Der Mühlenweg - Wandern im Hammerbachtal

Mühlenwegl
Mühlenweg im Hammerbachtal

Eine reizvolle Rundwanderung im Hammberbachtal über den Mühlenweg von Henfenfeld über Engelthal, Schrotsdorf, Egensbach, Offenhausen und zurück zum Schloss Henfenfeld.

 

Diese Wanderung bietet Wasser, Mühlen, Geschichte, ein mystisches Kloster, fränkische Fachwerkhäuser und Bauernhöfe, einzigartige Hutanger, Aussichtspunkte, Wälder, einen Waldspielplatz, röhrende Hirsche und ganz wichtig viele Einkehrmöglichkeiten.

 

Puuu, das war jetzt ganz schön viel auf einmal, meint ihr nicht auch?

 

Also wenn ihr diese Wanderung unternehmen möchtet, was ich euch nur empfehlen kann, dann nehmt bitte entsprechend Zeit mit, denn die ist mir am Ende dieser Wanderung ausgegangen.

 

Wieso, weshalb und warum? Lest selbst.….

Ausgangspunkt der Wanderung Mühlenweg ist Henfenfeld

Ausgangspunkt:

Bahnhofstraße 6, 91239 Henfenfeld

 

Ich orientiere mich kurz an der Wandertafel am Dorfplatz. Die Beschilderung für den Mühlenweg ist ein Wasserrad, mit blauem Bach auf weißem Grund, dieser Wandermarkierung folge ich durch Henfenfeld entlang des Hammerbachs.

 

Nach wenigen hundert Metern hatte ich bereits 4 Stationen des Mühlenwegs passiert und einiges über die Henfenfelder Mühle, Mühlrecht, Mühlbann und die Fische des Hammerbaches erfahren.

Entlang des Hammerbachs

Ich überquere die Henfenfelder Hauptstraße und folge der weißgelb Kreuz Markierung in den Wald hinein in Richtung Engelthal.

 

Der breite Forstweg geht zuerst direkt am Hammerbach entlang und entfernt sich dann von diesem. Was mich überrascht, für einen Freitagnachmittag kommen mir ziemlich viele Wanderer verschiedenster Altersgruppen entgegen.

 

Über einen Wiesenpfad erreiche ich nun Engelthal und folge dem Bach Kruppach hinein in den Ort. Entlang der Kruppach beginnt das Farbenspiel der Bäume und Sträucher.

 

Es scheint wie das letzte Aufbäumen der Natur, die nochmals ihre ganze bunte Farbenpracht zeigt, bevor der Winter Einzug hält in der Hersbrucker Schweiz.

 

 

Engelthal - das fränkische Klosterdorf

 

Durch das Nordtor der Klostermauer gelange ich auf die Hauptstraße von Engelthal.

 

Im Nordtor befindet sich eine Inschrift, die auf die Entstehung des Klosters 1244, deren Mystik um 1350 durch Christina Ebner und Adelheid Langmann, sowie der Schließung des Klosters 1565 hinweist. 

 

Durch das Osttor verlasse ich den Ortskern und Engelthal über einen Forstweg. Auf dem Weg vor mir erwartet mich eine Schar Gänse. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie groß das Geschnatter der Gänse war als ich auf sie zu kam.

 

 

Wanderung zu den fränkischen Hutangern

 

Vor Hallershof gelange ich an den Mühlschlag Anger bei Engelthal mit seinen wunderschönen alten Eichen die wie eine Allee am Waldrand stehen.

 

Wisst ihr eigentlich woher der Begriff Hutanger stammt? Hutanger ist der Begriff für altes Weideland und setzt sich zusammen aus Hut = hüten, behüten, Tiere behüten und Anger = althochdeutsch angar, ungepflügtes Grasland.

 

Im Landkreis Nürnberger Land gibt es ca. noch 120 dieser Hutanger oft findet man sie in Verbindung mit parkähnlich angelegtem Eichenbestand.

 

 

Schrotsdorf im Hammerbachtal

 

Als nächstes erreiche ich den Ortsteil Schrotsdorf und wandere an wunderschönen alten fränkischen Bauernhöfen und Fachwerkhäusern vorbei.

 

Im Dorfkern halte ich mich rechts und der Weg führt leicht bergauf in Richtung Offenhausen und Egensbach. Ich gelange erneut an einen Hutanger und blicke von einer Anhöhe zurück in das Hammerbachtal.

 

Am Horizont ist gut die Frankenalb Klinik im Wald zu erkennen. Nach der Anhöhe fällt mein Blick hinunter auf Offenhausen links vor mir und rechts hinüber nach Egensbach.

 

Hier fehlt die Beschilderung des Mühlenwegs. Ich überlege kurz ob ich hinunter nach Offenhausen gehen soll oder doch lieber rechts nach Egensbach.

 

Ich entscheide mich für Egensbach, da ich dort eine schöne Möglichkeit zum Einkehren kenne.

 

 

Egensbach -  das Landgasthaus zum stillen Bächlein bei Offenhausen

 

In Egensbach angekommen halte ich mich an der Hauptstraße rechts und freue mich schon auf ein Hefeweizen im Landgasthof „Zum stillen Bächlein“.

 

Vor der Tür steht ein Lieferwagen mit geöffneten Türen und ich sehe wie jemand Blumenschmuck hineinträgt und daneben das Schild „geschlossen Gesellschaft ab 14.00 Uhr“. Schade, wird wohl nix mit einem Weizen und einer Pause.

 

Ich überlege mir wie es jetzt weitergehen soll. Die Straße hinunter nach Offenhausen und dann weiter nach Breitenbrunn?

 

Diese Möglichkeit erscheint mir jedoch recht weit zu sein und der Nachmittag ist eh schon recht weit vorangeschritten. Ich erinnere mich, dass es oben am Gehöft Birkensee eine Möglichkeit gibt, durch den Wald hinunter nach Offenhausen zu wandern.

 

Am Ortsausgang halte ich mich also rechts und gehe die kleine Straße hinauf. Vor dem Birkensee steht unter einem Baum eine Bank, ich setze mich und blicke über das Hammerbachtal hinüber zum Hansgörgl.

 

Lang raste ich nicht, der Wind frischt auf und es zieht mehr und mehr zu, der angekündigte Sonnenschein wartet wohl auf Samstag denke ich mir. Es wird mir kalt und im rechten Schuh an der Ferse drückt etwas. Egal, weiter geht es.

 

 

Unterhalb des Keilbergs nach Offenhausen

 

In Birkensee treffe ich auf den Frankenalb Panoramaweg (Rotsenkrechtstrich) und folge diesen ein kurzes Stück.

 

Nach dem Haupthaus geht es entlang einer Wiese mit riesigen Pilzen hinauf in Richtung Keilberg.

 

Ich überlege mir ob ich die Keilberg Kapelle noch mitnehme, entscheide mich aber dagegen, es ist mittlerweile 16:30 Uhr und in 2 Stunden ist Sonnenuntergang.

 

Auf gut der Hälfte des Weges hoch zum Keilberg, halte ich mich links in Richtung Offenhausen.

 

Entlang des Weges finden sich noch ein paar nicht genutzte Sandsteinkeller aus früheren Zeiten. Was darin gelagert wurde? Gemüse, Fleisch, Bier?

 

Oberhalb von Offenhausen gelange ich zum Waldspielplatz und einem Rotwildgehege.

 

Ich hatte die Hoffnung einige Tiere zu sehen, aber diese waren auf der anderen Seite des Geheges, nur das laute rufen der Hirsche war zu vernehmen. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück....

 

 

Offenhausen in der Hersbrucker Schweiz

 

Oberhalb von Offenhausen gibt es an einem Hutanger nochmals die Möglichkeit auf das Hammerbachtal und das Pegnitztal hinüber zu schauen.

 

An einem voll beladenen Apfelbaum und einer Pferdekoppel vorbei treffe ich wieder auf den Hammerbach und gelange schließlich in den Ortskern von Offenhausen.

 

Offenhausen wurde 1057 n. Chr. das erste Mal urkundlich erwähnt und das bedeutendste Baudenkmal ist die Wehrkirche St. Nikolaus aus dem 14. Jahrhundert.

 

Im Ortskern und entlang der Hauptstraße gibt es noch viele weitere fränkische Fachwerkhäuser anzusehen. Am Ortsausgang überlege ich mir den Rückweg: den offiziellen Mühlenweg zurück auf dem ich hergekommen bin, den Radweg entlang der Hauptstraße oder doch was anderes?

 

Ich schaue auf meine Kartenapp und sehe, dass es einen Weg über die Grundleiten unterhalb des Prosberg hinüber nach Engelthal gibt. Diesen Weg werde ich nehmen, ist besser als über den Radweg zurück zu laufen.

 

 

Wandern nach Engelthal

 

Nach der Abzweigung zu Egensbach überquere ich die Hauptstraße und biege rechts in einen Feldweg ein, der an Rebstöcken hinauf zur Leite führt.

 

An einer Weggabelung befindet sich eine Bank auf der ich nochmals eine kurze Rast einlege und auf Offenhausen hinuntersehe und hinüber auf den Keilberg und Buchenberg.

 

An der Bank halte ich mich dann links gelange weiter bergauf in den Mischwald unterhalb des Prosberg, wo ich auf die Markierung Nr. 3 treffe die mich dann weiter hinunter nach Engelthal führt.

 

Am Ende des Waldes komme ich noch an einem Bauernhof mit einer Schafweide vorbei und im Hintergrund lugt wieder die Frankenalbklinik aus dem Wald.

 

Der Feldweg trifft auf die Kruppacher Hauptstraße, an der ich mich links halte und durch das Osttor erreiche wieder Engelthal.

 

Am Landgasthof „Weißes Lamm“ vorbei, immer weiter entlang der Hauptstraße, sehe ich mir noch die Fachwerkhäuser und den Bioladen an.

 

 

Zurück nach Henfenfeld im Pegnitztal

Zurück nach Henfenfeld gehe ich entlang der Hauptstraße am Gasthof „Grüner Baum“ und der Raiffeisenbank vorbei, bis es nach ein paar hundert Metern die Möglichkeit gibt rechts abzubiegen. Dieser Weg trifft nach einiger Zeit wieder auf den Mühlenweg.

 

Mittlerweile dämmert es und mir dämmert es auch, dass ich einen Zahn zulegen muss. Aber ich kann nicht anders, am Hammerbach wollte ich noch ein paar Bilder machen.

 

 

Henfenfeld in der Frankenalb

So jetzt aber Endspurt zum Henfenfelder Schloss und der Nikolauskirche. Ich mache noch schnell ein paar Fotos vom Schloss Henfenfeld von der Straße aus.

 

Das Schloss Henfenfeld befindet sich im Privateigentum und kann nicht besichtigt werden.

 

Als ich mich umdrehe und hinüber zur Nikolauskirche sehe, schimmert das letzte Licht durch die Wolkendecke und taucht die Kirche in ein mystisches Licht.

 

Entlang der Kirchenmauer geht es hinunter zum Hammerbach und rechts weiter zur Gaststätte „Zum Wirtshaus“ bis zum Ausgangspunkt am Dorfplatz.

 

Ich hätte mir Henfenfeld gerne noch näher angesehen, aber mir ging am Ende einfach der Tag aus, also nehmt euch für diese Wanderung durch das Hammerbachtal genügend Zeit.

 

 

Meine persönlichen Wandertipps zu der Wanderung im Hammerbachtal:

 

Die schönste Jahreszeit für diese Rundwanderung in der Hersbrucker Schweiz ist für mich der Herbst, wenn sich die Blätter der ringsherum liegenden Laubwälder in ein farbenprächtiges Farbenmeer verwandeln.

 

Aber auch zu den anderen Jahreszeiten ist das Hammerbachtal sehr reizvoll und das Schöne an dieser Wanderung ist, dass der überwiegende Teil des Weges in der Sonne liegt.

 

Für Familien mit Kindern empfehle ich nicht die komplette hier beschriebene Wanderung über 20 km, das ist für Kinder doch schon sehr weit. Der Mühlenweg mit seinen 33 Stationen kann aber abgekürzt werden, da im Hammerbachtal verschiedene Einstiegsmöglichkeiten in den Ortschaften vorhanden sind.

 

In diesem Sinne grüßt euch der FrankenLandler.

 

Kurzübersicht der Tour

Tourenkategorie: Familienwanderung, Wandern, Wanderung im Pegnitztal, Wanderung mit Kindern

Region: Nürnberg, Frankenalb, Hersbrucker Schweiz, Nürnberger Land

Ort: Henfenfeld, Engelthal, Egensbach, Offenhausen

Gehzeit (Hin & Rück): ca. 4 - 4,5 Stunden

Höhendifferenz Ziel: 424 Hm

Weglänge Gesamt: 20,1Km

Ausgangspunkt: Dorfplatz Henfenfeld

Schwierigkeit: mittel, für Kinder, Familien und Senioren geeignet, Wanderungen in mehreren Etappen möglich

Kinderwagen geeignet: teilweise

Einkehrmöglichkeit: zum Beispiel Zum Wirtshaus, Landgasthaus Stilles Bächlein, Landgasthof und Hotel Weißes Lamm und noch weitere

 

 


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