In den Sommerferien verreisen

In den Sommerferien drohenden Stauwochenende. Daher sollte man sich vor Abfahrt noch einmal mit den drohenden Gefahren im Straßenverkehr, insbesondere aber auf deutschen Autobahnen auseinandersetzen und sein Fahrzeug selber gut vorbereiten.

Staus müssen nicht zwangsläufig durch Unfälle entstehen, sie können mehrere Ursachen haben wie eine Baustelle oder einen träumenden Autofahrer. Doch egal, woher sie kommen, sie sind nicht nur ärgerlich für Autofahrer, sondern auch gefährlich. Nämlich dann, wenn man das Ende der Verkehrsbehinderung erst relativ spät bemerkt wird und man mit viel zu hoher Geschwindigkeit auf den Vordermann zu rast.

Stau in den Sommerferien
Wer sein Auto für die Sommerferien gut vorbereitet, kann die Staugefahr erheblich mindern!

Dank Assistenzsysteme wie ABS oder ESP bleibt das Fahrzeug trotz Vollbremsung lenkfähig, und der Fahrer hat die Möglichkeit den Wagen eventuell in eine freie Lücke oder auf den Standstreifen zu lenken. Autofahrer sollten sich jedoch nicht vollständig auf die intelligenten Assistenzsysteme verlassen, da diese weder physikalische Gesetze außer Kraft setzen, noch ist nicht immer ein freier Platz zum Ausweichen verfügbar.

Daher am besten immer den Verkehrsfunk verfolgen und auf warnende Hinweisschilder achten, die einen Stau ankündigen. Sobald die Bremslichter eines vorausfahrenden Fahrzeugs zu erkennen sind, die Geschwindigkeit entsprechend anpassen sowie extrem aufmerksam und jederzeit bremsbereit fahren.

Eine der Hauptursachen für Stau ist ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Wer in Vorbereitung auf die Fahrtstrecke und auch während der Fahrt regelmäßig die aktuelle Verkehrsprognose hört und alternative Routen „im Gepäck“ hat, kann den Stau umfahren. Navigationsgeräte oder spezielle Apps sparen Zeit bei der Streckensuche. Wer einen Stau allerdings nicht weiträumig umfahren möchte, kann auf der Landstraße parallel zur Autobahn ebenfalls in stockenden Verkehr geraten. Für diese Fahrer ist es fast egal, ob sie abfahren oder im Stau ausharren.

„Wichtig ist auch, das Reißverschlussprinzip zu beherzigen. Nutzen Sie zum Einordnen an Auffahrten die Beschleunigungsspur voll aus und fädeln Sie sich erst am Ende in den Verkehr ein.“ Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW)

Wer abfahren möchte, wechselt frühzeitig auf die rechte Spur – plötzliche Fahrbahnwechsel erhöhen die Stau- und Unfallgefahr. Wer zu schnell fährt, abrupt bremst oder sich nach dem Spurwechsel in eine Lücke drängelt, stört den fließenden Verkehr. Auch chronische Linksfahrer mindern die Kapazität der Autobahn. Der äußere linke Fahrstreifen ist im fließenden Verkehr nur zum Überholen bestimmt.

Überhaupt sind häufige Spurwechsel eine Ursache dafür, dass eine Stauwelle entsteht oder sich nur zäh auflöst. Bodewig: „Verzichten Sie auch im Stau auf ständige Spurwechsel. Häufig trügt das Gefühl, genau in der falschen Spur zu stehen. Es lohnt sich, Geduld zu bewahren.“

Mit dem eigenen PKW in die Sommerferien – Diese Checkliste solltest du kennen
Die Fahrt in die „Großen Ferien“ ist für viele Autofahrer Horror pur: Lange Staus prägen das Bild auf den Autobahnen. Dabei lässt sich die Staugefahr mit ein paar Verhaltensregeln deutlich mindern.

Worauf man achten sollte um das Auto perfekt auf eine lange fahrt vorzubereiten:

  1. Das Profil der Reifen
    Tatsächlich kann die schnelle Fahrt über den heißen Asphalt des gewählten Urlaubslandes schnell zu einem starken Abrieb der Reifen führen. Auch deshalb ist es so wichtig, schon im Vorfeld einen Blick auf deren Profil zu werfen. Dieses sollte an allen Stellen noch mindestens drei Millimeter tief sein, um während der Fahrt die gewünschte Sicherheit für den Fahrer zu gewähren. Am schnellsten lässt sich dies für den Laien durch eine Ein-Euro-Münze überprüfen. Deren farblich abgehobener Rand sollte nicht mehr sichtbar sein, wenn die Münze in die Rillen des Reifens gehalten wird. Bei Mietwagen im Urlaubsland erübrigt dieser Check in der Regel. Die meisten Autovermieter führen regelmäßig strenge Kontrollen an ihren Fahrzeugen durch.
  2. Der passende Luftdruck
    Das Überprüfen des Luftdrucks ist eigentlich in wenigen Minuten erledigt und lässt sich an beinahe jeder Tankstelle durchführen. Dennoch verzichten viele Urlauber aus Gemütlichkeit auf diesen wichtigen Schritt. Der passende Luftdruck in den Reifen sorgt zum einen für die passenden Fahreigenschaften und erhöht damit die Sicherheit. Weiterhin reduziert sich der Abrieb des Profils, was zu einer längeren Lebensdauer der Reifen beiträgt. Sparen lässt sich durch den passenden Luftdruck aber noch in einer weiteren Hinsicht: Denn durch den geringeren Rollwiderstand sinkt der Spritverbrauch des Fahrzeugs, was besonders auf einer langen Fahrt in den Urlaub einen wichtigen Unterschied machen kann. Wie viel Druck in den Reifen herrschen muss, lässt sich am besten auf der Innenseite des Tankdeckels des Fahrzeugs nachlesen.
  3. Öl, Kühl- und Bremsflüssigkeit prüfen
    Tatsächlich sind Öl, Kühl- und Bremsflüssigkeit auf jeder Fahrt von besonderer Bedeutung. Sie tragen nicht nur zur Sicherheit des Fahrens bei, sondern sind auch dafür verantwortlich, dass der Motor reibungslos funktioniert. Tatsächlich lässt sich der aktuelle Stand der Flüssigkeiten auch von einem Laien mit Leichtigkeit klären. Ein kurzer Blick unter die Motorhaube sollte hier bereits genügen, um möglichen Nachholbedarf direkt zu erkennen. Bewegt sich der Messwert gerade so im Messbereich, so ist es angesichts der langen bevorstehenden Fahrt dennoch sinnvoll, etwas Nachschub zu besorgen. Auch ein Blick auf die Bremsen ist wichtig, um sich über ihren Zustand in Kenntnis zu setzen.
  4. Klimaanlage überprüfen: Dabei prüft man die einwandfreie Funktion von Bedienelementen und Gebläsestufen. Es werden eventuelle Verunreinigungen oder Beschädigungen in Staub- und Pollenfilter beseitigt und der Kältekreislauf kontrolliert. Auf Wunsch kann die Klimaanlage von der Werkstatt auch desinfiziert werden.
  5. Die Beleuchtung checken
    Viele Urlauber, welche die Anreise mit dem Auto antreten, entscheiden sich dafür, bereits in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden aufzubrechen. In jedem Fall ist es wichtig, im Vorfeld einen Blick auf die Beleuchtung des Fahrzeugs zu werfen. Wer sich hierbei nur auf die Warnhinweise im Cockpit verlässt, kann deren Funktion jedoch nicht mit eindeutiger Sicherheit feststellen. Um wirklich auf Abblend-, Rück- und Bremslichter vertrauen zu können, ist in jedem Fall der Test mit einer zweiten Person zu empfehlen. In manchen Urlaubsländern drohen schließlich erhebliche Strafen, falls Mängel bei der Beleuchtung festzustellen sein sollten – ganz abgesehen von der reduzierten Sicherheit aller Insassen.Die wichtigstens Checks zur Beleuchtung im Video:

Fahrer und Insassen vorbereiten

Fahrten in der Mittagshitze vermieden werden – längere Autofahrten passen besser in die Morgen- oder Abendstunden.

Es ist wichtig, viel zu trinken: pro Tag am besten bis zu drei Liter Wasser, Saftschorle oder Tee. Angenehm zu tragen ist luftige und helle Kleidung aus Baumwolle; wer Ledersitze im Auto hat, sollte keine kurzen Hosen oder Röcke tragen, da die Sitze sich stark aufheizen.

Vor Fahrtbeginn das von der Sonne aufgeheizte Fahrzeug durch Öffnen der Türen und Schiebedach gut lüften und danach Fenster und Schiebedach schließen. Die Klimaanlage sollte nicht zu kühl eingestellt sein; die Wohlfühltemperatur liegt zwischen 21 und 23 Grad. Wegen Erkältungsgefahr den Luftstrom nicht direkt auf die oberen Körperpartien richten. Für eine schnelle Abkühlung des Fahrzeugs ist es sinnvoll, bei maximaler Kühlleistung kurzzeitig auf Umluftbetrieb zu schalten.

Kindersitze mit einem großen Tuch abdecken. Schokolade und verderbliche Produkte besser nicht im Auto lassen. Im Schatten parken und bei Glasdächern die Abschattung benutzen. Wer sein Auto in der Sonne parken muss, sollte einen Sonnenschutz hinter der Windschutzscheibe anbringen. Das schafft zumindest etwas Abhilfe. Aber auch wer sein Auto im Schatten abstellt, sollte beachten, dass die Sonne wandert.

Fazit
Die lange Fahrt in den Urlaub ist vielen Reisenden zunächst ein Dorn im Auge. Auf die richtige Vorbereitung auf das Ereignis sollte dennoch nicht verzichtet werden. Die kurze technische Überprüfung des Autos erhöht die allgemeine Sicherheit aller Insassen, die sich nun mit einem guten Gewissen auf den Weg machen können. Weiterhin helfen vor allem Luftdruck und Ölstand dabei, den Verschleiß am Wagen zu verringern, der sich unweigerlich bei einer längeren Fahrzeit einstellt. Sind diese Parameter erst einmal unter Kontrolle gebracht, so kann alle Aufmerksamkeit auf den Urlaub gerichtet werden, der hoffentlich zu einem ebenso großen Erfolg wird. (dpp-AutoReporter/sgr)


Beitrag zuletzt aktualisiert am 16. Februar 2023