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Ein kaltes Bühnenbild. Ein abfallendes Dreieck, dessen Spitze zu einem Grabhügel hinaus läuft. Eine Trauergemeinde, die zu ohrenbetäubender Musik den König verabschiedet. So präsentiert sich das Theater Regensburg am Freitag, 23.09., dem Publikum, als es mit Shakespeares Tragödie „Hamlet“ die neue Spielzeit 2016/17 eröffnet.

Zum Stück:
Prinz Hamlet kehrt von seinem Studienort Wittenberg an den dänischen Hof zurück. Der König Dänemarks ist tot, doch Hamlet kommt bei der Thronfolge nicht zum Zug. Stattdessen muss er kurz nach dem Begräbnis die Neuverheiratung seiner Mutter Gertrud erleben – mit seinem Onkel Claudius, dem Bruder des Verstorbenen. Claudius bekommt die Krone und die Königin.
Während kriegerische Auseinandersetzungen mit Norwegen drohen, wird die Stimmung am Hofe immer giftiger. Hamlet wird vom Geist seines Vaters heimgesucht. Der tote König erklärt, dass Claudius ihn ermordet habe, und ruft seinen Sohn zur Blutrache auf.
Hamlet, der vorgibt, verrückt zu sein, wird unter strenge Beobachtung gestellt. Seine Studienkollegen Rosencrantz und Guildenstern sollen ihn überwachen, seine Freundin Ophelia dient dem Staatsrat Polonius als Köder, um ihn auszuhorchen. Doch Hamlet traut längst niemandem mehr, nicht einmal seiner eigenen Mission. Um zu prüfen, ob Claudius wirklich schuldig ist, lässt er den Mord an seinem Vater als Schauspiel zeigen – die Reaktion des Königs auf diese „Mausefalle“ soll Klarheit schaffen. In dieser Nacht nimmt die Katastrophe ihren Lauf.



Regisseurin Katrin Plötner, die auch „pest“ am Theater Regensburg inszenierte, legt den Fokus auf eine politische Lesart des Stücks. Das wird durch zahlreiche Anspielungen deutlich. Auf der Bühne belauscht jeder jeden. Unter dem zentralen Bühnenbild streckt Fortinbras den Kopf mit Norwegens Nationalfähnchen hervor, während die Dänen nur mit sich selbst beschäftigt sind, sodass er sich letzten Endes den verfallenen Staat aneignen kann. Hamlets Freunde werden als Spione eingesetzt um den Erzürnten zu besänftigen. Mit wenig Erfolg, denn am Ende nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Nach der Pause offenbart sich das gesamte Gewaltpotential, das in Hamlet steckt. Jacob Keller zeigt einen fanatischen Charakter, der, um seinen Vater zu rächen, alle Mittel in Kauf nimmt u damit sich und die Personen um sich ins Verderben zieht.  Die Darstellung überzeugt, wenngleich auch der Einsatz von humoristischen Einlagen, wie Hamlet als Konfetti schmeißenden Karnevalsprinz oder dem auf der Bühne umherspukenden Polonius überflüssig wirkt.

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