Sonntag, 1. Oktober 2017

Wie mit nacktem Arsch übers Gleisbett...Die Silvretta von ihrer schönsten Seite - Teil 1

Wenn sich des nachts sanft die Klappe des Dachzelts über dir schließt und du feststellst, dass in den letzten Stunden circa 20cm Neuschnee gefallen sind...im Sommer.


So geschehen vor drei Wochen, nahe Silvretta See. Eigentlich stand der Piz Buin von der Wiesbadenerhütte aus auf dem Plan, doch der war damit Weise durchkreuzt worden. Stattdessen begrüßte uns eine Herde Pferde - auch nicht schlecht.



Erstmal Kaffee bzw. Tee. In diesem Sinne schmolzen wir das H2O im Aggregatzustand fluffig-weiß und planten während dem Frühstück um. Natürlich sollte nach wie vor die Wiesbadener Hütte als Basislager dienen, schließlich hat sie dafür die perfekte Lage. Gegen 12 Uhr brachen wir auf. Die Landschaft verhüllt von Nebel und Schneegestöber.

Auf der Hütte angekommen, gab es erstmal einen Glühwein...übrigens der beste Glühwein, den ich bisher getrunken hatte und da ist schon einiges gebenchmarkt worden. Wieder aufgetaut machten wir uns an die weitere Planung.

Die Alternative zum Sonnencremeberg lautete Dreiländerspitze.
Hierzu würden wir zwei Gletscher überqueren, allerdings im Gegensatz zum spaltigen Gletscher des Piz Buin relativ benutzerfreundlich.

Punkt 7 standen wir am nächsten Morgen in den Startlöchern. Der Ausblick war monumental
bei maximal 2 Metern Sichtweite. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Navigation, denn mit Wegweisern und Markierungen war nix.

Eine weitere Gruppe machte sich mit uns auf den Weg, die ungefähr die selbe Route geplant hatte, allerdings nicht so weit. Dankbar schlossen wir uns an, denn das Spuren war kraftraubend und innerhalb der Gruppe gab es mindestens einen Ortskundigen, der zielstrebig
auf das gemeinsame Ziel zusteuerte.

Das Schneegestöber hatte zugenommen und je weiter es nach oben ging, desto kälter wurde es, einfache Gleichung. Unsere Wege hatten sich getrennt und wir waren unterwegs zur oberen Ochsenscharte. Der Weg war steil, das Spuren beschwerlich und wir navigierten Pi mal Daumen über den Gletscher.

Bei einer kurzen Rast überholte uns ein weiterer Bergreisender, der auf die andere Seite des Kamms zu einer Hütte aufgebrochen war. Er ging noch ein wenig weiter und kam uns kurze Zeit später erneut entgegen. Keine Sicht mehr dort oben, nichts zu machen. Selbst die Konturen der Felswand an denen wir uns bis dahin orientiert hatten, waren durch Schnee und Wolken verschluckt worden. Eisig schlug uns der Wind entgegen. Wir entschieden uns ebenfalls den Rückzug anzutreten.

Der Abstieg verlief mühelos und durch den Schnee sehr schnell, da er manche Passagen leichter machte...ja, Schnee hat auch seine Vorteile. Kurz vor Erreichen der Hütte brach der Himmel langsam auf und lieferte uns ein spektakuläres Schauspiel, indem sich peu a peu der Piz Buin, wie ein Stripper entblätterte. Sexy as hell, das nächste mal isser fällig!

Zurück in der Hütte wurde mir das Ausmaß der kurzen Sonneneinwirkung klar. Im Badezimmer hatte offenbarte ein Blick in den Spiegel einen tomatigen Teint. So ne Scheiße. Das waren maximal 5 - 10 Minuten!

Es wäre jedoch eine Schande gewesen das geniale Wetter in der Hütte sitzend zu verschwenden und so nutzten wir die Zeit bis zur Fütterung, zu Erkundung der näheren Umgebung. Dabei planten wir unseren Abstieg am nächsten Tag und kamen auf die glorreiche Idee diesen nicht über den Normalweg zu gehen...Tolle Idee, ganz großes Kino, nix für schwache Nerven und Thema für Teil 2 - to be continued...

Back for good! Das LiebesLeben meldet sich zurück!

Hallo ihr Lieben, nach allen Irrungen und Wirrungen rund um die DSGVO habe ich mich entschieden den Blog wieder auflebenzulassen - No ris...