Wie Inkubieren Sie richtig? – Reptilieneier ausbrüten

Inkubieren angemaltes Ei mit chameleonRichtig inkubieren – Das können Sie auch!

Für viele Terraristiker und Züchter ist die eigene Nachzucht ein großes Ziel.

Eine große Rolle spielt hierbei das richtige Inkubieren der jeweiligen Eier.

Und dieses Thema ist schon relativ kompliziert, daher sollten einige Dinge beachtet werden, um schließlich das gewünschte Ziel erreichen zu können.

Beim Inkubieren kann es nämlich, gerade bei Neulingen, schnell vorkommen, dass einige Fehler gemacht werden. In dem folgenden Artikel wird beschrieben, wie die Nachzucht gelingt und was zu beachten gilt.

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1. Reptilieneier ohne Substrat inkubieren – Für hohe Luftfeuchtigkeit – Mehr Sicherheit


Eine Möglichkeit, um eine Nachzucht zu erreichen, ist es, ohne Substrat zu inkubieren.

Das ist besonders ratsam für Neulinge.

Denn hierdurch geht man etwas mehr der Gefahr aus dem Weg, dass die Eier zu nass werden. Was zum Tod der Nachzucht führen kann.

Gleichzeitig kann man jedoch schnell nachfeuchten, wenn die Eier doch mal zu trocken sind. Dazu einfach ein befeuchtetes Tuch für wenige Stunden oder probeweise einen Tag auf die Eier legen.

Für das Inkubieren ohne Substrat wird zwar auch ein Substrat benötigt, ein Inkubationssubstrat was nicht schimmelt, mit dem die Eier jedoch keinen direkten Kontakt haben.

Denn diese werden auf einen Gitterrost gelegt und nehmen die benötigte Feuchtigkeit in der Brutzeit daher lediglich über die Luft auf.

Das Bodensubstrat wird bei dieser Methode mit Wasser übersättigt, um eine relative Luftfeuchtigkeit von ungefähr 95 % zu erhalten.

Die Eier selbst sollten jedoch nicht einer zu hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden.

Daher werden sie bei dem Inkubieren ohne Substrat in einen Behälter gelegt, der luftdicht verschlossen werden kann.

So kann erreicht werden, dass die Eier weitaus schonender an die benötigte Feuchtigkeit gelangen, ohne dabei zu nass zu werden und zu viel Wasser zu speichern.

Hierfür eignet sich zum Beispiel eine herkömmliche Heimchendose, oder ein Kunststoffbehälter, in der die vorhandenen Luftlöcher abgeklebt werden.

Sobald die Zeit des Inkubieren auf das Ende zugeht, wird der Deckel der Dose geöffnet und das entstandene Kondenswasser entfernt.

Dieser Schritt sollte nach zwei oder drei Tagen wiederholt werden. Wichtig ist nur, dass die Luftfeuchtigkeit stets bei ungefähr 95 % gehalten wird.

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2. Reptilieneier im Substrat inkubieren – Für etwas geringere Luftfeuchtigkeit

Wichtig ist, dass die Temperatur wie auch die Feuchtigkeit möglichst natürlich erzeugt werden.

Denn wenn einer dieser beiden Werte zu stark abweicht, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Nachwuchs nicht schlüpft oder bei dem Brutprozess stirbt.

Bei Hühnern sitzt die Glucke beispielsweise ungefähr 21 Tage auf den gelegten Eiern, bis die Küken schlüpfen.

Reptilien hingegen, brüten ihre Eier nicht selbst aus!

Bei kleineren Reptilienarten ist zu beobachten z. B. kleiner Echsen, dass diese ihre Eier nur sehr oberflächlich in der Erde ablegen.

Bei größeren Reptilienarten ist eher zu beobachten, dass diese einen Tunnel ausgraben und ihre Eier somit tiefer in der Erdschicht zum inkubieren ablegen.

Das bedeutet natürlich die Eier nicht zu vergraben, denn die Eier brauchen Sauerstoff!

Deshalb kann man durchaus sagen, dass unterschiedliche Arten von Reptilien, auch angepasste Parameter brauchen beim künstlichen Inkubieren.

Aber im Allgemeinen stehen die Parameter von Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei Reptilienarten recht nah beieinander.

Mit der Temperatur kann auch das Geschlecht beeinflusst werden.

Vogeleier werden meist deutlich wärmer gebrütet als Reptilieneier.

Die Brutmaschine sollte dies ideal simulieren können, damit die Temperatur und auch die Luftfeuchtigkeit möglichst exakt an die natürlichen Werte herankommen.

Um Reptilieneier im Inkubationssubstrat künstlich zu inkubieren, ist es besonders wichtig, behutsam den Boden zu befeuchten und auch wenn nötig nach zu befeuchten. Hier ist eigene Erfahrung Gold Wert, um die Schlupfquote zu steigern.

Wichtig ist jedoch immer, dass die Eier nicht zu nass werden und durchfeuchten.

„Als Beispiel haben Sie definitiv zu viel Feuchtigkeit im Substrat, wenn Sie dieses mit der Hand zusammendrücken und Wasser abtropfen tut!“

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Was ist der Unterschied beim Inkubieren zwischen der manuellen halb- und automatischen Brutmaschine?


Hierbei gilt es, zunächst die sogenannte 
Eierwendung in dem Gerät zu beachten.

Reptilieneier werden nicht gewendet, denn der Dotter dreht sich nicht mit, der Embryo liegt auf dem Dotter, somit würde der Embryo ersticken.

Gewendet werden nur Vogeleier, der Dotter eines z. B. Hühnerei, dreht sich mit.

So sollte man diese ungefähr 4 Mal am Tag um circa ein Viertel der Längsachse drehen.

So kann vermieden werden, dass die Küken an der Eierschale fest haften und so das Wachstum gestört wird.

Wenn für das Inkubieren ein Brutgerät verwendet wird, bei dem die Eier manuell gewendet werden müssen, müssen diese also per Hand umgedreht werden.

Bei halbautomatischen Brutgeräten werden die Eier meist durch einen manuellen Handgriff mithilfe einer Dreheinrichtung für die Gerätespezifischen Wendeeinsätze gedreht.

Automatische Brutgeräte erledigen diesen Schritt ganz alleine, sodass der Mensch nicht eingreifen muss.

So wird hierbei lediglich der jeweilige Wert auf einem Display abgelesen und eventuell eingegriffen. Bei dem automatischen Inkubieren kann also Zeit und auch Arbeit gespart werden.

Des Weiteren führen die automatischen Geräte auch meist die automatisierte Befeuchtung der Luft aus.

Da wie bereits betont, Reptilieneier nicht gewendet werden, macht eine vollautomatische Brutmaschine dann Sinn, wenn Sie wollen, dass diese sich selbständig um die Luftfeuchtigkeit kümmert.

Wenn die oben beschriebenen Tipps für das Inkubieren beachtet werden, kann erfolgreich Nachwuchs von Reptilien erhalten werden.