Werte: die Schätze unserer Identität

Werte sind ein wesentlicher Baustein unserer Identität (Teil 1, Teil 2)und unseres Selbstkonzeptes. Werte bestimmen unser Denken und Handeln. Sie ziehen uns in ganz bestimmte Richtungen. Wir folgen ihnen mehr oder weniger bewusst.

Werte nehmen wir auch aus unserer Herkunftsfamilie, unserem sozialen und beruflichen Umfeld an. Das ist wichtig, denn nur wer die (geschriebenen und ungeschriebenen!) Werte und Normen eines Unternehmens erfüllt und für sich annimmt, kann dort erfolgreich sein. So verhält es sich in jeder Gruppe.

Ungelebte Werte führen zur Selbstsabotage

Leben wir nicht nach unseren eigenen, individuellen Werten und können für sie in unserem Alltag keine gesunde Entsprechung finden, erleben wir Misserfolge. Wir sabotieren uns innerlich. Dann klappt nicht, was klappen könnte, unsere Beziehungen sind chronisch belastet oder wir werden krank. Häufig tauchen all diese Erscheinungen gleichzeitig auf.
Wir fragen uns: Was mache ich nur falsch? Wieso klappt das bei anderen, doch bei mir nicht? Bin ich zu dumm? Wieso habe ich so ein Riesenpech? usw.

Inkongruenz verrät uns

Wir verraten den Widerspruch der in uns tobt nicht nur durch unser Verhalten, die Qualität unserer Beziehungen und unserer Gesundheit, sondern zunehmend in unserer Körperhaltung, Mimik und Gestik und schließlich in unserer Körperausprägung. Doch die ersten Anzeichen für Wiedersprüche zeigen wir durch Aussagen, wie z.B. „Eigentlich will ich…”, „Ich will ja, aber…”, „Normalerweise…”, „Man müsste/ sollte …”, „Viel lieber würde ich…”, „Wenn XY geschieht/ sich so und so verhält, dann…”

Glaubenssätze: die heimlichen Verführer

Ebenso wie Werte nehmen wir auch Glaubenssätze an oder konstruieren sie aufgrund unserer Erfahrungen. Auch Sprichwörter sind Glaubenssätze, die uns fördern oder hemmen können: „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach” oder „Schuster bleib bei Deinen Leisten” sind beliebte Selbstreglementierungen, die uns nicht in jedem Falle nützen. Glaubenssätze können uns nützen, sofern wir bereit sind zu erkennen, in welchen Situationen sie dies tun. Oder glaubst Du an universelle Glaubenssätze, die uns in allen Lebenslagen den richtigen Weg weisen?

Unsere Werte und Glaubenssätze erkennen wir nicht immer sofort

Was uns lieb und wichtig ist, das wissen wir. Auch, welche Postulate uns beim Tun durch den Kopf schießen und uns Optionen als einzig richtig vorgaukeln. Doch erst durch unser Gesamtbild, das wir für andere erzeugen, werden auch für uns verborgene Werte und Glaubenssätze sichtbar und erlebbar. Dabei zählt weitaus mehr als der erste Augenblick und der erste Smalltalk. Halten uns andere durch ihre Beobachtungen einen Spiegel vor, können wir mehr über uns erfahren als durch bloße Selbstbetrachtung (Das geschieht z.B. professionell im Coaching).

 

Gute Zeit & Viele Grüße!

Jörg Romstötter

Der Beitrag hat Dir einen Erkenntnis-Gewinn gebracht? Zeige Dich doch erkenntlich mit z.B. 1 €. Danke!

 

Meine Hilfestellungen zur Selbstführung und damit zur Führung anderer, erscheinen nicht immer leicht in ihrer Umsetzung. Wobei sie sich gerne offenkundig plausibel, „einfach” und eingängig lesen. Diese Vorgehensweisen, werde in ihrer Umsetzung sowohl als äußerst einfach und äußerst schwierig empfunden. Je nachdem, welche Qualität innere „Arbeit” jemand schon mit sich angestellt hat. Selbstführung beginnt mit der Selbst-Begegnung. Ohne sie ist jede erlernte Vorgehensweise lediglich vordergründiges Tun und funktioniert nur rudimentär: Wir werden als „Tool-Anwender” entlarvt.

Selbst-Begegnung ist ein Stufenprozess: Wer eine „Stufe” erreicht hat, sieht sich unmittelbar mit der nächsten konfrontiert. Wer keine „Stufen” erkennt, ist nicht etwas schon „angekommen” oder gar „fertig”. Der sieht lediglich (unbewusst) von der nächsten Stufe weg. Was natürlich auch völlig ok ist.

Eine der wirksamsten Möglichkeiten zur Selbst-Begegnung und gleichzeitig zur Selbstführung ist seit jeher die Natur. Und dabei im Besonderen das Alleinsein draußen. Sich selbst ein wenig zuhören inmitten der weitenden, klärenden, stärkenden und erdenden Natur, ist ein ganz besonderes Geschenk. Ich wünsche Dir und mir den Mut, dass wir uns dieses Geschenk immer wieder machen.