Weihnachtsbräuche rund um die Welt

In nur fünf Wochen ist bereits Weihnachten. Die Gedanken um den Vorweihnachtsstress schiebe ich getrost beiseite und freue mich stattdessen auf die besinnliche Zeit mit der Familie. Vor allem die alljährlichen Weihnachtstraditionen, wie das Weihnachtsessen und -singen, liegen mir am Herzen. Dabei habe ich mir die Frage gestellt – wie feiern eigentlich andere Regionen und Länder die Weihnachtszeit? Daher nehme ich diesemal einige Vor- und Weihnachtsbräuche genauer unter die Lupe, denn rund um die Welt gibt es einige interessante Traditionen. So zum Beispiel in Norwegen, wo die Leute noch heute am Heiligen Abend ihre Besen vor Hexen und bösen Geistern verstecken. Weitere Highlights habe ich im Folgenden zusammengestellt: 

 

Malediven: Paradiesisches Weihnachtsfest 

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Auf den paradiesischen Malediven mit tropischen Temperaturen und Blick auf das Meer und weiße Sandstrände, kommt bei mir per se kein Weihnachts-Feeling auf. Und doch interessiert es mich brennend, wie in dieser Traumkulisse der Heilige Abend zelebriert wird. Das Reethi Beach Resort beispielsweise bietet am Nachmittag des 24. Dezember Aktivitäten für Kinder, wie Spiele und Bastelarbeiten, an. Bei Sonnenuntergang kommt der Weihnachtsmann auf die Insel. Nach der Bescherung wird mit einem tollen Buffet und Livemusik besinnlich gefeiert.

 

Österreich: Zeltenbacktag und Räucherstunde 

©Tiroler Werbung
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In Tirol ist der Thomastag am 21.12.16 nach altem Brauch der „Zeltenbacktag“, an dem wichtige Vorbereitungen für Weihnachten getroffen werden. So wird an diesem Tag auch der Weihnachtsbaum selbst aus dem Wald besorgt. Besonders in den bäuerlichen Familien findet man stets einen „echten“ Baum, der später als Brennstoff wiederverwertet wird. Am Heiligen Abend besuchen die Kinder nachmittags die Kindermette. Dies gibt den Familien Zeit, den Weihnachtsbaum zu schmücken und die Geschenke bereitzulegen. Bei Dämmerung wird im und ums Bauernhaus „geräuchert“. Diese mystische Zeit der sogenannten Rauhnächte (abgeleitet vom Begriff „Räuchern“) basiert auf dem österreichischen Volksglauben, dass böse Geister bis zum 6. Januar Stall und Stube heimsuchen. Mit dem Ausräuchern von Haus und Hof am Heiligen Abend, zu Silvester und am Dreikönigstagvon sollen die bösen Geister vertrieben werden. Der rauchige Duft, kombiniert mit dem Geruch gebackener Kekse, verleiht Weihnachten in Tirol seine Einzigartigkeit. Wer nicht nur böse Geister, sondern auch den Alltagsstress auf nachhaltige Weise austreiben möchte, erlebt die österreichische Weihnachtstradition am besten im Hotel Outside in Matrei, Osttirol. 

 

Schweiz: Was ist eigentlich ein “Chlausezüüg”? 

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Wer die Festtage in der Schweiz verbringt, dem begegnet womöglich der “Chlausezüüg”, der Vorfahre des heutigen Christbaumes. Traditionsgemäß beschenkt die Verwandtschaft die Kinder der Familie in der Vorweihnachtszeit mit farbenfrohen “Chlausebickli”. Die Bickli sind aus Lebkuchen hergestellt und werden vom Zuckerbäcker mit diversen Zuckerbildern handverziert. Sie zeigen Darstellungen aus dem bäuerlichen Alltag und der Weihnachtszeit. Aus diesen gesammelten Bickli wird noch heute der sogenannte “Züüg” aufgebaut, der in einen Holznapf mit gedörrten Birnen und Baumnüssen gestellt und mit Äpfeln verziert wird. In der Regel ziert ein kleiner Christbaum die Spitze des Züügs. Ursprünglich war der ganze Züüg essbar, denn der pyramidenförmig aufgebaute Innenraum bestand aus “Philebrot” (ein Gebäck des Appenzellerraums) und Biberfladen. Heute ist der fünf- oder sechseckige Rohbau stattdessen fachmännisch aus Holz gefertigt. Wer Lust hat, den Schweizer Brauch mit eigenen Augen zu sehen, ist im Schloss Wartegg gut aufgehoben. Eingebettet in die wahnsinnig schöne Kulisse des Bodensees, wird die Weihnachtszeit im nachhaltigen Schlosshotel zu etwas ganz Besonderem. 

 

Deutschland: Von Kramperln, Buttnmandln

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Eine besondere Nikolaus-Tradition wird im Berchtesgadener Land gepflegt: Dann ziehen wilde, mit Fellmasken bekleidete Gestalten mit großen Glocken (auch Kramperl und Buttnmandl genannt) durch das Tal. Durch das “Buttn” – Scheppern oder Rütteln – der um die Taille gebundenen Glocken sollte ursprünglich der Winter vertrieben werden. Der christliche Nikolaus trägt im Berchtesgadener Land die Kleidung eines Bischofs, begleitet vom “Nikoloweibl” – einem in Mädchentracht gekleideten Jungen. Wer diese Tradition hautnah erleben möchte, besucht am besten das Berghotel Rehlegg. Im schön gelegenen Berghotel werden seit 1640 die Werte Nachhaltigkeit, Tradition und Gastfreundschaft gepflegt und von Generation zu Generation weitergegeben.

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Gleich hinter den Stadtgrenzen des traumhaften Berlins (meine Heimat! :-)) liegt das historische Landgut Stober. Hier ist man zur Winter- und Weihnachtszeit ganz im Dialog mit der Natur. Besinnliche Spaziergänge, schwungvolle Schlittenfahrten oder gar Schlittschuhlaufen auf dem angrenzenden See . Auch in diesem Jahr findet im Landgut Stober der traditionelle Adventsmarkt statt. Am 03. und 04. Dezember 2016 werden beglücken zahlreiche Aussteller die Gäste des Landgut mit Leckereien aus der Landgutküche, Kunsthandwerk und regionalen Produkten. Auch für die kleinen Gäste ist etwas dabei, denn auf sie warten Highlights wie Theater, Basteln, Schminken und vieles mehr.

 

Italien mit Klöckl-Singern 

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Im italienischen Südtirol findet in der Weihnachtszeit das so genannte „Klöckl-Singen“ statt. Mit Lodenumhang und Hut bekleidete Männer ziehen in den Adventsnächten mit Stab und Laterne von Hof zu Hof. Die Klöckl-Singer waren auch in früherer Zeit äußerst gern gesehene Gäste auf den Höfen. Wahre Lichtblicke, die in den dunklen Hausfluren ihre anrührenden Adventslieder vortragen. Die Sänger werden heute mit Äpfeln, Nüssen, Plätzchen und auch gerne mit einem Schnaps für Ihr Singen belohnt. Und wer das Ganze zur Weihnachtszeit live miterleben möchte, macht am besten Urlaub im klimaneutralen Leitlhof, in den Dolomiten, genauer gesagt in den Pustertaler Bergen. Regionale Spezialitäten und ein natürlicher Spa- und Wellnessbereich schenken Entspannung zum Ausklang des Jahres. Und bei der Fahrt im Pferdeschlitten ist man Nikolaus schon ziemlich nah. 

 

Peru: Handwerk und alte Rituale

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Weihnachtskrippen sind in Südamerika sehr wichtig. In Gegenden mit einem hohen Anteil an indigener Bevölkerung, wie etwa Peru, werden die Krippenfiguren nach einem jahrhundertealten Muster in Handarbeit geschnitzt. In Cusco findet das „Santirantikuy“ am Weihnachtsabend statt. Bauern aus den Anden versammeln sich am Hauptplatz “Plaza de Armas” und offerieren Keramik, Souvenirs, Spielzeug und Figuren wie das Jesuskind, Maria & Josef, die Heiligen Drei Könige, Krippentiere, alles liebevoll gefertigt. Im Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel gibt es ein interessantes Weihnachtsritual: die sogenannte Erd-Zeremonie. Eine Opfergabe für die Erde ist ein uralter Brauch in der Kultur der Anden. Bei dieser von einem lokalen Schamanen durchgeführten Zeremonie, soll der Natur etwas zurückzugeben werden. Mit der Gabe von Getreide, Früchten und Kokablättern wird dabei den Gottheiten der Anden, den Apus, gedankt; angestoßen wird mit china de jora, einem einheimischen Getreidebier. Die Zeremonie endet mit dem traditionellen Verbrennen der Opfergaben, sodass die Asche in die Luft getragen und auf der Erde verteilt wird, um den Kreis zu schließen.  

 

 

 

Und wie feiert ihr die Weihnachtszeit?