ETFs werden 40 und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit

Lesedauer 3 Minuten

ETFs werden 40: Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) hatten vor 40 Jahren einen holprigen Start. Doch mittlerweile sind sie eine Erfolgsgeschichte. Sogar Warren Buffet rät Privatanlegern dazu.

Als 1976 der erste Indexfonds auf den US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 vorgestellt wurde, investierten Anleger statt der erhofften 150 Mio. Dollar gerade einmal 11 Mio. Dollar.

Doch der holprige Start vor 40 Jahren hat nach und nach die Investmentbranche verändert.

Die Fondsgesellschaft Vanguard ist mit kostengünstigen Indexfonds zur Nr. 1 aufgestiegen:

Sie verwaltet mittlerweile ein Vermögen von 3.600 Mrd. Dollar.

Allein der ETF auf den S&P 500 hat ein verwaltetes Vermögen von 252 Mrd. Dollar.

ETFs waren nicht immer begehrt

ETFs

Heute gilt der Kauf von ETFs unter vielen US-amerikanischen Privatanlegern als Kennzeichen eines gesunden Menschenverstandes (FAZ).

Das war jedoch nicht immer so.

Anfangs wurden die Anleger, die sich von vornherein mit dem Durchschnitt zufrieden gaben, mitleidig belächelt.

Schließlich gab es im Gegensatz zu Indexfonds aktiv gemanagte Investmentfonds, die alle das Ziel hatten, ihren Index zu schlagen.

Doch heute weiß man, dass dies 90 Prozent der aktiven Fonds nicht auf Dauer gelingt.

Denn die Kosten für Analyse und Management sind hoch, so dass aktive Fonds oft unter dem Durchschnitt abschneiden, während ETFs stets wie ihr Index abzüglich der geringen Verwaltungskosten von im Schnitt 0,37 Prozent auslaufen.

Aus dem einstigen Mauerblümchen ist eine regelrechte Erfolgsgeschichte geworden.

Nach Angaben von Morningstar haben Anleger in den 12 Monaten bis Ende Juni 317 Mio. Dollar aus klassischen Investmentfonds abgezogen und 373 Mrd. Dollar in Indexfonds investiert, wie man in der FAZ nachlesen konnte.

ETFs werden 40: Indexfonds bilden jeweils einen bestimmten Börsenindex nach

ETFs – Exchange Traded Funds -, die es mittlerweile für jede Anlageklasse gibt, bilden jeweils einen bestimmten Börsenindex nach.

Das tun sie, indem die entsprechenden Aktien des Index kaufen (physische Replikation) oder mittels eines Swaps (Tauschgeschaft) nachbilden (synthetische Replikation).

In der Regel gibt es mehrere ETFs, die ein- und denselben Index nachbilden, so dass Anleger hier eine Auswahl treffen können.

Dabei spielen u. a.

  • das Fondsdomizil aus steuerlichen Gründen,
  • die Art der Gewinnverwendung,
  • das Fondsvolumen und die
  • Total Expense Ratio (TER = Gesamtkostenquote)

eine Rolle bei der Auswahl.

Sogar Starinvestor Warren Buffet rät Privatanlegern zu Indexfonds.

ETF-Markt in Deutschland

In Deutschalnd hat sich das Anlagevolumen zuletzt im Juli auf 8,73 Mrd EUR erhöht und ist seit Jahresbeginn um 16,17 Prozent geklettert (EXtra Magazin, Ausgabe 09/2016).

Die Anzahl der ETF-Sparpläne stieg auf 269.753 Stück mit einer durchschnittlichen Sparrate von 151 EUR.

Und das ETF-Handelsvolumen lag im Juli bei 1.040 Mio. EUR mit einer durchschnittlichen Ordergröße von 8.927 EUR.

(Alle Angaben lt. EXtra Magazin 09/2016, S. 21)

Weltweit sind rund 3,26 Billionen US-Dollar in ETFs und ETPs (Exchange Traded Products) angelegt, wobei davon über zwei Drittel auf den US-Markt entfallen.

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Fazit: ETFs werden 40

ETFs feierten kürzlich ihren 40. Geburtstag und sind mittlerweile voll und ganz akzeptiert.

Immer mehr Anleger realisieren, dass sie mit der Strategie, auf den Durchschnitt zu zielen, über dem Durchschnitt der Anleger landen, die aktive Anlagestrategien verfolgen und damit nicht erfolgreich sind.

Aktive Fonds haben einfach zu hohe Kosten und schneiden häufig nach Kosten und Steuern unterdurchschnittlich – im Vergleich zu Indexfonds – ab.

Für den ETF-Investor sind Indexfonds dagegen die Zukunft der Geldanlage für Privatanleger.

 

4 Gedanken zu „ETFs werden 40 und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit“

    • Hallo David,

      vielen Dank für Ihre Frage.

      Gerd Kommer empfiehlt für sein Weltportfolio aktuell 12 ETFs, die in der September-Ausgabe von EXtra Magazin, einer Zeitschrift für ETFs, auf Seite 13 gelistet sind.
      Und Jessica Schwarzer (Handelsblatt-Journalistin und Buchautorin) empfiehlt in ihrem Buch „Einfach erfolgreich anlegen“ – je nach Risikoneigung – 7 bis 9 verschiedene ETFs.

      Ich hoffe, diese Antwort war hilfreich. 🙂

      Herzliche Grüße

      Jürgen

      Antworten
  1. Moin Jürgen,

    ich kann das nur unterstreichen und muss leider auch gestehen, dass ich fast ein bisschen zu spät auf die ETFs gekommen bin (zumindest für meinen Geschmack). Jetzt hat mich das Fieber aber total gepackt und ich könnte mich den ganzen Tag damit auseinandersetzen. Momentan sicher eine der attraktivsten Formen der Geldanlage, wenn nicht sogar die Attraktivste.

    VG
    Alexander

    Antworten

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