Hörverlust im Alter – Ursachen und Maßnahmen

Hörverlust im Alter ist Medizinern unter dem Fachbegriff „Presbyakusis“ bekannt. Es handelt sich um ein natürliches Phänomen, das sehr viele Menschen betrifft. Mit fortschreitendem Alter verschlechtert sich die Hörfähigkeit dabei schleichend. Wir möchten Ihnen nun erläutern, wie Presbyakusis diagnostiziert wird und warum es wichtig ist, rechtzeitig mit Maßnahmen zu reagieren, die wieder ein besseres Hören ermöglichen.


Bildquelle: audibene GmbH

Hörgeräte sind heutzutage für jeden verfügbar

Die moderne Hörakustik hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und bietet eine breite Palette an Hörgeräte Arten, die für eine Vielzahl von Bedürfnissen und Budgets geeignet sind. Viele Betroffene machen sich Sorgen über die Kosten. Sie denken leider von vornherein oft, dass die Geräte sehr teuer und nicht erschwinglich sind. Dies ist aber keinesfalls so. Hörgeräte gibt es heutzutage nämlich sogar zum Nulltarif. Die Basisausstattung wird von der Krankenkasse übernommen, sodass lediglich eine Rezeptgebühr in Höhe von zehn Euro pro Hörgerät fällig wird. Wer mehr möchte, kann eine Zuzahlung tätigen und dadurch von Funktionen wie einer kabellosen Verbindung zum Fernseher oder Telefon, besonders komfortablem Richtungshören oder sogar der automatischen Anpassung des Geräts an unterschiedliche Hörumgebungen profitieren.
Dank der Tatsache, dass die Krankenkasse einen Zuschuss zahlt, besteht kein Grund, sich gegen ein solches Gerät zu entscheiden. Die Wiederherstellung oder zumindest die deutliche Verbesserung der Hörfähigkeit verspricht nämlich ein Plus an Lebensqualität und bewahrt die Betroffenen oftmals sogar vor Langzeitfolgen, die der Hörverlust mit sich bringt. Zu den Folgen eines dauerhaft reduzierten Hörvermögens gehören unter anderem:

• Soziale Isolation durch reduzierte Kommunikationsfähigkeit


• psychische Probleme wie Depressionen oder Aggressionsverhalten


• Früheres Auftreten von Demenz


• Erhöhtes Unfallrisiko durch Nichtwahrnehmung von Warnsignalen

Der altersbedingte Hörverlust wird oftmals zu spät erkannt

Die mit zunehmendem Alter auftretende Presbyakusis wird oft zu spät erkannt, da sie schleichend beginnt und sich langsam entwickelt. Dadurch gewöhnen sich die Betroffenen an das reduzierte Hörvermögen und bemerken die Veränderungen lange nicht. Erste Anzeichen wie beispielsweise Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen in lauter Umgebung werden häufig missachtet oder anderen Ursachen zugeschrieben. Im Rahmen von Untersuchungen zur Seniorengesundheit sollte daher auch dem Hören eine angemessene Bedeutung eingeräumt werden.

Ab welchem Alter ist ein Hörtest sinnvoll?
Generell sollte ein Hörtest spätestens dann durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf einen Hörverlust besteht. Ist noch kein vom Patienten wahrgenommener Hörverlust vorhanden, empfehlen Experten dennoch, ab einem Alter von 50 Jahren regelmäßig einen Hörtest durchzuführen. Ab diesem Alter treten Veränderungen des Hörvermögens häufiger auf, und frühzeitig ergriffene Maßnahmen können die Auswirkungen dieser Veränderungen deutlich abmildern.


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Hörgeräte sind nicht die einzige mögliche Maßnahme bei Hörverlust

Hörgeräte sind zwar das bekannteste und am weitesten verbreitete Hilfsmittel bei einer Verminderung des Hörvermögens, sie sind jedoch längst nicht das einzige. Je nach Art und Schweregrad der Hörminderung können andere Ansätze gut geeignet sein.

• Cochlea-Implantate können bei Patienten mit schwerem Hörverlust bis hin zur Taubheit eine vielversprechende Alternative sein, bei denen Hörgeräte nicht ausreichen.


• Knochenleitungshörgeräte sind bei Schalleitungsstörungen geeignet oder in Fällen, in denen herkömmliche Hörgeräte nicht getragen werden können.


• Frequenzmodulations-Systeme erhöhen vor allem in geräuschreichen Umgebungen die Sprachverständlichkeit durch direkte Übertragung des Sprechersignals.

Hinzu kommen viele weitere Tools und Systeme, die sich individuell an die Bedürfnisse ihres Benutzers anpassen lassen. Hörverlust ist heutzutage deutlich besser korrigierbar als noch vor einigen Jahren. So können Betroffene problemlos am Leben teilhaben, ohne durch das geringere Hörvermögen übermäßig eingeschränkt zu sein.