Das Literaturmuseum der Moderne in Marbach

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Sanft eingebettet in einen kleinen Park, erhebt sich das Literaturmuseum der Moderne in idyllischer Lage über den Dächern der bekannten Schillerstadt Marbach. Die offizielle Eröffnung erfolgte 2006 nach knapp vierjähriger Bauzeit. In direkter Nachbarschaft befinden sich das traditionsreiche Deutsche Literaturarchiv und das Schiller Nationalmuseum. Bei Bedarf könnt Ihr Euch ein schmackhaftes Kulturmenü zusammenstellen..[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Eine LiMo bitte“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]

Literaturmuseum der Moderne in Marbach - Säulengang
Literaturmuseum der Moderne in Marbach – Säulengang

Das Literaturmuseum der Moderne – gerne als LiMo bezeichnet – fasziniert vom ersten Augenblick an. Die Architektur ist außergewöhnlich und vor allem außergewöhnlich gut gelungen. Von dem Team David Chipperfield Architects entworfen, präsentiert sich das Gebäude in einem reduziert spielerischen Stil. Die mit zahlreichen Säulen umrandete Fassade ist in einem sandsteingrauen Farbton gehalten, der beigemischte Muschelkalk beeinflusst die Patina zusätzlich. Bauelemente aus Tropenholz setzen als stilistischer Gegenspieler warme Akzente. Der Eingangsbereich mit der vorgelagerten Terrasse fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Die kniehohen Absätze ringsum sind für ruhige Lesemomente gedacht. Passt perfekt zum Literaturmuseum der Moderne.

Sehr schön ist der Blick von der Eingangsterrasse aus auf die nähere Umgebung mit dem im Tal vorbeifließenden Neckar. Einen Punkteabzug gibt es lediglich wegen des EnBW-Kraftwerks, das sich unübersehbar in die Kulisse geschummelt hat.

[/vc_column_text][vc_single_image image=“766″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_single_image image=“767″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_column_text]Der zeitgenössisch minimalistische Stil bedient sich antiker Elemente wie sie etwa bekannt sind vom Parthenon, dem Tempel der griechischen Göttin Pallas Athena auf der Akropolis oder dem Säulentempel Concordia auf Sizilien. Auf dieser Basis ist eine spannende Formensprache entstanden, die einerseits die Blicke auf sich zieht und sich andererseits wohltuend dezent zurückhält. Durch die unmittelbare Nachbarschaft zum im Jahr 1903 erbauten Schiller Nationalmuseum mit der markanten Kuppel entsteht ein architektonisch reizvoller Kontrast.[/vc_column_text][vc_single_image image=“770″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Das Literaturmuseum der Moderne und das Spiel mit dem Licht“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]Das Spiel mit dem Licht gehört zum wesentlichen Architekturbestandteil im Literaturmuseum der Moderne. Eine echte Herausforderung: Um die Haltbarkeit der kostbaren Exponate in der Dauerausstellung zu gewährleisten, ist ein perfektes Raumklima notwendig ebenso wie die richtigen Lichtverhältnisse. Papier ist geduldig, sagt man, was auf Papier aus Holz leider nicht zutrifft. Eine schnell auf äußere Bedingungen reagierende Mimose – die Achillesverse jeder engagiert und mit Empathie aufgebauten Literatursammlung.[/vc_column_text][vc_column_text]

Literaturmuseum der Moderne in Marbach - Treppe zum Untergeschoss
Literaturmuseum der Moderne in Marbach – Treppe zum Untergeschoss

Während das Erdgeschoss noch lichtdurchflutet ist, wird das Tageslicht im unteren Geschoss merklich reduziert. Die Sonne wirft durch die flach angelegten Schächte nur noch schmale Streifen an die Wand. Aus Gesprächen der Besucher ist herauszuhören, dass sich das Ambiente für einige zu kühl anfühlt. Nachvollziehbar, obwohl mir der Stil richtig gut gefällt. Die Architektur tritt nicht in Konkurrenz zu ihrer eigentlichen Aufgabe als Hüter der Literaturschätze.

Im Untergeschoss befinden sich zudem passende Räumlichkeiten für die interessanten Wechselausstellungen im Literaturmuseum der Moderne. Dazu zählt die Ausstellungsreihe Fluxus. Der Begriff stammt aus der Kunstszene und ist einer Bewegung mit radikalen Ansprüchen zuzuordnen, die Anfang der 60er-Jahre Fahrt aufnahm. Zu den Mitbegründern und Vordenkern zählt der aus Litauen stammende US-Künstler George Maciunas.

Sehr anschaulich wird vor Ort demonstriert, wie sich automatisch generierte Poesie anfühlt. An der Wand hängt der sogenannten Poesieautomat von Hans Magnus Enzensberger, der Sätze zu immer wieder neuen Wortgebilden zusammenfügt. Eine spielerische Komponente, die vor allem bei jungen Besuchern Anklang findet.[/vc_column_text][vc_single_image image=“771″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Die Dauerausstellung als Herzstück“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]Die Dauerausstellung – von den Initiatoren selbst als Die Seele bezeichnet – besteht aus circa 280 Exponaten. Ausgewählt wurden sie aus über 1.400 Nachlässen mit mehr als 50 Millionen Blättern, die von zeitgenössischen Schriftstellern und Gelehrten stammen. Der Schwerpunkt liegt bei deutschsprachiger Literatur, ausgehend vom 20. Jahrhundert bis heute. 2015 wurde das Konzept komplett überarbeitet, die Ausstellung neu angeordnet.

Von der Vorstellung, dass ausschließlich aufgeklappte Bücher hinter Glasvitrinen präsentiert werden, kann keine Rede sein. Ihr bekommt Ausstellungsstücke zu sehen, die das (Seelen-)Leben der Personen aus Sicht vergangener Zeiten dokumentieren. Der Brückenschlag zur Gegenwart. Die neue Ausstellung fühlt sich jünger an und offener. Sie lässt räumlich mehr Platz ebenso wie gedanklich. Neben den Exponaten findet Ihr Kurzbeschreibungen und einen QR-Code. Mit dem Smartphone eingescannt, erhaltet Ihr weiterführende Informationen. Alternativ gibt es ein Touchpad an der Rezeption, falls Ihr keine Internetflat habt.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Das Fazit zum Literaturmuseum der Moderne“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]

Marbach am Neckar Altstadt
Marbach am Neckar die Altstadt

Das Museum ist Oase und Fundgrube zugleich für Freunde deutschsprachiger Literatur. Das Konzept weiß auch Besucher zu überzeugen, die das Thema bisher eher als leises Hintergrundrauschen wahrgenommen haben. Kommt Ihr von weiter weg angereist, könnt Ihr den Museumsbesuch mit einem Ausflug in die sehenswerte Altstadt von Marbach am Neckar verbinden und beispielsweise das Geburtshaus von Schiller mit in Eurer persönliches Kulturprogramm aufnehmen. Das gesamte, erstaunlich gut erhaltene Areal steht seit 1983 unter Denkmalschutz.

Am Ende des Tages belohnt Ihr Euch mit einem Viertele und bodenständig schwäbischer Küche.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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Über den Autor

Andreas Schneider: Mitbegründer der Local Players. Er betrachtet das Portal als Medizin gegen das stets präsente Reisefieber. Seit mehr als 30 Jahren schreibt und werbetextet er für namhafte Unternehmen, kleine Einzelhändler und Startups. Bei Bedarf gerne auch für Sie. Mehr Infos gibt es auf seiner Homepage screentext.de