Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer?

Der Warmwasserspeicher und der Durchlauferhitzer im direkten Vergleich. Welches Gerät hat wann die Nase vorn?

In unserer heutigen Gesellschaft ist warmes Wasser im Alltag längst selbstverständlich. Ob beim Duschen oder Geschirrspülen – warmes Wasser erleichtert und Dinge des täglichen Lebens und biete uns dabei Komfort.

Es gibt verschiedene Arten der Warmwasserbereitung. Im Folgenden setzen wir den Warmwasserspeicher und den Durchlauferhitzer in einen direkten Vergleich. Welches Gerät hat die Nase vor?

Der Durchlauferhitzer

Alte Durchlauferhitzer benötigten viel Strom, um eine kleine Menge an Wasser zu erhitzen. Der Wasserverlust und Energieverbrauch war daher relativ hoch. Dieses Vorurteil ist hängengeblieben, jedoch längst nicht mehr aktuell.

Moderne Durchlauferhitzer arbeiten energieeffizient, halten die gewünschte Temperatur auch wenn eine zusätzliche Zapfstelle auf das Warmwasser zugreift und sind zudem platzsparend.

Vorteile – Durchlauferhitzer:

  • Durchlauferhitzer der heutigen Zeit sind platzsparend. Je nach Einsatzgebiet variieren sie in der Größe. Ein Mini-Durchlauferhitzer für die Küchenspüle oder das Handwaschbecken ist ungefähr so groß wie ein DinA5 Papier und kann beispielsweise hinter dem Waschbeckenschränkchen versteckt werden.
  • Die meisten Durchlauferhitzer sind elektronisch oder vollelektronisch geregelt. Gegenüber der veralteten hydraulischen Steuerung haben sie den Vorteil, dass die Wassertemperatur mit Sensoren überprüft und angepasst wird. Eine Temperaturwahl kann direkt am Gerät getroffen werden. Die Wassertemperatur fällt auch dann nicht ab, wenn eine weitere Zapfstelle auf das Warmwasser zugreift.
  • Der Durchlauferhitzer ist kein Wassertank. Das Wasser fließt durch den Durchlauferhitzer und wird dabei auf die gewünschte Temperatur erwärmt. Die Gefahr, dass sich im warmen Wasser Legionellen (Bakterien) bilden könnten, wird somit umgangen. Diese mögen warmes, stehendes Wasser.

Nachteile – Durchlauferhitzer:

  • Obwohl die monatlichen Betriebskosten für einen Durchlauferhitzer längst nicht mehr so hoch sind wie früher, beziehen sie immer noch ihre Energie aus dem Stromnetzwerk (ausgenommen Gas-Durchlauferhitzer). Da sie warmes Wasser immer nur dann liefern, wenn es benötigt wird, helfen Nachtstrompreise nicht die Kosten zu senken.
  • Ein Durchlauferhitzer liefert Warmwasser nach Bedarf. Das bedeutet: Kaltes Wasser aus der Leitung fließt durch den Durchlauferhitzer und wird dabei erwärmt. Zunächst kommt also für ein paar Sekunden nur kaltes Wasser aus dem Hahn, welches in der Regel unverbraucht verschwendet wird.

Der Warmwasserspeicher

Anders als ein Durchlauferhitzer speichert ein Warmwasserspeicher Wasser in einem Tank und erwärmt dieses. Da das Warmwasser bei einem solchen Speicher begrenzt ist, muss darauf geachtet werden die passende Tankgröße für das jeweilige Einsatzgebiet zu wählen.

In der Küche sind Untertischgeräte mit einem Fassungsvermögen von 5 oder 10 Litern sehr beliebt, da diese aufgrund ihrer geringen Nennleistung von 2 kW ganz einfach mit dem Schutzkontaktstecker in eine normale 230V Haushaltssteckdose eingesteckt werden können.

Vorteile – Warmwasserspeicher:

  • Das Wasser wird im Warmwasserspeicher auf eine voreingestellte Temperatur erhitzt. Dieses Warmwasser steht dann zur sofortigen Verfügung und muss nicht erst erhitzt werden. Somit entsteht kein Wasserverlust.
  • Vor allem bei einem Warmwasserspeicher mit einer großen Füllmenge eignet sich der Anschluss an regenerative Energiequellen, wenn diese vorhanden sind (zum Beispiel Solarzellen)

Nachteile – Warmwasserspeicher:

  • Der Warmwasservorrat ist begrenzt. Das bedeutet, ist der Tank leer, gibt es vorerst kein warmes Wasser. Die Tankgröße sollte daher vorher gut durchdacht sein.
  • Möchte man die Warmwasserversorgung eines Einfamilienhauses mit einem Warmwasserspeicher regeln, so braucht man einen entsprechend großen Tank. Dieser benötigt viel Platz und ist zu meist nur im Keller vorhanden.
  • Die Anschaffungskosten eines Warmwasserspeichers liegen je nach Füllmenge des Tanks weit über dem Anschaffungspreis für einen Durchlauferhitzer. Es ist somit keine schnelle Lösung und sollte als Anschaffung gut durchdacht sein.
  • Legionellen (Bakterien) mögen warmes, stehendes Wasser. Ein Warmwasserspeicher ist daher ein möglicher Ort für ihre Vermehrung, wenn das Wasser lange Zeit nicht bewegt wird.

Fazit: Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer?

Wer eine schnelle, kostengünstige Lösung für seine Warmwasserversorgung sucht und nicht viel Platz zur Verfügung hat sollte auf einen Durchlauferhitzer zurückgreifen.

Wer allerdings nur einen 230V Anschluss in der Küche hat, sollte sich für ein Untertischgerät entscheiden.

Beim geplanten Eigenheim sollte der Warmwasserspeicher als mögliche Warmwasserversorgung in Betracht gezogen werden. Vor allem, wenn sich Solarzellen auf dem Dach befinden, können mit einem Warmwasserspeicher langfristig Kosten eingespart werden.

Über den Autor
Johannes Peter
Johannes Peter
Johannes Peter verbindet sein umfangreiches Wissen im Bereich der Heizungs- und Sanitärtechnik mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Sein Ziel ist es, komplizierte technische Zusammenhänge einfach und verständlich zu erklären, um Hausbesitzer aufzuklären und zu unterstützen.