Samstag, 12. August 2017

50 Shades of Zugspitze - wahres SM gibt's nur am Berg *** TEIL 1

Kurz nach 9 am Montag Morgen setzte sich ein metallisch-blauer Daimler Steyr Puch G-Wagen von Plochingen aus in Bewegung. Sein Ziel: Greinau in Garmisch-Partenkirchen, Zugspitzarena. Genauer, der Wanderparkplatz Hammersbach.

Ohne Stau und Schnörkel war das 250km entfernte Ziel bald erreicht. Der Abend stand ganz im Zeichen von Ankommen, Basislager aufschlagen, Rucksäcke packen, Gegend erkunden, Futter jagen, Kamera flicken und Gin Tonic. Schließlich würden es die nächsten beiden Tage in sich haben.

Der Plan war einfach: die Zugspitze erkraxeln, eine Nacht auf dem Münchner Haus verbringen und am nächsten Tag über den Jubi...einfach, oder?

Gegen halb 5 Uhr morgens klingelte der Wecker und katapultierte uns  aus dem Schlaf. Weder rot gränderte Augen noch Kater konnten den Schweinehund wach rütteln. Gegen 6 waren die Rucksäcke geschultert, es ging los.

Erster Halt, Höllentalangerhütte. Doch zuvor hieß es stramm bergauf und durch die Höllentalklamm. Bis zur Hütte würden wir die ersten 630 Höhenmeter gemacht haben,verteilt auf circa 6 Kilometer. Ähnlich wie die Wirkung des Spinats auf Popeye, verhält es sich mit Kaffee und Alpinisten.

Der kurze Tankstopp wirkte Wunder und wir kamen zügig voran. Die ersten Kraxelstellen "Leiter" und "Brett", letzteres ist eine Steilwand mit Metallstiften, wurden schwindel- und schmerzfrei überwunden. Auch der Kamerafix hielt bombenfest und allem Stand, Dank Gewebeklebeband. Gute Gespräche, das filmische Festhalten der atemberaubenden Landschaft mit ihren Wasserfällen, Strukturen und der Wolkenkulisse sowie die Konzentration auf das stellenweise anspruchsvolle Terrain, ließen die Höhenmeter kaum spürbar überwinden. Bis, ja bis zum Geröllfeld halt.

Unwirklich und fast wie auf einem fernen Planeten wirkt die Umgebung, hat man das letzte Grün hinter sich gelassen. Geprägt von Steinschlägen ist der Kar. Er besteht im Wesentlichen aus Geröll, was das Gehen um einiges erschwert. Zudem zieht es sich schier endlos bishin zum Fuß des Gletschers. Mit dem Gedanken an ein Päuschen zum in die Grödel Schlüpfen und Futtern, war auch das zu schaffen. Vor uns Winzlingen erhob sich das Zugspitzmassiv.

Kurz bevor wir den Gletscher erreichten, erkannten wir zwei Personen, die sich vor uns in Bewegung setzten. Noch ahnten wir nicht, dass wir mit diesen beiden intensive Momente teilen und einen tollen Abend verbringen würden.

Wie geplant pausierten wir, aßen und schnallten uns die Grödel unter die Füße. Schnell erreichten wir die Frauen, die wegen verrutschter Steigeisen zum Stehen gekommen waren. Froh auf dem Gletscher nicht mehr allein zu sein, schlossen sie sich uns an.

Den Vorgängerspuren folgend, erreichten wir problemlos den Übergang vom Gletscher zum Steig. Die Herausforderung an dieser Stelle ist es, ungesichert die circa 5 Meter mittels gespanntem Metallseil zu überwinden, bishin zum ersten Sicherungshaken. Mental anspruchsvoll, vor allem wenn man das erste Mal in dieser Höhe unterwegs ist, wie unser Teamzuwachs Britt und Lisa. Zum Glück hatten wir ein Seil dabei. Die Toprope war fix installiert und mit Sicherung war alles kein Problem mehr.

Wieder eine Hürde weniger, wartete nur noch der Klettersteig auf uns. Die letzten Höhenmeter bis zum Ziel. Klettertechnisch ist der Steig nicht anspruchsvoll, jedoch was Länge und Steigung angeht, saugt er die letzte Power aus den Akkus. So auch dieses Mal.

Endlich am Gipfel angekommen, ist der Abstecher zum Kreuz meist ein kurzer. Um den Nachmittag ist es dort viel zu überlaufen, zudem ist der Gedanke an Verpflegung sowie ein Plätzchen zum Sitzen und Wunden lecken übermächtig. Außerdem war es an der Zeit sich einen Schlafplatz zu sichern. Auf zur Hütte!

Mit Riegeln und Radler und nach (zumindest ich) einem kurzen Nickerchen, wieder unter den Lebenden konnte der Abend eingeläutet werden. Inzwischen hatten es auch Britt und Lisa geschafft, die wir am Klettersteig ein wenig abgehängt hatten. Glücklich und stolz es geschafft zu haben, kamen sie uns entgegen. Auch sie entschlossen sich lieber die Nacht auf der Hütte zu verbringen. Es wurde ein lustiger Abend und unsere Gruppe bekam noch Zuwachs, denn die beiden hatten unterwegs noch weitere Leute getroffen und zwar the best roommates ever!


Weiter geht es in Kürze mit Teil 2 "Jubi - Ein Grat sie zu knechten..."

Back for good! Das LiebesLeben meldet sich zurück!

Hallo ihr Lieben, nach allen Irrungen und Wirrungen rund um die DSGVO habe ich mich entschieden den Blog wieder auflebenzulassen - No ris...