Aroniabeere – Die wiederentdeckte Heilbeere

Aronia

Immer häufiger liest man von der Aronia Beere und ihren tollen Eigenschaften. Dabei ist die Pflanze, an welcher die violetten Beeren wachsen, keine neue Entdeckung aus fernen Ländern. Vielmehr wurde sie bereits vor über 100 Jahren in fernen Ländern entdeckt und kam so zu uns nach Europa. Wie lässt sich aber die Aronia Wirkung genau beschreiben und wo wächst Aronia nun eigentlich?

Die Aronia- oder auch Apfelbeere stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde dort schon vor langer Zeit von den Ureinwohnern als Vitaminquelle verwendet. Besondere Bedeutung kommt ihr auch deswegen zu, weil die Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch werden kann, sehr genügsam ist und darüber hinaus bis zu -35 Grad Celsius Frost überlebt.

 

Wie die Aroniabeere ihren Weg zu uns fand

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte der russische Botaniker Iwan Mitschurin die Pflanze in Kanada und nahm sie mit nach Sibirien. Von hier aus verbreitete sie sich nach Osteuropa und Skandinavien. Zunächst wurden die Aroniabeeren vor allem als Farbstoff für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet. Bald wurde sie aber immer mehr als Obst entdeckt. Vor etwa 40 Jahren begann man, die Pflanze in der DDR auch obstbaulich zu nutzen. Auch heute noch sind in Deutschland die meisten Anbaugebiete für Aronia in Sachsen und Brandenburg zu finden. Bei uns werden vor allem die Filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia) und die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) angebaut.

Die dunklen, fast schwarzen Früchte können bei uns zwischen August und Oktober geerntet werden. Wann der richtige Erntezeitpunkt ist, erkennt man daran, ob die Früchte innen violett durchgefärbt sind. Ist das Fruchtfleisch noch weiß, sind sie Beeren noch nicht reif. Die kleinen Aronia Beeren besitzen eine wachsartige Haut, die sie vor Schädlingen schützt, weshalb sie auch gegenüber Pflanzenschädlingen sehr unempfindlich sind.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Inhaltsstoffe, sowie die Wirkung der Aroniabeere ist so außerordentlich, dass sie in Kanada, Polen und Russland auch als Heilpflanze verwendet wird. In den Beeren sind vor allem folgende gesundheitsfördernde Wirkstoffe enthalten:

  • Folsäure
  • Flavonoidsäure
  • Provitamin A
  • verschiedene B Vitamine
  • Vitamin K
  • Vitamin C
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Kalium
  • Zink
  • Eisen

Vor allem die antioxidante Wirkung von Aronia ist relevant. Dafür ist neben den Vitaminen A, C und E der sekundäre Pflanzenstoff Anthocyan hauptverantwortlich. Der Farbstoff mit einer starken antioxidanten Wirkung ist in Aronia mehr als dreimal so viel enthalten als beispielsweise in wilden Heidelbeeren. Anthocyan schützt nicht nur die Beeren vor Schädigungen durch UV-Strahlung, sondern er hilft auch in unserem Körper, Krebs vorzubeugen. Aber das ist noch nicht alles. Längst ist die Beere auch ins Blickfeld von Medizinern für verschiedene Therapiemethoden gerutscht, was sie längst zu einem bekannten Superfood gemacht hat.

 

Aroniabeerenextrakt wird erfolgreich bei der Krebstherapie eingesetzt

Eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigt, dass Aronia-Extrakt die Zellteilung bei Darmkrebszellen verlangsamt und somit das Wachstum des Tumors hemmt. Darüber hinaus wird Aronia – Extrakt auch in der Krebstherapie nach invasiven Eingriffen und Chemotherapien zur Unterstützung der Regeneration verwendet. Auch hier ist Anthocyan der wichtigste Wirkstoff.

Darüber hinaus zeigen wissenschaftliche Studien, dass sich die Aroniabeere positiv auf Herz-, Kreislauf- und Immunsystem auswirken und eine heilende Wirkung bei Beschwerden von Magen, Darm, Leber, Blase und Galle haben. Hier ist vor allem die entzündungshemmende Wirkung ursächlich. So kann die Aroniabeere bei akuten Entzündungen, wie einer Harnwegsentzündung, angewandt werden. Aber auch bei chronischen Entzündungen kann es eingesetzt werden und die Verwendung von Kortison reduzieren helfen.

 

Tägliche Anwendung

Neben den eindeutig medizinischen Anwendungsmöglichkeiten, die nur ein Arzt empfehlen sollte, wie bei der Krebstherapie, kann man Aronia auch als Hausmittel bei kleineren akuten Beschwerden verwenden. Zudem unterstützt es, täglich eingenommen, das Immunsystem und hält den Körper fit.

Gegen Halsschmerzen wird in Kanada Aroniaessig als Hausmittel verwendet. Auch Aroniatee aus geschroteten, getrockneten Früchten, lindert Erkältungssymptome.

Ansonsten empfiehlt es sich, täglich etwa 100 – 150 Milliliter Aroniasaft, eine Handvoll rohe Beeren oder 15 Gramm der getrockneten Früchte zu verzehren. Bei Kindern gilt die Hälfte. Am besten nimmt man Aronia zu einer Mahlzeit ein.

 

Gibt es Nebenwirkungen?

Hört sich alles hervorragend an, da werden sich einige Fragen, wo der Haken ist. Da können wir erst einmal beruhigen: Aroniabeeren haben eigentlich keine Nebenwirkungen oder andere gesundheitlichen Nachteile. Jedoch sollte man, bevor man sich nun auf den nächsten Aroniabusch stürzen möchte, zwei Sachen bedenken: Zum einen können zu viele rohe Aroniabeeren eine abführende Wirkung haben. Jedoch essen die meisten Menschen die Beeren sowieso nicht roh, da sie zum anderen recht bitter und sauer sind. Den meisten Menschen schmecken sie roh nicht.

Wie jedes Obst, können natürlich auch Aroniabeeren Allergien auslösen. Dies würde hier Menschen betreffen, die allergisch gegen Rosengewächse sind.

 

Quellen zu Wirksamkeitsstudien:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17408071

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14690795

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15453676

https://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2008/513/pdf/med_y_210.pdf

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