Ameisen bekämpfen

Ameisen bekämpfen – warum sollte man die kleinen nützlichen Insekten vertreiben wollen? Nötig wird eine Bekämpfung immer dann, wenn von einem Ameisenbefall Schäden oder Gefahren ausgehen.

Ameisenplage: Schäden und Gefahren

Zwar sind die meisten der in Deutschland beheimateten Ameisenarten für den Menschen nicht gefährlich. Doch das gilt leider nicht für alle Arten.

Hygieneschäden

Gerade von der Pharaoameise, als eine der kleinsten Ameisenarten, geht eine unmittelbare Gefahr von der Verbreitung von Krankheitserregern aus. Vor allem in Krankenhäusern anzutreffen, sollte bei dieser Art sofort Maßnahmen zur unverzüglichen Bekämpfung eingeleitet werden.

Materialschäden

Ameisen können in Elektrogeräte und Stromkabel eindringen und diese Beschädigen. Außerdem verursachen die sogenannten Holzameisen Schäden an verbautem Holz.

Lebensmittelschäden

Ameisen können in der Küche und im Vorratsraum gelagerte Lebensmittel verunreinigen. Bevorzugt dabei werden Eiweiß- und zuckerhaltige Lebensmittel.

Pflanzenschäden

Ameisen verteidigen Blattläuse vor Fressfeinden und ernähren sich im Gegenzug von deren Honigtau. Dadurch können sich Blattläuse rasch vermehren und beschädigen Pflanzen im Haus und Garten, aber auch in der Wohnung.

Gesundheitsschäden

Menschen mit entsprechenden Allergien können auf die verspritzende Ameisensäure allergisch Reagieren.

Ameisenbefall vorbeugen

Am besten sollte man es gar nicht erst zu einem Ameisenbefall kommen lassen. Einfache Verhaltensregeln helfen dabei, nachhaltig Ameisen fern zu halten.

Müll mehrmals wöchentlich entsorgen

Abfall, speziell Essensreste sollten in verschlossenen Mülleimern entsorgt werden. Gerade in der Sommerzeit empfiehlt es sich, den Mülleimer mehrmals wöchentlich auszuleeren.

Anlocken von Ameisen verhindern

Nahrungsmittel sollten nicht offen, sondern in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Obstschalen und Futterschalen von Haustieren sind regelmäßig zu leeren. Auch sollte benutztes Geschirr rasch abgespült werden.

Außerdem sind auf den Boden heruntergefallene Speisen  beim Kochen oder Grillen zu beseitigen.

Ameisenstraßen beseitigen

Ameisenstraßen die zum Haus oder zur Wohnung führen, sollten beseitigt werden. Hierzu früh genug einfach ein Hindernis aufstellen und den Ameisen mit einem Köder einen neuen Weg aufzeigen.

Abdichtungen erneuern

Mauerwerksöffnungen und Fugenzwischenräume sollten bei Beschädigung wieder mit Silikon, Bauschaum oder Acryl verschlossen werden. Tür- und Fensterdichtungen sind ebenfalls auf Dichtigkeit hin zu prüfen.

Hausmittel gegen Ameisen

Hausmittel gegen Ameisen gibt es viele. Wir stellen Ihnen die besten Hausmittel vor, mit denen Sie biologisch unbedenklich Ameisen vertreiben können.

#1 Backpulver ist das wahrscheinlich bekannteste Hausmittel gegen Ameisen. Einfach Backpulver mit etwas Zucker vermengen und neben die Ameisenstraße streuen. Ameisen naschen vom Gemisch und verenden.

#2 Der Geruchsinn von Ameisen ist äußerst sensibel. Einige Gerüche können Ameisen nicht ab. Hierzu gehören: Knoblauch, Zimtpulver, Lavendel, Nelken, Wacholder, Kerbel, Thymian, Majoran, Essig und Zitrone. Außerdem stören ätherische Öle den Orientierungssinn der Tierchen.

#3 Im Haus oder in der Wohnung befindliche Ameisen mittels Zuckerlösung anlocken und mit einem Staubsauger einsaugen.

#4 Alle potenziellen Schlupflöcher, wie zum Beispiel Spalten, Ritzen und Fugen im Mauerwerk sollten mit den richtigen Werkstoffen verschlossen werden, sodass Ameisen nicht mehr ins Innere der Wohnung gelangen können.

#5 Ameisen übertreten Streifen aus Kreide nicht. Einfach an die Stellen, die Ameisen nicht überqueren sollen dicke Kreidestreifen malen und die Ameisen suchen sich einen anderen Weg.

#6 Befindet sich ein Ameisennest im Kübel, sollte der Kübel mehrmals täglich stark bewässert werden. Die angesiedelten Ameisen verziehen sich nach mehreren Tagen von ganz alleine.

#7 Ameisen sind äußerst empfindlich gegenüber Koffein. Aus diesem Grund ist Kaffesatz eine sehr gute Methode um lästige Ameisen los zu werden. Kaffesatz sammeln und an geeigneter Stelle anbringen. Ameisen verspeisen den Kaffesatz und sterben daran.

Wichtig: Hausmittel helfen bei Ameisen nur bedingt und wenn doch, nur für einen kurzen Zeitraum, da die Königin meist unbehelligt bleibt. Denn die Arbeiterinnen sterben nach dem Verzehr oder dem Kontakt mit den Hausmitteln zu schnell ab, ohne diese in den Bau zu tragen.

Ameisen bekämpfen

Wenn die ganzen Hausmittel gegen den Ameisenbefall nichts geholfen haben, muss zu spartanischen Mitteln zurückgegriffen werden.

Ameisenmittel

Bei dem sogenannten Ameisenmittel handelt es sich um staubfreies Granulat auf Zuckerbasis, mit einem hochgiftigen Wirkstoff wie zum Beispiel Fipronil. Ameisen werden vom Granulat angezogen und bringen dieses in das Nest, wo die Ameisen es selbst, aber es auch an ihre Brut verfüttern. Anschließend verenden die kleinen Krabbler.

Anwendung:

Einfach auf die Nester oder auf die Laufwege streuen. Außerdem kann das Granulat im Wasser aufgelöst und anschließend auf das Nest gegossen werden.

Ameisenköderdosen

Ameisenköderdosen verfügen über mehrere Eingänge und sind für die Anwendung im Haus und auf der Terrasse bestimmt. Im Inneren der Dose befindet sich ein Köder mit Wirkstoff. Ameisen werden vom Wirkstoff angelockt, bringen diesen in ihr Nest und verfüttern diesen an ihre Brut.

Dadurch, dass die Wirkung einige Stunden verzögert Wirkt, kann das Nest ausreichend mit dem Wirkstoff des Köders infiziert werden.

Anwendung:

Die Eingänge der Ameisenköderdosen sind zu öffnen und auf die Laufwege der Ameisen zu stellen. Dort sollten die Köderdosen bis zu zwei Monate stehen bleiben.

Außerdem sollten Ameisenköderdosen nicht auf sich erhitzende Gegenstände (Heizkörper) und am besten nur an witterungsgeschützten Stellen ausgelegt werden.

Ameisen im Haus

Auf der Suche nach Lebensmitteln dringen Ameisen durch undichte Wände, Türen oder Fenster in das Innere des Hauses/ der Wohnung ein und bilden dabei lange Ameisenstraßen.

Da Ameisen Allesfresser sind üben Bioabfalleimer und Vorratskammern eine immense Anziehungskraft aus. Daher sollten Bioabfälle gleich entsorgt und nicht im Haus liegengelassen werden. Selbiges gilt für Futterreste im Katzenschälchen oder Hundenapf. Außerdem sind Lebensmittel geschlossen und luftdicht aufzubewahren.

Halten sich dennoch Ameisen im Haus auf, sollten diese zuerst mit Hausmittel beseitigt werden. Erst wenn das nichts helfen sollte, sollte man auf chemische Mittel ausweichen.

Wiederkehrender Befall: Finden Ameisen jedes Jahr aufs Neue den Weg in ihre Wohnung oder ihr Haus, ist die Schwachstelle in der Bausubstanz ausfindig zu machen und mit geeigneten Materialien zu verschließen.

Ameisen im Garten

Der beste Schutz gegen Ameisen im Garten ist, ihnen die Ansiedlung zu erschweren. Daher sollten Sie beim Anlegen von Gartenwegen und Terrassen auf Sand als Bettung für die Pflastersteine verzichten. Am besten nehmen Sie hierzu Basaltsplitt oder Kies.

Außerdem können Fugen mit speziellem Pflasterfugenmörtel auf Kunstharz-Basis abgedichtet werden.

Ameisen im Garten vertreiben

Kompostbehälter und die sogenannten braunen Tonnen für kompostierbaren Abfall sollten vollständig verschließbar sein, sonst werden Ameisen und andere Schädlinge unnötig angezogen.

Fallen beim Grillen Lebensmittel herunter, sollten diese sofort entsorgt und nicht liegengelassen werden.

Ameisennest umsiedeln

Ein Ameisennest, etwa auf dem Rasen oder im Blumenbeet muss nicht gleich bekämpft werden. Die kleinen Tierchen können Sie auch leicht umsiedeln. Hierzu einfach einen ausreichend großen, mit Holzwolle gefüllten Behälter mit der Öffnung nach unten auf das Nest bzw. die Ameisenstraße stellen.

Bereits nach kurzer Zeit beginnen die Ameisen damit, ihre Brut in den Behälter umzusiedeln. Wenn der Umzug vollständig abgeschlossen ist, sollte der Behälter mit Hilfe eines Spatens angehoben und weiter weg  verlegt werden.

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