Der Aktenvernichter und die mysteriösen Sicherheitsstufen

Der Aktenvernichter und die mysteriösen Sicherheitsstufen
Foto: stux/pixabay.com

Der Aktenvernichter zählt zu den unerlässlichen Helferlein im Büro. Vor allem in Behörden und Instituten, die mit sehr sensiblen Daten arbeiten, ist der Aktenvernichter nicht mehr wegzudenken. Auch im Home-Office oder im privaten Bereich haben Aktenvernichter längst Einzug gehalten. Schließlich hat er auch einfach einen sehr praktischen Nutzen – Dokumente und Unterlagen müssen nicht mehr per Hand zerrissen oder unkenntlich gemacht werden.

Alle Menschen, die sich mit der Anschaffung eines Aktenvernichters beschäftigt haben, sind früher oder später über die Sicherheitsstufen gestolpert. Viele fragen sich, was es damit auf sich hat. Ist damit etwa die eigene Sicherheit in der Bedienung und Handhabung des Gerätes gemeint? Wohl eher nicht …

Sicherheitsstufen geben Auskunft über die Partikelgröße

Es gibt insgesamt sechs verschiedene Sicherheitsstufen. Generell gilt: Je höher die Sicherheitsstufe ist, desto höher ist der Grad der Sicherheit, die vom Aktenvernichter ausgeht. Damit ist nicht die Sicherheit in Bezug auf die Benutzung gemeint, sondern die Sicherheit, dass sensible Daten unkenntlich gemacht und nicht wiederherstellbar sind. Die Sicherheitsstufen unterscheiden sich deshalb in ihrer Partikelgröße. Die Partikelgröße wird vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestimmt. Handelsübliche Aktenvernichtern müssen sich an diese Werte halten und sie entsprechend ausweisen.

Merke: Je höher die Sicherheitsstufe, desto kleiner die erzeugten Partikel.

Die Unterteilung in die verschiedenen Sicherheitsstufen (siehe auch: Häufig gestellte Fragen über Aktenvernichter)ist also absolut sinnvoll und erleichtert potentiellen Käufern die Kaufentscheidung. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Sicherheitsstufen kurz erläutert.

Häufigste Sicherheitsstufen für den „normalen“ Gebrauch:

Sicherheitsstufe 1

  • Niedrigste Sicherheitsstufe für Dokumente mit besonders niedrigem Sensibilitätsgrad
  • Streifenschnitt: max. 12 mm Streifenbreite
  • Partikelschnitt: max. 1000 mm² Partikelfläche

Sicherheitsstufe 2

  • Für (interne) Dokumente mit niedrigem Sensibilitätsgrad
  • Streifenschnitt: max. 6 mm Streifenbreite
  • Partikelschnitt: max. 400 mm² Partikelfläche

Sicherheitsstufe 3

  • Für vertrauliche Dokumente, die einen sensiblen Umgang erfordern
  • Streifenschnitt: max. 2 mm Streifenbreite
  • Partikelschnitt: max. 4 mm Breite auf max. 60 mm Partikellänge

Sicherheitsstufen für sehr sensible Daten

Sicherheitsstufe 4

  • Für sensible Daten/Dokumente mit hohen Sicherheitsanforderungen
  • Partikelschnitt: max. 2 mm Breite auf max. 15 mm Partikellänge

Sicherheitsstufe 5

  • Für sensible Daten/Dokumente mit maximalen Sicherheitsanforderungen
  • Partikelschnitt: max. 0,8 mm Breite auf max. 15 mm Partikellänge

Sicherheitsstufe 6 (ungenormt)

  • Für höchste Sicherheitsanforderungen, etwa beim Geheimdienst
  • Cross Cut: max. 1,0 mm Breite auf max. 5,0 mm Partikellänge

3 Kommentare

  1. Ein Aktenvernichter ist für mich ein täglicher Helfer in der Arbeit gegen Unordnung am Arbeitsplatz. Der Artikel liefert wirklich eine gute Übersicht darüber, auf was man vor dem Kauf alles achten sollte. Danke dafür!

  2. Denke, dass man gerade an der Sicherheitsstufe nicht am Geld sparen sollte. Schließlich nutzt man einen Aktenvernichter ja gerade wegen Sicherheitsaspekten. Alles unter Sicherheitsstufe 3 bekommt man ja mit einfachem Zerreißen hin!

  3. Guter Artikel! Wichtig ist noch zu beachten, dass es innzwischen sowohl eine Deutsche als auche eine Europäische Norm gibt. Diese unterscheiden sich etwas in den Partikelgrößen, sagen jedoch im großen und ganzen das gleiche aus. Sicherheitsstufe 3 sollte man auf jeden Fall in jedem Unternehmen haben, 4 ist noch besser.

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