Erfolgreiche Herdenzusammenführung

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Ein neues Pferd in die Herde integrieren – so klappt’s!

Eine Herdenzusammenführung, die zwangsläufig erforderlich ist, wenn du mit deinem Pferd den Offenstall wechselst, bedeutet immer jede Menge Stress. Doch nicht immer lässt sich ein Umzug vermeiden – zum Beispiel wenn man selbst umzieht und das Pferd mitnehmen muss, wenn die Bedingungen im Stall so schlecht geworden sind, dass ein Umzug die beste Lösung ist, oder wenn man ein neues Pferd gekauft hat und dieses zu einem in den neuen Stall zieht. Wie du deinem Pferd die Integration in die Herde erleichtern kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Über die Frage, was die Integration eines neuen Pferdes in die Herde für die Pferde bedeutet und wie man es den Pferden erleichtern kann, habe ich mit Jessica Tramm, Tierpsychologin (ATN) und Managerin im Pferdesport, gesprochen.

Jessica hat mehrere Jahre bei Tierkliniken und Tierärzten im Pferde-, Klein- und Nutztieren gearbeitet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit als Tierpsychologin liegt bei der Beziehung zwischen Mensch und Pferd, egal ob Freizeitreiter oder Turnierprofi. Sie sagt: „Wenn das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit stimmt, kann man viel erreichen. Freiarbeit und Mentaltraining sind auch ein großer Fokus für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Siehe Spitzensportler, die wissen, dass Mentaltraining wichtig für das Gewinnen ist.“

Möglichst wenig Wechsel innerhalb der Herde zulassen

Karolina, 360° Pferd: Liebe Jessica, was bedeutet es für ein Pferd, wenn es in eine neue Herde kommt? Und was bedeutet es für die Herde, ein neues Pferd aufzunehmen? Der Stress ist ja auf beiden Seiten vorhanden.

Jessica Tramm: Ein neues Pferd in eine bestehende Herde zu integrieren, bedeutet sowohl für das neue Pferd als auch für die bestehende Gruppe sehr viel Stress und ist oft mit vielen Komplikationen verbunden, wenn es Defizite im fachmännischen Wissen und der geeigneten Umgebung gibt. Kommt ein neues Pferd in die Herde, wird sofort die Rangordnung geklärt, nicht nur mit dem neuen Mitglied, sondern auch unter den anderen Mitgliedern. Hier kommt es oft zu Rangstreitigkeiten zwischen dem neuen und den bereits vorhandenen Mitgliedern der Herde.

Die Eingliederung eines neuen Pferdes in eine bestehende Herde ist der schwierigste Moment in der Haltung, daher sollten so wenig Wechsel wie möglich in einer Gruppe stattfinden.

Neuzugang schrittweise in die Herde einfügen

Der Neuzugang sollte schrittweise in die neue Herde eingefügt werden, sollte das Pferd über ein gutes Sozialverhalten verfügen, kann es glimpflich abgehen, also mit Drohgesten zum Beispiel.

Ist dies nicht der Fall und das Pferd hat kein gutes Sozialverhalten erlernt, kann es zu schweren Rangordnungskämpfen führen. Hier ist es wichtig, dass nur sehr erfahrene Pferdemenschen eine Integration durchführen, überwachen und kontrollieren.

Sehr wichtig ist auch die richtige Umgebung, d.h. die richtige Haltung. Es darf zu keiner Ressourcenverknappung kommen, keine Ecken, in die ein Pferd getrieben werden kann geben und genügend Platz und Rückzugsmöglichkeiten müssen vorhanden sein. Es muss für jedes Pferd ein Fress-, Liege- und Unterstandplatz vorhanden sein (optimale Größe für alle Pferde), sodass jedes Pferd genügend Platz beim Fressen, Liegen und Ruhen hat.

Je mehr Platz vorhanden ist, desto weniger kommt es zu Stress und Auseinandersetzungen zwischen den Pferden. 

Sie müssen sich aus dem Weg gehen können. Auch ist dies wichtig für das physische und psychische Gleichgewicht des Pferdes, denn Dauerstress unter den Herdenmitgliedern kann zu schwerwiegenden physischen und psychischen Schäden führen. Bis sich die Rangordnung gefunden hat, dauert es mindestens zwei Monate.

Findet eine Herdenzusammenführung auch bei Pferden in freier Wildbahn statt oder erleben diese Situationen nur unsere domestizierten Pferde?

Bei den Wildpferden gibt es in der Regel feste Familienverbände. Diese bestehen meist fest im Kern. Immer wieder kann es aber zu (freiwilligen und unfreiwilligen) Abwanderungen häufig des Nachwuchses kommen, es kann sich aber auch um andere Herdenmitglieder handeln.

Im Allgemeinen bestehen bei Wildpferden aber feste Gruppen, bei denen die Rangordnung fest ist, es kommt selten zu Auseinandersetzungen, da sie über viel Platz und meist genügend Ressourcen verfügen.

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Ausreichend Platz ist das A und O

Was können Pferdebesitzer tun, um die Integration eines Pferd in die Herde zu erleichtern?

Wichtig ist ein ausreichendes Platzangebot zu bieten, genügend Fress-, Liege- und Ruheplätze zur Verfügung zu stellen und eine langsame Integration anzustreben. Geeignet sind runde Ausläufe, die Fluchtmöglichkeiten bieten, spitze Winkel sind zu vermeiden. S

ehr wichtig ist die gute Kenntnis über Pferdeverhalten und deren Beurteilung, um in jeder Situation richtig handeln zu können. Wichtig für ein rangniederes Herdenmitglied ist, dass es mindestens einen Pferdefreund in einer höheren Rangposition hat. Die Rangordnung muss immer wieder überprüft werden und die Pferde müssen stressfrei Fressen und Ruhen können. Sollte dies nicht der Fall sein, muss eingegriffen werden und die Situation muss verbessert werden.

Sollte eine Zusammenführung scheitern, muss das Tier wieder aus der Herde genommen werden. Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Gruppe sind unter anderem die Anzahl der Pferde, die Rasse, und das Alter. Die optimale Gruppengröße liegt zwischen zwei und 20 Pferden, dies entspricht dem angeborenen Sozialverhalten. Bei größeren Gruppen steigen das Risiko der Auseinandersetzungen sowie die Benachteiligung beim Fressen und Ruhen. Hier eignet sich eine Aufteilung in mehrere kleinere Gruppen, sodass die Pferde wieder Ruhe finden.

Bei einer Haltung von größeren Gruppen auf großen Weideflächen gibt es weniger Probleme, da genügend Ausweichmöglichkeiten vorhanden sind und beispielsweise bei Zuchtherden, wo die Pferde über Jahre in einer stabilen Herde gehalten werden, sich also vertraut sind und die Rangordnung klar definiert ist.

Stressfrei Pferd in Herde integrieren
Stressfrei Pferd in Herde integrieren

Zusammensetzung der Herde spielt große Rolle

Wichtig ist auch die Zusammensetzung der Gruppe. Für eine Gruppenhaltung eignen sich im Besonderem Ponys, Araber sowie Kaltblüter, bei Kaltblütern sollte die Gruppe sehr klein gehalten werden, neu integrierte Pferde werden oft lange nicht akzeptiert. Schwieriger ist die Gruppenhaltung von Warm- und Vollblütern, da sie oft zu Aggressionen neigen und sozial nicht so gut verträglich sind wie andere Rassen.

Sollte es zu Schwierigkeiten der Integration kommen, muss das Pferd, welches zu Aggressionen neigt, aus der Gruppe genommen werden.

Außerdem muss auch auf die rangniederen Pferde geachtet werden, notfalls müssen auch sie in eine andere Gruppe, sollten Sie verjagt werden. Auch auf das Alter sollte geachtet werden. Es macht wenig Sinn, ein junges Pferd in eine bestehende Herde mit alten Pferden zu integrieren. Es sei denn, es handelt sich um zwei oder mehr jüngere Pferde, dann können sie gut von den Älteren lernen.

Bei sehr alten Pferden ist es enorm wichtig, dass sie einen festen Partner haben, damit sie ihren Rangverlust besser verkraften und zufriedener sind.

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Pferdefarbe spielt eine Rolle bei der Herdenzusammenführung

Noch ein wichtiger Punkt für eine erfolgreiche Zusammenführung ist die Farbe. Wenn man zum Beispiel versucht, in eine Herde von dunklen Pferden einen Schimmel zu integrieren, dann kann es sein, dass er nicht in die Gruppe aufgenommen wird, besser wäre, zwei Schimmel oder Schecken zu integrieren, diese schließen sich meist zusammen und Rasse und Größe sind dann nicht so wichtig. Pferdebesitzer sollten sich vor der Integration einen Rat von einem Fachmann einholen, damit es für das neue Herdenmitglied so stressfrei wie möglich laufen kann.

Gibt es Rassen, bei denen es leichter geht?

Ja, Ponys, Arbaber und Kaltblüter.

Wie lange dauert es, bis ein Pferd gut integriert und die Herde zusammengewachsen ist?

Mindestens zwei Monate dauert es, bis sich die Rangordnung gefunden hat. Bis sich ein Pferd allerdings richtig im neuen Stall eingefunden hat mit allen neuen Eindrücken und der Umgebung dauert es auch gerne sechs Monate.

Wie kann ich als Besitzer mein Pferd in der Zeit unterstützen?

Du kannst dein Pferd beobachten: Fühlt es sich wohl? Hat sich sein Verhalten verändert? Wirkt es gestresst? Nimmt es ab oder frisst es genug? Hat es Freunde? In der Eingewöhnungszeit sollte man auch nicht zu viel mit dem Pferd arbeiten, besser es spazieren führen, ihm alles Neue zeigen und Dinge mit ihm unternehmen, die das Vertrauen stärken, die Bindung festigen und dem Pferd Freude bereitet.

Kann eine Herdenintegration auch komplett fehlschlagen? 

Ja, falsches Management, nicht geeignete Fläche sowie fehlende Qualifikation des Stallbetreibers und weitere Gründe können dazu führen, dass ein Pferd nicht in eine Herde zu integrieren ist. Daher ist es so wichtig, von Anfang an professionell zu planen, sodass Probleme vermieden werden können. Sonst muss das Pferd in eine andere Herde integriert werden.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, um meine Fragen zu beantworten!

Weitere Infos zu Jessica findest du auf ihrer Webseite.

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Vorschau kostenlose Onlinebibliothek

Dann trag dich auf meiner E-Mailliste ein. Als Dankeschön bekommst du Zugang zu meiner Online-Bibliothek.

Welche Erfahrungen hast du gemacht, bei der Integration von fremden Pferden in eine bestehende Herde? Oder du dein Pferd auch schon einmal in eine neue Herde integrieren müssen? Erzähl mir gern davon in einem Kommentar!

Lesetipp: eBook: Pferdehaltung als Selbstversorger

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12 Kommentare zu „Ein neues Pferd in die Herde integrieren – so klappt’s!“

  1. Hallo Carolina
    Meine Stute (Warmblut/Vollblut, dunkelbraun) ist 28 Jahre alt, eher dominant und auf einer Altersweide. Sie wurde von ihrer Mutter immer wieder gejagt und in den Po gebissen. Sie ist momentan auf der Altersweide alleine und zufrieden.
    Vor drei Jahren kam eine Araberstute (Schimmel) zu ihr und als wir sie zusammen liessen, jagte meine Stute die Araberstute ein paar Minuten und bis ihr in den Po. Danach war die Rangordnung klar. Nur meine Stute hatte danach eine Sehnenverletzung.
    Nun ist die Araberstute nicht mehr bei ihr und in zwei Wochen kommt eine 29 Jährige Araberstute (braun mit weisser Blesse), rangniedrig zu ihr. Nun habe ich Angst, dass meine Stute die Neue wieder jagt. Wir haben beschlossen die zwei auf der Weide abgetrennt nebeneinander zustellen und in der Nacht im Unterstand auch zu trennen und hoffen das meine Stute die andere danach nicht mehr jagt. Wie lange würdest du sie trennen? Oder gibt es eine Möglichkeit das Jagen zu verhindern? Sie sind nur zu Zweit und haben sehr viel Platz.
    Lg Sandra

    1. Hallo Sandra,
      leider kann ich dir aus der Entfernung und ohne deine Pferde, den Stall und die Situation persönlich zu kennen, keine Empfehlung geben. Ich würde die Trennung mindestens eine Woche so beibehalten, wenn du von deiner Stute weißt, dass es problematisch sein könnte. Meiner Erfahrung nach hilft es, wenn man mit beiden Pferden zusammen den Stall verlässt und wiederkommt. Sprich: Geht täglich, wenn möglich, miteinander spazieren. Auch Hängerfahren hilft SEHR gut. 🙂
      Ich drück die Daumen, dass die Zusammenführung gut klappt!
      Viele Grüße
      Karolina

  2. Hallo, vor vier Wochen haben wir einen neuen Isi Wallach bekommen und wollten ihn in eine bestehende Herde (7 Wallache) integrieren. Zum Abholen hatten wir den ranghöchsten Wallach mitgenommen und ihn auch als Gesellschaftspferd an den ersten beiden Tagen neben unserem Neuankömmling im Einzelpaddock stehen. Dann haben wir die beiden zunächst nur unter Beobachtung für ein paar Stunden in die neue Herde auf eine Weide gestellt. Der Neue hat sich da sehr an den ranghöchsten gehängt, da er ihn schon kannte. Dieser wollte das aber natürlich nicht und hat immer getreten und sich irgendwann verletzt, sodass er aus der Herde genommen werden musste um erstmal versorgt zu werden. Dieser Zeitraum dauerte so 1,5 Wochen. In dieser Zeit konnte der Neue auch schon mit in den Paddock und hat dann auch einen anderen Kumpel gefunden. Es gab hier und da weitere Streitereien, aber zum Glück nichts schlimmes. Jetzt war der Chef wieder fit und konnte in die Herde und hat es nun auf den Neuen abgesehen. Sie stehen nachts auf der Weide und am Tag im Paddock, wo es immer wieder Situationen gibt, wo der Chef eine Treterei mit dem Neuen anzettelt. Bisher waren die Verletzung noch nicht dramatisch und sie treten sich auch nicht ständig, aber ich habe Sorge, das sich einer der beiden ernsthaft verletzten könnte. Ist es sinnvoll die Pferde wieder zu trennen und dann nochmal von vorne zu beginnen? Oder sollte man diesen Weg nun weiter gehen und hoffen das die beiden sich in ein paar Wochen vertragen?
    Würde mich über eine Antwort freuen. Vielen Dank und viele Grüße Steffi

  3. Hallo,
    Wir wollen gerade eine 7 jährige Kaltblutstute integrieren …
    Die stute unter noch nie zuvor umgezogen, also fohlen in den Stall und nun der erste Umzug…..
    Nun zur Problematik….
    Sie ist sehr schnell mit der Hinterhand dabei und tritt los….eine Dominante Stute , und selbst freundlich auf die zukommende pferde werden weggeschickt und ggf. getreten….
    Ich gehe nun an der hand mit ihr in die Gruppe, versuche alles mit ruhe und stelle sie zu den anderen mit an die raufe…..
    Platz haben sie genug, fressstellen auch …..
    Hast du einen Tipp für mich ?
    Selbst ohne mich geht die wie die axt im Wald an fie raufen und boxt alles weg, was nicht schnell genug weg kommt …..

  4. Hallo
    Ich habe einen 17jährigen Wallach, der bis vor 18 Monaten noch Hengst war. Nach der Kastration haben wir ihn mit einen anderen Wallach zusammen gestellt. Das hat soweit gut funktioniert.
    Leider ist sein Pferdekumpel jetzt ausgezogen und die Stallbesitzerin hätte gern, dass mein Pferd in eine bestehende Zweigruppe integriert wird. Ein freundlicher Wallach ist kein Problem für ihn, da nimmt er eigentlich jeden. Ein drittes Pferd wird schwierig, da er ziemlich besitzergreifend ist, einen Kumpel für sich beansprucht und separiert. Mein Pferd ist auf Grund seiner Größe nicht sehr wendig und kann deshalb Tritten und Schlägen schlecht ausweichen. Er ist auch entsprechend oft schlimm verletzt wurden – aktuell mit einem Riss am Oberarmmuskel, der geklammert werden musste. Also wieder raus aus der Gruppe, alles abheilen lassen und dann beginnt das Spiel von vorn.
    Die Situation ist für mich schwierig. Auf Grund der Koppelsituation soll mein Pferd in diese Zweiergruppe integriert werden – ist soweit auch okay – ein Pferd von den beiden könnte zwar auch problemlos in eine gemischte Gruppe integriert werden (war es schon und für mein Pferd kommt das nicht in Frage, da er zulange Hengst war), aber die Besitzerin will ihre beiden nicht trennen.
    Ich weiß nicht weiter … vlt. gibt es hier den ultimativen Tipp …
    Vielen Dank schon einmal …

    1. Hallo Kerstin,
      aus der Entfernung und ohne die Gegebenheiten vor Ort und die Pferde zu kennen, ist es immer schwierig, eine Empfehlung abzugeben.
      Wie groß sind die Offenställe bei euch? Gibt es genug Platz, damit die Pferde auch mal (weg-)laufen und sich aus dem Weg gehen können? Je größer der Platz, desto entspannter ist es für die Pferde.
      Gibt es die Möglichkeit, dass deiner zunächst separiert neben den anderen beiden Pferden steht, damit sie sich „über den Zaun“ schon kennenlernen können? Vielleicht können sie auf der Wiese zusammen laufen, auf dem Paddock die erste Zeit aber getrennt bleiben? Eine weitere Idee wäre, dass ihr dein Pferd erst mit dem einen und dann mit dem anderen Pferd vertraut macht. Gemeinsame Spaziergänge und Ausritte helfen da auch weiter.
      Vielleicht wird es zu dritt auch entspannter für dein Pferd, es wäre ja auch möglich, dass er so „besitzerergreifend“ ist, weil er im Grunde unsicher ist, nicht allein sein kann und daher sehr an dem anderen Pferd klebt.
      Das sind alles nur vage Ideen aus der Ferne. Aber vielleicht helfen dir meine Gedanken weiter.
      Alles Gute euch und viele Grüße
      Karolina

  5. Hallo Caro,

    Wir haben gestern eine siebenjährige Stute gekauft. Sie kannte bisher nur die Ofenstallhaltung in kleiner Herde.
    Bei der Ankunft gestern, im neuen Stall, war alles recht friedlich. Allerdings hat sie nachts in ihrer Box randaliert und wirkt bisher nicht sonderlich glücklich. Die Stallbesitzerin rät die Stute noch ein bis zwei Tage in der Box zu lassen und erst danach auf die Weide zur Herde lässt.
    Meiner Meinung nach fühlt sie sich in der Box unwohl, eingesperrt.
    Aber Sie muss es ja lernen.
    Kannst Du uns vllt einen Rat geben?
    Danke und viele Grüße
    Tina

    1. Liebe Tina,
      vermutlich ist dein „Problem“ schon gelöst? Ich habe dir aus Zeitgründen leider nicht eher antworten können.
      Ich kann verstehen, dass sich ein Pferd, das die Box nicht kennt, dort überhaupt nicht wohl fühlt. Mein Wallach musste vor vielen Jahren auch eine Woche in die Box, ehe er in die Herde kam. Und es war für ihn, der auf riesigen Wiesen aufgewachsen ist, einfach nur Stress! Das hat er deutlich gezeigt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich ist, auf dem Paddock einen Bereich abzutrennen. So können sich die Pferde über den Zaun hinweg schon kennenlernen und miteinander kommunizieren.
      Viele Grüße
      Karolina

  6. Wir hätten gerne einen Rat zu folgenden Sachverhalt: Wir möchten in eine Herde von drei Warmblütern (Schecke 10Jahre, Fuchs 19 J., braun 19.J) und ein Pony 11Jahre ein neues Pferd Wallach 4Jahre frisch kastriert integrieren. Der Neuzugang versteht sich mit allen Mitgliedern bis auf den Leitwallach. Nur die beiden führen Kämpfe mit vielen Bisswunden bis zur Erschöpfung. Deshalb haben wir die Gruppe erstmal geteilt auf zwei Weiden. Wie könnte man weiter vorgehen mit den beiden Streithähnen ? Über einen hilfreichen Tipp wäre ich sehr dankbar. Lg D.

    1. Hallo Doreen,
      ich habe letztes Jahr eine „ähnliche“ Situation gehabt – nur mit dem Unterschied, dass mein Pferd nicht ranghoch ist und nicht kämpfen wollte, er wurde vielmehr ordentlich verprügelt, sobald er sich einem anderen Pferd der Herde genähert hat. Hier hat es geholfen, dass der Herdenchef ein paar Tage neben der Herde separiert wurde, während mein Pferd in der Herde sein durfte. Er hat gesehen, dass von meinem Pferd keine Gefahr droht, wenn er in der Herde ist. Drei Tage später durfte er wieder in die Herde und es gab keinen Ärger mehr.
      Manchmal hilft es auch, wenn man die beiden Streihähne zusammen separiert, damit sie sich ohne die anderen Pferde einander nähern und „anfreunden“ können.
      Viele Grüße
      Karo

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