Übers Reisen reden… mit Makis Kalaras

Kalaras bezwingt als professioneller Sit-Skifahrer den Schnee, eigentlich natürlicher Feind eines jeden Rollstuhlfahrers. Dabei hat der Grieche auch noch verdammt viel Spaß. Wenig verwunderlich, dass er sich auch beim Reisen nicht von Grenzen aufhalten lässt. Wir haben mit dem Medaillen gekrönten Paralympioniken in Düsseldorf übers Reisen geredet. 

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Kuba, Kanada, USA, Johannesburg, Bali, China, Thailand, Jakarta, China, Norwegen, Dubai, Bulgarien, Ungarn – es gibt wenige Ecken in der Welt, die Makis noch nicht bereist hat. Probleme gabs bei dem vorzugsweise mit Flugzeug und Auto Vielreisenden nie. Ausgerechnet im wenig exotischen Dänemark stieß er aber vor einigen Jahren an die Grenzen seiner Unabhängigkeit: „Ich war zum Sit-Skiing in Norwegen und konnte wegen des Vulkanausbruchs in Island nicht zurück fliegen sondern musste die Straße nehmen. In Dänemark saß ich fest, weil sie im Hotel einen Lift für mich installieren mussten. Das war sehr kompliziert – in jedem anderen Land hätte man mich einfach die Stufen hochgetragen, aber das war sehr bürokratisch“, erzählt er grinsend.

Als sehr zugänglich hat der 39jährige Bali und Kuba erlebt: „Auf Kuba hatte ich überhaupt keine Probleme, da habe ich schon vor zehn Jahren leicht Hotelzimmer gefunden. Und Bali ist sehr günstig.“ Der Sportler, der neben dem Skifahren auch taucht, handbiked, kitet und Wakeboard fährt verfügt natürlich auch über deutlich mehr Fitness als Otto-Normalrollifahrer und lässt sich von Bordsteinen, zwei drei Stufen oder anderen Hindernissen nicht aufhalten.

Das erleben wir eindrucksvoll im Skatepark auf dem Messegelände in Düsseldorf: Beim allerersten Versuch im Wheelchair-Skaten geht’s gleich auf die höchste Halfpipe.

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Seine umfangreichen sportlichen Fähigkeiten vermittelt er auch anderen Rollifahrern. In Griechenland ist er als Trainer bei Keada, einem Zentrum zur Förderung des unabhängigen Lebens von Behinderten, aktiv. In Komotini, rund 85 Kilometer von Kavala entfernt, können Rollifahrer in der komplett barrierefreien Anlage des gemeinnützigen Vereins bei Makis Handbiken, Tauchen, Schwimmen, Stand up Paddling und Kiten lernen. Aber auch alltägliches Mobilitätstraining steht bei ihm und seinen Mitstreitern auf dem Programm.

„Seit den Paralympischen Spielen ist Griechenland sehr gut zugänglich“, findet Makis. „Bis Dezember ist es hier außerdem schön warm, dann wird’s bis Februar kalt.“ Aber auch dem griechischen Frühling scheint er noch nicht ganz zu trauen: „Im März fliege ich nach Kapstadt zum Kiten, damit habe ich vor zwei Jahren angefangen.“

Wer sich von dem beeindruckenden Griechen sportlich inspirieren lassen will kann einen Aufenthalt bei Keada buchen, Infos gibt’s auf www.keada.gr