Dienstag, 26. Juli 2016

Bayern unter Beschuss

Tja. Nach dem ganzen Scheiß, der in Bayern momentan so vor sich geht, wird es wohl mal wieder Zeit für mich, mich zu Wort zu melden.
Ist ja leider nicht so, als könnte ich was dran ändern, aber nachdem innerhalb von .. wasweißich, zwei Wochen oder so(?) gleich 3(!) verfickte Vorfälle waren, nämlich einmal der IS-Axtschwinger im Regio, der verwirrte Münchner (also: nich' der, der vom Balkon runtergeschrien hat, sondern der Andere, der mit der Waffe) und der (scheinbar körperkontaktscheue (sonsten hätt' der ja auch jemanden getötet gekriegt)) Allahu Akbar in Ansbach, kann ich das auch nicht einfach so wortlos hinnehmen.
Zwei der drei genannten Vorfälle sind auf den IS zurückzuführen. Das sind fünf zu viel. Aber dass das kommen würde, war klar. Wir sind das erste Bundesland, in das man eintritt, wenn man von Syrien nach Deutschland kommt. Wer also nicht damit gerechnet hat, tut mir zwar leid, aber genauso tut es mir leid, dass ich das nicht verstehen kann. Erschließt sich, meiner Meinung nach, schon durch Anwendung von Logik.
So, wie gehen wir jetzt damit um? Tja, das ist die richtige Frage. Programm beendet.
(Filmfaninsider, wer erkennt ihn?)
Man sollte sich vom Terror auf jeden Fall schonmal nicht einschüchtern lassen. Klingt alles Andere als einfach, ist aber wichtig. Ich persönlich bin dann auch noch so ein Mensch; Ich werd' aggressiv, wenn man mich bedroht. Ich werde vermutlich in Zukunft das Haus ohne Stichwaffe nicht mehr verlassen, um einen möglichen Angriff verhindern zu können. Was nicht heißt, dass ich das Messer sofort zieh', wenn mich einer schief anguckt. Aber wenn man eine Waffe auf mich richtet oder mit einer Waffe in der Hand auf mich losgeht, werde ich mein Messer einsetzen, um mein Leben zu schützen. Genauso werde ich das Messer einsetzen, wenn ich sehe, dass andere Menschen bedroht oder angegriffen werden.
Ich wäre ja einerseits für eine Ausrüstung der Bevölkerung mit Schusswaffen, aber andererseits ist das nicht umsetzbar, weil dadurch auch potentielle Amokläufer und IS-Möchtegerntruppen bewaffnet werden würden. Und es stört mich, dass das nicht so einfach ist.
Ich weiß auch bis jetzt noch nicht so recht weiter. Sitze hier, will was schreiben, und dann fällt mir wieder ein, dass ich selbst nur grobe Ideen habe, wie die da oben ja auch.
Ich weiß bis jetzt auch noch nicht, ob Freunde von mir unter den Toten des Amoklaufs sind (der jetz' wiederum ja nichts mit dem IS zu tun hat). Was mit meinem Cousin ist, der sich seitdem auch nicht gemeldet hat. Und einerseits beunruhigt mich das, andererseits hat es komischerweise etwas Beruhigendes. Etwas Fokusierendes. Fast so, als würde ich mich mental auf den Krieg vorbereiten. Den Krieg gegen den Terror, gegen den IS, gegen alle, die meiner Familie und meinen Freunden schaden wollen, egal ob direkt oder indirekt.
Ich mache auch, obwohl ich selbst gebürtiger Münchner bin, schon Witze über den Amoklauf und weiß nicht, ob ich einfach abstumpfe, mein Humor behindert ist, oder ob ich dadurch eventuell auch versuche, mit der Situation umzugehen. Keine Ahnung, was davon zutrifft. Tippe aber auf Letzteres.
Den Münchner auf dem Balkon finde ich allerdings wieder eindeutig super. Ich hab hier ein Interview verlinkt, da ich davon ausgehe, dass das erste Video genug in den Medien rumging, dass es jeder kennt.
Ich höre von vielen Seiten, dass man ihm vorhält, er hätte nicht deeskalierend auf den Schützen eingewirkt. Aber woher wollen wir denn wissen, ob der Amokläufer sich davon überhaupt auch nur im Ansatz hätte beeindrucken lassen? Genau. Wissen wir nicht. Noch dazu hat der Herr den bewaffneten Verwirrten abgelenkt und der Polizei Informationen zu seinem Aufenthalt gegeben. Was, wenn er damit weitere Verletzte und Tote verhindert hat? Aber nein, das sieht wieder keiner.. Fakt ist, dass nach dieser wörtlichen Auseinandersetzung kein Mensch mehr verletzt oder getötet wurde, außer dem Amokschützen selbst. Man sollte hier also dankbar sein, statt unnötig zu kritisieren.
Noch dazu: Wie hättet ihr euch denn in einer solchen Situation verhalten? Die Meisten wären wahrscheinlich nur in Deckung gegangen und hätten die Polizei gerufen. Dieser Mann hatte die Eier in der Hose, den psychisch Kranken, der eine verfickte Schusswaffe in den Händen hielt, mit seiner Meinung über ihn zu konfrontieren. Seine Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken und eventuell durch die verbale Ausführung den Verwirrten mit der Realität zu konfrontieren. Nämlich, dass so'n Amoklauf für andere Menschen garnich' ma so geil sein könnte.
Der Herr ist ja sogar so weit gegangen, dass er provoziert hat, bis der Schütze auf ihn geschossen hat. Zwei Einschusslöcher an seinem Balkon beweisen das. Und trotzdem hat ihn das nicht aufgehalten, dem Kerl, der grade auf ihn schießt, die Meinung zu sagen. Solche Cojones zu haben ist respektabel und ich bitte darum, dass das auch anerkannt wird.
Mehr hab ich zur Thematik glaubich auch nicht mehr zu sagen, außer: Legt euch bei Bedarf Stichwaffen zu, und vor Allem aber: übt Zivilcourage aus, so wie der Münchner Biertrinker, der möglicherweise einen Amoklauf beendet hat.

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