Funsport-Check: Frisbee Golf

Frisbee Golf (auch Discgolf genannt) ist eine noch recht junge Sportart, die ihren Ursprung in den USA hat. Schon in den 1970er Jahren gab es erste „Discgolfer“; erst zu Beginn der 1980er Jahre gab es auch in Deutschland die ersten Discgolf-Gruppen. Das Ziel? Ein Kurs, der sich aus 18 Bahnen zusammensetzt, muss mit möglichst wenigen Würfen absolviert werden. Der Spieler wirft die Scheibe von einer festgelegten Abwurfzone und muss in einen Fangkorb treffen. Landet die Scheibe nicht im Fangkorb, so wird die „Absturzstelle“ markiert – der Spieler spielt von der markierten Stelle weiter. Ist die Scheibe im Fangkorb untergebracht, so ist diese Bahn absolviert. Eine Bahn ist zwischen 40 Meter und 250 Meter lang – die Länge gibt auch gleichzeitig einen Überblick über den Schwierigkeitsgrad der Bahn. Der Vorteil ist, dass Frisbee Golf fast überall gespielt werden kann. Es gibt mobile Fangkörbe, sodass die Spieler auch eigene Parcours entwickeln können. Da Frisbee Golf jedoch immer beliebter wurde, gibt es auch schon einige Parcours mit fest installierten Körben.

Welche Gegenstände werden benötigt?

FangkorbWer Frisbee Golf spielen will, der benötigt gerade einmal ein paar Frisbees – sogenannte Scheiben. Zu Beginn genügen gewöhnliche Frisbees; Profis achten natürlich auf spezielle Golf-Scheiben, da diese verschiedene Flugeigenschaften aufweisen. So gibt es etwa Unterschiede bei den Flugweiten oder auch im Rahmen der Flugkurven. Richtige Golfdiscs sind daher schwerer und auch kleiner als klassische Frisbees. Die Spieler unterscheiden zwischen Driver, Midrange und Putter. Der Driver ist eine klassische Weitwurfscheibe, die gerne für den ersten Wurf verwendet wird, da hier eine hohe Weite erzielt werden kann. Midrange – die Annäherungsscheibe – wird für geringe Entfernungen genutzt; der Putter kommt am Ende zum Einsatz und wird für den (oft letzten) Zielwurf genutzt. Wer Frisbee Golf spielen will, benötigt sonst keine Utensilien. Jedoch kann der Spieler, wenn er einen eigene Bahn erstellen will, einen mobilen Fangkorb kaufen. Somit kann Frisbee Golf auch im Garten, im Park oder auch auf einer Wiese gespielt werden. Eine Scheibe kostet rund 10 Euro; Anfängersets gibt es bereits um 25 Euro. Wer Frisbee Golf nur ausprobieren möchte, kann sich die Grundausstattung auch ausleihen. Bei einigen Bahnen gibt es nämlich die Möglichkeit, dass die Grundausrüstung als Leihgabe zur Verfügung gestellt wird.

Die Spielregeln

Das oberste Gebot? Rücksichtnahme. Das heißt, dass der Spieler auf seine Mitspieler, auf Fußgänger, auf Tiere und natürlich auf die Natur Acht geben muss. Nur dann, wenn der Spieler sicher ist, dass sich keine anderen Personen auf der Spielbahn befinden, darf er den Frisbee werfen. Ratsam ist, wenn sich die Mitspieler hinter den werfenden Spieler stellen, sodass dieser sicher sein kann, dass sich kein anderer Spieler auf der Bahn befindet.

Zu Beginn werfen die Spieler vom Abwurfpunkt aus ab – danach ist jener Spieler an der Reihe, dessen Frisbee die größte Distanz zum Fangkorb aufweist. Beim Abwurf muss sich der Spieler hinter der sogenannten Teemarkierung befinden. Wurde die Scheibe geworfen, so kann er die Markierung übertreten. Im weiteren Verlauf wird die Scheibe immer von jenem Platz geworfen, auf dem sie gelandet ist. Der Landeplatz der Scheibe wird markiert, sodass der Spieler weiß, von welchem Punkt er weiterspielen muss. Interessant wird es, wenn die Scheibe entweder hinter einem Baum oder auch in einem Gebüsch gelandet ist – genau diese außergewöhnlichen und schwierigen Lagen sind es, die Frisbee Golf extrem aufregend machen. Jedoch kann es natürlich auch vorkommen, dass die Landestelle keinen sicheren Abwurf garantiert; in diesem Fall kann der Spieler vor dem Hindernis werfen, bekommt für diese „Regelverletzung“ jedoch einen Strafpunkt.
Ab der zweiten Bahn startet jener Spieler, der die wenigsten Würfe an der vorherigen Bahn benötigt hat. Kommt es zu einem Gleichstand, so werden die Ergebnisse der anderen Bahnen verglichen. Befindet sich die Scheibe im Fangkorb, so ist die Bahn beendet. Die Anzahl der Würfe wird in die sogenannte Scorekarte eingetragen. Der Spieler, der die geringste Gesamtwurfzahl erreicht hat, geht als Sieger vom Platz.

Die Entwicklung

In den 1970er Jahren gab es bereits die ersten Frisbee Golf-Spieler in den USA. Erst zu Beginn der 1980er Jahre haben auch die Deutschen diese außergewöhnliche Sportart entdeckt. Doch Frisbee Golf konnte sich – zumindest auf den ersten Blick – noch immer nicht zu 100 Prozent durchsetzen. Derzeit gibt es rund 500.000 Menschen auf dem Planeten, die leidenschaftlich Frisbee Golf spielen. Selbstverständlich werden auch schon regelmäßige Turniere abgehalten. Seit dem Jahr 1997 gibt es etwa Europameisterschaften; jährlich findet auch die Frisbee Golf-Weltmeisterschaft statt, die erstmals 1982 in den Vereinigten Staaten von Amerika ausgetragen wurde. In den USA wird Frisbee Golf übrigens über die „Professional Disc Golf Association“ (kurz: PDGA) betreut, die in den 1990er Jahren zur PDGA International mutierte.

Na, interessiert? Dann schaut Euch doch hier auch mal an, was beim Frisbeegolf alles möglich ist.