Neues vom Futtertester

*Für diesen Artikel habe ich Produkte von den Händlern zur Verfügung gestellt bekommen*

Erinnert sich noch jemand an meine BARF-Katastrophen? 
Platz 1, die Blutlache im Postamt?
Ein schlampig verpacktes Paket, undichte Fleischpackungen, es war so eklig. Ein knappes "Kann nicht sein" vom Versandhandel auf meine Beschwerde. Kein Ersatz, keine Entschuldigung. Das wars dann für mich mit TK-BARF per Post!

Vor ein paar Wochen kam die Anfrage eines anderen BARF-Versandhandels, ob ich ein Testpaket zugeschickt haben möchte. Okay, probieren wir es nochmal!


Hier nun der Test für:
http://frostfutter-perleberg.de/de/


Ich mache mich also gefasst auf eine erneute Ekelerfahrung á la Dschungelcamp. Diesmal durften auch noch die Nachbarn das Paket in Empfang nehmen. Leider öffnete niemand auf mein Klingeln, das Paket sass also einen ganze Tag bei der Nachbarin mit dem Putzfimmel im Flur und taute vor sich hin. Oh Gott! Am nächsten Morgen konnte ich es endlich in Empfang nehmen. Und die große Erleichterung: Eine sehr sorgfältig verpackte Kühlbox, alle Fleischportionen sauber und dicht, nichts war auch nur angetaut. Großes Plus!

Das Fleisch selbst war, soweit ich das beurteilen kann, völlig in Ordnung. Es wurde auch nichts verschmäht.
(Aber Blättermagen will ich nie wieder haben, das stinkt dermassen - sowas serviere ich nicht in meiner Küche! Da Blacky alles erst mal ewig rumstehen lässt, bevor er dran geht, und schon gar nicht draussen frisst, muss er auf diesen Hochgenuß leider verzichten.
Dafür kann Perleberg ja nun aber nix.)

Ein weiteres Plus gibts von mir, weil nicht alles bis zur Unkenntlichkeit gewolft ist. Gibt es auch, man bekommt aber auch grob gewolftes, Fleischstücke oder Fleisch am Stück.
Die Auswahl  lässt sich insgesamt sehen, es ist echt alles dabei. Sogar Hunde-Hamburger und Hunde-Eis, Allergikermenus, Diätfutter, Blut, Rinderfett oder eingekochtes BARF - also BAF. Gekochten Reis würde ich jetzt nicht im Versandhandel bestellen, aber das kann ja jeder machen, wie er lustig ist.

Immer wieder gibt es Rabattaktionen, die sich wirklich lohnen - jetzt gerade eine zu Karneval. Da kann man die Tiefkühltruhe hübsch voll packen und dabei sparen. Ein solches Paket habe ich schon bestellt. Da etwas fehlte, schnell eine Mail hingeschickt, und umgehend bekam ich für den fehlenden Artikel eine Rückerstattung und eine freundliche Entschuldigung. Daumen hoch.

Ich fasse zusammen:
Verpackung + Versand: Schnell, zuverlässig, keine Beanstandungen
Preis: normal, günstige Rabattaktionen
Qualität: nach meiner Beurteilung sehr gut
Auswahl: Hervorragend
Kundenservice: Prima!

Weiter geht es mit Test Nummer zwei. Diesmal Trockenfutter von Wildborn.



 Es gibt verschiedene Sorten, alle mit lustigen Marketing-Namen wie African Outback, Wetland Duck, Wild Mustang oder Golden Buffalo. Alle im höherpreisigen Segment - um die 4 Euro pro Kilo.

Soweit ich das beurteilen kann, ist die Zusammensetzung ok, kein minderwertiges Futter, das überwiegend aus Getreide besteht. Ich verstehe  zwar nicht ganz, warum heutzutage jedes Futter getreidefrei sein muss - solange ein Hund Getreide verträgt, ist das ja kein Problem. Blacky futtert total gerne trockene Brötchen, den Pferden vor der Nase weg... Aber getreidefrei ist gerade in, also warum nicht.
Gefressen wurde das Futter auch (bei uns gibt es TroFu als Leckerlie und zum Frühstück).

Was mich so gar nicht anspricht, ist die Exotik-Vermarktung. Ich habe keine Ahnung, ob die Büffel und Mustangs wirklich in der Prärie eingefangen werden (kööööönnte ja sein...) - wenn es aber so wäre, fände ich das noch idiotischer, als die falschen Marketing-Versprechen der Bildchen auf der Tüte. Natürlich weiß ich nie sicher, woher die Zutaten wirklich kommen. Aber grundsätzlich spricht es mich weitaus mehr an, wenn ein Futter aus heimischer Produktion stammt. Solange der Hund keine Unverträglichkeiten gegen Huhn, Rind und Co hat, wüsste ich auch nicht, warum er unbedingt exotische Tiere fressen soll.

Für Allergiker geeignet sind zumindest die Futter, die ich zum Testen bekommen habe, auch nicht, da sie immer mehr als nur eine Proteinquelle enthielten, darunter stets auch Rind oder Huhn.

Dazu ein sehr durchschaubares Gemogel bei den Inhaltsangaben: 
Trockenfutter mit frischem Wasserbüffel, Huhn, Ente, Lamm, Hirsch (min. Fleischanteil 70% bezogen auf Frischfleisch) 
Wenn die Prozente auf Frischfleisch bezogen sind, es sich aber um ein Trockenfutter handelt, wird ein weitaus höherer Fleischanteil vorgetäuscht. Das im Fleisch enthaltene Wasser muss man ja abziehen. Ehrlicher wäre es, den Trockenanteil anzugeben. Wildborn macht es mal so - mal so. Ganz schön verwirrend.

Alle Futter enthalten ausserdem Proteinhydrolysat. Durch die Hydrolisierung wird erreicht, dass  Proteine weniger allergen sind, der Körper erkennt sie nicht mehr als Allergie-Auslöser.
Für Allergikerfutter werden Proteine also hydrolisiert. An sich nix Schlechtes. Bei Wildborn kann das aber nicht der Grund sein, da die Futter nur einen geringen Anteil an hydrolisierten Proteinen enthalten, der Rest ist nicht derart behandelt. Welche andere Gründe kann es also dafür geben?
Durch das Hydrolisieren werden auch Proteinquellen aufgeschlossen, die ohne diesen Prozess nicht verdaulich wären (z.B. Federn). Das Futter wird damit also im Protein-Nährwert aufgewertet, ohne dass wirklich entsprechend viel Fleisch drin sein muss. Außerdem kaschiert der starke Geruch  weniger schmackhafte Zutaten - hydrolisierte Proteine verbessern die Akzeptanz eines Futters. Wie Ketchup über dem Broccoli.

Ich glaube zwar nicht, dass Proteinhydrolysat dem Hund schadet, aber ich sehe überhaupt keinen Grund dafür in einem normalen Futter.

Unterm Strich überzeugt mich Wildborn also nicht. Hoher Preis, undurchsichtige Deklaration - da gibt es, gerade in diesem Preissegment, bessere Futter.


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