Spurensicherung Dreisam FreiburgSpurensicherung in Tatortnähe Dreisam / Freiburg

Am 16.10. wurde die Studentin Maria L. in Freiburg auf dem Nachhauseweg von einer Party vergewaltigt und getötet. Die Polizei hat nun in akribischer Kleinarbeit einen dringend Tatverdächtigen ermittelt, dem ein verlorenes Haar zum Verhängnis wurde. 18,5cm Haar eines afghanischen Flüchtlings, der 2015 unbegleitet nach Deutschland kam, in Freiburg bei einer „Pflegefamilie“ „integriert“ wurde und nun in Untersuchungshaft sitzt.

Die Studentin Maria hatte nachts um 02.37 Uhr eine Studentenparty der Mediziner (Big Medi Night) verlassen, um mit dem Fahrrad auf einem einsamen Weg entlang des Flusses Dreisam nach Hause zu fahren. Am nächsten Morgen wurde sie tot und vergewaltigt im Fluss aufgefunden. Die Polizei hatte relativ schnell Fremd-DNA am Körper der Toten und an einem Fahrrad, welches in Tatortnähe mitten auf dem Weg stand, gefunden. Die DNA an Fahrrad und Leiche war von einem Mann und identisch. Nach dem letzten Benutzer und/oder Besitzer des Fahrrads (ein lila Damenfahrrad) wurde intensivst gesucht, – bis heute konnte es keinem Besitzer zugeordnet werden.

Zahlreiche mögliche Spurenträger wurden jedoch zusätzlich gesichert: Vom Inhalt der in Tatortnähe befindlichen Mülleimer über Gestrüppäste am Ufer der Dreisam bis hin zu in der Dreisam aufgefundenen Gegenstände, u.a. ein dunkler Schal.

Die einzelnen möglichen Spurenträger wurden akribisch Millimeter für Millimeter auf menschliche DNA-Anhaftungen untersucht. Schließlich fand man am im Wasser gelegenen Schal Rest-DNA, Partikel, wo man mindestens bei einem Teil-String auf eine Übereinstimmung mit der vermeintlichen Täter-DNA traf. Am 30.11. wurde schliesslich in einem von drei Säcken gesicherten Gestrüppmaterials ein Haar gefunden, welches 18,5cm lang war, wovon 10cm künstlich blondiert waren. Das natürliche Haar war dunkel, das Haarende hell gefärbt. Auch das Haar wurde einem DNA-Test unterzogen und man landete einen Treffer: Auch das Haar wies dieselbe vermeintliche Täter-DNA auf wie auf dem Fahrrad (dort z.B. an Bremse, Sattel und Gangschaltung) gefunden wurde und an der toten Maria als Fremd-DNA befindlich.

Der Täter war wohl nicht auf der Big Medi Night – Party

Daraufhin wurden noch einmal alle Fotos der Big Medi Night, die vorlagen, untersucht, ob ein Besucher mit einem solchen Haarprofil zu erkennen war: Es gab aber kein Foto eines solchen Besuchers. Nicht bei den offiziellen Fotos der Veranstalter, noch bei den von Studenten im Rahmen einer besonderen Fahndungsmaßnahme eingereichten Fotos. Im Laufe des Abends waren ca. 3000 Menschen auf dieser Party.

Strassenbahnaufnahmen zeigten den Dreisam-Täter aus Freiburg

Jedoch erkannte man auf einer Aufnahme einer Überwachungskamera der Straßenbahnlinie 1 in Freiburg nachts gegen ca.  1.57 Uhr jemanden, der stadtauswärts fuhr und nach  2 Uhr an der Haltestelle „Lassbergweg“ ausstieg, der sowohl einen dunklen Schal trug als auch dunkle Haare hatte, die am Ende hell gefärbt waren. Zudem waren die Haare seitlich hoch wegrasiert (Undercut).

Sofort nach Feststellen dieser Übereinstimmung wurden alle Freiburger Polizisten informiert, dass Ausschau nach einem solchen jungen Mann zu halten sei. Polizeibeamte in zivil  befuhren die Linie 1 der Straßenbahn rauf und runter, – in der Hoffnung der junge Mann fährt noch einmal diese Strecke, weil er z.B. dort wohnt oder arbeitet. Am 2.12. konnten dann Beamte des Polizeipostens Littenweiler um 12.30 eine Person einer Kontrolle unterziehen, auf die die Beschreibung (trotz leicht veränderter Frisur) passte.  Er wurde vorläufig festgenommen und nach entsprechendem Beschluss der Staatsanwaltschaft einer DNA-Probe unterzogen, die umgehend bearbeitet werden konnte.

Noch in der Nacht konnte bestätigt werden, dass die DNA des Festgenommenen mit der DNA am getöteten Opfer übereinstimmt, womit der 17-jährige afghanische Flüchtling, der unbegleitet ohne Eltern nach Deutschland kam, als dringend tatverdächtig gilt.

Noch gibt es keine Anzeichen, dass der 17-jährige auch für den Tod der in Endingen ums Leben gekommenen Carolin Gruber verantwortlich ist, aber dort sind noch nicht alle Spurenauswertungen abgeschlossen.

Unklar ist immer noch, woher das Fahrrad stammt, wem es ggf. geklaut worden ist – oder ob der Täter es zur Nutzung überlassen bekommen hat.

Studentin Maria L. hat sich für Flüchtlinge eingesetzt

Besonders bedrückend wirkt in dieser Angelegenheit, dass sich die getötete Studentin Maria L. in Freiburg offenbar für Flüchtlinge besonders eingesetzt hat, Ihre Eltern zudem noch in Ihrer Todesanzeige zu Spenden für den Freiburger Verein „Weitblick“ aufriefen, der sich ebenfalls besonders für Flüchtlinge und Benachteiligte in sogenannten „Dritte-Welt“-Staaten einsetzt

Die weiteren Ermittlungen müssen auch noch ergeben, ob der vermeintliche Täter wirklich nur 17 Jahre alt ist oder Identitätsdaten gefälscht worden sind. Die Pflegefamilie, die den 17-jährigen offensichtlich nachts um 3 Uhr nicht vermisst hatte, wurde von der Polizei auch schon befragt.

Sollte der Täter wirklich nur 17 Jahre alt sein, kann i.d.R. nur eine Strafe nach Jugendstrafrecht ausgesprochen werden, die bei maximal 10 Jahre Freiheitsentzug liegt. Bei einer solchen Strafe könnte er auch ausgewiesen werden, – es sei denn, es droht ihm im Abschiebeland die Todesstrafe. Der vermeintliche Täter, der anwaltlich vertreten wird, schweigt bisher zu den Tatvorwürfen.

Bisher ist er zweimal polizeilich aufgefallen: Wegen illegaler Einreise, was allerdings ein Delikt ist, was viele Asylsuchende in Deutschland begehen und wegen des Verdachts der Körperverletzung. Letzterer Verdacht konnte sich nach Ermittlungen allerdings nicht erhärten.

Friseurbesuch kurz vor der Festnahme

Der tatverdächtige Afghane hat zwischen Tat und Festnahme das Aussehen seiner Haare verändert, – die aufmerksamen Streifenpolizisten haben ihn trotzdem erkannt. In den sozialen Medien kursieren Gerüchte von Usern, die ihn beim Freiburger „Star“-Friseur Francek gesehen haben wollen.

 

 

Von BSF

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