Aus alt mach neu – und besser!

Re- und Upcycling-Projekte liegen im Trend – egal ob es sich dabei um Kleidung, Möbel oder Dekogegenstände handelt. Unser Konsum muss sich verändern, denn die Natur braucht uns nicht. Gerade im architektonischen Bereich liegt hier einiges im argen. Neubau ist nicht immer nachhaltiger: Beim Abriss entstehen viele Schadstoffe, dazu kommt die Entsorgung der alten und die Produktion der neuen Baustoffe. Das Restaurieren und Sanieren von alten Häusern ist ökologisch sinnvoll. Wir zeigen euch heute vier Beispiele von Green Pearls® Hotels, die genau das getan haben und euch in alten, restaurierten Gebäuden empfangen.

Geschichtsträchtiges Märchenschloss am Bodensee

©Schloss Wartegg

Wenn Wände sprechen könnten, hätten die des Schloss Wartegg in Rohrschach am Bodensee mit Sicherheit Einiges zu erzählen: Seit dem Bau des Schlosses im Jahr 1558 diente es verschiedenen Adelsfamilien als Residenz, zwischenzeitlich wurde es im Jahr 1919 von Kaiserin Zita von Bourbon-Parma als Exil genutzt. 1994 erwarb die Familie Mijnssen das Schloss und sanierte es über vier Jahre hinweg auf nachhaltige Art und Weise. Verwendet wurde dafür beispielsweise Massivholz aus dem eigenen Schlosspark. Ein besonderes Highlight ist das historische „Türkise Bad“, ein Bade-Oval aus dem Jahr 1928! Wenn ihr schon immer mal in einem echten Schloss übernachten wolltet, seid ihr hier auf jeden Fall genau richtig.

Im Urlaub wie zuhause fühlen

©Relais del Maro

Ein bisschen weiter südlich, im italienischen Ligurien spielt Tradition eine wichtige Rolle: zum Beispiel im Relais del Maro in Borgomaro. Die Familie Scalambrin besaß seit jeher einige Häuser, früher wurden diese als Schusterei, Gaststätte oder Metzgerei genutzt. Um die historischen Gebäude vor dem Verfall zu retten, entschied sich die Familie ein Albergo Diffuso zu eröffnen: Die Häuser wurden mit heimischen und natürlichen Materialien renoviert und in Hotelzimmer umgebaut, die sich über das ganze Dorf verteilen. Tür an Tür mit den Dorfbewohnern lernt ihr hier das italienische Lebensgefühl hautnah kennen (und lieben).

Tradition und Familiensinn im Olivenhain

©L’Adagio

Ebenfalls in Ligurien, genauer in Badalucco, befindet sich das Agriturismo L’Adagio. Bereits 1900 begann die Familie Boeri hier mit der Olivenöl-Produktion. Mit der Zeit kamen nicht nur 20 Hektar Land und 6.000 Olivenbäume dazu: Franco und Rossella, die das Olivenöl bereits in der dritten Generation herstellen, kauften ein altes Bauernhaus, das ursprünglich der Familie von Rossellas Mutter gehörte. Eine aufwendige Kernsanierung später könnt ihr heute in neun individuell gestalteten Zimmern und Suiten übernachten und von den hauseigenen Olivenölprodukten profitieren – ob kulinarisch oder als Produkt für Wellnessanwendungen.

Jahrhundertealte Handwerkskunst

©Coconut Lagoon

Nur mit dem Boot erreicht ihr das CGH Coconut Lagoon in Kuttanad im indischen Kerala. Die heutigen Häuser wurden zwar neu erbaut, jedoch aus dem Material von 150 Jahre alten und zum Teil zerstörten Herrenhäusern. Gebaut wurde dann nach jahrhundertealter Handwerkskunst. Da diese schon vom Aussterben bedroht war, mussten zunächst Nachkommen der damaligen Kunsthandwerker gesucht werden. Das Team bestand schlussendlich aus einigen über 60 Jahre alten Männern, die anschließend über Jahre hinweg geduldig das Holz bearbeiteten und die Gebäude des Coconut Lagoon mit viel Liebe zum Detail errichteten.