Das Blau des Sommers

„Blau, blau, blau sind alle meine Kleider“ – gilt für mich nicht (mehr…). Allerdings war Blau schon immer meine Lieblingsfarbe, und um diese Jahreszeit blühen wirklich die schönsten blaue Blumen, die es überhaupt gibt. Grund genug, euch heute meine Favoriten vorzustellen:

Blaue Blumen überall

Die Schönste unter den Blauen ist glaube ich die Wegwarte (Cichorium intybus) (oben + u.l.). Ihr unvergleichlich strahlendes helles Blau mit dem leichten Stich ins Grau-Lila steht in der Botanik nach meinem Wissen außer Konkurrenz! Die Wegwarte macht ihrem Namen alle Ehre und wächst recht häufig am Straßenrand, sogar in Pflasterritzen fasst sie Fuß. Am schotterigen Wegrand bleibt sie mit 20-50 cm recht klein, auf Wiesen oder im Beet kann sie auch weit über 1 m hoch wachsen. Die blauen Korbblüten öffnen sich nur einen einzigen Tag, oft sogar nur einen halben, doch die Pflanzen bilden den ganzen Sommer neue Blüten. Gut zu wissen ist außerdem, dass die ganze Pflanze essbar ist: die Blüten als Farbakzent im Salat, die Blätter ähnlich Spinat, allerdings bitter wie Chicoree, und aus den Wurzeln röstete man früher einen Kaffee-Ersatz (Zichorienkaffee).

Ebenfalls essbar ist meine zweite blaue Blume, der Borretsch (Borago officinalis) (Bild unten, o.M.), auch als „Gurkenkraut“ bekannt. Die jungen, samtweichen Blätter schmecken tatsächlich wie Gurke! Vom Verzehr älterer Blätter ist eher abzuraten… unangenehmes Mundgefühl (sie sind recht hart und rauh). Zauberhaft in Suppe oder Salat sind die 5-zackigen Blütensterne in einem klaren Himmelblau.

Die Leuchtkraft der Blüten des gemeinen Natternkopfs (Echium vulgare) (Bild unten, o.r.) wird dadurch verstärkt, dass die jungen Blüten anfangs rosa sind und erst dann „erblauen“. Natternköpfe sind wieder so wundervolle blaue Blumen, die den ganzen Sommer über blühen, und dabei auch noch sehr beliebte Insektenweiden sind.

Die blaue Blume, die wahrscheinlich alle kennen, ist die Kornblume (Centaurea cyanus) (Bild unten u.r.). Sie gehört zu den Korbblütlern, ihre Blüte besteht also aus einer ganzen Sammlung von Einzelblüten. Ihr Blau hat es sogar in den Sprachgebrauch geschafft: Zu Recht, finde ich, denn Kornblumenblau klingt eindeutig besser als „Borretschblau“…

Bleiwurz, Kornblume, Natternkopf, blaue Blumen
Wegwarte, Borretsch, Natternkopf, Kornblume, Bleiwurz (von li. im Uhrzeigersinn)

Noch mehr Blau

Alle bisher vorgestellten blauen Blumen sind ein- oder zweijährige heimische Wildkräuter-Arten. Die letzte im Bunde heute ist allerdings eine Staude aus Fernost: Die chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides). Sie ist nicht zu verwechseln mit der Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata), einem bei uns nicht winterharten Zierstrauch. Die chinesische Bleiwurz dagegen ist ein Bodendecker der nicht nur intensiv strahlend blaue Blüten hat, sondern sich darüber hinaus in ein paar Wochen mit einer feurigen Herbstfärbung verabschiedet.

Ich liebe diese blauen Sommerblüten! Aber, was danach kommt, ist auch nicht schlecht – denkt an die Bleiwurz 🙂

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