Reisebericht Weihnachten in Amsterdam

Reisebericht Weihnachten in Amsterdam

20. Dezember 2015 2 Von Mikesch

Der vorletzte Winter in unserem Leben und das letzte Mal, wo die Feiertage halbwegs günstig fielen. Ich hätte die Tage zwischen den Jahren auch frei machen können, aber bei U. ging das nicht, saublöd. So hatten wir nur ein paar Tage Zeit und mussten für die 3 dämlichen Tage wieder zurück. Da stellte sich die Frage nach dem Wohin?
Als Weihnachts-Abstinenzler bot sich ein Ort an, wo so wenig wie möglich von dem Rummel zu spüren ist. Klar, feiern die Niederländer auch Weihnachten, aber nicht mit so viel Brimborium wie hier. Amsterdam mit seinen alten Häusern und Grachten ist eh immer eine Reise wert, warum nicht auch mal im Winter.

21. Dezember, zu Hause

Zu Packen gab es nicht viel, da unser Bimo fast immer mit Lebensmitteln, Bier und Wein vollgetankt startklar ist. Die paar Klamotten kamen in eine Kiste und schon konnte es losgehen. Da wir viel unterwegs waren, hatten wir schon einige Gerichte vorgekocht, in Folien eingeschweißt und eingefroren, damit wir uns nicht all zuviel mit Kochen aufhalten mussten. Folien haben zudem den Vorteil, nehmen kaum Platz weg, der Inhalt ist im Wasserbad leicht zu erhitzen und es geht rapp zapp…
Auf ein Gericht, also unser Weihnachtsessen, freute ich mich schon besonders: Rinderbraten in Coca Cola gegart. Ja, ihr lest richtig, in Coca Cola!
Klar, da kommt noch mehr rein: Zwiebel, Knoblauch und jede Menge Chili-Sauce…
Igitt, ich konnte mir nicht vorstellen, dass so was schmecken kann, aber beim abschlecken des Kochlöffels bin ich fast wahnsinnig geworden, Mann, Mann, schmeckt das geil!
Gut, dass so viel Soße angefallen war, so konnte ich noch so einiges naschen, hi hi…
Der mal etwas andere Weihnachtsbraten:

Rezept:

1 kg Rinderbraten, aus welchem Teil auch immer, Tafelspitz ist da schon was Besonderes
1 Knoblauchzehe
1 dicke Zwiebel
300 ml Chili-Sauce
300 ml Cola
1 Tüte Zwiebelsuppe
1-2 Teelöffel Brühe (Instant) zum abschmecken
2 Teelöffel Öl oder Butaris
Pfeffer, wenig, wenn überhaupt notwendig Salz, Chili gehackt

 

Zunächst hacke ich den Knoblauch und die Zwiebel, erwärme die Cola und löse darin die Tüte Zwiebelsuppe auf.
Den Rinderbraten rundum knusprig anbraten und mit Pfeffer würzen, als Fett verwende ich Butaris, weil ich den Butter-Geschmack einfach am Besten finde. Da Fett ein Geschmacksträger ist, gehe ich da auch nicht sparsam mit um, also mehr als die 2 Teelöffel 😉
Dann füge ich die Zwiebel mit dem Knoblauch dazu und lasse sie gläsrig werden. Dann füge ich die Chili-Sauce und die Cola dazu. Hier schon abschmecken, ob und wieviel Chili noch rein muss, da der Geschmack in Bezug auf Schärfe sehr unterschiedlich ist! Ebenso, ob noch Instant-Brühe hinzugefügt werden muss, da die Zwiebelsuppe ja schon salzig ist!

Einen 1kg-Braten lasse man so 2:30 bei kleiner köchelnder Flamme garen und nehme ihn dann heraus. Die Zwiebeln haben sich dann nahezu aufgelöst und man dicke den Sud je nach belieben mit Mehl oder Stärke an.
Da ich Saucen lieber dicker mag, verwende ich Mehl, da sie dann sämiger ist, Stärke neigt schnell dazu, dass es “gummiartig” bei einem Zuviel wird.

Geschmacklich geht das in Richtung “asiatisch”, schmeckt ein wenig, als wäre da auch Soja verarbeitet worden. Als Beilage Kartoffeln oder Klöße. Ich bevorzuge hier die perversen Klöße 🙂
Als Gemüsebeilage Rotkohl…
Vielleicht entscheidet ihr euch auch erst nach dem ersten Abschmecken, der Geschmack ist ja bekanntlich recht unterschiedlich…

22. Dezember – Haren

Wir mussten ja noch Arbeiten, so konnten wir erst Mittags starten. Eine riesen Strecke wollten wir nicht zurück legen und so hatten wir als Ziel mit 130km Haren bei Groningen am Paterwoldsemeer mit einem tollen kostenlosen SP ausgesucht, Stellplatzinfo >

Der Platz war völlig vermatscht und es hat geschüttet, aber im Sommer muss der einfach geil sein, sogar mit einem kleinen Strand. Die ganze Nacht hat das so gestürmt, dass ich glaubte, mich auf einem Schiff zu befinden.

Bild Stellplatz Haren

Stellplatz Haren

23. Dezember – Richtung Amsterdam

Nie gedacht, dass um diese Zeit so viele Wohnmobil-Fahrer unterwegs sind. Ursprünglich wollten wir ja eher zu Sylvester nach Amsterdam, aber auf dem Platz war da in dem Zeitraum nichts zu bekommen, alles ausgebucht, also deshalb Weihnachten.
Unter gekommen sind wir auf dem Campingplatz Camping Zeeburg, nur knapp 5km vom Zentrum entfernt, gut erreichbar mit dem Fiets oder öffentlichen Verkehrsmitteln, aber trotzdem im Grünen gelegen.

Bis 9 gepennt, Kaff und Fluppe reingezogen und Richtung Amsterdam. Immer noch Sturm und dann noch von vorne. Ich glaube, dass Bimo hat 2 Liter/100 mehr gebraucht und das bei nur 90.  Aber die Sonne, die lachte und das bei 15 Grad!  Wir hatten dann erst mal einen Spaziergang durch den Flevopark, wo schon die Osterglocken blühten, gemacht und uns anschließend in der Sonne ein Weizen gegönnt 🙂
Nach unserem Champignon,  Käse,  Sahne Gericht war Dekadenz vorm TV angesagt.

Bild Tjeukemeer

Tjeukemeer

Bild Hausboot am Flevopark

Hausboot am Flevopark

Bild Flevopark

Weihnachts-Frühjahr 2015 im Flevopark

24. Amsterdam

Sonnenschein und Wärme,  was will man mehr 😉
Sogar die Hühner waren glücklich und kamen dauernd in unser Bimo. Die hatten wohl vergessen, was heute für ein Tag war 😉

Bild Huhn im Wohnmobil

Huhn im Wohnmobil

Nach dem Kaff sind wir dann mit unseren Rädern die 6 km in die Innenstadt gefahren. Heute hatten noch einige Märkte offen. Junge, Junge, was für ein Trubel, es war die Hölle los. Und dann die ganzen Touristen, es scheint noch Weihnachtsverweiger zu geben. Aber toll war das bei dem Wetter! Amsterdam ist mit den alten Häusern und Grachten immer wieder eine Reise wert. Für mich einer romantichsten Großstädte überhaubt. Abends gab es dann den Braten nach dem obigen Rezept. Manno, der Wahn, das solltet ihr wirklich mal ausprobieren. Pünktlich zur TV-Zeit fing es dann wieder an zu Pladdern.

Bild Buiten-Ij

Buiten-Ij

Bild Buiten-Ij

Buiten-Ij – Blick auf die Innenstadt

Bild Litfasssäule

Litfasssäule

Bild Wohnkahn in der Gracht

Wohnkahn in der Gracht

Muppets

Muppets

Bild Klingel

Klingel

Bild Fahrräder in Amsterdam

Fahrräder in Amsterdam

 

25. Amsterdam

Ausgepennt und nach etlichen Kaffs und Frühstücksfluppen einen langen Spaziergang zur Oranienschleuse gemacht. Ein mal nicht aufgepasst und schon waren wieder die Hühner im Bimo, hi hi.

Bild Oranienschleuse

Oranienschleuse

Anschließend wurde richtig gefrühstückt, mit Eiern, Roastbeef u.s.w. Klar, dass schöne Wetter konnte ja nicht ewig währen, fing es an zu Pladdern. Was tun? Mittagsschlaf 🙂
Nach einigen Kaff konnten wir uns am frühen Abend noch mal aufraffen und sind mit der Tram in die City. Das hätte ich ja gar nicht gedacht, so ein Trubel, Japaner, Inder, Chinesen, sogar einige Niederländer waren dabei. Aber das hatte was, die Lichter und Lichtinstallationen im leichten Nieselregen. Dazu die Gerüche all der und teils exotischen Leckereien. Ich wiederhole mich, aber Amsterdam ist wirklich ein Tipp. Zurückgekommen hatten wir es uns nach der Dusche mit Wein und Käse gemütlich gemacht.

Bild Amsterdam bei Nacht

Amsterdam bei Nacht

Bild Amsterdam bei Nacht

Amsterdam bei Nacht

 

26. Zytphen – Bad Bentheim

Na also, wie sich zu Weihnachten gehört, Sonne und 15 Grad. Zunächst sind wir nach Zytphen, südöstlich von Appeldorn gefahren und haben einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht. Dort befindet sich ein Stellplatz für ganz wenig Geld an einem See in Zentrumsnähe, allerdings ohne VE.

Weiter gings durch die Sonne nach Bad Bentheim, auch hier ein Spaziergang durch die Altstadt und um die Burg, bevor wir über unseren Braten her fielen und uns dekadent in unsere Ecke lümmelten.

Bild Bad Bentheim

Bad Bentheim

Ein klasse Kurztripp war das, mal etwas ganz Anderes! Weihnachten im Frühling 🙂
Hier noch eine kleine Dia-Show als kurzer Video-Clip, viel Spaß!