No-Poo

Donnerstag, 4. Juni 2015

No-Poo Tagebuch #1

Vor knapp 5 Wochen habe ich von einem Freund das erste Mal von Water Only erzählt bekommen. Er war total begeistert davon und ich konnte mir eigentlich nicht wirklich was darunter vorstellen. Aber als ich angefangen habe zu recherchieren, wurde ich immer begeisterter und wollte es unbedingt selbst ausprobieren. Davor hatte ich ganz normal ein head&shoulders Shampoo verwendet und ab und zu Spülung und Kur. Die Haare wurden davon zwar weich, aber ich habe gemerkt, dass ich nach Kuren immer extremen Haarausfall hatte. Wenn ich nur Shampoo verwendet habe, dann waren die Haare fast genau so weich. Außerdem hatte ich immer leichten Spliss.


Spliss in den Haaren :D

Hier seht ihr, wie meine Haare vor einem Jahr aussahen. Sie waren zwar lang, aber unten sieht man die hellen Spitzen, die ganz splissig sind. Auch waren meine Haare da sehr sehr dünn. In einem Zopf zusammengefasst kaum dicker als ein Edding. Also bin ich vor einem halben Jahr zum Friseur gestapft, und habe sie mir kürzer schneiden lassen.


Gesunde, aber platte Haare

Hier sehen meine Haare zwar gesünder aus (Das war gleich nach dem Friseur :D), aber kurz darauf wurden sie wieder dünner. Auch mein Ansatz war immer platt und dünn. Beim Kämmen kamen immer noch viele Haare raus. Ab da habe ich nur noch Shampoo verwendet, ohne Kuren und Spülungen. Das hat es zwar gebessert, aber ganz zufrieden war ich noch nicht.

Als ich dann von No-Poo gelesen habe, war es mein Ziel weniger Haare zu waschen und mein Haar gesünder zu machen. Früher habe ich Sonntag Abend Haare gewaschen und sie waren Dienstag Morgen schon wieder fettig. Da habe ich immer mit dem Shampoo variiert. Ich habe festgestellt, je mehr Shampoo man verwendet, desto schneller werden sie fettig :o

Ich habe mit No-Poo angefangen, eher gesagt gleich mit WO-Water only. Das habe ich dann auch durchgezogen. 3 1/2 Wochen lang. Meine Haare wurden sehr sehr wachsig, da sich das Sebum am Haaransatz sozusagen gestaut hat, und beim Kämmen war die ganze Bürste voller Hautschuppen und anderem Zeugs+wieder viele Haare, die sich einfach auskämmen lassen, weil sie zu schwach sind.

Ich fuhr dann in den Urlaub und da ich den ganzen Tag am Strand war, duschte ich auch jeden Tag. 2 Mal hatte ich Rückschläge, da nahm ich erbsengroß Shampoo und streicht es auf den Ansatz. Einmal, weil es ein bisschen gejuckt hat und ich ein Frischegefühl bekommen wollte, aber vor allem weil die Haare ein bisschen gerochen haben

In dieser Zeit waren die Haare sehr schwer durchkämmbar und sahen dann auch eher aus wie explodierte Wattebauschen. Daher hatte ich sie nur im Dutt. In der 3. Woche hat sich eine Veränderung gezeigt, und meine Haare schienen etwas gepflegter. Komischerweise haben mich die fettigen Haare kaum gestört, wahrscheinlich weil ich jeden Tag Haare mit Wasser gewaschen habe. Übrigens ist es wichtig, dass man bei WO die Haare einmal mit min. 50 Grad heißem Wasser abzuspülen, da sich da erst Schmutzpartikel und Fette lösen. Ich habe einfach immer nur den Hahn auf die heißeste Stufe gestellt ;)

3. Woche-Wachsige Haare

Als ich vom Urlaub zurückkam, hielt ich es schließlich nicht mehr aus. Ich kaufte mir Aleppo Seife, Apfelweinessig und ein Wildschweinborstenhaarbürste (=WB).

6 Euro für meine erste WB
Es muss nicht immer teuer sein

 Ich habe mir diese Sachen aus Recherchen zusammengesucht, weil ich denke, dass sie am Besten zu mir passen. Ich werde aber noch anderes ausprobieren. Andere Möglichkeiten wären Natron, Lavaerde, Haarseifen etc. aber dazu später mehr. Mit ein Stückchen Alepposeife bewaffnet ging es schließlich zum ersten Mal wieder mit etwas säubernden in die Dusche. Das Ergebnis war wirklich umwerfend :D
Aleppo-Seife
Rein Biologische Oliven/Lorbeerölseife
Benutze ich für Haare und Körper und will sie nie mehr missen, trotz
dem Anfangs fremdartigen Geruch 




 Die Haare waren viel voller, fühlten sich gesünder an, und durch den Apfelweinessig als Spülung, auch noch super weich. Danach habe ich das erste Mal Haare mit der WB gebürstet, und war echt erstaunt, wie viel Schmutz so ein Shampoo eigentlich wegmacht. Die WB musste anschließend gesäubert werden, aber meine Kopfhaut fühlte sich so sauber an, wie mit Shampoo gewaschen, aber auf eine beruhigendere Weise. Am Ansatz sind die Haare noch in wenig fettig. Aber die Haare müssen sich noch darauf einspielen, und das Sebum muss noch verteilt werden.
In der Nacht konnte ich fast nicht schlafen, weil ich die ganze Zeit meine Haare anfassen musste *--*
Saubere Kopfhaut und Gesündere HaareWenn auch ein leicht fettiger Ansatz

Meine Haare fühlen sich viel voller an!

3 Tage danach, ich habe meine Haare immer gründlich mit der Wb gebürstet, fühle ich das Sebum das erste Mal in meinen Haarspitzen! Es hat sich durchgefressen :D Mein Ansatz ist wieder fettiger geworden, aber ich werde 1 Woche bis zur nächsten Wäsche warten, damit die Kopfhaut weniger Sebum produziert. Ich habe vorhin ein Foto von meinen Haaren aufgenommen. Sie sehen viel voller aus.
Gegen das Licht aufgenommen, aber trotzdem leicht fettiger Ansatz
Dafür weniger platt!


Ungekämmte, aber vollere Haare
Meine nächsten Schritte sind, die Haare weiterhin so zu pflegen und die Sebumproduktion zu reduzieren. Auch muss ich Koksöl für die Haarspitzen besorgen, denn ich habe das Gefühl, dass die WB, wie viele auch warnen, meine Haarspitzen kaputt macht. Nach der WB bürste ich immer noch mit einer normalen Bürste und muss sagen, dass ich erstaunt bin, wie viel Kraft ich jetzt brauche, denn meine Haare sind viel schwerer und dichter-Frei von dem ganzen Silikon und Tensiden. 
3 Wochen haben da schon gereicht, um sie zu befreien.
Ich bin vollkommen zufrieden mit meinen Haaren, und obwohl ich erst ein Mal Haare auf No-Poo Art gewaschen habe, möchte ich nie wieder zurück.

Mittwoch, 3. Juni 2015

No-Poo - Ein Leben ohne Shampoo

Seit einiger Zeit taucht immer wieder das Schlagwort No-Poo auf. Dazu hört man solche Sachen wie gesund, unhygienisch, fettig, chemielos. Doch was ist No-Poo jetzt denn eigentlich genau? Wie macht man es? Was braucht man? Welche Unterscheidungen gibt es?
No-Poo bedeutet No Shampoo, also die Haare ohne synthetischen Shampoos waschen. Die ersten synthetischen Shampoos kamen in den 30er Jahren auf dem Markt. Später sind sie dann-wie heute- fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Heutzutage wäscht kaum einer seine Haare richtig, so reicht zum Beispiel 2 Mal in der Woche Haare Waschen, in Amerika ist jedoch zwei Mal am Tag durchaus geläufig. Die Meisten No-Poo Anhänger waschen ihre Haare 3-5 Mal im Monat.
Die No-Poo Theorie besagt, dass Shampoos das natürliche Öl der Kopfhaut Sebum entfernt, woraufhin der Körper natürlich mehr Sebum produziert. Es entsteht ein Teufelskreis und die Haare kommen ohne den Silikonen und den Tensiden nicht mehr aus. Auch chemische Stoffe, die die Kopfhaut austrocknen wie Sodium Laureth Sulfat, MIPA-Laureth Sulfat, Sodium Lauryl Sulfat, Ammonium Laureth Sulfat, Ammonium Lauryl Sulfat, und viele weiter, sind ein Grund für viele mit Shampoos Schluss zu machen. Weitere Gründe wären der ph-Wert, ökologisches Bewusstsein, und weniger Haarwaschen. Es gibt Leute, die seit 10 Jahren! kein Shampoo mehr benutzt haben. No-Poo führt zu gesünderen, voluminöseren, kräftigeren und glänzenderen Haar.

Arten von No-Poo
Die wohl extremste Methode des No-Poo ist Wo (=Water Only). Hierbei wäscht man seine Haare nur mit Wasser, ohne jeglichen Seifen, Ölen, Erden. Ich habe diese Methode ausprobiert und muss sagen, dass sie nicht für jeden etwas ist. Die ersten 4 Wochen waren meine Haare extrem klebrig und wachsig, und man ist nur am Bürsten, um das Haar hygienisch sauber zu halten. Die Umstellung benötigt 4-10 Wochen, je nach Haartyp. Hygienische sauber ist es, da sich das Sebum mit Schmutzpartikeln verbindet, und man es einfach herausbürstet. Der Geruch ist neutral mit Tendenz zu einem persönlichen Haargeruch, den jeder natürlich anders wahrnimmt. Jedoch kann man die Haare natürlich mit Kokosöl (Es gibt nichts besseres :D) behandeln, um so einen Eigengeruch zu vermeiden. Das Schwierige an dieser Methode ist, dass der pH-Wert des Wassers auch eine wichtige Rolle spielt.
Eine weitere Methode wäre No Wash/Sebum Only (NW/SO). Hierbei wird weder Shampoo noch Wasser benutzt. In der Umstellungszeit (1 Monat-1 Jahr) wird das Sebum immer weiter in die Haarspitzen hineingebürstet. Es soll nach einer Weile aufhören zu fetten und die Haare werden robust und gesund. Der Geruch ist am Anfang streng, soll aber schwächer werden. Ich persönlich habe es nicht ausprobiert, und kann dazu auch keinen persönlichen Bericht abgeben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es für jeden etwas ist. Es könnte einiges unangenehm sein, z.B wenn Schweiß auf der Kopfhaut trocknet.
Das klassische No-Poo greift auf Shampooersatz zurück. Hierbei käme Lavaerde, Natron, Heilerde, Haarseife (Aleppo!) und vieles mehr in Frage. Ich selber habe alle Möglichkeiten ausprobiert, und bin bei der Aleppo-Seife stecken geblieben, dazu aber in einem anderen Beitrag mehr. Die Haare werden hierbei zu 100% hygienisch sauber. Die Umstellungszeit ist verschieden, aber um aus diesem Teufelskreis herauszukommen braucht es ungefähr 3 Wochen. Bei Shampooersatz kann man alles und nichts empfehlen, denn jedes Haar ist anders, da muss man sich eben durchbeißen. Auch gibt es natürlich Spülungen wie Apfelessig-Rinse und Kuren mit Kokosöl.

Wie macht man es?
Erst einmal braucht man den Willen, Geduld.....und Durchhaltevermögen! Versucht mit No-Poo zu beginnen, wenn ihr frei habt und euch keiner sieht. Denn in den ersten 3 Wochen stellt sich der Körper um, das Sebum wird einfach nicht wie sonst mit dem Shampoo entfernt. Somit sehen eure Haare sehr fettig aus, wie als wären sie nicht gewaschen. Als Überlebenstip kann ich da nur sagen: Die Mühe lohnt sich! Aber es gibt natürlich Tipps. Die Haare in der früh waschen, dann sehen die Haare noch aus wie nass, auch wenn sie schon trocken sind (Like a Chamäleon). Auch war in dieser Zeit Babypuder mein liebster Freund. Am Besten auf einen Puderpinsel auftragen und dann auf die Deckhaare tupfen. Dadurch wird der fettige Glanz vermindert. Zwar sieht man dann ein bisschen älter aus, aber lieber einen grauen Schimmer, als für unhygienisch gehalten zu werden. Meine Haare habe ich 2 Wochen nur im Dutt getragen (mit Haargummis ohne Metall!), und habe sie in der Früh kurz im Dutt geföhnt. Dadurch sah es wie ein Messy Dutt aus, und wirkte weniger fettig. Wenn eure Haare knotig und wachsig werden, keine Sorge, das spielt sich alles noch ein. Nach 3 bis 5 Wochen sollte sich das ganze eingespielt haben, und eure Haare sehen wie früher aus, nur werden sie viel kräftiger und gesünder!
Eure Kopfhaut hat die die Sebum-Produktion wieder auf normalen Stand zurückversetzt. Hier wäre noch einzuwerfen, dass man die Sebum Produktion zum erliegen bringen kann. Es gibt einige No-Poo User, die Monate WO betreiben haben, und somit teilweise nur alle 3 Monate Haare waschen müssen. Ich liebe den Geruch frischgewaschener Haare aber zu sehr, als dass ich 3 Monate bis zur nächsten Haarwäsche warten kann ;)

Was braucht man?
Das wichtigste Handwerksgerät, vergleichbar mit Thors Hammer, ist die WILDSCHWEINBORSTENBÜRSTE! Sie verleiht euren Haaren Glanz, verteilt das Sebum und entfernt Schuppen und ähnliches. Es gibt eine große Auswahl an WB-Bürsten, aber an 2 Sachen könnt ihr euch orientieren. Die Borsten müssen weiße Spitzen haben, dann ist es auch wirklich Wildschweinhaar. Und es sollte kein Plastikgriff sein,
und das sage ich jetzt nicht, weil Holz viel nachhaltiger ist , sondern, da seriöse Hersteller Holz verwenden, und ihr euch da auf die Qualität verlassen könnt. Meine erste WB hat 6 Euro bei dm gekostet und ich war komplett zufrieden. Es muss also für den Anfang keine teure sein. Natürlich gibt es viel über diese Bürste und ihrer Handhabung zu sagen, aber das in einem anderen Beitrag. Jeder benützt eine andere Bürste, aber viele, ich auch, schwören auf diese Bürste.
Apfelweinessig ist als Spülung super. 0,2 Liter Apfelweinessig (oft auch als Obstessig bezeichnet) naturtrüb mit einem Liter Wasser vermischen und fertig ist die Spülung. Eine Flasche reicht bei mir für 4 Spülungen. Der Essig-Geruch verfliegt schnell, wenn die Haare trocken sind. Die Spülung bleibt im Haare und wird nicht ausgewaschen. Ich war beim ersten Mal wirklich überrascht, wie unglaublich weich die Haare werden.
No-Poo ist nicht nur günstiger und gesünder, sondern auch naturbewusster. Denkt man alleine an das Erdöl, das in manchen Shampoos drinnen ist, und an das ganze Plastik, dann sieht man schon, wie viel gutes man damit erreicht, und im Gegenzug erhält man auch noch schöne Haare^^
Solltet ihr irgendwelche Reizungen oder Krankheiten auf der Kopfhaut haben, konsultiert bitte davor euren Dermatologen, damit nichts schlimmes passiert.
Hier einige Blogs von No-Poo Nutzer, die mich alle inspiriert haben, es mal selber auszuprobieren:
https://unwaschbar.wordpress.com
http://www.kosmetik-vegan.de

Wer ist Miss Blaubeere?

Zum einen erst einmal Hallo, ihr Leute, wer auch immer das hier liest. Ich bin ein Blogger Neuling, und habe vor 10 Minuten begonnen, unter dem Namen Miss Blaubeere zu schreiben.
Warum schreibe ich einen Blog?
Diese Idee hatte ich schon länger, als ich öfters über faszinierende Blogs über allerlei Themen gestoßen bin, habe mich jedoch nie wirklich getraut. Heute war es dann so weit. Ich möchte einen Blog schreiben, um meine Ideen und alles was mir unterkommt der Welt zu zeigen. Ich möchte euch einen vielleicht neuen Lebensstil zeigen, Erlebnisse dokumentieren, sodass ich später einmal auf diesen Blog schauen kann, und sehe, was ich alles in meinem Leben erlebt habe.
Eine Tagebuch hätte es auch getan, aber das hier ist viel spannender^^
Über was habe ich vor zu schreiben?
Zum einen (Achtung, Klischee), über Haarprodukte und sonstige Sachen die mit dem Thema zu tun haben, jedoch geht es dabei eher in die grüne, chemielose Richtung. Zum anderen über meine Reiseberichte, und auch Koch-, Backrezepte können hier unterkommen.
Wer bin ich? 
Regenliebend-Politisch-Bücherwurm und Leseratte-Öko-Tunfischhasser-Teeliebhaber-Mathehasser-Schokoladenverehrer-Bayrisch-Sarkastisch