Hilfe bei eingetrockneter Druckertinte

Hilfe bei eingetrockneter Druckertinte

Wer seinen Tintenstrahldrucker längere Zeit nicht benutzt, bemerkt beim erneuten Benutzen häufig, dass Zeilen des Textes gar nicht gedruckt wurden, oder die Ausdrucke Streifen und Schlieren aufweisen. Bei solchen Symptomen ist meist eingetrocknete Druckertinte schuld. Anders als Tonerpulver, das bei sachgemäßer Lagerung auch im Drucker sehr lange haltbar ist, trocknet Tinte relativ schnell aus. Die Folge sind kleine Krusten an den Düsen des Druckkopfes sowie zähflüssige Tinte im Inneren der Patrone. Was Sie dagegen tun können und wie Sie eingetrocknete Druckertinte wieder flüssig bekommen, erfahren Sie im Artikel.

{{include_include-magazin}}

Druckerpatrone eingetrocknet: was nun?

Sollten die Symptome, die Ihr Drucker zeigt, auf einen defekten Druckkopf zurückgehen, ist dieser auszutauschen. Bei Druckerpatronen mit integriertem Druckkopf, wechseln Sie ganz einfach die Kartusche. Liegt das Problem lediglich an der eingetrockneten Tinte, gibt es verschiedene Maßnahmen, mit denen Sie Ihren Drucker wieder fit machen können.

Beachten Sie:

Die folgenden Tipps beruhen alle auf persönlichen Erfahrungen und sorgfältiger Recherche. Sollte bei der Reinigung Ihrer Druckköpfe oder bei anderen Handlungen zum Verflüssigen der Tinte im Inneren der Patrone etwas schief gehen, können wir selbstverständlich keine Haftung für die beschädigten Patronen übernehmen. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel lediglich eine Reihe von erprobten und kostengünstigen Möglichkeiten präsentieren, die Sie ausprobieren können, bevor Sie Ihre eingetrocknete Druckerpatrone entsorgen (bzw. an GeldFuerMuell verkaufen) und sich eine neue kaufen.

Variante 1: Druckkopf entfernen und mit Reinigungsflüssigkeit reinigen

Besitzen Sie einen Drucker mit abnehmbaren Druckkopf, können Sie diesen ganz einfach entfernen und mit Hilfe eines Mikrofasertuchs oder Küchenkrepps vorsichtig reinigen. Hierfür gibt es im Fachhandel spezielle Reinigungsflüssigkeiten. Auf scharfe Chemikalien, Spüli und Co sollten Sie keinesfalls zurückgreifen. Eine simple und kostengünstige Alternative ist Reinigungsalkohol aus der Apotheke.

So geht es: Nehmen Sie dazu ganz einfach die Abdeckung Ihres Druckers ab und entfernen Sie die Tintenpatronen. Nun öffnen Sie die Druckkopfverriegelung und entnehmen diesen. Geben Sie anschließend etwas Reinigungsflüssigkeit auf das Tuch und reinigen Sie die Düsenplatte sanft damit. Sollten die Verkrustungen etwas stärker sein, sprühen Sie ein wenig Reinigungsflüssigkeit in das Tintensieb. Nun setzen Sie den gereinigten Druckkopf und die Tintenpatronen wieder in den Drucker ein und starten einen Testdruck. Sollte die Reinigung nicht den gewünschten Erfolg bringen, fahren Sie mit Variante 2 fort.

Bei Druckern ohne abnehmbarem Druckkopf sprühen Sie die Reinigungsflüssigkeit direkt auf das Tintensieb, nachdem sie die Druckerpatrone(n) entnommen haben.

Variante 2: Druckkopf einweichen

Sollte die Druckkopfreinigung mit der Reinigungsflüssigkeit nicht das gewünschte Ergebnis erzielen und der Testdruck noch immer Schlieren, Streifen oder unvollständige Zeilen aufweisen, sollten Sie den Druckkopf etwas länger einweichen, um wirklich die letzte Verkrustung durch die eingetrocknete Tinte zu lösen.

So geht es: Ebenso wie bei Variante 1, entfernen Sie die Druckerabdeckung und entnehmen die Tintenpatronen, bevor Sie die Druckkopfverriegelung öffnen und den Druckkopf herausnehmen. Diesen legen Sie in ein Gefäß, das Sie mit reichlich Reinigungsflüssigkeit gefüllt haben. Dabei sollte der Druckkopf in etwa 3 mm tief in der Flüssigkeit stehen.

Wenn Sie den Druckkopf über Nacht einweichen lassen, anschließend trockentupfen und wieder einsetzen, sollten Ihre Ausdrucke wieder einwandfrei sein.

Variante 3: Wasserbad für Tintenpatrone

Sind die unsauberen Ausdrucke nicht in verkrusteter Tinte an den Druckkopfdüsen begründet, sondern in zähflüssiger Tinte innerhalb der Patrone, ist ein warmes Wasserbad die hilfreichste und günstigste Möglichkeit, eingetrocknete Tinte in Druckerpatronen wieder flüssig zu machen.

So geht es: Öffnen Sie dazu ganz einfach die Druckerabdeckung, entnehmen Sie die “fehlerhafte” Druckerpatrone und legen Sie diese in eine 2-3 cm mit Wasser gefüllte Schale. Am wirkungsvollsten ist diese Variante, wenn Sie die Druckerpatrone über Nacht im Wasserbad stehen lassen.

Variante 4: Automatische Druckkopfreinigung starten

Die schnellste Möglichkeit, Verkrustungen an den Druckkopfdüsen zu lösen, ist die automatische Druckkopfreinigung. Allerdings ist diese Variante im Endeffekt auch die teuerste, da bei der Druckkopfreinigung sehr viel Tinte verbraucht wird; die Druckerpatrone ist dementsprechend schneller leer. Mit sehr hohem Druck wird die Tinte dabei durch den Druckkopf gedrückt, um etwaige Verkrustungen an den Düsen zu lösen und die Tinte im Inneren zu verflüssigen. Verwenden Sie die automatische Druckkopfreinigung deshalb am besten erst dann, wenn alle anderen Möglichkeiten nicht geholfen haben.

So geht es: Schalten Sie den Drucker ein und öffnen Sie die Druckerabdeckung, um den festen Sitz der Tintenpatrone zu kontrollieren. Starten Sie nun über das Druckermenü die automatische Druckkopfreinigung für die Farbe, die Sie beim Ausdruck als fehlerhaft diagnostiziert haben. Führen Sie anschließend einen Testdruck durch. Sollte sich das Druckergebnis verbessert haben, aber noch immer nicht optimal sein, können Sie die Druckkopfreinigung erneut durchführen.

Variante 5: Druckerpatrone entsorgen und eine neue kaufen

Sollte keine der oben genannten Varianten helfen, kommen Sie um den Kauf einer neuen Druckerpatrone nicht herum. Selbstverständlich entsorgen Sie die alte, leer gedruckte Druckerpatrone nicht einfach in irgendeiner Tonne, sondern verkaufen diese an GeldFuerMuell. Mehr zu recyclingfähigen Druckerpatronen und den jeweiligen Ankaufspreisen erfahren Sie hier.

Eingetrockneten Druckerpatronen vorbeugen

Wenn Sie erst gar nicht in die missliche Lage kommen wollen, unsere Tipps ausprobieren zu müssen, verhindern Sie das Eintrocknen der Druckertinte doch am besten von vornherein. So sparen Sie sich Zeit, Nerven und im Zweifel auch den ein oder anderen Euro.

  • Tipp 1: Nachdem Sie den Drucker benutzt haben, sollten Sie diesen immer in die Ruhestellung zurückfahren. Die Druckerpatronen werden ausschließlich in dieser Position effektiv vor dem Austrocknen geschützt.
  • Tipp 2: Führen Sie regelmäßige Testdrucke durch, um die Tinte flüssig zu halten; auch dann, wenn Sie nicht wirklich etwas Wichtiges zum ausdrucken haben. Eine etwaige Druckkopfreinigung verbraucht am Ende des Tages viel mehr Tinte, als das ein oder andere, regelmäßig gedruckte Dokument. Optimal sind Testdrucke in einem Zyklus von zwei bis drei Wochen.
  • Tipp 3: Sollten Sie in den Urlaub fahren oder Ihren Drucker aus einem anderen Grund länger nicht benutzen, entnehmen Sie die Tintenpatronen, wickeln diese in Frischhaltefolie und legen sie in den Kühlschrank. Bei Druckkopfpatronen können Sie die Düsen auch einfach mit dem originalen Klebeband verschließen und die Patrone in einem Plastikbeutel aufbewahren. Zwar ist dies durchaus mit ein wenig Aufwand verbunden, doch es lohnt sich allemal.
  • Tipp 4: Unterstützend können Sie die Druckköpfe regelmäßig einer Reinigung mit der speziellen Reinigungsflüssigkeit oder dem Reinigungsalkohol unterziehen. Damit die Tinte im Inneren der Patrone nicht eintrocknet, helfen allerdings die ersten Tipps am besten.

Was Sie auf keinen Fall tun sollten, um eingetrocknete Tinte wieder flüssig zu bekommen

Auf vielen Seiten im Internet bekommt man ziemlich unsinnige Antworten auf die Frage, wie man eingetrocknete Druckerpatronen wieder fit macht. Von einigen der Ratschläge raten wir Ihnen an dieser Stelle eindringlich ab:

  • Benutzen Sie auf keinen Fall scharfe Chemikalien zur Reinigung von Druckköpfen!
  • Nagellackentferner ist keine adäquate Alternative zur Druckkopf-Reinigungsflüssigkeit!
  • Spül- und andere herkömmliche Reinigungsmittel aus dem Haushalt können den Druckkopf Ihres Druckers stark beschädigen!