Oh je, Amy ist inkontinent

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Natürlich! Das war ja klar! Wenn eine von hundert kastrierten Hündinnen an späterer Inkontinenz leiden wird, dann unsere Amy.
Amy ist, per Exzellenz, der Hund mit den goldenen Knöpfen. Keine, noch so skurrile Erkrankung, lässt sie aus, steht immer ganz vorne und schreit: “hier, hier, ich will auch….”
Ich hatte wirklich schon einige Hunde, aber Amy toppt in Punkto Kosten alle. Innerhalb der letzten sechs Jahre, in denen sie bei uns lebt, hat sie uns gefühlt ein Einfamilienhaus gekostet.
Aber ehrlich, ich bin froh, dass sie bei uns gelandet ist, nicht jeder hätte das alles in Kauf genommen und noch zusätzlich ihre anstrengenden Kapriolen geduldig ertragen.
Amy ist (und bleibt mit Sicherheit) unsere absolute Diva.  

Die stört mich nicht, die ist bequem
Die stört mich nicht, die ist bequem

 

Schon wieder Amy

Leider beobachten wir seit etwa sechs Wochen, dass Amy unsauber zu werden scheint. Ich konnte mir das nicht erklären und dachte zunächst, dass es sich um einen Protest ihrerseits handelt, da wir über drei Wochen einen Gasthund hatten. Doch nun ist der Gasthund wieder Zuhause und das Gepiesel in der Wohnung hat nicht aufgehört. Normal macht sie sich immer bemerkbar, wenn sie mal muss, doch jetzt….? Wir haben ihr Höschen angezogen und ich dachte, da wird sie keinesfalls rein machen, da sie ja an sich selbst eher übermäßig reinlich ist, ähnlich einer Katze. Aber zu meinem Erstaunen tat sie es doch. Also legte ich fette Altweiberbinden rein und diese waren wirklich bis zu zwei mal am Tag voll gepinkelt.

Dieses Höschen war eindeutig ein Fehlkauf, Amy fühlt sich sichtlich nicht wohl

Zum Doktor

Da stimmte was entschieden nicht, also zog ich mit allen Dreien los zum Doktor. Die Analdrüsen waren sowieso wieder fällig ebenso die Wurmkur, Nele brauchte auch eine Untersuchung (aber dazu in einem anderen Artikel) und ein paar Medikamente standen auch auf der Liste.
Unsere Tierärztin hat Amy eingehend untersucht und konnte so erst einmal nicht feststellen, ich sollte aber mit Hilfe eines “merkwürdigen Gestells” versuchen Amy’s Pipi aufzufangen.
Na, ob das geht? Ich bin raus mit ihr und hoffte, dass sich die “Gnädige” herablässt hier im Gestrüpp ein paar Tröpfchen herzugeben. Wow… sie tat es und ich schob gaaanz vorsichtig dieses Ding unter sie…….. und zack sprang sie auch schon völlig entsetzt auf. Egal, ich hatte ein paar Tröpfchen und hoffte das würde reichen, tat es auch! Also ab damit zur Untersuchung, während dessen drei Popo’s entleeren.
Das Ergebnis der Urin-Untersuchung war negativ, alles war in bester Ordnung mit Amy’ Pipi. Ein paar Überlegungen von Seiten Frau Doktor’s…. ” wie alt ist Amy? ja sie ist kastriert, nee sie ist eigentlich extrem sauber, macht normalerweise nie in die Wohnung, meldet sich eher immer sehr deutlich…… Fazit: es könnte eine beginnende Inkontinenz sein. Na prima! Auch das noch!

Alles im grünen Bereich, sitzt, wackelt und hat Luft
Alles im grünen Bereich, sitzt, wackelt und hat Luft

Ursachen einer Inkontinenz

Tatsächlich besteht bei kastrierten Hündinnen die Gefahr, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt an Inkontinenz leiden könnten. Grundsätzlich sind Hündinnen von Inkontinenz häufiger betroffen wie Rüden. Das liegt in der Natur der Sache, nämlich, weil Hündinnen einen kürzeren und graderen Harnleiter haben als Rüden. Bei kleineren Hunden sind etwa 10 Prozent der Hündinnen betroffen, bei größeren etwa 30 Prozent. Bei kastrierten Hündinnen kann eine Inkontinenz nach etwa drei bis fünf Jahren auftreten, aber wie gesagt, es ist eher die Seltenheit.
Jedoch kann man die Inkontinenz mit Medikamenten bis zu achtzig Prozent in den Griff bekommen, die Therapien sind zudem erschwinglich, sodass sie niemanden in den Ruin treiben.
Natürlich ist eine Inkontinenz nicht immer nur einer Kastration geschuldet, auch das Alter oder andere Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Bandscheibenvorfälle, Wirbelsäulenarthrosen oder Tumore können ebenso ursächlich sein. Deswegen ist es von großer Wichtigkeit einen Tierarzt aufzusuchen, um eine eventuelle Ursache abzuklären.
Amy ist kerngesund, also blieb bei ihr nur eine Schlussfolgerung: Inkontinenz durch Kastration, denn mit sechs Jahren wäre auch eine altersbedingte Inkontinenz ein bisschen früh.

Die sind wirklich gut, zwicken nicht, engen nicht ein und eine Einlage passt auch rein

Was tun?

Amy ist nun unser Windelkind! Solange eine verlässliche Therapie nicht angezeigt ist, muss sie innerhalb unserer vier Wände ein Windelhöschen tragen. Das ist für sie nicht so angenehm, aber wir haben ihr einige Modelle gekauft, die nicht drücken oder einengen, sie wird sich erst einmal daran gewöhnen müssen.
Die erste Therapie besteht aus zweimal wöchentlich oral verabreichten Injektionen eines Mittels mit dem Namen ” Causticum Injeel”. Zunächst habe ich acht Ampullen bekommen, also auf vier Wochen verteilt. Wenn das nicht helfen sollte, gäbe es noch einiges anderes meinte Frau Doktor. Man wird sehen (sprach der Blinde zum Gehörlosen), vielleicht haben wir ja einmal Glück mit unserer Principessa und es bleibt bei dieser Therapie.

Hat jemand von euch auch dieses Problem? Schreibt uns eure Erfahrungen zu diesem Thema, wir freuen uns auf eure Kommentare.

Nachtrag: Auf Rat der TA gaben wir dieses Produkt als Kur: Entweder hat es geholfen – oder die Mini-Blase von Amy war verkühlt: sie ist wieder sauber und benötigt auch keine Windeln mehr. Es mag sein, dass es etwas mehr kostet, doch es soll ja auch nicht als Dauergabe angewandt werden. Wir haben noch nicht mal den ganzen Inhalt verbraucht. Hoffentlich bleibt es so….

Über Carola 76 Artikel
Carola war über viele Jahre Inhaberin einer Hundeschule und konnte ihr breit gefächertes Wissen an Frauchen und Herrchen bringen. Auch sie wird ihren ausgezeichneten Bildungsstand bezüglich der Psyche der Hunde erweitern, indem sie sich in Kürze zur Verhaltenstherapeutin für Hunde weiterbildet. Sie ist Verfasserin der meisten Artikel, die sich mit der Erziehung oder der Psyche des Hundes befassen.

2 Kommentare zu Oh je, Amy ist inkontinent

  1. Hallo, wir haben jetzt mit unserer 11 jährigen Galga Pauline das gleiche Problem. Die Windeln sind bestellt und jetzt beschäftige ich mich gerade mit den unterschiedlichen Möglichkeiten für die Therapie. Hat Amy eine Therapie geholfen? Causticum D12 hat nichts gebracht und als nächstes wollte ich Causticum injeel versuchen.
    Viele Grüße
    Monika

    • Hallo Monika,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, wir haben tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, ich packe es gleich mal in den Artikel. Eventuell hilft es auch anderen. Es ist ein Mix aus verschiedenen Kräutern und Extrakten. Nicht ganz günstig, doch erstaunlicherweise war die Inkontinenz bei Amy nach der kurmäßigen Gabe vorbei. Deswegen wissen wir jetzt nicht, hat das Produkt geholfen oder war es doch “nur” eine verkühlte Blase….

      LG

      Martina

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