Immofinanzkurs steigt, Petrikovics auf freiem Fuß, FMA und ÖNB stolpern so dahin.

3. Januar 2010

Jetzt betreibe ich seit einem Jahr diesen Blog, habe mich intensiver mit dem Geschehen in der Finanzwelt auseinander gesetzt und komme zum Schluß, im Grunde hat sich nichts verändert! Die politisch Verantwortlichen heischen nach Beifall durch staatliche Rettungen (auf Kosten der Steuerzahler!!!) und sind zu feige, klare zukünftige Spielregeln aufzustellen. Ankündigen ja, aber keine Umsetzungen.

Die Investmentbanker zocken nach wie vor, mit dem Gewissen – der Staat rettet uns schon – Investorengruppen sichern sich durch Insidergeschäfte Millionen (Alpe Hypo Adria), die Verursacher großer Schäden in Österreich, ala Petrikovics mit Immofinanz gehen nach wie vor frei spazieren, die Justiz sucht Leute mit Fachwissen  im Bereich Wirtschaft, da sie total überlastet ist, und  der Chef der österreichischen Nationalbank tappt mit seinem hochbezahlten Salär durch die Finanzwelt und weiß immer im Nachhinein alles besser. Genauso wie die FMA.

Und wir Kleinanleger? Können nur hoffen, daß sich die Kurse weiter erholen (ala Immofinanz), die eingebrachten Forderungen von den Prozessfinanzieren nicht verjuxt werden und sind aufgefordert, sich wieder mehr auf den Hausverstand zu verlassen und nicht auf tolle, „sichere“  Renditen zu schielen. Denn wir sind die einzigen, die kein Rettungsnetz besitzen.

Durch neue berufliche Anforderungen ist es mir im Moment nicht mehr möglich, diesen Blog aktiv in meiner Freizeit weiter zu führen. Der Blog bleibt aber weiter bestehen, denn vielleicht „juckt es mich wieder einmal“, aktiv einzusteigen.

Josef Ackermann, seine 25% Zielvorgabe bei Eigenkapitalrendite melden sich zurück und die Verluste der Lehmann-Pleite.

2. Januar 2010

Das Us-Investmentmagazin „Institutional Investor“ kürte wieder die mächtigsten Investmentbanker. 2009 war das Jahr einer atemberaubenden Aufholjagd und für Kleinanleger die Gewissheit, die Großen zocken wieder weiter. Der an 2.Stelle platzierte Blankfein bezeichnete die fürstliche Entlohnung als „Gottes Werk“, man sieht, abgehobener geht es nicht mehr. Schade nur, daß die vollmundigen Versprechen des Eingreifens der politisch Verantwortlichen nur Lippenbekenntnisse waren. Sie retteten  durch Steuergelder angeblich den totalen Zusammenbruch – Wahrheitsbeweis???? – und sonnten sich als tatkräftige Helfer. Zumindest laut ihren Pressesprechern. Denke, daß die Bevölkerung dies ein bißchen anders sieht und auch deshalb rund um Weihnachten ausgabenmäßig auf den Putz gehaut hat. Motto: Wer weiß was noch kommt.

Und rund um die Verluste der Lehmann-Pleite haben die österreichischen Banken runde € 615 Mio versenkt. Ansprüche sind angemeldet und können nach eigenen Angaben oft viele Jahre dauern. Stellt sich die Frage, wieso „Deutschlands dümmste Bank“ , die staatliche KfW, die der bereits pleitegegangenen Lehmann-Bank noch einen Kredit nach warf, vor wenigen Tagen ca. 70% ihrer Forderungen zurückbekommen hat? Spielen die österr. Banken doch in einer anderen Sandkistenliga?

Die FMA und ihre Sichtweise im Fall Hypo Alpe Adria.

1. Januar 2010

Ein sehr ausführliches Interview in der Wr. Zeitung mit den beiden FMA-Vorständen Ettl und Pribil. Man könte jetzt gemein sein und sagen, „Mein Name ist Hase und ich weiß von nichts“. Näheres im Artikel.

Und im Fall Hypo Alpe Adria wird nun wegen Insidergeschäft ermittelt. Von wem aus? Richtig, nicht von Österreich sondern von  Bayern aus. Da können sich Mitglieder des Konsortiums rund um Tilo Berlin – auch V. Sorger und einige finanzkräftige  österreichische Privaties waren dabei – vermutlich warm anziehen.

Immofinanz, Conwert, CA Immo und Co blicken rosigen Zeiten entgegen.

30. Dezember 2009

Vorsichtiger Optimismus macht sich unter den Immo-Managern breit. Ob Conwert, S-Immobilien, CA Immo, Warimpex oder Immofinanz, alle sehen mit Zuversicht ins Jahr 2010.  Selektive Zukäufe und Konsolidierungen sind angesagt. Das Aufholpotential der österreichischen Immofirmen ist laut Analysten der Erste Group sehr groß, massive Abwertungen seien nicht vorgesehen.

Also kann man nur hoffen, daß dieser optimistische Ausblick auch wirklich eintritt und die Kurszuwächse weiter anhalten.

Von Bawag,Meinl, Immofinanz, Constantia bis zu Hypo Alpe Adria

29. Dezember 2009

Sieht man sich einige Ereignisse in den letzten 4 Jahren an, dann ist tatsächlich in einigen Bereichen kein Stein am anderen geblieben. Wär das voraus gesagt hätte, wäre in die Geschichte eingegangen.

Ein Glücksfall für Petrikovics, Meinl, Kohn und Co?

27. Dezember 2009

Die Überlastung der Justiz durch die ausufernden Wirtschaftsdelikte bringt den Zeitrahmen der „Fallabwicklungen“ ordentlich durcheinander. Rund 500 Planposten fehlen. Was bedeutet dies in der Praxis? Können die Verdächtigen noch länger auf freiem Fuß sein, können sie in der Zwischenzeit einiges auf die Seite bringen, verjähren einige Taten? Verstehe nicht, wieso hier nicht zielstrebig die Mängel behoben werden. Denn die Justiz ist im Staatsgefüge eine wesentliche Säule.

Bayrische Sparkassen, Alpe Hypo Adria und die unterschiedlichen Reaktionen.

24. Dezember 2009

Der Ausflug in die Gazetten jenseits des Landes zahlt sich sehr oft aus. Diesmal wieder ein gutes Interview im Handelsblatt. Geradlinig Probleme auf den Punkt gebracht.

Der Rücktritt des Chefs der Bayrischen Sparkassen ist zumindest eine Symbolwirkung, denn er sieht noch immer alles rosig. Bei uns sehen dies auch einige,  sind aber noch aktiv tätig. Manchmal sollte man sich ein Beispiel an D nehmen.

Kreditvergaben der Banken versus nächster Finanzblase

22. Dezember 2009

Eigene Erfahrung sowie die von Bekannten mit Banken läßt für Klein- und mittelständische Unternehmen seit einiger Zeit nichts Gutes erahnen. Prolongationen von Kontokorrentkrediten werden plötzlich x-mal hinterfragt, ein Mehraufwand an Zahlen, Kopien und Fakten sind zu übermitteln, die jahrelang bei ident guten Bilanzzahlen nicht gebracht werden mußten. Auf die Frage wieso erhalten alle die Antwort: Im System muß das so eingegeben werden…Also schlägt das System den einzelnen Berater, Frage, wofür brauchen wir diese Bankangestellten vulgo Kundenbetreuer, wenn sie nicht betreuen? Weg mit ihnen und das System regelt es mit statistischen Eingaben. Onlinebuchungen funktionieren auch.

Dazu ein guter Artikel im Wirtschaftsblatt, der zu dieser Problematik alles aussagt.

Einiges los bei AvW, Hypo Alpe Adria, Deloitte, Immofinanz, Constantia, AWD und dem Finanzplatz Österreich

20. Dezember 2009

Diese Woche hat es ganz schön in sich gehabt. Neben dem Riesendebakel Hypo Alpe Adria – die Bayern  feiern noch immer den Abstoß der Bank (recht haben sie) – versucht V.Sorger mit Krampf seine Hypo-Beteiligung zu rechtfertigen (wurde an alle herangetragen…) und Hypo-Bankprüfer Deloitte muß sich Fragen gefallen lassen, wieso sie die eingereichte Bilanz 2008 als in Ordnung befunden haben. Jetzt bekommen diese smarten Wirtschaftsprüfer endlich auch einmal immer öfters einen öffentlichen Rüffel, deren Stundenhonorare hätte ich trotzdem gerne.

Die AvW Gruppe verlor einen Anlegerprozess, zahlte auch schon und geht aber trotzdem in Revision. Wird spannend.

Der VKI hat bzgl. einiger Gespächsklauseln gegen den AWD in Runde 1 gewonnen, eine Revision seitens des AWD wird eingebracht.

Zehetner fusioniert nun doch früher als geplant die Immofinanz mit der Immoeast. Der Immofinanzgewinn vor Steuer betrug im ersten Halbjahr 2009  runde € 207 Mio, nach einem Verlust  in der Höhe von € 2,6 Mio im ersten Halbjahr 07. Der Generalvergleich mit der Constantia ist noch offen, Zehetner will runde € 100 Mio und die Badbank um € 1,–. In dieser Bad Bank liegen noch ca. € 400 Mio Forderungen seines Immo-Konzerns. Aktienentwicklung als Chart anbei.

Und die Bundesländer haften insgesamt mit € 64 Mia für „ihre“ Landesbanken. Das bei einem Gesamtländerbudget von € 35Mia. Das wird bei einigen Bundesländern – ala Kärnten, Tirol, Vlbg. , wo die Differenz extrem ist – noch heiter werden. Dazu ein Chart anbei und ein guter Artikel im Wirtschaftsblatt.

Petrikovics kann es recht sein!

18. Dezember 2009

Im Zuge der brisanten und umfangreichen Wirtschaftsdelikate, die in den letzten Jahren aufgebrochen sind, ist die Staatsanwaltschaftt heillos überfordert. Personell als auch „mit der Materie nicht vertraut“. Umstrukturierungen und Schaffung neuer Wirtschaftskompetenz ist angesagt und soll auch umgesetzt werden. Zwischen Ankündigung und Realisation klafft vor allem in Österreich ein großes Loch. Und was passiert in der Zwischenzeit?

Gutachter und Staatsanwälte verabschieden sich. Letzter Fall ist Norbert Hasselhofer, der die umfassenden Ermittlungen gegen Immofinanz/Petrikovics, Constantia, Buwog leitet, besser gesagt leitete. Er will sich neu orientieren und die Seite Richtung Rechtsanwalt wechseln.

Bedeutet dies nun eine noch längere Verzögerung der im Raum stehenden Anklagen?