Ein wenig peinlich ist es mir schon: Da habe ich gut zwanzig Jahre im schönen Hof in Oberfranken gelebt und kann mich nicht daran erinnern in dieser Zeit jemals das Felsenlabyrinth Luisenburg besucht zu haben. Dabei war ich oft genug vor Ort, um die eine oder andere Aufführung auf der Freilichtbühne zu bestaunen und bin jedesmal direkt am Eingang vom Labyrinth vorbei gelaufen.

Mit Erlebniswanderführer zu neuen alten Zielen

Zum Glück haben wir einen zweijährigen Sohn, der auf langen Autofahrten wahnsinnig gerne in Wander- und Freizeitführern blättert und uns mit einem lauten „hieeeer hin!“ unmissverständlich deutlich macht, was er sich gerne anschauen möchte. Diesmal war es das Buch Erlebnistouren mit Kindern. Nördliches Franken. und die Tour Nr. 38 mit dem Titel „Felsenlabyrinth Luisenburg und Kösseine“. Egal, was ich ihm zum Blättern gab, auf diese eine Seite kam er immer wieder zurück. Kein Wunder, denn auf den Bildern gibt es viele Steine zu sehen, ein wahres Meer aus Felsen und Steinen (er liebt Steine). Nicht umsonst spricht man vom größten Felsenlabyrinth Europas. Und da wir sowieso gerade ums Eck waren, bot sich ein Familienausflug ins Fichtelgebirge geradezu an. Also haben wir die Kinder und ihre Omas und Opas eingepackt und uns auf den Rundwanderweg durchs Felsenlabyrinth begeben.

Auf abenteuerlichen Wegen durchs Felsenlabyrinth

Das Felsenlabyrinth Luisenburg bei Wunsiedel im Fichtelgebirge ist der perfekte Abenteuer-Ausflug-Tipp für Familien in Franken. Startpunkt ist der große (gebührenpflichtige) Parkplatz an der Luisenburg. Von dort geht es hoch zum Eingang und Kassenhaus, wo man alle weiteren Informationen zum Rundgang erhält. Auch wird dort eine „Rallye“ beworben, die durchs Labyrinth führt, von deren Kauf wir persönlich aber abraten würden. Für uns waren die 2,50 € für die Broschüre herausgeworfenes Geld, da es genügend andere Naturschätze zu entdecken gab und eigentlich keiner mehr Interesse an den Rallye-Fragen zeigte.

Der Rundwanderweg führt die Besucher insgesamt gut 110 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz (laut unserer Messung waren es ab Parkplatz in der Gesamtsumme etwa 350 Höhenmeter im Aufstieg). Über Stufen, riesige Steine, zwischen Felsen hindurch, über Wurzeln, manchmal kraxelnd, ab und an muss man sich ducken, krümmen, und in ein paar wenigen Fällen auch auf die Knie gehen (zumindest, wenn man, so wie ich, auf dem Rücken das Kind trägt). Der Weg ist ein absolutes Abenteuer für Groß und Klein. Wenn man mit wachsamen Augen auch mal zwischen die Felsen am Rand blickt, kann man mit ein wenig Glück sogar Leuchtmoos entdecken.

Lieber mit guter Ausrüstung

Der Weg ist ziemlich fordernd, aber für vier- oder fünfjährige Kinder bereits gut machbar. Schließlich wird die meiste Zeit sowieso geklettert. Den Kleinen hatten wir zeitweise in der Trage, auch um ihn besser sichern zu können. Von der Verwendung einer Kraxe würden wir abraten, auch wenn wir ein paar Familien damit gesehen haben. Mir wäre es damit an einigen Stellen zwischen den Felsen einfach zu eng geworden und ich bin nicht wirklich groß. Wir hatten den Ergo Carrier dabei und waren damit sehr zufrieden (ähnliche Tragesysteme, wie z.B. Manduca  oder Tragetuch funktionieren natürlich genauso gut). Den Kinderwagen könnt ihr jedenfalls getrost zu Hause lassen, mit dem schafft man es nicht einmal bis zur Kasse.

Wichtig sind feste Schuhe, oder zumindest Schuhe mit einem guten Profil, und ein kleines Picknick. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich Leute mit Schläppchen oder gar High Heels beim Wandern sehe. Und ich spreche nicht von Luna Sandals mit Grip. In unserem Fall waren es wahrscheinlich Besucher der Freilichtbühne, die vor der Aufführung das Felsenlabyrinth besuchen wollten.

Übrigens haben nicht nur die Kinder (in ihren leguanitos und Outdoor-Sandalen) die Wanderung bravourös und vor allem mit ganz viel Spaß gemeistert, sondern auch die Omas und Opas mit ihren insgesamt 295 Jahren!

Noch ein paar Hinweise zum Besuch des Felsenlabyrinths

Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen findet ihr hier.

Zum Parken: Werft vor vorher einen Blick auf den Spielplan der Luisenburg und achtet darauf, dass ihr nicht gerade vor Beginn oder gegen Ende einer Aufführung ankommt. Zu diesem Zeitpunkt herrscht ein wildes Treiben auf dem Parkplatz und im schlimmsten Fall müsst ihr sehr weit unten parken (was einfach deutlich mehr Höhenmeter für kurze Kinderbeine bedeutet und sich nicht besonders positiv auf die Stimmung auswirken könnte).

Eine etwas längere Wanderrunde, als die hier oben beschriebene von etwa zwei Stunden, findet ihr hier.

Wir sind unserem Jüngsten jedenfalls mal wieder sehr dankbar für seine Tourenauswahl im schönen Frankenland und sind gespannt, wohin er uns als nächstes führen wird. Vielleicht in die Kösseine?

Welches Ausflüge könnt Ihr uns im Naturpark Fichtelgebirge empfehlen? Habt ihr einen Tipp für unseren nächsten Besuch in der alten Heimat?

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