Ein Teil davon sein – Bin ich ein Mamablog?!

Mamablog

Die Frage habe ich mir im letzten Jahr schon einmal gestellt. Sehe ich meinen Blog als Mamablog. Als Familienblog. Als Elternblog. Ich weiß es immer noch nicht so ganz. Ich merke, es ist anspruchsvoll. Anspruchsvoll Teil davon zu sein. Die Themen sind oft nicht so locker flockig, wie ich es von früher gewohnt bin.Alles wird kritischer betrachtet und erhalt inhaltlich ein vollkommen anderes Gewicht, als die Beiträge von früher.

Früher? Was heißt eigentlich früher?

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mit dem Bloggen anfing. Inhaltlich war es viel Blabla. Ich ging heute zum Möbelladen. Ich kaufte einen Tisch. Am Eingang entdeckte ich lustige Automaten. Der Kauf eines Kleides erhielt einen ganzen Beitrag. Und die kleine Bloggemeinde, die es damals gab, las es, kommentierte es und man besuchte sich gegenseitig. Alles ganz simpel, alles ganz banal.Ohne viel Nachdenken. Ohne viel Recherchieren, ewige Stunden in einen Beitrag investieren. Ohne Stress und Druck.

Das Heute ist anders und man hinterfragt alles, was man tut.

Ich merke, dass das gedanklich lockere Schreiben bei mir etwas zurück gegangen ist. Vollkommen ungewollt überlege ich bei jedem Beitrag, ob er tatsächlich für Euch interessant sein könnte. Passt er in den Bereich, in dem ich meinen Blog derzeit sehe. Fühle ich mich damit wohl.

Dann beobachtet man das Feeback. An Besucherzahlen (urgs, sie müssen passen, damit sie Kooperations fähig sind). An Reaktionen auf den einzelnen sozialen Kanälen. Ist Euch auch aufgefallen, dass man Feedback eigentlich fast nur noch darüber kommt und immer weniger direkt auf dem Blog? Manchmal finde ich das ok,manchmal finde ich das aber auch schade.

SEO ist wichtiger denn je geworden und auch ich habe da mein Verhalten im letzten Jahr etwas geändert und angepasst. Man achtet mehr auf Aufbau, Einteilung, Darstellung, Strukturierung, Wortwahl und eben auch Inhalt. Inzwischen ist Bloggen wirklich ganz schön harte Arbeit geworden. Und viele hinterfragen dieses Konzept: Macht es überhaupt noch Spaß. Dabei ist Bloggen wichtiger denn je geworden, oder?

Und wo sehe ich mich in der Blogszene? Bin ich ein Mamablog? Oder was vollkommen anderes?

Ich möchte mich dennoch nicht davon verabschieden. Ich mache das nun schon so lange. 13 oder 14 Jahre. Genau weiß ich es nicht mehr. Es ist einfach Teil meines Lebens, meiner Person geworden. Ohne würde wohl etwas fehlen. Das niederschreiben der Gedanken. Der Austausch mit Euch. Das Gefühl zu etwas Großem dazu zu gehören und die Möglichkeit sich immer wieder neu zu erfinden.

Und genau das passiert mir hier ständig. War ich irgendwann mal ein Portfolio, wurde ich zu einem Alltagsblog, zu einem Nähblog, zu einem Häkelblog, Kreativblog und nun halt auch Mamablog? Wächst der Blog mit mir  – mit uns mit? Vermutlich. Seitdem ich 2015 das erste Mal bei einem Familienblogger – Event dabei war, habe ich mich direkt wohl gefühlt. Nette Menschen, viel Lachen und überall Kinder. Die Themen sind spannend, lustig, aber auch kritisch. Selten habe ich eine so kritische Blogsparte besucht, wie die der Eltern – und Familienblogger. Aber selten habe ich auch so viel Input an Inspiration und hilfreichen Tipps erfahren.

Stück für Stück veränderte sich mein Denken, mein Handeln,mein Schreiben und manchmal frage ich mich: Gehöre ich dazu? Darf ich mich zu diesem erlesenen Kreis an Bloggern zählen? Ja… ich bin da oft sehr unsicher in dem,was ich wahrnehme und bin dabei manchmal übermäßig bestrebt, wenn nicht gar aufdringlich.

Wie auch immer…heute einfach mal nur ein paar Gedanken für Euch, niedergeschrieben von einer Mama – Schrägstrich – Bloggerin aus alten Zeiten, die sich einer ständigen Veränderung unterzieht.

Wie erging es Euch mit der Entwicklung der Blogsphäre in den letzten Jahren? Was fehlt Euch? Was gefällt Euch?

sari-unter

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20 Kommentare

  1. Ich hab hier nickender Weise deinen Text gelesen. Denn als ich damals (vor 6j) anfing, schwanger und hochmotiviert, schrieb ich auch viel Blablabla ;-) Da dachte ich noch nicht dran OB es wem gefallen könnte usw, ich schrieb drauflos.
    Ich pausierte zwischendurch, fing wieder an und pausierte doch wieder, denn -wie du es schon sagstet- ist aus dem “Mal eben meine Gedanken aufschreiben” ein richtiger Akt geworden.
    Als ich vor zwei Jahren wieder richtig zurückkehrte ins Blogger-Leben, tippte ich zwar trotzdem drauflos, dachte aber oft “ist das so richtig?/interessiert es wen?” Und ganz wichtig: “Gabs das schon irgendwo zu lesen?”
    Aber als ich dann merkte, dass grade die Artikel gut ankamen, an denen ich nicht drei Tage rumfeilte und hier und da noch etwas änderte, sondern genau die, die ich meist an einem Abend in einem Stück tippte. Da stand dann für mich fest: ich mach genau SO weiter, denn die Leser die schon da waren, mochten genau das, was ICH mache bzw mochten die Art meines Schreibens. Eine bessere Bestätigung gibt es nicht ;-) das macht unsere Elternbloggerszene doch aus: Die unterschiedlichen Schreib- und Denkweisen.
    Und ja, du gehörst dazu :-)
    Ganz liebe Grüße,
    Sandy

    1. Sarah Kroschel says:

      Schon komisch, wie man manchmal vollkommen unbewusst dieses Bedürfnis entwickelt, oder? Aber ja: Ich tippe auch meist einfach drauf los. Ewig vorher planen und immer wieder mal daran arbeiten, das liegt mir gar nicht. Ich gehörte auch schon früher in der Schule zu denen, die kurzfristig am effektivsten arbeiten konnte *lach*

  2. ich verstehe, dass wenn man schon einen gewissen erfolg hatte, man interessiert ist, dass so weiter zu führen. mir hat an deinem gefallen, dass viel auch einfach aus einer laune heraus entsteht. nicht alles ist von langer hand geplant und auf ein ziel hin designt und organisiert. ich habe immer das gefühl, dass der blog sehr “du” bist und du bist gerade eine kreative mami, die in dieser rolle aufgeht und spass hat. und das solltest du nicht zu sehr hinterfragen. ich finde es gibt zu viele “professionelle” familienblogs, denen ich oft etwas authentizität abspreche. ich hab da oft das gefühl, dass da etwas vorgelebt werden will, dass nicht ist und da fühle ich mich immer etwas vera****t. das hatte ich bei dir eher nie. also du bleiben!

    1. Sarah Kroschel says:

      Hm, ja, manchml fragt man sich,ob das alles wirklich so geht. Ich finde es auch schön, wenn man mal ganz ehrlich die unaufgeräumten Zimmer und die nicht akurat schönen Wohnzimmer zeigt. Wir versuchen seit 1 Jahr Ordnung ins neue Heim zu bekommen. Aber 10 Minuten alle drei Männer zu Hause und es sieht aus wie Bombe. Da ist nix mit schön stiril und aufgeräumt *lach*. Es freut mich, dass wir ehrlich und authentisch auf Dich wirken :)

      1. verstehe ich auch voll. man will ja auch nicht komplett durchsichtig sein, und das wirklich alles von aussen betrachtet werden kann. ich bin da ja auch sehr vorsichtig und glaube eben auch fest daran, dasss ich gar kein recht habe, das leben meines kindes zu verbloggen oder anderweitig per social media zu nutzen. ich glaube, du hatt einen guten mittelweg gefunden, der für euch 4 okay ist(oder zu sein scheint). so zeigst du deine kinder nur in ausschnitten (so wie ich auch) oder wenn sie halt prinzipiell jedes kind sein könnten (also von hinten oder eben versteckt). auch wenn deine themen aus einer speziellen situation entstehen, haben sie etwas allgemein gültiges. es ist persönlich und individuell ohne zu ‘Spannen’. es ist halt eine feine linie, zwischen vorgelebter realität oder gewünschtem Schein und der ist wenig online zu finden. zum einen weil vielen die linie zu persönlich wird oder eben weil der blog einem schnell “gekünstelt” vorkommt. Ich finde deine bilder immer sehr schön, weil sie eben nicht wirken, wie ein tag fotografiert, bis das perfekte bild dabei war. es ist nicht alles perfekt ausgeleuchtet und manchmal klingt ein abschnitt wie ein privater brief an den leser. das mag ich sehr. und trotzdem wahrst du eine distanz, die sicher wichtig für dich und deine familie ist.

      2. Sarah Kroschel says:

        hähä, ja…wenn ich andere Blogs sehe, mit ihren schönen Fotos, nehme ich mir oft vor auch öfter mal wieder mit der richtigen Kamera zu knipsen *lach* Aber es freut mich, dass gerade die kleinen Makel-Fotos zur Authentizität beitragen ^^

  3. Ich mag deinen Blog, deine Ehrlichkeit und deine Kreativität! Lass dich nicht verunsichern und mach so weiter! Liebe Grüße Sonja

    1. Sarah Kroschel says:

      Vielen Dank! Es freut mich vor allem, dass wir ein ehrlichen Auftreten zu haben scheinen!

  4. Du weißt ja wie das bei mir ist. Diese ganzen Entwicklungen haben mich in die Knie gezwungen. Nach dem, “wie man es jetzt macht”, mochte ich nicht schreiben und so habe ich es fast ganz aufgehört. Denn wen interessiert es heute noch, wenn man aus seinem Alltag schreibt? Ich glaube aber auch fest, dass das wieder kommt. Wie einige vorher schon kommentiert haben: Bei “professionellen” Familienblogs wirkt alles aufgesetzt und man hetzt den Idealen hinterher. Bei dir fühlt man, dass es komplett authentisch ist.
    Ich fand es auch immer gut, dass du nicht 100% nur Mami-Bloggerin geworden bist. Ich lese total gern über dich und deine Familie, aber da ich selbst noch keine habe, betreffen mich einige Themen davon noch nicht. Mit allem was Kreativität und Hobbies angeht, identifiziere ich mich mehr. Das wichtigste aber ist: all das in Summe bist ja schließlich du!
    Lass dich nicht entmutigen und scheiß auf die Label. Das hier ist ein Sari und ihre Familie-Blog und du machst das toll <3

    1. Sarah Kroschel says:

      *lach* ein süßer Schlusssatz, der zum Schmunzeln einläd.
      Es wäre schön, wenn ein bisschen das Familäre in der Blogsphäre zurück kommen würde. So ein bisschen haben wir uns ja schon immer in Themen unterteilt, aber ich finde inzwischen gibt es da richtige Szenen, die nicht viel voneinander wissen.

  5. Oh, ich weiß den Punkt auch noch genau, an dem ich aufgehört habe, einfach aus dem Bauch heraus zu schreiben. Das war ziemlich parallel mit der Zeit, in der ich angefangen, habe, andere Blogs zu lesen und mich mit anderen Bloggern auszutauschen. Ich würde sagen, das ist die Büchse der Pandora ;)

    1. Sarah Kroschel says:

      Vermutlich *lach*

  6. Ich kann dich sehr gut verstehen und deine Gedanken könnten auch ein bisschen von mir stammen. ;) Lange vor meinem Kind habe ich begannen zu bloggen, einfach weil es mir Spaß macht und für mich zu einem Hobby geworden ist. Dann kam halt irgendwie das Kind dazu und die Themen erweiterten sich. Ich persönlich finde Themenvielfalt wichtig und vor allem das zu tun, was einem selber Freude bereitet und nicht zu sehr nach rechts und links zu schauen. Das ist natürlich oft nicht so einfach, gerade in dem Dschungel von (Eltern-)Blogs. ;)

    1. Sarah Kroschel says:

      Es sind inzwischen wirklich viele Blogs dort draußen in der Welt unterwegs, so dass man nicht aus den Augen verlieren darf sich irgendwie auch ein bisschen hervor zu tun, wenn man überhaupt gefunden werden möchte. Aber sich dabei verlieren sollte man nicht.

  7. Ich glaube ich bin einer derjenigen hier die deinen Blog am lääängsten verfolgt hat. Angefangen von der Nicht-Blog Seite bishin zur Mami Blog. Wobei ich es nicht primär als Mamiblog bezeichnen würde. Klar, viel Kinder-Content ist vorhanden, aber nicht nur das. Auch deine Gedanken sind dabei – über das Geschehen, Momente und Vorkommnisse. :-) Ich werde weiterhin deinen Blog weiterverfolgen.

    1. Sarah Kroschel says:

      Das freut mich, vielen Dank <3

  8. Als ich diesen Beitrag vor einigen Tagen auf dem Smartphone las, musste ich viel schmunzeln. Ich frage mich manchmal, ob diese ganzen “professionalisierten Blogs” nicht eine ziemliche Scheinwelt aufbauen. Manchmal vermisse ich die Zeit, wo über die Blogs einfach Alltag und Erfahrungen ausgetauscht wurden und man dann dachte “hey, so geht mir das auch manchmal” und man dann einen entsprechenden – manchmal auch recht ausführlichen Kommentar hinterlassen hat.

    Das hat in den letzten Jahren ziemlich abgenommen. Okay, während der Schule und auch im Studium konnte man über den Alltag natürlich auch viel freier schreiben. Im Berufsleben muss man da schon etwas vorsichtiger sein. Doch ich denke, dass ist nicht der einzige Grund, warum es so zurück gegangen ist. Vielleicht sind die (ehemaligen) Blogger um einen herum auch einfach älter geworden (logisch) und nun jeweils mit ihrem Leben beschäftigt. Ich weiß es nicht, doch ich blicke manchmal schon ein bisschen nostalgisch zurück. ;)

    Nun zu deinem Blog, den ich ursprünglich als Mondgras kennengelernt habe. Ich finde es gut, dass du über das schreibst, was dich eben bewegt. Es wirkt ungezwungener. Auch wenn sich unsere Interessen etwas auseinander entwickelt haben. Doch nun mit eigener kleinen Familie sind wieder andere Beiträge für mich spannend. Und so ist es gut und richtig. :)

    1. Sarah Kroschel says:

      Die Blogger von früher sind älter geworden, klar. Und die Schwerpunkte haben sich verlagert. Aber es sind so viele dazu gekommen. Vor allem auch Jüngere…ich finde es schade, dass da immer weniger über Kommentare usw. läuft und viele vor allem nur noch auf Kooperationen aus sind.

  9. Witzig… Im vergangenen Jahr habe ich immer wieder über solche Dinge nachgedacht. Ich wollte meinen Blog irgendwie professioneller “aufziehen”. Und dann wurde ich immer unzufriedener mit dem, was ich schrieb.

    Was die Reaktionen der Leser angeht… Ich persönlich mag es sehr gerne, wenn sich das Meiste direkt auf dem Blog selbst abspielt. Auf der anderen Seite sieht es dann irgendwie doof aus, wenn sich auf Twitter und Facebook dann nichts tut XD
    Vielleicht ist es aber auch einfach dieser Zeitgeist, dass sich die meisten nicht mehr so die Zeit nehmen, um große Kommentare zu schreiben. Vielleicht hat es Facebook einfach verkackt mit dieser ganzen Likerei :P Auf der einen Seite ist mit einem Like oder einem Teilen die Meinung schnell gesagt, denn man findet es ja teilenswert. Auf der anderen Seite kann man so dem Ersteller immer noch wenigstens kurz mitteilen, dass man sich als Leser noch um den Content schert, den der Ersteller fabriziert. Das kann man auch eben fix auf dem Weg zur Arbeit tun anstatt zu warten, bis man mal die paar Minuten Zeit am Tag hat, um einen Kommentar auszuformulieren. Das ist irgendwie ein zweischneidiges Schwert… Mir gefallen Likes zwar, weil ich dann sehe dass es meine Leser erreicht. Aber richtige Kommentare finde ich viel besser.

    Dahingegen finde ich es als Leser selbst schwer, Blogs zu finden, die mir lesenswert erscheinen. Zurzeit habe ich ein besonderes Interesse an Kosmetikprodukten, weil ich bei mir einiges umstellen möchte. Dann lande ich auf sogenannten Beauty-Blogs und da tummeln sich haufenweise Produkte aus Kooperationen, die wie blöd beworben werden, aber am Ende sagt der Text dazu nichts weiter aus als “Ich finde das total toll!”. Und dann frag ich mich… Warum denn? Was macht ausgerechnet dieses Produkt so verdammt toll? Warum hast Du darüber denn nichts geschrieben, Du komischer Beauty-Guru?
    Deswegen weiß ich nie so recht, was ich nun von Kooperationen halten soll. Und freue mich dann eher über Beiträge aus einem vielleicht völlig banalen Alltag. Aber da steckt dann wenigstens Substanz drin.

    1. Sarah Kroschel says:

      Das ist spannend. Durch die Kooperationen heutzutage bekommt man ja wirklich viel vorgeführt, aber muss ständig hinterfragen, ob das jetzt gelobt wird, weil es eine Kooerpation ist, oder ob derjenige wirklich hinter dem Produkt steht.

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