeder Morgen. Dass mir das Aufstehen nicht leicht fällt, das war schon immer so, daran habe ich mich gewöhnt und nehme es hin, wie den Nieselregen, der gegen die Fensterscheibe klopft. Fast zart, doch es ist die Zeit, da ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin, als dass mir irgendetwas auffiele. Ganz banale Sachen. Füße auf den Boden stellen. Ins Bad gehen. Kaffeemaschine einschalten. Auf dem Weg habe ich schon wieder vergessen was ich eigentlich wollte. Da stehe ich also in der Küche und überlege was das hier alles sein soll. Das Gerät und das Gerät, und das Kasterl und das Kasterl. Langsam kommt die Erinnerung zurück. Ich reiße mich zusammen. Jeden Morgen. Immer ein wenig mehr zerrissen. Vielleicht dauert es deshalb auch jeden Morgen ein wenig länger<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>bis wieder alles richtig zusammengerissen ist. Aber irgendwie scheint es an diesem Morgen ganz besonders aufwendig zu sein. Warum nur? Ich muss mich konzentrieren. Am besten auf das Naheliegende. Auf den Knopf drücken. Prustend beginnt die Kaffeemaschine ihre Tätigkeit. Selbst dieses hirnlose Gerät weiß was es zu tun hat. Ich bin die Einzige auf der Welt, die verloren inmitten einer Küche ist. Die Dinge haben nichts mit mir zu tun. Sie sind da. Ich habe nichts mit der Welt zu tun. Ich bin da. Hineingeworfen. Ich blicke automatisch hinunter zu meinen Füßen. Sie stehen noch. Ein gezielter Wurf. Gut, am Anfang ging das noch nicht. Das ergab sich dann. Die Geworfenheit zeigt sich an der liegenden Position, die am Anfang des Daseins in dieser Welt steht. Verdammt, warum mischt sich jetzt Heidegger in meine Gedanken. Den kann ich jetzt so gar nicht da brauchen, denn die Philosophie macht erst Sinn, wenn der Rest funktioniert. Erst kommt das Fressen, und dann die Moral. In meinem Fall doch eher der Kaffee. Auch Brecht nervt. In der Früh. Automatisch nehme ich zwei Häferl aus dem Kasten, weil mir wieder einfiel, wo ich sie verstaut hatte. Das waren sie wohl gestern auch schon. Zwei Häferl. Was wollte ich mit denen? Ich sehe sie an. Auf dem einen steht: „Achtung! Morgenmuffel bei der Arbeit“, und auf dem anderen: „Nicht therapierbar.“ Zutreffend wäre wohl beides. Ich entscheide mich für Zweiteres, und stelle es unter die Düse. Noch einmal einen Druck auf den Knopf. Dann rinnt der Kaffee. Die Welt ändert sich nicht über Nacht. Meistens nicht. Alles steht an seinem Platz. Auch wenn man dazwischen Stunden in einer anderen Welt weilt, schlafend, fast wie tot. Ich fühle mich immer noch so. Beinahe. Halbschlafend. Ein wenig halb wie tot. Wie trinke ich meinen Kaffee? Ich krame Zucker und Milch hervor. Der Löffel ist schon bereit, als mir gerade rechtzeitig noch einfällt, dass ich ihn schwarz trinke, den Kaffee, ohne Milch und ohne Zucker. Also stelle ich den Kaffee, der für mich bestimmt ist, erstmal zur Seite und dann kommt das zweite Häferl dran. Das funktioniert schon besser. Bei Dir kenne ich mich besser aus. Du nimmst einen Löffel Zucker und viel Milch. Das ist einfach. Das merke ich mir sogar so gut, dass es mir am Morgen einfällt. Ich sehe zu, wie der Kaffee in Dein Häferl rinnt. Verdammt, gerade jetzt geht das Wasser aus. Ich nehme das Häferl weg, spüle es, fülle Wasser nach und stelle es nochmals darunter. Für mich hätte ich das nicht getan, denke ich und spüre, dass das auch noch mit dem Lächeln geht. Für Dich mache ich so manches, was ich für mich nicht machen würde. Vielleicht merkst Du es nicht. Meist merke ich es nicht einmal selbst, aber es ist schon so, dass ich Dich achtsamer behandle als mich. Es macht mir vielleicht auch einfach mehr Freude für Dich achtsam zu sein. Ich bleibe mir schließlich erhalten, für den Rest meines Lebens. Ganz gleich wie ich mich selbst behandle. Der Kaffee ist im Häferl. Ich gebe Zucker dazu und Milch. Dann nehme ich beide Häferl und stelle sie auf den Tisch. Dann sehe ich auf die Uhr. Du müsstest eigentlich schon da sein. So wie jeden Morgen. Du wirst nicht mehr kommen, streicht es leise durch meinen Kopf, doch ich ignoriere es, weil das Leise leicht zu ignorieren ist. Doch es wird lauter, immer lauter, dröhnt in mir, durchschneidet mich wie ein Presslufthammer. Du kommst nicht mehr. Du kommst nicht mehr. Du kommst nicht mehr. Und ich weiß nicht mehr wie es sich leben lässt, so, wenn Du nicht mehr kommst. Es kann kein Leben sein. Einfach nur mit mir. Vielleicht nur mehr ein Kaffeehäferl. Vielleicht<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>nur mehr ich. Kein Wort. Einfach so. Ich musste es akzeptieren. Irgendwann ist auch die Hoffnung verloren. Vielleicht hätte ich doch achtsamer zu mir selbst sein sollen.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-86154301447668880332015-07-04T21:37:00.001+02:002015-07-04T21:37:38.531+02:000407 Was hat das Geld aus Dir gemacht?<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} p.MsoFooter, li.MsoFooter, div.MsoFooter {mso-style-priority:99; mso-style-link:"Fußzeile Zeichen"; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; tab-stops:center 8.0cm right 16.0cm; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} span.FuzeileZeichen {mso-style-name:"Fußzeile Zeichen"; mso-style-priority:99; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:Fußzeile; mso-ansi-language:DE-AT;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:595.3pt 841.9pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:35.4pt; mso-footer-margin:35.4pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-UCSZ0xUFSY4/VZVQ9QqcgbI/AAAAAAAAEqE/s35pl26aEFM/s1600/Gier.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="230" src="http://4.bp.blogspot.com/-UCSZ0xUFSY4/VZVQ9QqcgbI/AAAAAAAAEqE/s35pl26aEFM/s400/Gier.jpg" width="400" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Was hat das Geld aus Dir gemacht?</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">„Seit zehn Jahren haben wir uns nicht gesehen“, erklärte er ihr. Das war das erste was er sagte, nachdem sie Hallo gesagt hatte. Stirnrunzelnd. Vielleicht war er sich nicht ganz sicher ob sie es wirklich war.</div><div class="MsoNormal">„Seit zwölf Jahren um genau zu sein“, berichtigte sie nüchtern. Sie wusste, mit Gefühlsduselei kam sie bei ihm nicht weit. Da zählten nur harte Fakten.</div><div class="MsoNormal">„Wenn Du meinst“, gab er widerstrebend zu, „Aber was willst Du jetzt hier? Warum kommst Du nach so langer Zeit einfach so vorbei?“</div><div class="MsoNormal">„Ich habe eine Tochter. Sie ist mittlerweile 10 Jahre alt und braucht eine Operation“, beginnt sie zu erklären, ohne Umschweife. Immer nur das Notwendigste. Das wusste sie noch von früher, als sie mit ihrem Vater unter einem Dach lebte. Wenn gesprochen wurde, dann nur das Notwendigste. Keine Gefühlsduselei. Immer nur Fakten. Alles andere bringt einen nicht weiter. Sie hatte sich daran gehalten, immer. Nur zu sagen, „Es geht mir nicht gut“, galt nicht, wenn man nicht wirklich einen guten Grund hatte.</div><div class="MsoNormal">„Kurz gesagt, Du brauchst Geld“, fiel er ihr ins Wort. So wie er es gewohnt war. Er behandelte alle gleich. Das war sein Grundsatz.</div><div class="MsoNormal">„Diese Operation ...“, begann sie, besann sich aber eines Besseren und sagte schlicht, „Ja.“</div><div class="MsoNormal">„Ist es eine gute Investition?“, fragte er, als würde es um den Ankauf einer neuen Fabrik gehen.</div><div class="MsoNormal">„Wenn sie überlebt, dann kann sie Leistung bringen für den Rest ihres Lebens, kann etwas Aufbauen ...“, begann sie zögernd, worauf er ihr wieder ins Wort fiel.</div><div class="MsoNormal">„Und viel verdienen und mir diese Investition zurückerstatten, womöglich mit Zinsen. Das heißt wir sollten zunächst einen Darlehensvertrag aufsetzen“, erklärte er, während er schon den Telephonhörer in die Hand nahm um die Sekretärin zu rufen, besann sich aber nochmals, „Du sagtest, ‚wenn sie überlebt’. Wie hoch stehen die Chancen, dass mein Investitionsobjekt heil bleibt und diese Leistung auch erbringen kann?“</div><div class="MsoNormal">„Die Chancen stehen 50:50“, erklärte sie, und spürte es wie es ihr einen Stich versetzte wie er über ihre Tochter, seine Enkeltochter sprach, wie er sie bezeichnete, als Investitionsobjekt. Hätte sie ihm vielleicht doch das Bild zeigen sollen? Das Bild eines fröhlichen, dunkelhaarigen Mädchens, mit den großen, frechen Augen, das noch vor wenigen Wochen lustig und fidel im Garten mit ihren Freundinnen gespielt hatte. Damals, als sie noch eine Zukunft hatte, doch sie ließ die Photographie in der Tasche. Es hätte ihn nicht erweicht.</div><div class="MsoNormal">„Also 50%. Was ist wenn es schief geht?“, fragte er weiter.</div><div class="MsoNormal">„Dann komme ich dafür auf“, erklärte sie, offenbar überzeugend genug.</div><div class="MsoNormal">„Gut, dann werden wir den Vertrag aufsetzen“, meinte er, selbstzufrieden wie immer.</div><div class="MsoNormal">„Sag, was machst Du eigentlich mit Deinem ganzen Geld?“, fragte sie nun doch.</div><div class="MsoNormal">„Investieren, auf dass es sich vermehre und nicht für irgendwelchen Unsinn hinausgeschmissen wird“, erklärte er ihr.</div><div class="MsoNormal">„Und was ist nach Deinem Tod?“, fragte sie unbeirrt weiter.</div><div class="MsoNormal">„Dann bleibt alles in einer Stiftung, auf die niemand Zugriff hat“, meinte er achselzuckend.</div><div class="MsoNormal">„Wozu verdienst Du das Geld dann?“, wollte sie noch wissen.</div><div class="MsoNormal">„Weil es meine Verpflichtung ist, es zu vermehren. Einfach, dass es immer mehr wird. Das ist der ganze Zweck“, stellte er fest.</div><div class="MsoNormal">„Es ist gut, dass Du einen Lebenszweck hast“, sagte sie noch nachdenklich, „Hoffentlich reicht es.“</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Er hob noch nicht einmal den Kopf, als sie das Büro mit dem Darlehensvertrag in der Hand verließ. Wozu auch.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-1954896210172251792015-07-02T16:26:00.001+02:002015-07-02T16:26:55.421+02:000207 Wo die Liebe hinfällt <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; 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Und dann dieser verklärte Ausdruck in ihren Augen, das permanente Lächeln, und dauernd scheint es, als würde sie einem nicht wirklich zuhören, als wäre sie mit den Gedanken ganz woanders, und dann, wie sie sich plötzlich kleidet und überhaupt herausputzt. Geht denn das in ihrem Alter?“, fragt sie, und scheint ehrlich bestürzt.</div><div class="MsoNormal">„Wenn es nicht um die Tante Irmi ginge, sondern um eine Deiner Freundinnen, wie wäre Deine Diagnose über ihren Zustand?“, versuche ich sie auf die richtige Spur zu bringen. </div><div class="MsoNormal">„Ich würde sagen, sie ist verliebt, ganz klar“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. </div><div class="MsoNormal">„Eben, genau das ist es“, erkläre ich ihr rundheraus, wobei ich einmal kurz ihren Unterkiefer heben muss, der ihr gerade runtergefallen ist.</div><div class="MsoNormal">„Die Tante Irmi? Verliebt? Das geht doch gar nicht!“, entfährt es ihr, und die Entrüstung wirkt echt, „Die ist doch mindestens schon ... schon ... schon, na ja, mindestens sehr alt. Da gehört sich das doch nicht mehr, dass man sich verliebt und herumhüpft wie ein Püppchen und die Menschen um einen in große Sorge versetzt, und überhaupt, was ist mit ihrem Mann?“</div><div class="MsoNormal">„Erstens einmal, die Tante Irmi ist nicht so alt, sondern gerade mal 69. Und ihr Mann, der Onkel Alois, den Du nicht mehr gekannt hast, ist seit zwanzig Jahren tot. Meinst Du, sie muss nun den Rest ihres Lebens allein bleiben?“, frage ich interessiert.</div><div class="MsoNormal">„Na ja, das vielleicht nicht, aber was ist mit der Würde des Alters. Eine Frau mit fast 70, die sich benimmt wie ein Teenager, das ist doch peinlich!“, bleibt sie bei ihrer Meinung.</div><div class="MsoNormal">„Also, wenn Du mich fragst, dann finde ich das einfach schön, egal ob es die Tante Irmi betrifft oder Dich. Es ist einfach schön solch eine Lebensfreude zu sehen, so viel Schwung und Energie, die sie plötzlich wieder hat, das Leben, das neu zu pulsieren beginnt und sie mitreißt, sie beflügelt. Ich finde es einfach schön, dass sie wieder jung ist“, sage ich nachdenklich, während ich mich zu erinnern versuche, an jene Momente des Lebens, da eine Begegnung stattfand, die das Leben neu beflügelte, neue Anreize und Freude schenkte, dieses Momente des Verliebt-seins, „Denn die Liebe kennt kein Alter.“</div><div class="MsoNormal">„Na ja, vielleicht hast Du recht, ein bisschen zumindest, aber ungewöhnlich ist es schon“, lenkt sie ein wenig ein.</div><div class="MsoNormal">„Du kennst doch die alte Frau Zwitkowitsch, die zwei Häuser weiter wohnt?“, frage ich.</div><div class="MsoNormal">„Ja, klar, diese bärbeißige Alte, mit der nur Du kannst“, entgegnet sie wie aus der Pistole geschossen.</div><div class="MsoNormal">„Weißt Du warum sie so ‚bärbeißig’ ist?“, frage ich weiter.</div><div class="MsoNormal">„Woher soll ich das wissen? So einer geht man doch am besten aus dem Weg“, erklärt sie eigensinnig.</div><div class="MsoNormal">„Sie ist allein und ist krank, nicht so, dass sie immer im Bett bleiben müsste, aber genug um zu leiden. Ihr Sohn und ihre Tochter haben ihr schon lange den Rücken gekehrt und wollen nichts mit ihr zu tun haben. Deshalb ist sie so. Und wenn man das weiß, dann versteht man sie vielleicht ein bisschen besser“, entgegne ich, und statt einer Erwiderung, steht meine Tochter auf und zur immer noch verträumt lächelnden Tante Irmi, nimmt diese an beiden Händen und zwingt sie aufmerksam zu sein.</div><div class="MsoNormal">„Tante Irmi, ich freue mich für Dich, dass Du so glücklich bist!“, und ich muss unwillkürlich lächeln.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-36703485940393695902015-06-30T21:37:00.001+02:002015-06-30T21:37:39.477+02:003006 Kalter Krieg in warmen Häusern <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; 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Seit Jahrzehnten steigt die durchschnittliche Raumtemperatur. Die meisten Menschen müssen im Winter nicht mehr frieren. Bessere Isolierung, abgedichtete Fenster lassen die Wärme wo sie sein soll, im Haus. Bessere Heizsysteme. Wir müssen nicht mehr zusammenrücken, sondern uns im Raum aufteilen. Wir müssen nicht mehr an der Kälte von außen leiden. Außerdem hat sich die Versorgungslage verbessert. Wir haben mehr zu essen. Die meisten Menschen in unseren Breiten werden satt. Die Arbeitszeiten haben sich verkürzt. Keine sechzehn Stunden Arbeitstage mehr, sechs Tage die Woche. Stattdessen fünf Wochen Urlaub im Jahr. Es war eine Errungenschaft, damals. Heute ist es selbstverständlich. Wir haben vergessen wie es ist, hungern und frieren zu müssen, die meisten von uns, und die, die darunter leiden, die wollen es nicht zeigen. Armut ist ein Makel. Irgendwie muss man doch selbst schuld dran sein. Doch die meisten wissen es nicht mehr. Es ist nicht erwähnenswert, außer, wenn es zu wenig ist, immer zu wenig. Wir rücken voneinander ab, und obwohl es außen wärmer wird, wird es in uns kälter. Es gibt keinen Kalten Krieg mehr West gegen Ost, Kapitalismus gegen Kommunismus, Reich gegen Arm – ach nein, den gibt es noch, doch wir merken ihn nicht, denn wir stehen auf der Gewinnerseite. Wir brüsten uns damit auf der Gewinnerseite zu stehen. Als wäre es ein Geburtsrecht. Doch das Schicksal ist blind. So wie wir nicht darum bitten können geboren zu werden, so können wir noch weniger beeinflussen wo es passiert. Wir leben in Europa, in Westeuropa. Wir wurden hier geboren, in der sog. Ersten Welt. Andere kamen in Ländern der Zweiten und Dritten Welt zur Welt. Es ist Zufall. Nichts als Zufall, und doch tun wir so, als wäre es unser Verdienst gewesen. Wir können nichts dafür, dass es uns gut geht und Euch nicht. Wir haben viel. Wir müssen es verteidigen, gegen die, die nun zu uns kommen und uns erzählen wollen, dass sie nichts dafür können. Sie werden schon was dafür können. Niemals kommen wir auf die Idee, dass es auch ganz anders hätte sein können, dass wir dort geboren werden hätten können, und die anderen hier. Es ist aber nun mal so. Was können wir dafür? Nichts, wir haben einfach Glück gehabt. Achselzuckend wird es festgestellt. Damit ist die Sache erledigt. Ergeben hat man sich in sein Schicksal zu fügen. Wir tun es ja auch. Andere müssen es ebenso tun. Und dennoch werden die Herzen immer kälter. Misstrauen herrscht zwischen denen, die was zu verlieren haben. Horten und horten, und immer noch zu wenig. Immer wird es zu wenig sein. Wir haben nichts herzugeben, denn wir haben selbst nicht genug. Vielleicht für heute, und auch noch für morgen. Aber wir wollen vorsorgen für uns und unsere Kinder und unsere Enkelkinder. Der Lebensstandard ist gestiegen. Wir können nichts dafür. Wir haben es schließlich auch nicht leicht. Man muss sich manches einfach leisten, um nicht sozial geächtet zu werden. Da haben es die Menschen leichter, die arm sind und unter Armen leben. Wenn jeder arm ist, dann fällt es nicht auf, aber hier, unter Menschen, die etwas haben, fällt es auf. Deshalb können wir auch nichts abgeben. Wenn wir was abgeben, dann haben wir nicht genug. Kein Smartphone. Kein Zweitwagen. Kein Fernseher für jedes Familienmitglied. Wir werden geächtet, diskreditiert, wenn wir uns das nicht leisten. Neues Gewand. Jede Saison. Mit dem richtigen Logo. Zwei Mal im Jahr Urlaub. Schifahren. Maledieven. Wenn wir was geben, dann geht sich das nicht mehr aus. Die Ressourcen werden immer knapper. Sie reichen kaum für uns selbst. Bleibt wo ihr seid, denn wenn ihr hierherkommt, dann lernt ihr eine Gesellschaft kennen, in der es keinen sozialen Zusammenhalt mehr gibt. Keine Wärme. Keine Liebe. Dann lernt ihr das Gesetz kennen, das den Reichen gibt und den Armen nimmt, das immer tiefere Keile zwischen die Menschen schlägt, denn wir sich ans Haben klammert hat das Sein längst verloren. Satt sind die meisten und müssen nicht frieren, aber viele erfrieren aneinander.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-87078438872008809332015-06-20T18:30:00.003+02:002015-06-20T18:30:47.922+02:002006 Der Koffer<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-St_HfxCHkuw/VYWVHwIdzWI/AAAAAAAAEhU/SqqDJ-8Np-U/s1600/Koffer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://4.bp.blogspot.com/-St_HfxCHkuw/VYWVHwIdzWI/AAAAAAAAEhU/SqqDJ-8Np-U/s320/Koffer.jpg" width="320" /></a></div><h1><span lang="EN-US">Der Koffer</span></h1><div class="Body1"><br /></div><div class="Body1"><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">Du hast Deinen Koffer hier vergessen, hier am Bahngleis zwischen den B</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">nken. Eine kleine Unaufmerksamkeit, und schon steht er da, dieser Koffer, w</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">hrend Du in irgendeinem Zug sitzt und keine M</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">glichkeit hast auszusteigen und umzukehren. Blo</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ß</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";"> eine kleine Unaufmerksamkeit. Vielleicht hast Du es selbst noch gar nicht bemerkt, dass der Koffer nicht mehr da ist, denn wann f</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">llt Dir schon auf ob der Koffer da ist oder nicht? Doch wohl erst dann, wenn Du etwas brauchst, was sich in diesem Koffer befindet oder wenn Du etwas darin verstauen m</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">chtest. Erst dann greifst Du neben Dich, an den Platz, von dem Du meinst, dass Du den Koffer dorthin gestellt hast, doch Du greifst ins Leere. Blo</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ß</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";"> eine kleine Unachtsamkeit. Bis zu diesem Moment, in dem Du Dir Deiner Unachtsamkeit gewahr wirst, warst Du ganz ruhig, heiter und gelassen, doch jetzt, da Du wei</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ß</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">t, dass der Koffer weg ist, jetzt ergreift Dich die nackte Panik. Alles, was sich in diesem Koffer befindet, ist wichtig und unabk</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">mmlich, bist Du </span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">berzeugt. Fieberhaft beginnst Du zu </span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">berlegen wo es geschehen sein k</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">nnte, und wie Du zur</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ckgelangen k</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">nntest, dorthin, wo sie Dir passiert ist, diese kleine Unaufmerksamkeit, blo</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ß</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";"> das. Aber vielleicht ist es Dir ja noch gar nicht aufgefallen und Du f</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">hrst weiter, ruhig und unbelastet.</span></div><div class="Body1"><br /></div><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">Der Koffer steht am Bahngleis zwischen den B</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">nken. Im D</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">mmerlicht ist es schwer ihn zu erkennen. Wom</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">glich hat ihn deshalb noch niemand mitgenommen, weil er schlicht und einfach </span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">bersehen wurde, doch ich habe ihn gesehen. Ich setze mich auf die Bank und bewache den Koffer f</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">r Dich, bis Du zur</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ckkommst um ihn zu holen. Ich wei</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ß</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";"> nicht wer Du bist, woher Du kommst und wohin Du gehst. Ich kann nicht voraussehen wann Du kommst um Deinen Koffer zu holen, ja noch nicht einmal ob Du </span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">berhaupt kommst. Ohne jegliche Grundlage setze ich einfach voraus, dass Du den Koffer oder, besser gesagt, dessen Inhalt brauchst und ihn wieder holst. Ich versuche mir vorzustellen wie Du ihn gepackt hast, sorgf</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ltig abw</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">gend was Du denn nun mitnimmst und was nicht, bedenkend, dass er Dir umso schwerer wird, desto mehr Du hineinpackst, ganz abgesehen einmal davon, dass dieser Koffer ein nur begrenztes Raumangebot bietet. Als Du fertig warst hast Du ihn geschlossen und Dich auf den Weg gemacht. Bis hierher bist Du gekommen, bis hierher bevor Dir diese kleine Unachtsamkeit passierte. Nat</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">rlich w</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">re es auch durchaus denkbar, dass Du in diesen Koffer nicht das eingepackt hast was Du bei Dir haben wolltest, sondern all die Dinge, die Du loswerden, die Du hinter Dir lassen m</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">chtest. Doch wozu dann die M</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">he? Warum nicht einfach vor die T</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">re in den M</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">lleimer werfen? Vielleicht um wirklich sicher zu sein, dass sie ganz aus Deinen Leben verschwinden, dass Du keine M</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">glichkeit hast hinauszugehen um sie wiederzuholen. Es war also gar keine Unachtsamkeit, sondern Absicht. Du lie</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ß</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">t ihn bewusst hier, hoffend, dass ihn irgendjemand mitnimmt, so dass er, mitsamt seinem Inhalt f</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">r immer aus Deinem Leben verschwunden sein w</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">rde. Du kommst also auf jeden Fall zur</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ck, ganz gleich ob Du den Koffer unabsichtlich oder mit Vorsatz hier gelassen hast. So bleibe ich auf der Bank und bewache ihn bis Du wiederkommst. War es aus Versehen, so wirst Du mir dankbar sein m</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ssen. Immerhin werde ich dann all die Zeit hier gesessen haben, nichts weiter zu tun als Deinen Koffer zu bewachen. Hast Du ihn allerdings mit Vorsatz hier stehen gelassen und willst Dich nur </span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">berzeugen, dass er wirklich weg ist, dann wirst Du den Koffer mitsamt Bewachung wiederfinden. Wirst mir fluchen oder dennoch dankbar sein, weil Du ihn letztendlich doch wiederhaben m</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">chtest. Ob der Koffer wohl schwer ist? Vorsichtig hebe ich ihn hoch. Er ist leicht. Es f</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">hlt sich an als w</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">re er leer. Noch einmal blicke ich mich um ob es nicht jemand sehen k</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">nnte was ich mache, aber ich bin ganz allein hier auf diesem Bahnsteig. Ich </span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ö</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ffne rasch den Koffer, und finde ihn tats</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">chlich leer, bis auf ein kleines Bild, eine abgegriffene Photographie. Es zeigt ein kleines M</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ä</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">dchen, vielleicht vier oder f</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">nf Jahre alt. Ich nehme das Photo in die Hand es genauer zu betrachten. Warum nur bist Du zur</span><span style="font-family: "Arial Unicode MS"; mso-ascii-font-family: Helvetica; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">ü</span><span style="mso-hansi-font-family: "Arial Unicode MS";">ckgelassen worden?</span>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-48533252208874901332015-06-18T17:45:00.001+02:002015-06-18T17:45:37.793+02:001806 Es änderte alles<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} p.MsoFooter, li.MsoFooter, div.MsoFooter {mso-style-priority:99; mso-style-link:"Fußzeile Zeichen"; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; tab-stops:center 8.0cm right 16.0cm; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} span.FuzeileZeichen {mso-style-name:"Fußzeile Zeichen"; mso-style-priority:99; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:Fußzeile; mso-ansi-language:DE-AT;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:595.3pt 841.9pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:35.4pt; mso-footer-margin:35.4pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-6DpJbmgiXyw/VYAk5aEfOKI/AAAAAAAAEgk/yrKm8gkDl7c/s1600/Judenstern.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-6DpJbmgiXyw/VYAk5aEfOKI/AAAAAAAAEgk/yrKm8gkDl7c/s1600/Judenstern.jpg" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Es änderte alles</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Niemals hatte ihn jemand anders erlebt als nett und freundlich. In der Klasse war er anerkannt und geschätzt. Wahrscheinlich weil er ein guter Fußballspieler war, und überhaupt ein guter Kamerad. Oft wurde er eingeladen, auch außerhalb der Schule, privat sozusagen, zu Geburtstagen oder einfach nur zum Spielen. Die Eltern der Einladenden schätzten ihn ebenso. „Nein, was für ein höflicher Junge der Jakob doch ist“, pflegten sie zu sagen. Der Jakob, der war beliebt. Nicht einer der Beliebtesten, aber er schwamm so mit und fiel nicht weiters auf. Er war wie alle anderen, und das führte dazu, dass er ein gutes Leben hatte. Das genügt. Sein wie alle anderen. Es wusste natürlich jeder, dass er nicht den Religionsunterricht besuchte. Klar. Aber das taten andere auch nicht. Vielleicht war er ja evangelisch, oder wollte einfach nur zwei Stunden weniger Unterricht haben. Die meisten, die sich abmeldeten, taten es, weil sie an zwei Tagen in der Woche früher nach Hause gehen konnten. Es fiel auch auf, dass er beim Essen eigentümlich war, aber das traf auch auf mehrere zu. Da gab es Vegetarier oder Veganer oder solche mit Laktoseintoleranz. Die aßen auch anders. Und natürlich gab es auch die, die einfach heikel war. Zu irgendeiner dieser Gruppen würde er wohl gehören. Es interessierte niemanden wirklich. Doch eines Morgens kam Jakob in die Schule, und alles war anders. Als erst waren es nur die Blicke. Merkwürdige, durchbohrende Blicke. Als er sie grüßte, ganz normal, wie an jedem anderen Morgen bisher, da wandten sie sich von ihm ab, ignorierten ihn. Jakob war durcheinander. Was war nur geschehen, so von einem auf den anderen Tag. Selbst sein Sitznachbar hatte sich weggesetzt. So war er ganz alleine in der letzten Reihe. Ignoranz. Abwendung. In der ersten Stunde hatten sie an diesem Tag Geschichte. Es ging um den Holocaust, um den Umgang der Nazis mit den Juden. Unvermittelt drehte sich ein Junge um, ein großer, blonder Junge, der im Klassenverband großes Ansehen genoss, sah Jakob direkt an und meinte, für den da werden wir jetzt auch eine Zahnbürste kaufen. Jakob erwiderte den Blick, wortlos, doch der Rest der Klasse verfiel in schallendes Gelächter. „Nein, er soll sich seine Zahnbürste selber mitbringen, zum Straße putzen, der Jud“, erklärte ein anderer. Endlich wusste Jakob was los war. Irgendwer in der Klasse musste erfahren haben, dass er der mosaischen Glaubensgemeinschaft angehörte. „Mein Vater hat mir erzählt“, mischte sich nun ein Mädchen ein, „dass die Juden uns all unser Geld wegnehmen. Steinreich sind sie und schauen nur auf sich.“ „Und sie morden kleine Kinder“, erklärte ein anderer. „Angefangen haben sie mit Jesus“, hörte man einen Zwischenruf, „Und seit es sie gibt hat man keine Ruhe vor ihnen.“ Solche und ähnliche Wortmeldungen schwirrten nun durcheinander, doch Jakob hörte nicht mehr hin. Er wartete, dass sich der Geschichtslehrer endlich einmischte, doch er ließ sich Zeit damit, doch als er es endlich tat, da sagte er nur lapidar: „Ich freue mich über solch einen konstruktiven Meinungsaustausch, aber wir müssen im Stoff weiterkommen.“ Jakob saß mit offenem Mund da. Das konnte doch nicht wahr sein! War er denn plötzlich ein anderer Mensch? Was hatte sich seit dem Vortag geändert? Doch vor allem, was hatten Teenager mitten in Europa im 21. Jahrhundert für schlechte Erfahrungen mit Juden gemacht, dass sie so hasserfüllt gegen sie waren? Er sollte es nicht erfahren, denn niemand sprach mehr mit ihm und er wurde auch nicht mehr eingeladen. Alles war vergessen. Das gute Benehmen und das nette Wesen, alles wurde getilgt unter einer Rubik, mit der eigentlich niemand was anfangen konnte, und die doch genügte, ihn abzuurteilen, für immer. Und dann war er eines Tages nicht mehr da. Für viele war es eine Erleichterung. Die Klasse wurde geputzt. Nichts mehr sollte daran erinnern, dass er je da war. Nur eine einzige SMS bekam er. „Ich habe ja nichts gegen Dich, aber ich möchte mich nicht mit der ganzen Klasse anlegen. Das verstehst Du doch sicher?“, stand darin zu lesen. Aber Jakob verstand es nicht.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-53734703494706897622015-06-16T19:31:00.000+02:002015-06-16T19:31:08.951+02:001606 Ein klein wenig anders<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-8y6Y9Mi-3Lk/Ug0R8QaKNCI/AAAAAAAACZc/5EhL0KgyKRc/s1600/Schweigen-Fu%25CC%2588ssli.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-8y6Y9Mi-3Lk/Ug0R8QaKNCI/AAAAAAAACZc/5EhL0KgyKRc/s320/Schweigen-Fu%25CC%2588ssli.jpg" width="258" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Ein klein wenig anders</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Klein machen. Nur nicht auffallen. Verstecken. Hinter dem, der vor ihr saß. Vielleicht gelang es ihr, dass der Lehrer sie übersah. Meistens gelang es ihr. Ab und an geschah es doch. Sie wusste nicht warum. „Sie soll sich öfter melden im Unterricht“, sagten die Lehrer unisono zu ihrer Mutter, wenn sie zum Elternsprechtag ging, „Sie zeigt ja schriftlich, dass sie es kann, aber ich habe keine Mitarbeit von ihr. So geht das nicht!“ „Aber sie hat Angst“, erklärte dann die Mutter, gebetsmühlenartig, immer wieder, „Sie hat Angst von ihren Mitschülern ausgelacht zu werden, Angst, etwas Falsches zu sagen.“ „So ein Unsinn“, kam es dann zurück, „In der Klasse wird niemand ausgelacht, und wenn sie einen Fehler macht, dann macht das nichts.“ Immer wieder das Gleiche. Sie hörte auf zu Elternsprechtagen zu gehen. Die Lehrer meinten dann, dass sich die Eltern nicht mehr kümmerten, aber wozu reden, wenn man doch keine Antwort bekam, die etwas nutzte. Denn die Mutter wusste sehr wohl, dass ihre Tochter ausgelacht wurde, und ganz gleich was die Lehrer sagten, wenn man was Falsches sagte oder etwas, was nicht in ihr Schema passte, dann wurde sie im besten Fall mit einem Minus bedacht, das selbstverständlich in die Note einfloss, im schlechten Fall mit einer Rüge des Lehrers. Manche bedachten sie mit Zynismus. So ging die Mutter nicht mehr auf Elternsprechtage, und die Tochter sagte nichts. Doch sie litten, beide, still. Die Mutter, weil sie ihrer Tochter helfen wollte, aber keine Möglichkeit hatte. Die Tochter, weil ihre Mitschüler sie drangsalierten, und die Lehrer schweigend zusahen. Man hätte meinen können, dass die Lehrer nichts wussten. Sie wussten alle Bescheid. Immer wissen alle Bescheid, doch niemand tut etwas, denn das Mädchen, das sich in der Klasse am liebsten unsichtbar gemacht hätte, sie war ein wenig anders. Nicht auffallend, nur ein ganz klein wenig. Doch das genügte, dass sie die anderen als willkommenes Opfer behandelten. Nicht alle waren schlecht. Das war es nicht. Manche taten nicht mit. Aber auch nichts dagegen. Die stumme Mehrheit, die dennoch froh war, denn so lange sich die Meinungsmacher auf sie als Opfer einschossen, kamen sie nicht auf die Idee sich ein anderes zu suchen. Sicherlich, irgendwann würde auch das langweilig werden, doch noch war es nicht notwendig. Dann waren die, die mitmachten, aber auch nur um von sich selbst abzulenken, und dann waren ein, zwei, die immer wieder das Feuer schürten und beharrlich und agressiv auf sie losgingen, immer, wenn sie den Mund aufmachte. Ab und zu war es notwendig. Dann war der Moment, in dem sich ihr Anders-sein zeigte, denn sie stotterte. Sie konnte auch flüssig sprechen. Wenn sie ihrer Mutter vorlas z.B., dann gelang es tadellos, zu Hause, im geschützten Raum, wo es auch nichts ausgemacht hätte, wenn sie stotterte. Doch wenn sie nervös war oder sich unter Druck gesetzt fühlte, dann passierte es, dann wollten die Worte sich nicht mehr fügen. In der Schule war sie nervös und fühlte sich unter Druck gesetzt. Deshalb wurde es immer schlimmer. Die Angriffe immer heftiger. Immer schwerer wurde es für sie sich morgens dazu zu überwinden in die Schule zu gehen. Der Schmerz, den sie in sich trug, wurde immer größer. Niemand fiel es auf. Auch nicht, als sie plötzlich nur mehr Oberteile mit langen Ärmeln trug, selbst bei der größten Hitze. Es fiel nicht auf, dass sie sich noch mehr zurückzog. Erst als die Turnlehrerin sie zwang ihre Arme zu zeigen, da wusste es plötzlich die ganze Klasse, denn ihr linker Arm war übersät mit unzähligen Schnittwunden, teil frischen, teil vernarbten. Niemand konnte sich das erklären, konnte sagen was das Mädchen dazu getrieben hatte sich selbst zu verlassen. Fassungslos standen sie davor und gaben sich den Anschein, als käme alles völlig unerwartet. „Ist halt ein verwirrtes, pubertierendes Mädchen“, fasste ein Lehrer zusammen, achselzuckend, um sich dann wieder anderem zuzuwenden. Es gab schließlich Stellen, die ihr halfen. Kein Handlungsbedarf von ihrer Seite. Denn das konnte doch nicht sein, dass es einen anderen Grund hatte. Sie war ja nur ein klein wenig anders. Was spielte das schon für eine Rolle?</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-12142345697870378622015-06-13T14:49:00.001+02:002015-06-13T14:49:36.063+02:001306 Kein Zeit mehr sich vertraut zu machen <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; 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Es ist vollgestopft mit Sachen, Sachen, die das Kind nicht braucht, weil es sie sich nicht vertraut machen kann. Ich erinnere mich, nicht ohne Rührung an meinen Teddybären. Das geschieht, in solchen Momenten, einfach so, ohne mein Zutun. Es war ein ganz normaler, eigentlich fast ordinärer Teddybär in seiner Durchschnittlichkeit. Ungefähr 24 Zentimeter groß, in einem mittleren Braun gehalten, kuschelig und mit kleinen dunklen Knopfaugen. „Teddy-Pezzi“, hat er geheißen, das weiß ich noch, doch vor allem, er war mein ständiger Begleiter, tags und nachts, vor allem nachts, so lange es opportun war. Sobald die anderen Kinder meinten, sie seien zu groß, dass sie mit solchem Kinderkram spielten, durfte er nur noch nachts zum Vorschein kommen und auch nur, wenn es keiner sah, aber so lange es ging war er immer bei mir. Er war mein Beschützer und Berater, doch vor allem mein Tröster. Er hielt die Dämonen und Monster fern, und so lange er bei mir war, war ich nie allein. Während dieser Jahre wurde er unzählige Male geflickt. Es waren die Narben des intensiven Miteinander, die er am Leib trug. Immer wieder ging er verloren, und meine Eltern hatten wohl schon einen Vorrat, so das sie ihn rasch austauschen konnten. Eingedenk dieser Geschichte wollte ich für mein Patenkind einen einfach Teddybären kaufen, wohl auch mit der Hoffnung, dass sie ihn zu ihrem Begleiter küren würde, doch es war nicht möglich einen schlichten Teddybären zu kaufen. Wale, Nashörner, Affen und viele Tiere mehr, aber kein Teddybär, und wenn, dann als Sammlerstück von Steiff, die nicht wirklich zum Spielen geeignet sind. Doch ich sah das Kinderzimmer, und es stapelten sich die Plüschtiere. Wenn sie da waren, war es nicht störend, doch es würde auch kein einziges abgehen, denn wir haben keine Zeit mehr uns vertraut zu machen.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Viele Jahre später, mein erstes Auto. Es war ein übertragenes, ein zehn Jahre alter VW Passat. Weitab von all dem Schnickschnack, der heutzutage das Fahren komfortabler macht, fuhr ich dieses Auto mit Stolz. Mit der Zeit kannte ich all seine Macken und Eigenheiten, und wahrscheinlich hätte ihn nach einiger Zeit niemand mehr fahren können außer mir selbst. Er war mir vertraut, und wahrscheinlich würde ich ihn heute noch fahren, wäre nicht der Tag gekommen, da der Mechaniker sagte, da ist wirklich nichts mehr zu machen. Natürlich spielten ökonomische Überlegungen auch eine Rolle, und so landete er auf dem Autofriedhof. Und mit ihm viele schöne Erinnerungen. Ich kenne Menschen, die sich – so weit sie es sich leisten können – ein neues Auto kaufen, bereits nach drei Jahren. Sie brauchen einfach etwas Neues. Sie haben ihr Auto gerade mal erst kennengelernt, und schon muss er ausgetauscht werden. Doch wenn er nicht mehr dem neuesten Standard entspricht, dann taugt er auch nicht. Sie nehmen sich nicht die Zeit sich ihm vertraut zu machen.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Immer wieder neue Freunde. Schon nach kürzester Zeit ist die Euphorie groß, zumal, wenn man sie über die sozialen Medien kennenlernt. In null komma nichts meinen wir den Menschen zu kennen, meinen einen neuen Freund zu haben. Stolz präsentieren wir unsere ausufernden Freundeslisten, doch wenn man nachfragt wie viele davon man wirklich kennt, dann wird es schon ruhiger. Aber noch stiller wird es, wenn man weiterfragt, wie viele davon für einen da wären, wenn man einen Freund braucht. Ich erinnere mich an die Zeiten, an meine beste Freundin. Wir haben stundenlang geredet, kannten einander in und auswendig, und wenn wir uns trennten wurde anschließend stundenlang weiter telephoniert, als hätten wir uns seit Wochen nicht mehr gesehen. Wenn man mich heute fragt worüber wir uns so ausufernd unterhielten, so habe ich keine Ahnung, aber es ging nicht um den Inhalt, sondern um die Vertiefung unseres Miteinander. Wir wären füreinander da gewesen, egal zu welcher Tageszeit, doch wer nimmt sich schon die Zeit sich vertraut zu machen?</div><div class="MsoNormal"><br /></div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-70910095354147224022015-06-11T19:04:00.000+02:002015-06-11T19:04:46.782+02:001206 Wir sind alle Be-hindert<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:1 134676480 16 0 131072 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:1 134676480 16 0 131072 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-qiyVRG_MKXM/VXlokaS6neI/AAAAAAAAEfo/GyGPHE9fr-I/s1600/Behindert.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="187" src="http://1.bp.blogspot.com/-qiyVRG_MKXM/VXlokaS6neI/AAAAAAAAEfo/GyGPHE9fr-I/s400/Behindert.jpg" width="400" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Wir sind alle Be-hindert</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">„Der ist doch behindert!“, ist das erste, was Du von Dir gibst, als Du Dich zu mir setzt, die Nasenflügel wie Nüstern gebläht. Ich frage mich gerade, ob Du jetzt noch ein Wiehern nachsetzt, doch Du lässt es aus und verbleibst verbal in der Menschensprache, „So blöd, das darf doch nicht wahr sein.“ Ich tue mal so, als wüsste ich wovon oder auch nur von wem die Rede ist. Irgendwann wird es sich schon herauskristallisieren. Natürlich könnte ich einfach nachfragen – aber so ist es spannender.</div><div class="MsoNormal">„Auf welche Weise behindert?“, frage ich deshalb vorsichtig nach.</div><div class="MsoNormal">„Wie meinst Du, auf welche Weise?“, erwiderst Du, während ich bereits eine leichte Verwirrung deinerseits konstatieren kann.</div><div class="MsoNormal">„Na ja, geistig oder körperlich?“, präzisiere ich daraufhin meine Frage.</div><div class="MsoNormal">„Du kannst auch manchmal ganz schön dumm fragen! Der ist doch nicht wirklich behindert, das sagt man halt so, wenn sich jemand so benimmt, in dem Fall wie ein geistig Behinderter“, platzt es aus Dir heraus, wobei ich überzeugt bin, dass Du es darauf anlegst meinen Kragen zum Platzen zu bringen, was schon deshalb nicht gelingen kann, weil ich einen solchen bei den herrschenden Temperaturen nicht trage. Aber es würde Dir auch bei einem getragenen nicht gelingen, denn ich bin immer die Ruhe selbst.</div><div class="MsoNormal">„Und Du weißt wie geistig Behinderte so sind, so in Bausch und Bogen?“, hake ich nach, „Wie viele kennst Du überhaupt?“</div><div class="MsoNormal">„Also, wenn Du so fragst, genug. Kommen Dir doch jeden Tag so ein paar Idioten unter“, fährst Du unbeirrt klagend und vor allem anklagend fort, „Aber Du musst es schon wieder kompliziert machen, wo Du doch genau weißt was ich meine. Stell Dich doch nicht so unwissend.“</div><div class="MsoNormal">„Ich dränge auf Präzisierung, nichts weiter. Ich will nichts weiter, als dass Du sagst was Du wirklich meinst, weil ja, denken, kann ich mir viel, aber wenn wir schon reden, dann kannst Du doch die Dinge beim Namen nennen“, versuche ich zu erklären. </div><div class="MsoNormal">„Nein, ich weiß was Du willst, Du willst die Dinge nur unnötig kompliziert machen, damit Du wieder zeigen kannst wie klug Du bist, aber ich habe heute absolut keine Lust auf Deine Spielchen. Ich werde nichts präzisieren“, erklärst Du rundheraus.</div><div class="MsoNormal">„Was bitte ist so schwierig daran zu sagen, dass Du Dich geärgert hast, weil derjenige nicht so gedacht hat wie Du wolltest oder irgendetwas komplizierter machte oder sonst etwas? Warum musst Du Dich da so echauffieren?“, versuche ich einzulenken.</div><div class="MsoNormal">„Siehst Du, genau das habe ich gemeint! Du verstehst es also doch!“, weist Du mich triumphierend auf etwas hin, was keines Hinweises bedurft hätte.</div><div class="MsoNormal">„Ja, war auch nicht so schwer. Es ist nur so, dass ich gerne wissen würde, was Du jetzt mit behindert meinst“, fahre ich fort. Ich insistiere. Ich weiß es.</div><div class="MsoNormal">„Behindert ist jeder, den eine körperliche oder geistige Schranke daran hindert normal zu agieren oder zu denken“, erklärst Du. Es ist ein Versuch.</div><div class="MsoNormal">„Und was ist normal agieren und denken? Wer legt diese Norm fest?“, frage ich nun meinerseits.</div><div class="MsoNormal">„Die Gesellschaft. Da gibt es einen gewissen Durchschnitt, und wer davon abweicht, der ...<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>„</div><div class="MsoNormal">„ ... ist ein Abweichler“, beende ich Deinen Satz für Dich, „So gesehen sind wir alle behindert, eingeschränkt in unserer Bewegungs- und Denkfreiheit.“</div><div class="MsoNormal">„Ich nicht, ich bin ganz normal, aber so was von normal, da geht nichts mehr“, erklärst Du mir voller Überzeugung.</div><div class="MsoNormal">„Wir sind alle eingeschränkt, weil wir eine Herkunft haben, die uns prägt, weil wir in einem Kulturkreis aufgewachsen sind und darin bleiben, der unser Denken beeinflusst. All das gibt uns Scheuklappen, behindert uns“, erkläre ich nachdenklich, „Ich kann mir selbst nicht entkommen.“</div><div class="MsoNormal">„Jetzt kommst Du mir schon wieder mit Sartre. Und behindert soll ich auch noch sein. Muss ich mir das sagen lassen?“</div><div class="MsoNormal">„Nein, müssen nicht, aber vielleicht denkst Du daran, wenn Du Menschen das nächste Mal aburteilst, dass Du ebenso behindert bist wie alle anderen“, gebe ich ruhig und gelassen zu bedenken.</div><div class="MsoNormal">Du stehst auf und gehst. Ohne ein weiteres Wort. Wahrscheinlich hast Du viel zu tun. Endlich kann ich in Ruhe weiterlesen.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-28502921501583827582015-06-09T17:14:00.000+02:002015-06-09T17:14:07.420+02:000906 Ich möchte Dir begegnen<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; panose-1:0 0 0 0 0 0 0 0 0 0; mso-font-charset:128; mso-generic-font-family:roman; mso-font-format:other; mso-font-pitch:fixed; mso-font-signature:1 134676480 16 0 131072 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; panose-1:0 0 0 0 0 0 0 0 0 0; mso-font-charset:128; mso-generic-font-family:modern; mso-font-format:other; mso-font-pitch:fixed; mso-font-signature:1 134676480 16 0 131072 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; 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Du denkst an all das, was Du schon erledigt hast, an all das, was Du noch zu tun musst, und nicht an Dein Hier-sein. Es ist in Ordnung so. Diese Tage gehören der Geschäftigkeit. Es ist die Zeit der Taten und nicht der Worte, doch da möchte ich Dir nicht begegnen.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte Dir begegnen, ja, aber nicht in einem Raum, den Du oder ich aussuche, der Dich oder mich vordefiniert, denn das Urteil ist rasch gesetzt. Ich schließe auf Dich aus der Räumlichkeit, die Du präferierst, aus den Menschen, die sich dort aufhalten. So wie Du es bei mir tust. So wie wir nach der Beschäftigung einteilen, ohne wirklich zu wissen, nach den Räumlichkeiten, ohne einen echten Anhaltspunkt, so nach den anderen auf uns selbst. Was, wenn wir diese Räumlichkeiten nur nutzen, weil sie gerade günstig gelegen sind oder weil man genau dort, selbst unter vielen Menschen, für sich bleiben kann? Ich will nicht hereinfallen auf die Gedanken, die sich automatisch einstellen, will Dir keine Gelegenheit geben sie zuzulassen. Es ist nicht der Raum, sondern das Wesen, deshalb möchte ich Dir so nicht begegnen.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte Dir begegnen, ja, aber nicht in der Helligkeit des Tages, da ich Dich taxiere, Deine Haltung, Deine Kleidung, Deine Frisur, so wie Du mich. Vielleicht ist auch all das Ausdruck Deines Wesens, aber es muss nicht so sein. Es geschieht unbemerkt und unbewusst, und doch, es geschieht, denn wir sind alle vorberbildet durch Kategorisierung und Einteilungswahn. Vielleicht hast Du Dich nur angepasst an die Vorgaben, die das Vorher stellte oder das Nachher mit sich bringt, doch es hat nichts mit Dir zu tun. All das ist mir unbekannt, und doch entscheide ich über Dich, ob ich es will oder nicht, aber so will ich Dir nicht begegnen.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte Dir begegnen, abseits des Trubels und der Wirrnisse, in denen Du mir immer wieder entkommst in ein Anderes, in das ich Dir nicht folgen kann und das Du mir nicht offenlegst, abseits der Geschäftigkeit und der aktionistischen Vereinsamung in einer Stille, die uns zu uns bringt und ein Aufeinanderzu ermöglicht. </div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte Dir begegnen in der Weite der Unbestimmtheit, ungeformt und natürlich. Inmitten eines Waldes, auf einer Wiese, an einem See, wohin auch immer uns unsere Schritte führen, dort, wo auch unsere Gedanken weit sind und noch ungefüllt, weil der Raum für Dich sein soll, für das Verstehen dessen, was Du mir von Dir zu verstehen geben willst, nichts darüber hinaus.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte Dir begegnen zu der Zeit des Übergangs vom Tag zur Nacht, zu der Zeit der Unbestimmtheit und der Unbestimmbarkeit, Dir zu zeigen, dass ich Dich nicht bestimmen will, nicht von mir aus, dass ich Deine Unbestimmbarkeit anerkenne, so dass die Freiheit, der Raum und die Zeit es möglich machen, dass ich weder meinen eigenen vorgeformten Gedanken von Dir, den vorgefassten Urteilen oder den eigenen Einteilungen begegne, sondern einfach nur Dir.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte Dir begegnen, nichts weiter, nur Dir.</div><div class="MsoNormal">Du reist mit leichtem Gepäck an.</div><div class="MsoNormal">Nur Du.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich möchte, dass Du mir begegnest, nichts weiter, nur mir.</div><div class="MsoNormal">Ich reise mit leichtem Gepäck an.</div><div class="MsoNormal">Nur Ich.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Vielleicht finden wir in ein Verstehen. In ein Miteinander.</div><div class="MsoNormal">Niemand kann es wissen wie sich eine Begegnung entwickelt.</div><div class="MsoNormal">Aber wir können dafür sorgen, dass es eine Begegnung ist.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-20894564914743629212015-06-06T23:36:00.000+02:002015-06-06T23:36:45.353+02:000606 Am seidenen Faden<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-_uJmSNHJvds/VW7DtqAY5OI/AAAAAAAAEeQ/cA8phqybGi0/s1600/Seidener%2BFaden.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="400" src="http://1.bp.blogspot.com/-_uJmSNHJvds/VW7DtqAY5OI/AAAAAAAAEeQ/cA8phqybGi0/s400/Seidener%2BFaden.jpg" width="205" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger/pixolio.de</td></tr></tbody></table><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Am seidenen Faden</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Eigentlich liebten sie sich. Eigentlich lieben sie sich. Natürlich hat es viele Jahre gegeben, in denen sie es einfach getan haben, ohne viel darüber nachzudenken. Nein, das ist jetzt falsch. Ganz am Anfang, da taten sie kaum etwas anderes als sich darüber Gedanken zu machen, über einander, über Dich und mich und über ihre Liebe. Durchforsteten ihr Gefühl füreinander immer und immer wieder. Versicherten sich einander, weil diese Versicherung notwendig war. Weil am Anfang, da fehlt die Sicherheit, wenn man sich noch nicht wirklich so kennt, wenn noch die Einschätzung fehlt und der Weitblick. Am Anfang ist es so. Viel Energie verwandten sie darauf dies zu tun, Füreinander und für die Versicherung, doch sie hatten sie, damals, weiß Gott woher. Sie war einfach da und gab ihnen die Möglichkeit. Doch die Zeit verging und vergeht nach wie vor, wie die Zeit das eben so tut und sich durch nichts abschrecken lässt. Und mit der Zeit hörten sie auf mit der Versicherung und es trat in den Hintergrund, weil wieder andere Dinge forderten und die Energie nachließ, weniger wurde. Sie wollten sich etwas aufbauen. Die Gedanken verloren ihre Fokussierung auf das Miteinander und erreichten wieder die Umgebung. Mit der Zeit wurde das Miteinander zur Selbstverständlichkeit. Es war einfach. Und sie bauten sich etwas auf. Neue Menschen traten in ihr Leben und zwischen sie. Die Welt nahm sie so sehr in Anspruch, dass sie kaum mehr aufeinander achteten. Es war auch nicht notwendig, denn es war so, dass sie da waren, immer da waren. Da war nicht einmal der Gedanke an die Möglichkeit, dass es anders sein konnte. Sie behandelten sich auch nicht direkt schlecht, sondern einfach gar nicht mehr. Dass sie sich liebten, das wussten sie, irgendwie wussten sie es, doch sie sagten es nicht mehr und versicherten sich einander ebenso wenig. Sie meinten, dass es so sein müsste und wandten sich dem zu, wovon sie meinten, dass es eben jetzt wichtiger oder zumindest dringender war. Ihre Leben fanden nebeneinander statt, aber nicht mehr miteinander. Eines Tages war es, dass sie sich verlassen fühlte, und er keine Zeit für sie hatte, so dass sie sich vertröstet sah, doch das Später, auf das sie vertröstet wurde, das kam nicht, so lange sie auch wartete. Was sollte sie tun? Sie wählte den einfachsten Weg und fand sich ab, so dass sie nichts mehr verlangte und nichts mehr gab. Es war einfach und nicht mehr wert sich Gedanken zu machen, weil es auch keinen Nutzen hatte. Doch dann war es an ihm. Sie schien ihm so weit weg zu sein. Er meinte, sie interessiere sich nicht mehr für ihn, so dass er sie einforderte, die Aufmerksamkeit und das Interesse. Sie waren sehr verschieden. Wo sie zu Akzeptanz neigte, setzte er Bewegung. Sie nahm es hin. Er forderte. Sie konnte seine Forderungen nicht erfüllen. Später vielleicht, irgendwann. Wir werden sehen. Und dann kam der Tag, da jemand in den Fokus trat, wobei es nichts zur Sache tat ob in ihres oder in seines. Betroffen waren doch beide. Der eine als derjenige, der einen neuen Anfang erleben durfte, so wie er damals war, und der andere, der merkte, dass es etwas war, was ihnen gehörte und nun mit einem anderen auch erlebbar war. Und der Schmerz breitete sich aus und nahm sie ein, beide, den, der gefunden hatte ebenso wie den, der verloren hatte. Und mit einem Mal wurden ihnen ihre Versäumnisse bewusst, alles was sie aneinander verbrochen und auch unterlassen hatten. Es war wohl der Punkt, an dem sie endlich begriffen, dass sie vor einer Entscheidung standen, einer Entscheidung für- oder gegeneinander. Eigentlich wussten sie, dass sie wollten. Sie hatten es die ganze Zeit gewusst, doch erst jetzt begriffen sie, dass man Entscheidungen, die zwei Menschen betreffen nicht nur im Herzen und in den Gedanken tragen durften, sondern auch verbal ausdrucken mussten. Woher sollten sie es sonst wissen? Wohl, von sich selbst schon, aber vom anderen? Es hätte auch ganz anders sein können. Es spielte keine Rolle wer oder was sie darauf aufmerksam gemacht hatte, letztlich, wichtig war nur, dass es geschah, dass sie sich ihrer Lethargie bewusst wurden und wieder zueinander blickten, auch einmal wieder sagen konnten, alles andere könne warten. Es hing am seidenen Faden. Sie hatten zu entscheiden ob er riss oder hielt, sich gar wieder verfestigte und an Tragkraft gewann. Sie sahen einander an wie schon lange nicht mehr.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><span style="font-family: Cambria; font-size: 12.0pt; mso-ansi-language: DE-AT; mso-ascii-theme-font: minor-latin; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-language: AR-SA; mso-bidi-theme-font: minor-bidi; mso-fareast-font-family: "MS 明朝"; mso-fareast-language: DE; mso-fareast-theme-font: minor-fareast; mso-hansi-theme-font: minor-latin;">Eigentlich liebten sie sich. Eigentlich lieben sie sich. Und endlich sagten sie es auch.</span> Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-78489625548197678032015-06-04T14:42:00.000+02:002015-06-04T14:42:38.537+02:000406 Hast Du mich vermisst?<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-f57zijCpBeU/VRwyu6ZxmLI/AAAAAAAAEMo/1jTQC21jACA/s1600/Einsamkeit.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-f57zijCpBeU/VRwyu6ZxmLI/AAAAAAAAEMo/1jTQC21jACA/s1600/Einsamkeit.jpg" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Hast Du mich vermisst?</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich beobachte. Wie sich der Wind das Wasser kräuselt und kleine Wellenbewegungen auslöst. Wie ein Blatt langsam, im Winde schaukelnd, auf dem Wasser landet und wie ein kleines Schiffchen davongetragen wird. Darauf kann sich eine Biene niederlassen, die, müde vom Flug, neue Kräfte sammeln möchte. Wie die Sonne sacht hinter den Bäumen verschwindet. Wie die Natur sich anschickt sich zur Ruhe zu begeben. Es ist gerade die Zeit, zu der noch eine emsige Geschäftigkeit einzukehren scheint, bevor Ruhe einkehrt. Ruhe und Nacht. </div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich beobachte. Es sieht danach aus, als würde ich nichts tun. Vielleicht ist dem auch so, zumindest entsprechend der Interpretation von „Tun“ als etwas beginnen, verändern und abschließen, etwas, was am Schluss anders aussieht als davor. Insofern tue ich nichts, denn es ist keine Veränderung festzustellen, weder an mir noch an den Gegenständen meiner Beobachtung. </div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich beobachte. Ich tue scheinbar nichts, und doch tut sich etwas. Der Gegenstand meiner Beobachtung rückt in meinen Fokus, prägt sich ein, was immer auch mit ihm geschieht und es verändert etwas in mir. Stück für Stück setze ich meine Beobachtungen zusammen und es wird Welt daraus. Erfahrene Welt, nicht nur eine, die eben da ist, sondern in der ich meinen Platz gefunden habe. Ein Bleiben.</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich beobachte nicht mehr, denn Du bist gekommen und forderst mich ein.</div><div class="MsoNormal">„Es ist gut, dass Du da bist“, sage ich kurz und denke doch, dass ich lächle.</div><div class="MsoNormal">„Ich war lange nicht mehr da“, entgegnest Du.</div><div class="MsoNormal">„Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, Du bist weggegangen und jetzt bist Du wieder da, und das ist gut“, erkläre ich, ohne mich mit der Überlegung abzumühen, wann Du gegangen bist. Es kann lange her sein oder auch nicht. Ob lange oder kurz. Es ändert nichts, weder am Kommen noch am Gehen.</div><div class="MsoNormal">„Es ist Dir also gar nicht aufgefallen, nicht wirklich“, merkst Du kopfschüttelnd an.</div><div class="MsoNormal">„Es ist mir aufgefallen, dass Du nicht da bist, aber warum sollte ich mir den Kopf darüber zerbrechen wie lange es war?“, frage ich irritiert.</div><div class="MsoNormal">„Weil es wichtig ist. Ich könnte ja viel zu tun gehabt haben. Oder es hätte doch sein können, dass ich nicht gekommen bin, weil ich nicht kommen wollte. Oder weil ich den Eindruck hatte, dass Du nicht wolltest, dass ich komme“, erklärst Du mir.</div><div class="MsoNormal">„Es hätte auch noch viel mehr sein können. Aber Fakt ist, dass Du jetzt gekommen und da bist. Und wenn Du einen Eindruck hast, dann kannst Du mich ja fragen ob es so ist“, sage ich ruhig.</div><div class="MsoNormal">„Du hast mich auch nicht gefragt“, erwiderst Du.</div><div class="MsoNormal">„Es gab nichts zu fragen, ich hatte keine Eindrücke, ich nahm zur Kenntnis. Du hattest Deine Gründe“, merke ich an.</div><div class="MsoNormal">„Aber hast Du mich denn gar nicht vermisst?“, stellst Du nun die Frage, auf die Du offenbar hinaus wolltest.</div><div class="MsoNormal">„Nein, denn ich habe Dich beobachtet, Dich verstanden und angenommen als Du da warst. Das blieb, ganz gleich wie lange Du weg bist, das Erleben mit Dir bleibt. Es gibt nichts zu vermissen, nur zu vermehren, wenn Du wiederkommst“, sage ich nachdenklich.</div><div class="MsoNormal">„Ich habe Dich vermisst, schmerzlich“, erklärst Du mir, „Mir genügt es nicht, das Gewesene, ich will das Jetzt.“</div><div class="MsoNormal">„Dann wärst Du gekommen, aber Du bist nicht“, meine ich ernsthaft.</div><div class="MsoNormal">„Weil ich es nicht zugeben wollte, weil ich wusste, dass Du mich nicht vermisst, und ich nicht wollte, dass Du denkst, ich wäre schwach“, entgegnest Du.</div><div class="MsoNormal">„Vermissen ist keine Schwäche, sondern ein Zu-Wenig an gelebter Beobachtung“, erkläre ich, „Aber warum wollen wir es nicht tun, einfach Jetzt.“</div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich beobachte. Dich. Und es tut etwas in mir, vielmehr als Welt, eine ganze eigene Welt, Du.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-67814056723617084252015-06-02T16:29:00.000+02:002015-06-02T16:29:13.250+02:000206 Stups mich nicht!<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-dhPTdq4xe5o/VWxNIcJzI_I/AAAAAAAAEdA/Jf5PGgUfSsg/s1600/Esel%2B-%2BErhard%2BEinloft%252C%2Bpixelio.de.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="http://3.bp.blogspot.com/-dhPTdq4xe5o/VWxNIcJzI_I/AAAAAAAAEdA/Jf5PGgUfSsg/s320/Esel%2B-%2BErhard%2BEinloft%252C%2Bpixelio.de.jpg" width="213" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Erhard Einloft/pixelio.de</td></tr></tbody></table><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Stups mich nicht!</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Es war ein herrlicher Frühlingsmorgen. Der Himmel zeigte sich in seinem schönsten Blau, das nur durch kleine, hübsche, kuschelig wirkende Schäfchenwolken unterbrochen wurde. Die Sonne strahlte mich an. Doch mich tangierte das wenig. Sollten sie doch schön sein und um die Wette strahlen wie sie wollen. Das taten sie sowieso, weil ihnen eben nichts anderes übrigblieb. Es war so wie es war. Ich war nicht speziell gemeint. Der blaue Himmel war für alle sichtbar, und auch die strahlende Sonne. Das war pure Gleichmacherei. Dann sollten es eben die anderen bemerken. Trotz dieser tollen Voraussetzungen, die mich an manch anderen Tag wohl in Hochstimmung versetzt hätten, blieb ich übel gelaunt. Semi-depressiv, diagnostizierte ich an mir selbst messerscharf. Auch wenn es diesen Ausdruck in der offiziellen Diagnostik nicht gibt, so passt er doch vorzüglich für Tage, an denen ich die Kraft finde das Bett zu verlassen, mich aber dennoch nicht auf die Welt einlassen will. Also nicht ganz depressiv, aber auch nicht ganz frei davon, eben dazwischen, halb, semi. Dieser Zwischenzustand ist bedauernswert, und genau das tat ich, mich bedauern, weil es eben nicht ausreichte um jemand anderen zu sagen, Du ich bin mal eben depressiv, lass mich in Ruhe, aber auch nicht, ich bin heute richtig gut aufgelegt, erzähl mir was auch immer Du magst. Ich wollte weder Ruhe noch Unruhe. Eben was dazwischen. Deshalb fasste ich einen Entschluss und ging spazieren. Es war ein Weg, den ich noch nicht gegangen war, der bei einer Wiese endete, auf der ich noch nicht gewesen war. Da setzte ich mich ins Gras, weil ich mich ärgerte, dass ich diesen Weg eingeschlagen hatte, obwohl ich ihn nicht kannte. Jetzt würde ich den gleichen Weg wieder zurückgehen müssen, weil es eben hier nicht weiterging. Es war eine Sackgasse. Ich saß in der Falle. Rundwege sind gut, aber Wege, die einfach enden, die gefallen mir nicht. So saß ich im Gras und suchte eine Alternative, auch wenn mir von vornherein klar war, dass mir nichts einfallen würde, denn dazu hätte ich mich umsehen müssen. Außerdem war ich gerade in der Stimmung, in der ich nichts mehr wollte, als mir leid zu tun, und das tat ich ausführlich und mit Wonne. Doch nicht einmal das sollte mir vergönnt sein, denn plötzlich wurde ich gestupst. Tatsächlich, gestupst. Als erst meinte ich, ich wäre einfach so verwirrt, denn Stupsen, das gibt’s doch nur mehr auf Facebook. Unwillig strich ich über meine Schulter, die den Stupser abbekommen hatte, doch dann geschah es ein zweites Mal. Endlich drehte ich mich um, und erschrak, denn ich saß, Nase an Nase mit einem Tier da, oder besser gesagt wohl Nüster an Nase. Unwillkürlich entfuhr mir ein Schrei, ein kleiner, spitzer Schrei. Doch das Tier mit den Nüstern ließ sich davon nicht verunsichern. Lammfromm stand es da und sah mich an, mit diesen großen, sanften, braunen Augen. Es war ein Esel, ein kleiner, grauer Esel. Eigentlich unscheinbar, ja unschuldig wirkte er, doch ich wusste genau was er vorhatte, denn er war sicher hinterlistig. Er wollte mich aus meiner Semi-Depressivität herausholen und mich dazu zu zwingen mich am Grün des Grases, dem Blau des Himmels und dem Strahlen der Sonne zu erfreuen, doch das würde ihm nicht gelingen. Das sagte ich ihm auch.</div><div class="MsoNormal">„Es wird Dir nicht gelingen!“, sagte ich ihm, doch auch das ließ ihn völlig kalt. Nochmals stupste er mich.</div><div class="MsoNormal">„Es wird Dir ganz bestimmt nicht gelingen!“, wiederholte ich, doch ich spürte bereits, dass die Worte ihre Kraft verloren. Zufrieden zupfte er ein paar Grashalme ab. Dann sah er mich wieder an, während ich zaghaft die Hand ausstreckte und auf seinen Hals legte. Das Fell fühlte sich struppig an, als wäre es seit Ewigkeiten nicht gebürstet worden, doch auch angenehm und warm.</div><div class="MsoNormal">„Morgen komme ich wieder und striegle Dich“, meinte ich leise. Zufrieden trabte er davon, während ich mich doch noch erfreute. Voller Tatendrang ging ich zurück, den gleichen Weg, doch es war mir egal. Ich würde ihn noch oft gehen, und hoffte, er würde mich wieder stupsen.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-62704941231501318382015-05-30T19:42:00.001+02:002015-05-30T19:42:53.434+02:003005 "Liebe ist, dass Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle" (Franz Kafka)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-5Y-uWIEdSDo/UZT0EbUSTcI/AAAAAAAACIE/QBeWsCMVL6s/s1600/Ha%25CC%2588nde-halten.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="239" src="http://1.bp.blogspot.com/-5Y-uWIEdSDo/UZT0EbUSTcI/AAAAAAAACIE/QBeWsCMVL6s/s320/Ha%25CC%2588nde-halten.jpg" width="320" /></a></div><h1 style="mso-add-space: auto; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><a href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=4402683867146725789#overview/src=dashboard" name="_Toc218712839"><span lang="DE-AT"> „Liebe ist, dass Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle“ (Franz Kafka)</span></a></h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Es ist gut, dass Du da bist“, sage ich, während ich Dich mit meinen Armen umschlinge, und Du die Umschlingung dankbar annimmst.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Ich dachte, ich komme nicht“, sagst Du unvermittelt ohne mich in meiner Umschlingung zu unterbrechen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Ich habe Dich eingeladen“, halte ich unbeirrt dagegen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Ich weiß. Ich wusste nur nicht, ob Du es auch so gemeint hast“, sagst Du ruhig.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Ich habe es so gemeint“, entgegne ich.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Das kann sein. Vielleicht dachte ich nur an den Schmerz, und ich wusste nicht genau ob ich das will“, meinst Du nachdenklich.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Von welchem Schmerz sprichst Du?“, frage ich, nun doch interessiert, an Dir sowieso, aber auch an Deinen Gedanken.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Du wühlst Dich in mich, wühlst in mir, stichst in mich hinein wie ein Messer und drehst es in der offenen Wunde, das Unterste zuoberst kehrend“, antwortest Du ruhig.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Ich will Dich nicht verwunden. Ich will Dich heilen, doch die Heilung führt nur über den Weg der die Wunden neu öffnet und sie reinigt“, sage ich.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Und der Schmerz wird vergehen?“, fragst Du unsicher.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Der Schmerz wird nicht nur vergehen, er wird Dich verlassen und es wird Dir möglich sein zu sehen, das Zu-Hause, das ich Dir sein will, in dem Du Geborgenheit findest, wenn Du Dich mit Dir ausgesöhnt hast, wenn Du bereit bist Dich anzunehmen, so wie ich Dich annehme, Dich zu sehen wie Du wirklich bist“, entgegne ich und spüre wie Dein Herzschlag ruhiger wird.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">„Dann, ja, dann, stich zu, höhle mich aus, und erfüll mich neu“, forderst Du mich auf.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Und ich bohre mich in Dich, bis zu dem tiefsten Punkt in Deinem Inneren, Dich zu heilen und ganz werden zu lassen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Der Schmerz entweicht.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Die Ruhe kommt.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Wir sehen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Du siehst mich und ich sehe Dich.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Endlich, so wie wir sind.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Und ich bitte Dich darum mich zu heilen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Der Schmerz entweicht.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Die Ruhe kommt.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Wir sehen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT">Ich sehe Dich und Du siehst mich.</span></div><span lang="DE-AT">Und während das Mondlicht Deinen schlanken Körper sanft umschmeichelt und das lebendige, flackernde Feuer des Kamins Glanz in Deine Augen zaubert, weiß ich, dass die Liebe den Schmerz bedeutet, den sie selbst zu überwinden vermag, weiß ich, dass das letzte Ziel ein Zustand der Behaustheit ist, in dem wir uns schonungslos offenlegen müssen und kompromisslos angenommen sind.</span>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-14499323264810212942015-05-28T17:55:00.001+02:002015-05-28T17:55:36.824+02:002805 Das Bild von Dir<h1><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-ZemHY7kgLJE/UU8UJr2vxwI/AAAAAAAABq0/Tv5ovHXGahM/s1600/IMG_0369.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="297" src="http://3.bp.blogspot.com/-ZemHY7kgLJE/UU8UJr2vxwI/AAAAAAAABq0/Tv5ovHXGahM/s320/IMG_0369.JPG" width="320" /></a></div>Das Bild von Dir</h1><div class="Body1"><br /></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Du sitzt neben mir, am Steg und siehst gedankenverloren ins Wasser, in dem Du Dich spiegelst. Das Bild ist nur ein wenig verzerrt durch die sanften Wellenbewegungen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Du bist nicht einfach, Du wirst, selbst dann noch, wenn Du stumm und nachdenklich neben mir sitzt und nichts tust als Dein Bild im Wasser zu beobachten oder einfach nur den Blick verloren hältst, ja selbst dann noch, bist Du nicht einfach.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Ich nehme einen kleinen Stein und werfe ihn an der Stelle ins Wasser, an der Du Dich spiegelst. Das Bild verschwimmt, bis zur Unkenntlichkeit, bis sich die Wasseroberfläche wieder glättet. Es hat Dir nichts anhaben können. Die Steine, die Dich treffen, die Schläge des Schicksals, der Schmerz und die Trauer, die Verlassenheit und die Verlorenheit, es kann Dir nichts anhaben. Es lässt Dich werden.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Wie fragil es doch ist, dieses Bild von Dir. Ein kleiner Stein genügt, es gänzlich zu entfremden, und doch wird es, immer wieder. Steh auf, wenn Du fällst. Du kannst es. Überlass es nicht den anderen. Übergib Dich nicht den anderen. So lange Du es selber kannst, behalte Dich in der Hand. Sag nicht ja, wenn Du nein sagen willst. Sag nicht, dass es gut ist, wenn es Dir in Wahrheit das Herz und die Kehle einschnürt. Gib nicht nach, wenn Du stark sein willst. So lange Du kannst.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Lass Dir nicht einreden was Du zu sein oder zu werden hast. Wer kann es wissen ausser Dir selbst was Du bist oder was in Dir schlummert? Offenbart es Dir Dein Blick? Zeigt es sich in Deinen Träumen? Spiegelt es sich in meinen Augen? Lass es Dir zu – und übersieh es, wenn die Welt es für eine Unzumutbarkeit hält. Was interessiert Dich auch die Welt, was interessieren Dich die, die Dir nicht Mut zusprechen, sondern versuchen Dich klein zu machen?</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Und das Bild, das in meinem Kopf von Dir ist, ist so fragil, so anfällig, so unhaltbar, da es statisch ist. Verrat am Leben, selbst die Momente des Dich-Erlebens festhalten zu wollen, einzufrieren, reglos zu machen und tod. Verrat an mir, Dich nicht im Leben zu Erleben sondern nur im Sterben, im Vergangenen. Lass es nicht zu, dass ich Dich halte, und sei es nur als das Bild in meinem Kopf, das ich meine von Dir haben zu müssen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Wirst Du mich noch mit jener Freude betrachten, wenn ich alt bin, wenn vom Ebenmass nichts mehr übrig ist? Wirst Du mir noch Deine Berührung schenken, wenn meine Haut dahinwelkt wie ein Blatt im Herbst? Wirst Du mich noch lieben, wenn die Kraft weicht? Wirst Du noch bei mir sein?</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Dein Bild ist das, das ich sehe, weg von der Spiegelung, wenn ich Dich mir zugewandt finde und Dich betrachte, Dich fühle, Dich höre. Das ist es, das ich meine, fragil und verletzlich, immer gewesen, immer neu.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Das Bild von Dir, ist das Bild, das Du mir schenkst, in jedem Moment neu, und wenn Du weg bist, dann schläft es, bis Du es in die Wirklichkeit erweckst, und das, das es ist, und das Sein ist ein Werden.</span></div><span lang="DE-AT" style="color: black; mso-ansi-language: DE-AT; mso-fareast-font-family: Helvetica;">Alles im Fluss.</span>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-43304284715441521052015-05-26T16:44:00.002+02:002015-05-26T16:44:59.625+02:002605 Ich erkenne Dich <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; 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Der Mond stand schon hoch. Der klare, milde Vollmond. Sommervollmond. Manchmal kann er einen erdrücken, im Sommer. In dieser Nacht nicht. Vielleicht war es auch der Mond und etwas anderes. Ich stand auf, ließ mein Nachthemd zu Boden gleiten und warf mir rasch etwas über, etwas Leichtes, Luftiges, zur Nacht Passendes, denn es war heiß, bevor ich ans Fenster trat, und mein Blick sich im Himmel verfing, wie immer. Zuerst sehe ich immer zum Himmel. Er hat etwas Stabilisierendes. Nichts ändert sich. Ja, natürlich, das Sternbild im Jahreskreis, aber es ist eine langsame, verkraftbare Veränderung, so dass es beinahe möglich ist von Stabilität zu sprechen. Auf mich wirkt er jedenfalls so, und diese suche ich. Sie beruhigt mich. Dann erst ließ ich den Blick weiterwandern, hin zu den Weiden. Die Äste schaukelten sanft im Wind. Eine leichte Brise, denn es war sehr heiß, trotz der späten Stunde, würde gut tun, doch auch das Ringelspiel schien sich zu bewegen. Es war, als hätte sich gerade eben noch jemand damit gedreht und war abgesprungen, als die Bewegung noch nicht zu Ende gekommen war, so dass es sich alleine ausdrehte. Doch wer, wer benutzt mein Ringelspiel? Und der Blick wanderte weiter. War das Gras ein wenig niedergetreten, so als ob gerade wer darüber gegangen war? War die Blume bei seite getreten? Bildete ich mir das alles nur ein? Klar und verlockend lag der See vor mir und nichts war was die glatte Oberfläche getrübt hätte. Da, ein Stein fiel, und endlich war mein Blick beim See angelangt. Sanft und weich war der Mond und verhüllte mehr als er enthüllte, und doch erkannte ich Dich. Bloß eine Silhouette, eine schwarze, fließende Silhouette. Jeder hätte es sein können, der in etwa die selbe Statur hatte, und doch wusste ich, dass Du es warst. Unter tausenden hätte ich Dich erkannt. Wie lange es wohl her war, dass ich Dich das letzte Mal gesehen hatte? Lange, unendlich lange erschien es mir, und doch warst Du unverkennbar, so sehr hattest Du Dich in mich eingebrannt. Es konnte nicht anders sein. Gerade jetzt, wo ich aufgegeben hatte, beinahe aufgegeben hatte zu denken, dass es sein könnte, gerade jetzt warst Du da, und der erste Impuls war loszulaufen, leicht und luftig wie das Kleid, das ich mir übergeworfen hatte, der erste Impuls, doch ich folgte ihm nicht. Ich blieb stehen und sah Dich an, von der Ferne, hoffend, Du hättest mich noch nicht gesehen, schwankend zwischen dem Wunsch mich mit Dir dort auf den Steg zu setzen und mir Dich erzählen zu lassen und der Angst, dass der Moment wieder kommt, da Du gehst, wer weiß wie lange. Schwankend, weil das Glück so groß und der Schmerz noch viel größer sein würde. Schwankend, weil es vielleicht doch nur eine Illusion war, dieses Bild von Dir, doch es blieb, und ich konnte mich nicht irren. Nicht bei Dir. Doch wenn Du da warst und wenn wir die Möglichkeit hätten auf eine gemeinsame Nacht, dann sollte ich es ergreifen, denn nur eine Nacht des Miteinander im friedvollen, stillen Sich-Ergeben wiegt tausende Nächte des Wachens und Wartens. Hätten wir nur einen gemeinsamen Abend, ja nur einen Moment, gegenüber tausenden des Getrennt-seins, selbst dann ist es der eine Moment, der es wert ist, denn er heißt unser. So lief ich, so schnell ich konnte zu Dir, denn wer weiß, vielleicht hatte ich genau diesen einen Moment bereits vertan. Vielleicht hatte ich vertan. Aber was es auch immer war, was auch immer werden würde, ich lief zu Dir, denn ich erkenne Dich.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-85095790455660318722015-05-23T14:53:00.000+02:002015-05-23T14:53:56.137+02:002305 Unter Druck <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-2AN2Emxd7n0/VWB3TcOVtoI/AAAAAAAAEaQ/M3Wui0m--AQ/s1600/Pippi-giesst-auch-bei-Regen-ihre-Blumen.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="233" src="http://2.bp.blogspot.com/-2AN2Emxd7n0/VWB3TcOVtoI/AAAAAAAAEaQ/M3Wui0m--AQ/s320/Pippi-giesst-auch-bei-Regen-ihre-Blumen.jpg" width="320" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Unter Druck</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Pippi Langstrumpf, die Ikone einer Freiheit, nach der sich viele Menschen, nicht nur Kinder sehnen, fällt mir immer wieder ein, wenn ich – mittlerweile gelassen<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>- mitansehe, wie sich die Menschen selbst quälen. Gelassen, weil es mir noch sehr selten gelungen ist jemandem verständlich zu machen, dass der Druck, unter dem er leidet in vielen Belangen von sich selbst ausgeht und nicht von anderen. Natürlich, es gibt ihn auch, den äußerlichen Druck. Druck, den wir in der Arbeit haben, auch bis zu einem gewissen Grade der, den uns die Öffentlichkeit – was auch immer man darunter versteht – auferlegt. Doch es gibt auch den privaten Bereich, in dem wir uns dem Druck beugen, und so sehr wir auch beteuern es zu müssen, es gibt keinen Grund dafür. Da werden Erwartungen von Familienmitgliedern erfüllt, die diese gar nicht gestellt haben. Da werden Normen eingehalten, die wir uns selber setzen. Dass der Rasen nicht höher als einen Zentimeter sein darf, z. B., das ist eine Norm, die wir uns selbst auferlegen. Vielleicht gibt es Menschen, die sich tatsächlich unwohl fühlen, die sich auf nichts anderes mehr konzentrieren können, wenn ein Polster schräg liegt, doch zumeist wird er nur gerichtet, weil unsere Norm heißt, er gehört gerade gelegt. Der Druck, den wir uns selbst machen, das ist der unsere eigenen Erwartungen zu erfüllen, auch wenn wir schon lange vergessen haben warum wir diese Erwartungen überhaupt haben oder ob sie noch ihren Sinn erfüllen. Jederzeit dafür gerüstet zu sein, dass die Schwiegermutter unerwartet zu Besuch kommt und mit Glacéhandschuhen über den Türrahmen streift ohne dass das makellose Weiß derselben verunstaltet wird, dass ist eine Erwartung, die wir uns selbst auferlegen. Dass die Kinder jeden Abend um Punkt acht Uhr im Bett sind, keine fünf Minuten früher oder später, dass ist ein Druck, dem wir uns selbst unterwerfen. Ich höre schon die Stimmen, die nun meinen, dass alles den Bach runtergeht, wenn wir alles schleifen lassen, dass die Welt morgen untergeht, wenn der Staub einmal liegenbleibt. Dafür rede ich nicht das Wort, aber wenn ich mich laufend durch den Wald quäle, weil ich es mir vorgenommen habe, obwohl es mir schlecht geht, dann ist es wie bei der eingangs erwähnten Pippi Langstrumpf, die im strömenden Regen ihren Garten gießt. Sie hat es sich nun mal vorgenommen, und es wird durchgezogen, ganz gleich was passiert, so wie ich mir für diese Stunde vorgenommen habe zu laufen. Niemand hat etwas davon, weder der Garten, der sowieso von Mutter Natur genügend Wasser bekommt, noch ich, wenn ich mich abquäle, aufgrund einer Vorgabe, und darüber vergesse, dass ich laufen gehe, weil es mir gut tun soll. Und so laufen wir, zombiegleich durchs Leben, und behaupten unentwegt, dass es so sein muss, dass die Blumen das Wasser brauchen, auch wenn sie schon längst genug haben, dass wir noch mehr Dinge brauchen, auch wenn wir mit jenen, die wir haben, schon nichts weiter mehr tun, als sie zu verstauen, dass wir noch mehr Entertainment und Action brauchen, obwohl wir uns einfach einmal Ruhe gönnen sollten. Pippi gießt ihre Blumen, als Annika und Tommy, ihre Freunde auf Besuch kommen. Natürlich verstehen die beiden nicht was das soll, aber sie geben sich leicht mit der Erklärung zufrieden, dass Pippi sich das eben vorgenommen hat. Was man sich selbst vornimmt, dass muss man erfüllen komme was da wolle, auch wenn es keinen Zweck hat, außer dem, dass ich mir selbst beweise, ich lasse mich durch keine äußeren Umstände von dem abbringen, was ich mir nun mal vorgenommen habe, denn sonst siegt der innere Schweinehund, und das darf nicht sein. Doch wo endet der Verlust der Selbstdisziplin und beginnt der Aktionismus? Vielleicht ist es dort, wo ich vor lauter selbstgemachtem Druck übersehe, dass die Menschen, die mich in ihrem Leben aushalten, keinen Platz mehr darin haben. Doch ob wir weiterhin im Regen Garten gießen oder dann, wenn wir sehen, dass die Pflanzen aus Regenmangel danach verlangen, das liegt ganz alleine an uns.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-6430726970874258162015-05-21T16:21:00.000+02:002015-06-10T12:12:51.447+02:002105 Berührung<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-L-47YqrqAss/U7wk7VIcG2I/AAAAAAAADWs/FBBypm-r8os/s1600/Kuss.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-L-47YqrqAss/U7wk7VIcG2I/AAAAAAAADWs/FBBypm-r8os/s1600/Kuss.jpg" /></a></div><span style="font-size: large;"><b>Berührung</b></span><br /><br />Die Berührung ist immer unmittelbar. Sie ist leise, zart und nachdrücklich, aber immer unmittelbar, ohne ein Dazwischen, ohne Vermittlung. Sie ist unmittelbar als Gabe und Annahme. Vielleicht zurückhaltend, zaghaft oder erobernd, forsch, aber immer unmittelbar. Du kannst Dich nicht vertreten lassen. Sie geschieht, zwischen mir und Dir.<br />Die Berührung ist immer enthüllend. Nichts was Du sagst, nichts was Du denkst, nichts was Du tust kann der Verschleierung wehren. Immer kannst Du Dich dahinter verstecken und untertauchen. Nur in der Berührung musst Du aus Dir heraustreten, musst Du Dich preisgeben. Die Berührung ist immer enthüllend.<br />Die Berührung ist immer einmalig. Sie geschieht im Jetzt, in der Situation, die ersteht und vergeht, immer aufs Neue. Und zwischen Werden und Vergehen geschieht sie. Sie ist das Bindeglied zwischen Werden und Vergehen. Sie ist der Knoten in der langen, eintönigen Schnur der Zeit. Sie knüpft Knoten der Erinnerung in das sonst träge, trübe Einerlei. Sie häuft Inseln, schmale kleine Inseln in den Strom der Vergänglichkeit. Die Berührung ist immer einmalig.<br />Die Berührung ist konzentriert. Du kannst mich nur in einem Akt des Willens berühren. Berührung als sie selbst kann kein Nebenbei, kein Gedankenlos sein. Sie geschieht in vollem Bewußtsein und voller Aufmerksamkeit. Wo Du nicht anwesend bist, in der Berührung, geschieht sie nicht. Da ist vielleicht ein enges, räumliches Beisammen gegeben, aber niemals Berührung, die auf die Reise geschickt wird um anzukommen. Sie geht ins Leere. Sie verläßt den Ort der Abreise nicht. Die Berührung ist immer konzentriert.<br />Die Berührung ist immer bekennen. Ich bekenne mich Dir, bekenne mich Dir in meinem Du-sein. Hilflos und einsam ist der Berührungslose, entzweit und entstellt, doch ganz und aufrecht in seiner Hinwendung ist dr Berührende, denn er ist ein Bekennender, ein Bekennender des Ja-Sagens und der Möglichkeit sich einander anzunähern. Die Berührung ist immer bekennen.<br />Die Berührung ist immer erkennen. Haut an Haut gibt es nichts mehr was trügerisch sein kann, nichts mehr was verraten werden könnte. Der Raum ist gefüllt und bei seite geschoben. Aufforderung und Teilnahme, Verständigung und Vernehmen, im tiefsten, ursprünglichsten Sinne des Lebens, so dass hinter der Gebrochenheit und Zerstreutheit die Ganzheit wie ein wiedergewonnenes Licht hervorbricht. Die Berührung ist immer erkennen.<br />Die Berührung ist immer heilend. Meine Haut ist die Gabe, die sich über Deine legt, die sich an Deine schmiegt und die feinsten Risse, die Kränkungen und Verstümmelungen, die Entstellungen und Verkrampfungen auflösen und verwischen, einbetten in die Harmonie des vom Bestehens selbst Geleiteten. Deine Haut ist das Geschenk, das die meine wärmt und eindringt, tief aufnehmend, entgrenzend und weitend. Die Berührung ist immer heilend.<br />"Nimm mich ein, in die Unmittelbarkeit Deiner Berührung", sprichst Du Dich mir.<br />Und ich nehme Dich ein, in die Unmittelbarkeit unserer Berührung.<br />"Enthülle Dich mir in Deiner Berührung", spreche ich mich Dir.<br />Und Du umarmst mich und enthüllst uns darin, Du und Ich, Wir.<br />"Erhebe mich in die Einmaligkeit Deiner Berührung", sprichst Du Dich mir.<br />Und ich erhebe Dich über das menschlich Fassbare und Angreifbare in unsere Berührung.<br />"Umschließe mich mit der Konzentriertheit Deiner Berührung", spreche ich mich Dir.<br />Und Du umspannst mich mit der Aufmerksamkeit an die Einmaligkeit in Deiner Berührung.<br />"Sei mein Bekenntnis in Deiner Berührung", sprichst Du Dich mir.<br />Und ich bekenne mich Dir in unserer Berührung.<br />"Sei mein Erkennen in Deiner Berührung", spreche ich mich Dir.<br />Und Du erkennst mich wie mich noch niemand erkannte, nackt und bloß, in unserer Berührung.<br />"Sei mir Heilung in Deiner Berührung", sprichst Du Dich mir.<br />Und ich umhülle Dich, ganz und gar und restlos, und von den Narben des Lebens zu befreien und wiederherzustellen, wie am ersten Tag, besser als am ersten Tag in unserer Berührung.Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-43541872011917959102015-05-19T17:27:00.000+02:002015-05-19T17:27:40.781+02:001905 Du hast Dich in mein Herz geschlichen <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; 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Nicht von Anfang an, natürlich. Wenn man als kleiner Welpe zu seinen Besitzern kommt, dann gilt es zunächst die Lage zu sondieren. Kluge Hunde tun das, und zu dieser Sorte kann ich mich, bei aller Bescheidenheit zählen. Nicht so wie andere, die mit Übereifer und Unverfrorenheit in das Haus stürmen und alles in Besitz nehmen. Das haben die Menschen nicht so gerne. Einem Welpen wird wohl noch so manches verziehen, doch es bleibt etwas im Gedächtnis haften. Ich für mein Teil gab mich schüchtern. Das begann schon beim Gartentürl. Dort setzten sie mich ab und ich blieb einmal, zog die Stirn in Falten und gab so das Bild der absoluten Verlorenheit und Verlassenheit. Schon kamen sie an und baten mich doch weiterzugehen, Zaghaft folgte ich, doch immer nur mit kleinen Schritten, mal dahin, mal dorthin schnuppernd, bis ich endlich an der Türe war. Skeptisch sah ich ins Innere und diesmal blieb ich so lange, bis ich mein erstes Leckerli bekam. Das ganze funktionierte alles tadellos. Die Menschen sind so leicht zu dressieren. Nach diesem Motto eroberte ich nach und nach nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Couch und das Bett. Wenn sie sich brav benahmen bekamen sie eine Belohnung. Positive Verstärkung ist immer noch die beste Erziehungsmethode. Wie gerne doch die Menschen spielen. Da werfen sie mit Stöckchen und freuen sich, dass sie fortfliegen. Ich habe das zwar nie ganz verstanden, aber ich setzte mich eben hin und sah ihnen zu. Sie zu holen ist allerdings gänzlich unter meiner Würde. Wenn sie schon Spaß am Wegschmeißen haben, dann sollen sie es sich doch gefälligst selber holen. Die Ruhe behielt ich bei, und auch, wenn sich die Menschen manchmal töricht benahmen, so bin ich doch weise und weitsichtig genug ihnen das nachzusehen. Sie sind eben doch nur Menschen und verstehen es nicht besser. Wichtig ist nur – und da kenne ich kein Pardon -, dass zuverlässig Futter bereitsteht und ich spazieren geführt werde wann immer ich Lust dazu habe. Ansonsten erbitte ich mir Ruhe aus. Schließlich brauche ich viel Zeit mich von den Strapazen des Hunde-Daseins zu erholen. Und die Erziehungsarbeit, das könnt ihr mir glauben, ist sehr wohl kein Zuckerschlecken. Ich für meinen Teil verstehe ja die Sorgen und Nöte der Erzieher für kleine Menschen sehr gut, aber nachdem ich mich grundsätzlich nicht in menschliche Angelegenheiten einmische, so lange sie mich nicht direkt betreffen, schweige ich beredt. Brav sind sie meine Menschen. Grundsätzlich hatte ich nichts auszusetzen, bis auf ein paar Kleinigkeiten, aber keinerlei Erziehungsarbeit ist perfekt, noch nicht einmal meine, aber dann taten sie etwas, das war wirklich das Schlimmste, was sie tun konnten, und ich verstehe bis heute nicht, dass sie dazu überhaupt in der Lage waren. Sie setzten mir einen anderen Welpen vor die Nase, noch dazu ein Mädchen. Zutiefst war ich in meiner Ehre als Hausherr und männlicher Haushaltsvorstand gekränkt. Nicht nur, dass die Kleine so absolut kein Benehmen hatte, dass sie mir auf Schritt und Tritt nachlief und frech mein Futter fraß, wenn ich mir zu lange Zeit ließ, sie legte sich auch auf meine bevorzugten Liegeplätze. Wenn sie kam ging ich, doch sie ließ nicht locker. Immer war sie um mich, stupste mich, wedelte mit dem Schwanz, leckte mir die Lefzen, und auch wenn ich es nicht wollte, es gelang ihr doch irgendwie mich um den Finger zu wickeln, einfach indem sie nicht aufgab, und eigentlich – das musste ich schon zugeben – hatte mir ein Spielgefährte gefehlt. Nun war es zwar eine Spielgefährtin gewesen, aber da wusste ich zumindest mit Sicherheit, dass sie mir meinen Platz nicht streitig machte. Und ich hasse es um irgendetwas zu kämpfen. Jetzt liege ich auf der Couch und die Kleine, die mittlerweile auch schon so groß ist wie ich, legt sich neben mich. Es ist gut, dass sie da ist, muss ich inzwischen eingestehen. Wie auch immer sie es gemacht hat, aber sie hat sich in mein Herz geschlichen und ich kann erst ruhig einschlafen, wenn sie da neben mir liegt.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-46386838737090752942015-05-16T18:35:00.000+02:002015-05-16T18:35:08.677+02:001605 Nach menschlichem Ermessen<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-eXWaAzkd9Nw/VVSsjM6uv3I/AAAAAAAAEYI/8WRIvFnon3U/s1600/Statistik.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="273" src="http://4.bp.blogspot.com/-eXWaAzkd9Nw/VVSsjM6uv3I/AAAAAAAAEYI/8WRIvFnon3U/s320/Statistik.jpg" width="320" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Nach menschlichem Ermessen</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Es gibt so etwas, was wir als „menschliches Ermessen“ bezeichnen. „Nach menschlichem Ermessen dürfte so etwas nicht passieren“, heißt es da zum Beispiel. Dies beinhaltet zweierlei. Erstens, dass wir von unserem menschlichen, anthropozentrischem Blickwinkel ausgehen. Natürlich tun wir das immer, weil wir keinen anderen haben, aber hier wird es benannt und eingestanden. Zweitens wird darin bekundet, dass diese Wahrnehmung und diese Art der Ab- und Einschätzung offensichtlich begrenzt ist. Dürfte es nicht<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>passieren und es passiert dennoch, so gibt es keine Parallelen und war nicht vorhersehbar. Wir wundern uns darüber, fügen es zu unseren Erfahrungen hinzu und machen weiter. Wieder haben wir ein menschliches Ermessen, das auf weitere Fälle anwendbar ist, bis wir wieder eines Besseren belehrt werden, und immer so weiter. So ist es legitim anzunehmen, nach menschlichem Ermessen, dass wir noch sieben Jahrzehnte leben, wenn wir zehn Geburtstagskerzen auf der Torte ausblasen. Wenn wir es noch behaupten, wenn es drei Mal zehn Kerzen sind, dann wird dies wohl mit einem Kopfschütteln quittiert. Das ist nach menschlichem Ermessen eher abwegig. Gute Dienst zur Auffrischung des menschlichen Ermessens leistet uns eine wissenschaftliche Disziplin, die sich Statistik nennt und sich der Aufgabe verschrieben hat all das, was vage und ohne jegliche Grundlage an Beweisen in das menschliche Bemessen eingegangen ist, zu katalogisieren, zu nummerieren, zu klassifizieren, um daraus die hübschen Tabellen zu basteln, aus denen klar und deutlich ersichtlich wird welche Spannbreite das menschliche Ermessen umfassen sollte, weil es sich in einer Vielzahl der Fälle bewahrheitet wird. Ausreißer fallen durch den Rost und in die Kategorie „Unerwartetes“. Doch diese Klassifizierung macht nicht halt bei Dingen und Ereignissen, sondern hat sich auch des Menschen selbst bemächtigt. Alterspyramiden sagen uns wie lange wir im Durchschnitt zu leben haben, spezifiziert allenfalls nach Geschlecht oder sozialer Stellung oder schlechten wie guten Gewohnheiten. Die höchste Lebenserwartung müsste demnach eine reiche, in einem Land der ersten Welt lebende, verheiratete Frau mit Kindern haben. Da liegt es im Bereich des menschlichen Ermessens, dass sie das 85. Lebensjahr ohne gröbere Probleme erreicht. Wird man zufällig als Mädchen in Indien gezeugt, ist es nach menschlichen Ermessen durchaus sinnvoll anzunehmen, dass man nicht einmal den Uterus lebend verlassen darf. So werden Menschen in Statistiken gezwängt, Fakten zusammengetragen, die dann irgendwo brach und träge herumliegen, und die Tendenz zeigen sich zu verselbständigen, indem wir allzu schnell bereit sind das was als Faktum festgestellt wurde, als unabänderlich zu sehen. Es nimmt die Ausmaße eines Naturgesetzes an. Man kann nichts dagegen machen. Nach menschlichem Ermessen kann daran nichts geändert werden. Das weibliche Föten abgetrieben werden, daran lässt sich nichts ändern. Das Mädchen auf der ganzen Welt bestialisch verstümmelt werden, daran lässt sich nichts ändern. Dass reiche Menschen in der Ersten Welt Zugang zu erstklassiger Bildung, gesundheitlicher Versorgung und all den anderen Einrichtungen haben, die anderen verwehrt werden, das ist eben so. Fast schon neigen wir dazu zu sagen, dass das immer schon so war und immer so sein wird. Der Mensch ändert sich nicht. So wäre es wohl auch meine Aufgabe danach zu streben reich, schön und beliebt zu sein, während ich auf der Karriereleiter ganz nach oben steige. Nach menschlichem Ermessen sind das die Ziele, die ich haben sollte. Es gehört dazu, dass ich mich durch Nichtigkeiten von den wirklich wichtigen Dingen des Lebens ablenken lasse, die Dinge, die zählen, weil sie glücklich zu machen vermögen. Wie Deine Hand in meiner. Wie Dein Lächeln. Wie Dein Kuss. Das ist nicht mehr Sache der Statistik. Und auch nicht des menschlichen Ermessens. Aber das ist etwas für das Erwachen der Menschlichkeit und der Lebendigkeit. Und wenn es durch den Rost des menschlichen Ermessens fällt, so gib gut acht, dass es nicht im Feuer landet, sondern Du es auffängst und in Dir trägst. Und wenn Du es tust, so ist es nach menschlichem Ermessen sehr wahrscheinlich, dass Du glücklich wirst.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-72463030604140570812015-05-14T15:37:00.001+02:002015-05-14T15:37:57.975+02:001405 Das weite Feld <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-1xNuSCvHa5I/VVSlFQazGuI/AAAAAAAAEX4/L416-245KJE/s1600/Weizenfeld.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-1xNuSCvHa5I/VVSlFQazGuI/AAAAAAAAEX4/L416-245KJE/s320/Weizenfeld.jpg" width="320" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Das weite Feld</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Es gibt Tage, da erscheint mir das Leben wie eine Schlucht, eng und lichtlos. Links und rechts erheben sich massive Granitwände, so hoch, dass sich die obere Kante in wabernden Nebelschwaden verliert. Links und rechts begrenzt, der Rückweg verschlossen und nur ein schmaler Weg, den ich vorwärts gehen kann, so schmal, dass ich mich seitwärts drehen muss um mir nicht die Arme an dem zerklüfteten aufzureißen. Beängstigend eng ist es in dieser Schlucht, so dass ich danach trachte so schnell wie möglich vorwärts zu kommen, ohne das Ende absehen zu können. Gibt es denn ein Ende? So lange man mitten drinnen ist scheint es, dass sich niemals wieder etwas ändern kann,, niemals wieder etwas anders sein wird, doch mit einem Mal, völlig unvermutet zumeist, endet der Fels, als wäre er plötzlich, ungesehen und ohne ein Geräusch zu verursachen, in sich zusammengebrochen und ich bin nicht mehr beengt, nicht mehr eingeschränkt, sondern entlassen, mitten auf einem weiten Feld, einem blühenden Weizenfeld. Sanft wiegen sich die Halme mit den vollen Ähren im Wind, goldgelb glänzend im nachmittäglichen Schein des Lichts. Bin ich denn wirklich schon am Nachmittag angekommen, am Nachmittag meines Lebens? Wenn das Leben wie ein Tag ist, so muss ich mir eingestehen, dass ich den Zenit bereits hinter mir gelassen habe. Die strahlende, manchmal gar versengende Kraft der Mittagssonne hat nachgelassen. Stark und heißblütig war sie, doch nun ist sie ruhiger geworden, sanfter, so wie ich. So manche Torheit, die mich in Rage gebracht hätte, dereinst, mitten zwischen den Felsen, die das Aufbegehren herausforderten, lassen mich nunmehr nur mehr sanft lächeln. Es ist wie es ist, habe ich mittlerweile gelernt, doch nicht nur zu sagen, sondern auch zu verstehen. Hinnehmen, was hingenommen werden muss, und ändern, was geändert werden kann. Meine Hände streifen die Ähren, während ich vorwärts gehe und mich freue, ohne genau zu wissen worüber. Ich tue es einfach. Schlicht und einfach. Es ist was es ist, bis ich das Ende des Feldes erreiche. Vielleicht bist Du auch noch da, am Nachmittag unseres Lebens, und vielleicht reichst Du mir auch noch die Hand. Manchmal denke ich, es wäre gut, wenn es so wäre. Wenn es nicht so ist, dann wird wohl auch das seine Gründe haben. Es ist was es ist. Neben dem Feld liegt ein weiteres, das nur durch einen schmalen Weg von dem einen, auf dem ich mich befinde, getrennt wird. Das andere Feld wirkt wie frisch angelegt. Heiter und ausgelassen tobt ein Kind darauf, noch am Vormittag des Lebens stehend. Die Sonne ist im Aufsteigen begriffen, und so weit wie sie vom Zenit noch entfernt ist, ist sie es bei mir schon wieder. Es ist noch unbekümmert, das Kind, weil es noch nicht weiß, was auf es zukommt. Ich könnte ihm davon erzählen, vom Leben. Vielleicht hört es zu, aber es nimmt es wie jede andere Geschichte, wie ein Märchen. Ich stehe auf dem Weg und es kommt auf mich zugelaufen. Atemlos vor Freude und Glück. Warum? Einfach so, pure Lebensfreude, die noch kein Unbill kennt und nichts, was gegen die Freude spräche. Es ist was es ist. Auch wenn es davon noch nichts weiß, so versteht es diese Worte, indem es sie einfach lebt. Schlicht und einfach. Ich kann ihm zusehen, aber ich kann nicht mehr zurück zu einem Anfang, doch ich kann hoffen, dass sich mein nahendes Ende als neuer Anfang gestaltet, wie ein Aufbruch in eine andere Ungewissheit. So wie ich einst vom Leben nichts wusste, so weiß ich jetzt nichts vom Nicht-Leben. Nach und nach werden die Ähren auf meinem Feld vertrocknen und eingehen. Der Tag wird sich endgültig seinem Ende zuneigen, die Sonne untergehen und ich werde in die Dunkelheit verschwinden. Und ich werde wissen, dass da die Schlucht war, aber auch das Feld. Es ist gut es zu wissen. Schlicht und einfach. Und dann werde ich wohl auch das nicht mehr wissen. Es hat keine Bedeutung mehr. Es ist nicht zu ändern. Es ist was es ist.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-86411969944531082332015-05-12T16:33:00.001+02:002015-05-12T16:33:07.304+02:001205 Fraglos<style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-ko08qNPdwyk/VVGeWMadabI/AAAAAAAAEXQ/iOPvsKw3D_o/s1600/Esel-Auge.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="265" src="http://2.bp.blogspot.com/-ko08qNPdwyk/VVGeWMadabI/AAAAAAAAEXQ/iOPvsKw3D_o/s400/Esel-Auge.jpg" width="400" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Fraglos</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Es geschah an keinem besonderen Tag irgendwo in den Weiten Irlands in der Nähe des Meeres. Der alte Esel graste friedlich, doch besonnen. Auf Eselart. Er wusste nicht wo er hinsollte. Das grasen half. Es war etwas Vertrautes, und Esel mögen Vertrautes. Es ist wie eine kleine Meditation über das Leben. Sacht abzupfen, zermahlen, hinunterschlucken. Immer im selben Rhythmus. Er hatte nun kein zu Hause mehr. Alt war er geworden und nicht mehr belastbar, doch er war ein Nutztier, das belastbar sein muss. Ab und an hob er den Kopf und ließ ihn übers Meer wandern, doch das war nicht vertraut. Das verunsicherte ihn, denn von seiner Weide aus hatte er das Meer nicht sehen können. Nur das Grasen, das war wie zu Hause. Es war Leben um ihn gewesen, doch jetzt war er alleine. Es waren ihm Schafe begegnet, doch diese interessierten sich nicht für ihn. Sie blieben für sich. Wohl hatten sie ihn beäugt. Wahrscheinlich hatten sie sich gefragt was der auf ihrer Weide verloren hatte, doch dann wandten sie sich auch schon wieder ab, fressend, kauend, sich in die Herde fügend, und er ging weiter, suchte sich einen Platz für sich alleine, als ihn ein Geräusch aufsehen ließ. Es war nicht ungewohnt, doch hier hatte er es nicht vermutet. Ein kleiner schwarz-weißer Border-Collie war aufgetaucht. Ungestüm sprang er über die Wiese, und als er ein einzelnes Schaf entdeckte, das unweit des Esels stand, hielt er es offenbar für seine Pflicht dieses vereinzelte Schaf zu seiner Herde zurück zu treiben. Immer und immer wieder lief er neben dem Schaf auf und ab, das sich auch tatsächlich in Bewegung setzte, aufgewühlt durch das rastlose Herumgehüpfe und –gelaufe. Doch es lief in die falsche Richtung. Sofort stellte sich der Collie dem Schaf in den Weg, um es umzudirigieren. Wieder ein paar Schritte des Schafes, immer noch in die falsche Richtung. Das konnte er nicht hinnehmen. So schnappte er sich das vordere Bein, um es noch eindringlicher dirigieren zu können. Endlich gelang es und das Schaf trottete zu den anderen, wo es hingehörte. Dann wandte der Hund sich dem Esel zu, nachdem er ihm sein Können auf so eindrucksvolle Weise gezeigt hatte. Doch der Esel blieb gleichmütig. Zuerst war er noch gelaufen, doch jetzt verlangsamte der Hund seinen Schritt. Vorsichtig, ja behutsam fast näherte er sich dem grauen Esel an, der ihn still beobachtete, die Ohren gerade aufgerichtet, aufmerksam und interessiert. Dann war er so nahe, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Eine Eselnase. Eine Hundenase. Ausgiebig beschnupperten sie einander. Der Hund war auch schon alt. So wie der Esel, doch das hatte seine Lebensfreude nicht gedämpft. Der Esel zupfte ein paar Grashalme ab, das Vertraute mit dem Unvertrauten in Einklang bringend. Die Ruhe mit der Unruhe. Dann sah er den Hund wieder an. Ob er auch Fliegen verscheuchen wollte, weil er so mit dem Schweif wedelte? Langsam trottete der Esel weiter, nur ein paar kleine, tänzelnde Schritte. Der Hund blieb um ihn. Und in der Abenddämmerung, als sich die Sonne blutrot am Himmel niederließ, konnte man sehen – so man gerade in der Gegend und aufmerksam war – wie ein Hund und ein Esel gemeinsam voranschritten. Der Esel bedächtig. Auf Eselart. Der Hund springend und schwanzwedelnd. Auf Hundeart. So führte der Collie seinen neuen Freund in sein zu Hause, in dem der alte Esel Aufnahme fand. Es tut nichts zur Sache ob Du ein Esel bist oder ein Hund. Auch nicht ob Du Dich nach Eselart benimmst, weil Du ein Esel bist oder nach Hundeart, weil Du ein Hund bist. Beides ist nebeneinander möglich und bereichert unser Leben. Keiner von beiden fragte ob sich der andere nicht ändern sollte, denn es wäre nicht passend gewesen. Der eine bereicherte den anderen, auf je seine Art, und nachts – und das hättest Du auch nicht sehen können, wenn Du zufällig in der Gegend gewesen wärst – da schlich sich der Hund aus dem Haus und legte sich neben seinen neuen Freund in den Stall. Und da waren Esel- und Hundeart gleich.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4402683867146725789.post-8869666185913086122015-05-09T22:39:00.000+02:002015-05-09T22:39:04.303+02:000905 Und es funktioniert immer noch <style><!-- /* Font Definitions */ @font-face {font-family:"MS 明朝"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"MS ゴシック"; mso-font-charset:78; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1791491579 18 0 131231 0;} @font-face {font-family:"Cambria Math"; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-520092929 1073786111 9 0 415 0;} @font-face {font-family:Cambria; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1073743103 0 0 415 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi;} h1 {mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-link:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-next:Standard; margin-top:6.0pt; margin-right:0cm; margin-bottom:0cm; margin-left:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan lines-together; page-break-after:avoid; mso-outline-level:1; font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-font-kerning:0pt;} span.berschrift1Zeichen {mso-style-name:"Überschrift 1 Zeichen"; mso-style-priority:9; mso-style-unhide:no; mso-style-locked:yes; mso-style-link:"Überschrift 1"; mso-ansi-font-size:16.0pt; mso-bidi-font-size:16.0pt; font-family:Calibri; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:major-latin; mso-fareast-font-family:"MS ゴシック"; mso-fareast-theme-font:major-fareast; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:major-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:major-bidi; mso-ansi-language:DE-AT; font-weight:bold;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:Cambria; mso-ascii-font-family:Cambria; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:"MS 明朝"; mso-fareast-theme-font:minor-fareast; mso-hansi-font-family:Cambria; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-ansi-language:DE;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} --></style> <br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-grsVdmSiU1s/VU5wKfFLBjI/AAAAAAAAEWU/TCQ_kpKKu_s/s1600/Zahnra%CC%88der.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-grsVdmSiU1s/VU5wKfFLBjI/AAAAAAAAEWU/TCQ_kpKKu_s/s1600/Zahnra%CC%88der.jpg" /></a></div><h1 style="tab-stops: 263.0pt;">Und es funktioniert immer noch</h1><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich erwache, trotzdem ich die letzte Nacht kaum geschlafen hatte. Botmäßiges und Unbotmäßiges hatte sich in meine Träume geschlichen und hatte sie unruhig werden lassen, so wie meinen Schlaf, wobei ich dem Unbotmäßigen nicht unbedingt den größeren Anteil zusprechen kann, wenn ich aufschreckte. Es verteilte sich gleichmäßig. Gegen Träume kann man nichts machen. Natürlich stimmt das nicht. Man kann. Nur ich nicht, weil ich nicht die Kraft habe. Ich verbrauche sie dafür einschlafen zu können, und dann bleibt nichts mehr übrig. Gestern, da hatte ich noch gut geschlafen. Ich versuche die Gedanken wieder zu finden, die mich gestern schlafen ließen und vorgestern und den Tag davor. Es gelingt mir sogar sie wiederzufinden, und kaum habe ich mich darin eingerichtet, machen sie schon wieder jenen Platz, die mich nicht einschlafen lassen. Unbarmherzig schreitet die Nacht voran. </div><div class="MsoNormal"><br /></div><div class="MsoNormal">Ich werde morgen nicht aufstehen können, gemahne ich mich, und ich muss doch aufstehen und den Tag verbringen und leben und Dinge tun, all die Dinge, die getan werden müssen und denen ich mich nicht entziehe, denn selbst wenn ich es täte, so bliebe noch immer der Tag, den es zu verbringen gilt. Es verbringt sich besser, wenn man weiß was man muss. Es beschäftigt den Körper und zwingt mich sogar zur Konzentration, denn es genügt, wenn das Unausweichliche wiederkommt, am Abend, in der Nacht. Doch ich höre nicht auf mich und nicht auf mich in den Gedanken dort hinzubewegen. Es bringt auch nichts, weil ich alleine nicht weiterkomme. Es geht ja nicht nur um mich, auch wenn ich mich gänzlich verlassen fühle, könnte doch noch immer sein, dass es nicht endgültig ist. Ich versuche mich an diese Hoffnung zu halten, doch ich rutsche ab daran wie an einem nassen Strohhalm. Der heißt so, auch wenn er aus Plastik ist und wenn das Plastik nass ist, dann rutsche ich daran ab und versinke wieder. Dass ich es je geschafft haben sollte mich daran festzuhalten, ja gar daran emporzuklettern, das verwundert mich immer wieder aufs Neue, doch da war er nicht nass. Nehme ich an. Oder ist es wirklich die Freude und das Glück, das Flügel verleiht. Alles andere funktioniert nicht. Das habe ich auch nie geglaubt. Und plötzlich weiß ich es, es wird funktionieren, so wie es immer funktioniert hat, selbst im größten Schmerz. Ich werde erwachen und mich aus dem Bett erheben. Mein Blick fällt auf meine Füße. Tatsächlich, sie stehen. Vorsichtig erhebe ich mich ganz, und seltsamer Weise tragen mich meine Füße auch, wohl auch die Beine. Kein Einknicken. Ich stehe, und dann, ganz von selbst, setze ich einen Fuß vor den anderen, auch das geht, ganz von selbst, bringen mich dorthin, wo ich hin will oder auch muss. Es ist einerlei, dieses Mal. Ich sehe mir zu, wenn meine Hände arbeiten. Auch sie verharren in Bewegung und in Gleichmut. Es funktioniert, und fast schon glaube ich, dass es ein Tag ist wie jeder andere, doch dann finde ich ihn wieder, den Schmerz, und ich sehe mich im Wasser paddeln, ohne Halt, denn der Strohhalm ist mittlerweile nicht nur nass, er ist auch eingeknickt. Das Wasser, in dem ich schwimme und worin ich verzweifelt Halt suche, ist wie ein Glas, umgeben von glitschigen Wänden. Es gibt nichts mehr woran ich mich festhalten könnte. Alles ist untergegangen. Noch kämpfe ich an, gegen den Untergang, doch ich wünschte, dass meine Kräfte mich endgültig verlassen. Dann werde ich noch eine Zeitlang auf der Oberfläche treiben, doch auch das geht nicht ewig, nur bis ich das Bewegen gänzlich lassen kann und untergehe. Dann wird alles still sein. Vielleicht ist es gut. Vielleicht aber auch schmeißt Du mir ein Holzstück zu an dem ich mich festhalten kann. Ich vermag nicht zu sagen, ob das gut oder schlecht ist. Es könnte sein, dass es das Leiden nur verzögert, oder auch nicht. Für jetzt funktioniert es immer noch.</div>Nyx Nachtgedankenhttps://plus.google.com/104187430413187363908noreply@blogger.com0