Messen sind eine feine Sache, um auf dem (vegan-vegetarischen) Stand der Dinge zu bleiben und neue Produkte und gute Ideen kennenzulernen. Die Wintermonate sind gefühlt voll von ihnen – und unter den verlockenden Angeboten reiht sich die Veggienale & fairgoods auf jeden Fall ein.

Mr. Grünzeug und ich sind aktuell so oft in Köln, dass wir nach Abschluss meines Studiums ernsthaft einen Umzug in dieses Wunder von Stadt erwägen (Münster ist auch ein Traum, aber Köln ist irgendwie…anders). Nachdem wir vor ein paar Wochen die veganfach besucht haben, stand als nächstes ein Fair Fashion Workshop, ausgerichtet von FEMNET e.V. und Südwind, die beide auch schon auf dem Green Blogger Meetup vertreten waren, auf dem Programm.

Kurz vor knapp erfuhr ich dann, dass einen Tag vorher die Veggienale, gekoppelt mit der fairgoods, (ebenfalls in Köln – die Umzugsgründe potenzieren sich) stattfand. Um die sprichwörtlichen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, reisten wir also bereits einen Tag früher als geplant los (und nahmen ein sehr anstrengendes, aber auch schönes Wochenende in Kauf).

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Was ist die Veggienale & fairgoods?

Die Veggienale ist nach eigener Setzung die “Messe für vegane Lebenskultur”. Sie findet – in Partnerschaft mit der fairgoods – in regelmäßigen Abständen in verschiedenen Städten statt – unter andrem in Graz, Nürnberg, Hannover, Hamburg, Dresden, Mainz und eben in Köln.

Die Idee dahinter? Den Menschen das vegane Leben in allen Facetten nahezubringen. Das fängt ganz klassisch beim Essen an, hört aber glücklicherweise hier noch nicht auf – sondern geht über veganen Strom (Greenpeace Energy – dort sind wir übrigens auch Kunden, sehr zu empfehlen), viel Infomaterial zur veganen Lebensweise, Büchern und Alltagshelfern bis hin zu Mitmach-Aktionen und Workshops.

Der Leitgedanke dabei ist nicht nur, einen verantwortungsvollen Umgang mit anderen Lebewesen zu vermitteln (indem diese schlicht und ergreifend nicht ausgebeutet und als Teil unseres Konsums präsentiert werden), sondern auch mit den Ressourcen, die uns auf der Erde allgemein zur Verfügung stehen. Daher ist die Satzung der Veggienale, was die Zulassung ihrer Austellenden anbelangt, einigermaßen streng: Viele Produkte sind ausschließlich bio, alle haben einen wie auch immer gelagerten nachhaltigen Schwerpunkt – sei es, dass sie aus recycleten Materialien bestehen, handgemachte Unikate sind, strenge ethische Verordnungen erfüllen oder dem Zweck der (politischen) Information dienen.

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Eindrücke von der Veggienale & fairgoods

Als wir auf dem Gelände, auf dem sich das Gebäude der Ausstellung befand, betraten, waren wir bereits darüber informiert, dass die Veggienale & fairgoods im Vergleich zur veganfach bedeutend kleiner sein würde. War sie auch: Eine turnhallengroße Ausstellungsfläche mit gedimmtem Licht – das zwar eine sehr gemütliche Atmosphäre schuf, für ausschließlich wunderschöne Aufnahmen aber eher weniger geeignet war und mich so manches mal an den Rand der Verzweiflung brachte – begrüßte uns beim Betreten des Messetreibens.

Doch mit diesem letzten Wort muss ich vorsichtig umgehen: Wir waren am Samstag vor Ort – und das wesentlich später als auf der veganfach -, aber von einem Trubel oder Treiben kann bezüglich der Besucherzahlen eher nicht die Rede sein. Die Veggienale & fairgoods war verglichen mit dem Massenandrang, den wir vor einer Woche erlebt hatten, spärlich besucht.

An sich kam uns das aus egoistisch-besuchertechnischer Perspektive sehr entgegen, ermöglichte die reduzierte Besucherzahl doch ein gemütliches und entschleunigendes Schlendern zwischen den Ständen und sehr intensive Gespräche mit den Ausstellenden. Auf der anderen Seite habe ich mich ein wenig gewundert, da mir persönlich gerade die Ausrichtung auf faire und biologische Produkte sehr zugesagt hat – ich hätte mir mehr Interessenten gerechnet, wenn ich ehrlich bin (aber vielleicht kamen die auch am folgenden Tag, als wir schon weitergezogen waren?).

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Was haben wir kennengelernt?

Gleich der erste Stand am Eingang – der sehr spontan und ganz kurzfristig noch zur Messe zugelassen wurde, wie man uns im freundlichen und sehr aufschlussreichen Gespräch erklärte – konfrontierte mich mit einem Thema, über das ich mir ernsthaft im ganzen Leben noch nie Gedanken gemacht hatte: mit der Qualität meines Trinkwassers.

Ihr müsst wissen (obwohl: so überraschend ist es sicherlich nicht): Wir trinken eigentlich fast ausschließlich Leitungswasser oder Getränke, die auf ihm basieren (Tee, Kakao – Kakao mit Wasser schmeckt auch klasse! – und auch die Pflanzenmilch wird zum Großteil aus Leitungswasser hergestellt).

Und nun standen dort zwei Frauen von 1st-watercoach, die uns auf die Erfindung eines Trinkwasserfiltersystems aufmerksam machten, der – in verschiedenen Ausführungen vorhanden – die Qualität des hauseigenen Trinkwassers im Vergleich zum Wasser, das direkt aus dem Hahn käme, erheblich verbessern könnte. Was genau es damit auf sich hat, haben wir natürlich so schnell nicht in Gänze begreifen können (jedenfalls ich nicht) und wir werden uns sicherlich noch einmal genauer damit befassen, ob so eine Investition (nach einem Umzug?) vielleicht irgendwann einmal Sinn für uns ergeben könnte. Interessant war dieser Gedankenanstoß aber auf jeden Fall.

Absolut erwähnenswert sind auch die Snack-Riegel von nucao (auch, wenn ich mich im letzten Bericht über die veganfach über die vielen Riegelhersteller mokiert habe – hier gab es nur einen – und der hatte seine volle Berechtigung): Auf ernährungswissenschatlicher Basis haben die Jungs einen auf Hanfsamen basierenden Riegel entwickelt, der zu 100% aus Zutaten aus biologischem Anbau besteht, schonend zubereitet (Stichwort: Rohkostqualität) und fair produziert wird. Sogar die Verpackung ist abbaubar. Natürlich gibt es viele Riegel (und das stört mich nach wie vor) – aber wenige, deren Konzept so durchdacht ist.

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Anschließend kamen wir an dem wohl verführerischten Stand der gesamten Messe vorbei – beim Bernsteinzimmer. Den meisten von euch wird die kleine Manufaktur aus Wuppertal sicherlich schon ein Begriff sein – aber nochmal für das Protokoll: So gute Schokolade habe ich schon lange nicht mehr probiert! Und ich frage mich gerade ernsthaft, ob das überhaupt jemals der Fall gewesen ist. Wirklich: Butterweich zergehen die Stückchen auf der Zunge, wunderbar sahnig der Geschmack, unglaublich gut die Komposition der Aromen! Wir haben nur ein paar Stückchen probiert und anschließend für Mr. Grünzeugs Bruder, der am selben Tag Geburtstag hatte, ein schönes Geschenk gekauft (der sich übrigens sehr gefreut hat).

Oben habe ich ja bereits angedeutet, dass der Schwerpunkt der Veggienale und fairgoods nicht nur der Konsum, sondern auch die Information war – eine Verlagerung, die man deutlich auch an der Auswahl der präsentierten Stände, unter denen wesentlich mehr Bücher- und Infostände, aber auch solche mit politischem Hintergrund, als auf der veganfach zu finden waren.

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So haben wir unter anderem Vertreter*innen der noch relativ jungen V-Partei (Gründung vor etwa sechs Monaten) kennengelernt, deren ambitioniertes Ziel eine veganere Gesellschaft ist, uns aber auch mit der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) unterhalten, die auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Gebieten vor dem Hintergrund der Postwachstums-Ökonomie für mehr Fairness, Nachhaltigkeit und eine “gerechtere Gesellschaft” (Zitat) kämpft.

Inweifern politische Organisationen auf solchen Messen wichtig sind bzw. zugelassen werden sollten, ist ein Thema, über das viel diskutiert wird und diskutiert werden kann. Für mich persönlich fügten sich die erwähnten Parteien nahtlos in das Programm der Messe ein und bildeten einen soliden Hintergrund für die grundlegenden präsentierten Werte der gesamten Ausstellung. Ich finde es wichtig, dass ich mich abseits von Futter und Klamotte (so toll und alltagswichtig diese Dinge auch sind) über politische Aktivitäten, die unsere Gesellschaft (hoffentlich) voranbringen oder erhalten können, informieren kann.

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Einer der Highlights war für uns aber sicherlich auch der Stand von wildkräuterlich – Andrea hat zusammen mit ihrem Sohn ihre von Hand zusammengerührten Cremés und ihre Salzmischungen mit Kräutern, die heute kaum noch jemand kennt, präsentiert und ich war gleich ganz hin und weg (nicht nur vom tollen Glasflakon, der sich, so stellte ich mir bereits vor, augezeichnet in meiner Küche machen würde). Wann hatte ich das letzte Mal von Giersch, Gundermann und Labkraut gehört? Und wann hatte ich zuletzt jemanden getroffen, der sich so ganz wildkräuterhexenmmäßig mit all’ diesen Naturschätzen auskannte?

Hier zeigte sich ganz besonders deutlich, was mir an der Veggienale & fairgoods so gut gefiel: Hier standen Menschen hinter dem Tresen, die eine Mission hatten, ihr Produkt in- und auswendig kannten und es häufig sogar noch per Hand in teilweise mühevoller Arbeit selbst hergestellt hatten. Entfremdung durch industrielle Massenproduktion? Fehlanzeige. Anstelle dieser: pure Leidenschaft.

Die Menschen standen mit ihrer gesamten Kompetenz hinter den Produkten – und es ist immer wieder ein schönes und umwerfendes Erlebnis, wenn man das als Konsument*in mitbekommt.

Die Weine von Grünewald und Schnell sind beispielsweise leider nicht vegan und auch nicht biozertifiziert. Aber – und das ist ein sehr spannender Ansatz – die Entscheidung für Letzteres wurde bewusst gefällt. Indem die Biozertifizerung nicht vollzogen wird, können die Winzer strengere Sicherheits- und Umweltauflagen an sich selbst stellen, die in den Verordnungen zum Siegel selbst so noch nicht enthalten sind bzw. ihm sogar teilweise entgegenlaufen. Hier wird also noch deutliches Verbesserungspotenzial in eigentlich hochvertrauenswürdigen Siegeln gesehen – ein interessanter Gedankenanstoß. (Falls ihr mehr Informationen zum Thema möchtet, sagt mir einfach bescheid, dann plane ich einen Artikel dazu ein.)

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Aber nicht nur neue Dinge, sondern auch Altes war Thema der Veggienale – Upcycling und Wiederverwertung stehen hoch im Kurs und auch auf dieser Messe waren tolle Konzepte zu diesem Thema vorzufinden – unter anderem mujo design mit dem schönen Slogan “upcycling fürs leben”. Muyan fertigt aus alten Laminatresten wunderschöne Obstschalen, aus durchgelegenen Lattenrosten wunderbare Designer-Regale – und das alleine und in stundenlanger Handarbeit, was auch die zunächst etwas hoch erscheinenden Preise erklärt.

Auch die Kleiderei – Kölns nachhaltigster Modeladen mit dem Kleider-Leih-Prinzip – war mit einem Stand vertreten, an dem viele schöne Teile präsentiert wurden. Direkt daneben: noch mehr Kleidung, diesmal von Kipepo, einem Unternehmen, das Kinderzeichnungen aus Tansania auf ihre T-Shirts und Turnbeutel druckt, woraus wirklich niedlich anzuschauende Stücke entstehen. Dabei wirbt Kipepo mit einem fairen und nachhaltigen Kreislauf-System, das sowohl den Kindern in Tansania (Schulbildung) als auch ihren Eltern (Anstellung in der Firma) zugutekommt. Inwiefern die Baumwolle wirklich bio ist, wie auf der Website angegeben wird, und welche Standards außerdem erfüllt werden, ist leider nicht transparent – und bei dem Stand auf der Veggienale & fairgoods war leider auch niemand zum Ausfragen, als wir dort vorbeikamen (was wir schon einigermaßen schade fanden).

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Natürlich nicht fehlen bei einem solchen Event darf Lemonaid – hier wurde am entsprechenden Stand nicht nur die bekannte Tee- und Limonadenauswahl, sondern auch ein Mini-Limonaden-Selbstmach-Workshop angeboten, den wir natürlich (ohne Zucker in unser Endprodukt zu tun – hat ausgezeichnet geschmeckt) in Anspruch nahmen. Das diene nicht nur der Kundenunterhaltung, wurde uns mitgeteilt, sondern auch der Transparenz: Es soll bewiesen werden, dass in den Limonaden tatsächlich nur drei Zutaten (Wasser, Zucker, Limettensaft) und nicht irgendwelche undefinierbaren Zusätze steckten.

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Nach wie vor ganz verliebt bin ich ja nicht nur in die Tatsache, dass Lemonaid sich stark für karitative Projekte engagiert, sondern auch, dass eine Wiederverwertung der Flaschen mittlerweile eine so zentrale Stellung in der Marketingstrategie eingenommen hat. So gibt es die verschiedenen Aufsätze, die aus den ausgetrunkenen Flaschen Zuckerspender, Salz- und Pfefferstreuer oder Ölflaschen machen, im hauseigenen Shop und mittlerweile auch bei so einigen Unverpackt-Läden zu kaufen. Nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine hochästhetische Sache!

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Seit kurzem hat Lemonaid übrigens auch Tees in Beuteln auf dem Markt – ob diese abbaubar sind, konnte ich an dieser Stelle noch nicht herausfinden. Lose Tees folgen vielleicht, aber das ist auch noch nicht sicher.

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Dafür ist absolut ausgemacht, dass niemand das Motto, das eigentlich immer und überall gelten kann, besser auf den Punkt gebracht hat als die Menschen der Leckerschmecker Küchenfee, die mit süßen veganen Köstlichkeiten die Messebesucher begeisterten:

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Das Allerschönste kommt nicht nur in diesem Bericht, sondern kam auch in der Realität zum Schluss: ein wirklich tolles Gespräch, das mir wieder einmal gezeigt hat, warum der persönliche Kontekt mit Firmen und Händlern so wichtig ist, wenn man sie verstehen und sich ein Urteil über ihre Produkte bilden möchte.

Und zwar trafen wir kurz vor Fertigstellung unseres Rundganges und erschöpftem Jetzt-geht-es-endlich-nach-Hause-Gefühl auf den Stand der TAIGA Naturkost. Dieser war auch auf der veganfach bereits vertreten gewesen – doch Mr. Grünzeug und ich hatten aus zwei Gründen einen großen Bogen darum gemacht: Zum einen waren sämtliche Produkte waren in Plastik verpackt und boten zum anderen die gefühlt hundertste Nussauswahl des Tages dar. Wir stempelten (zu voreilig, wie sich heute zeigen sollte) die TAIGA als weiteren professionell-profitorientierten Konzern ab, der auch ein bisschen was vom veganen Kuchen abhaben wollte und beschäftigten uns nicht weiter mit ihm.

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Trotzdem blieben wir kurz stehen – es musste ja einen Grund haben, dass dieser Stand hier noch einmal auftauchte! So schlecht und schlimm konnten die ja doch gar nicht sein! Also nähergetrippelt und genauer hingeschaut.

Wir begutachteten nicht lange die Produkte – unter anderem war ich gerade in der Betrachtung der Zedernüsse versunken (ich hatte noch nie gehört, dass diese verkauft würden, geschweige denn, dass man damit etwas kulinarisch Interessantes anstellen könnte) -, als wir von Micha angesprochen und in ein Gespräch verwickelt wurden. Keines von der professionell geschulten, verkäuftertechnischen Art, sondern eines von Mensch zu Mensch. Irgendwie kamen wir dahin, dass er uns sagte, er habe für die Ernte, die wir dort auf dem Tisch liegen sähen, mit in den Bäumen der Taiga gehangen und Zedernkerne gesammelt. Und er habe für das Zedernussmus, das eine wahre Neuheit darstelle und er selbst vor zwei Wochen in seiner Küche mühsam entwickelt habe, viel Geduld und Arbeit aufbringen müssen, damit wir es hier so als fertiges Produkt sehen konnten.

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Von dem Zedernussmus war ich gleich ganz verzaubert – nicht nur, dass es wirklich unverschämt gut und unvergleichlich schmeckt, sondern auch vor der Art der Herstellung, die mit viel Handarbeit erfolgt ist. Micha hat unseren Respekt vor seinem Produkt, das ja auch irgendwo sein Lebenswerk ist, gesehen und ihn lobend zur Sprache gebracht. Ein sensibler Mensch und dabei absolut nicht aufdringlich, sondern ehrlich und authentisch. Wir haben das Mus und eine Packung Zedernüsse trotz ihrer Verpackung (etwas Plastikfolie im Innenteil) gekauft, weil wir sein Projekt absolut unterstützenswert finden. Wir haben uns herzlich verabschiedet.

Fazit: Absolut besuchenswert

Als wir die Veggienale & fairgoods verlassen haben, hatten wir beide das Gefühl, einen tollen Tag in entspannter Atmosphäre verbracht zu haben. Wir haben interessante Gespräche mit aufrichtigen Menschen und nicht mit reinen Produkt-an-den-Mann-und-die-Frau-Bringer geführt. Wir haben Hersteller*innen getroffen, die wirklich ehrlich und authentisch hinter dem stehen, was sie tun und produzieren – auch, wenn das nicht immer zu 100% perfekt ist. Die sich Mühe geben und denen das Wort “Nachhaltigkeit” wirklich etwas bedeutet. Das hat uns tief beeindruckt, teilweise sogar berührt.

Auch wenn nicht alle Stände unseren Vorstellungen einer gesunden Ernährung entsprochen haben, weil vielleicht zu viel Zucker oder Fett enthalten war – die generelle Ausrichtung der gesamten Messe war eine, mit der wir uns absolut identifizieren konnten. Ich möchte an dieser Stelle aber im Vergleich mit anderen Messen – beispielsweise der eben kurz vorher besuchten veganfach – keine Hierarchisierung vornehmen. Ich glaube, beide Formate haben ihre Daseinsberechtigung: Die veganfach als eher kommerziell ausgerichtetes Event ist perfekt auf die Masse abgestimmt und kann viele Menschen zu einem Umdenken anregen, kleinere Messen wie die Veggienale sind sicherlich bereits auf interessiertes Publikum ausgelegt, das vielleicht schon umgedacht hat bzw. gezielt nach Informationsangeboten mit strengeren Kriterien sucht.

P.S.: Eine Anmerkung sei doch gestattet: Die Müllberge der Veggienale haben sich in absolut überschaubaren Rahmen gehalten – ich glaube, wir haben auf der gesamten Veranstaltung einen einzigen Stand mit Plastikprobierbecherchen gesehen. Das allermeiste lief (was das Probieren anbelangte) beinahe müllfrei ab.

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] Samstag denn wiederholt gen Köln aufgebrochen, um uns im Barthonia-Showroom (in dem auch die Veggienale & fairgoods stattgefunden hatte) erneut genauestens […]

[…] selben Wochenende, an dem ich mit Mr. Grünzeug auf der Veggienale & fairgoods war, sind wir (bzw. dieses Mal ich allein) am darauffolgenden Tag zum Fair-Fashion-Workshop im […]

Das klingt ja nach einer toller Zeit auf der Veggienale 🙂 Hatte ich noch nie vorher von gehört! Besonders spannend finde ich ja, was man auf den Bildern sehen konnte, das Upcycling von den Teeflaschen etc. Danke für den tollen Bericht 🙂 Liebe Grüße aus Südtirol!

Liebe Maria,

oh ja, das war wirklich ein Besuch, der sich gelohnt hat!
Ich freue mich, dass dir die Bilder gefallen und du ein bisschen was vom Messe-Feeling mitnehmen konntest – das war mir ein Anliegen mit diesem Bericht. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Vielleicht sollte ich mich mal mehr über Messen informieren – denn meist erfahre ich von diesen erst im Nachhinein in Blogposts. Die einzigen, die ich mitbekomme, bevor sie vorbei sind, sind die Equitana (Perdemesse in Essen, 2 jährig, da kommt meine Pferde-Liebe halt voll durch ;)), die Agri-Technika (meine Mama hat dann immer “Problem” bei der Arbeit, weil ihre Landwirte da hin fahren) und die Landwirtschaftsmesse in Tamstedt, weil mein Vater da jedes Jahr als Landwirt hinfährt.

Um sich über irgendwas zu informieren, sind solche Messen aber unschlagbar, da gebe ich dir Recht!

Dass sie Veggienale so vielfältig ist und sich nicht zu sehr auf das Essen fokussiert, finde ich echt spitze. Strom und solche Dinge hat man ja am Beginn eines neuen Lebensstils selten auf dem Schirm, auch wenn er für die Nachhaltigkeit sehr wichtig ist.
Dass es nicht einfach ist, seine Produkte auf dieser Messe zu präsentieren, finde ich spitze! Gerade in Supermärkten wird man ja mit nicht-nachhaltigem überschüttet, da ist es schön, auch mal NUR gute Produkte präsentiert zu bekommen 🙂

Dass es so ruhig war, kann ich auch kaum nachvollziehen – aber als Besucher genießt man dann halt die leeren Gänge 😉
Aber ich gebe zu: Auf Messen gehe ich eigentlich eher schon am Vormittag und bin dann abends schon kaputt und wieder zu Hause 😉

Über Trinkwasser habe ich mich auch kaum Gedanken gemacht, bis ich vor wenigen Wochen einen Blogpost irgendwo über die Qualität des Wassers aus der Leitung las. Angeblich ist das gar nicht mal so gesund… Dennoch trinke ich genau wie du nur das (Ich will keine Flaschen schleppen!!!) und Tee daraus.
Irgendwie will ich mich da nicht verrückt machen (lassen).

Über die ÖDP muss ich mich wohl mal informieren!!! Die gängigen Parteien sagen mir nämlich nicht zu und ich suche noch nach einer, deren Standpunkte mich wirklich überzeugen! 🙂

Was du da mit unzertifizierten Weinen erwähnst, finde ich sehr spannend. Für mich ist das auch ein Grund, gern direkt beim Erzeuger zu kaufen, auch wenn ich dann kein Bio-Siegel bekomme (Denn EU-Bio ist meist eh weniger wert…). Also auf einen Artikel zum Thema würde ich mich freuen!

Dass Lemonaid Aufsätze anbietet, damit man deren Flaschen wieder-/weiterverwenden kann, finde ich ja spitze!!
Und schön, dass auf dieser Messe weniger Müll fabriziert wurde 😉

Liebe Grüße

Liebe Tabea,

ja, so ging es mir auch lange Zeit – ich habe das mit den Messen auch immer eher am Rande mitbekommen, informiere mich nun aber sehr gezielt und weiß, welche mich interessieren (das sind eigentlich so gut wie alle in diesem Bereich) und zu welchen ich realistisch betrachtet auch hingehen kann (eher eine kleinere Auswahl). Es lohnt sich auf jeden Fall, sowas mal zu machen – aber das weißt du ja sicher schon von den Besuchen deiner Eltern. 🙂

Das Angebot der Veggienale & fairgoods war wirklich sehr schön aufeinander abgestimmt (es gab für viele Bereiche des alltäglichen Lebens Stände) und die Aussteller*innen, die zugelassen waren, haben auch durchdachte Produkte angeboten und etwas von ihnen verstanden, was mir besonders gut gefallen hat.

Die Sache mit dem Trinkwasser ist wirklich eine, die sich zu verfolgen lohnt. Wenn ich die Zeit habe, werde ich mich damit auf jeden Fall noch genauer beschäftigen. 🙂

Auch das Thema mit Biozertifizierungen ist wirklich sehr spannend – vor allem, weil man als Verbraucher*in sich beinahe blind auf sie verlässt. Wenn man aber genauer schaut (und manche Ausstellenden haben das getan), dann merkt man, dass teilweise noch immer ziemliche Qualitätseinbußen in Kauf genommen werden (inwiefern das unumgänglich ist, steht da ja nochmal auf einem anderen Blatt). Geplant ist sowas in der Richtung auch noch auf jeden Fall – aber meine Entwurf-Liste dehnt sich aktuell eh’ ins Unendliche und ich bin gespannt, wann ich Zeit und Muße habe, das anzugehen… 😀

Liebe Grüße
Jenni

Wo informierst du dich denn, welche interessanten Messen anstehen? Irgendwie wüsste ich gar nicht, wo ich nach solchen Infos suchen müsste 🙁
So ein Messebesuch ist für mich aber auch was größeres und durch die Anfahrt sehr aufwändig… daher mache ich sowas auch nur so selten, obwohl mich manches eben doch interessieren würde, wenn ich dafür nicht 4 Stunden Anreise hätte.

Dass man sich blind auf “bio” verlässt, ist mir auch inzwischen aufgefallen – denn mir geht es nicht anders. Erst in den letzten Monaten wurde mir bewusst, dass demeter einfach besser ist als EU-bio… nur oft bin ich froh, überhaupt bio zu bekommen. Ist ja leider bei vielen Dingen NICHT Standart 🙁

Ja, Zeit und Muße sind schon solche Sachen, die man beim Bloggen nie genug hat. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt! 🙂

Liebe Grüße

Das war ja ein spannender Messebesuch! Danke für’s teilen. Ich bin dieses Wochenende auf der Veggieworld in Berlin. Bin schon gespannt!

Liebe Katrin,

oh ja, der Besuch war wirklich sehr schön – anregend und inspirierend. Ich liebe den persönlichen Kontakt mit den Firmen und den Menschen, die dahinterstehen. Man lernt immer so viel dazu!

Ich wünsche dir ganz viel Spaß auf der Veggieworld – das wird sicherlich ebenso spannend werden! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Hallo Jenny,

ich war letztes Jahr bei der fairgoods&Veggienale in Köln. War eine super Messe!

LG Sabrina

Liebe Sabrina,

ja, so habe ich das hier auch empfunden – wirklich klasse organisiert und eine tolle Auswahl an Präsentierenden! 🙂
Das hat mir auch sehr, sehr gut gefallen.

Liebe Grüße
Jenni

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