Übers Reisen reden … mit Iris und Volker Westermann

Nach der Reise ist bei Iris und Volker Westermann vor der Reise. Die beiden Heidelberger touren ständig durch die Welt, am liebsten übers Meer und meistens mit einer Mission: Ihre Erlebnisse teilen sie in ihrem Video-Blog „Westermanns weite Welt“. Mit dem Medium Film haben es die beiden sowieso. Medienwissenschaftlerin Iris schreibt ihre Doktorarbeit über die Darstellung von Menschen mit Behinderung im TV und Volker moderiert die Kochsendung „Dinner for everyone.“

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Mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel fühlen sich Iris und Volker Westermann am wohlsten: „Wir reisen am liebsten an Bord der AIDA. So haben wir unser mobiles Hotel dabei und kommen gut rum. Und zum Entspannen gibt’s einen Seetag“, schwärmt Volker. Beide Weltenbummler haben die Glasknochenkrankheit, deshalb sind „Busreisen für uns zu anstrengend und ein Auto zu mieten ist schwierig.“ Bei einem TV-Koch und seiner Frau werden natürlich auch die kulinarischen Besonderheiten der Destinationen genauestens unter die Lupe genommen: „Wir essen nicht an Bord. Warum sollten wir unterwegs Deutsch essen?“

Seit 20 Jahren reisen die Westermanns gemeinsam. „Wir haben ganz lau angefangen mit dem Bodensee“, erinnert sich Iris. Seitdem ging es fast an jede Küste, die die AIDA ansteuert. Dubai, Asien, Brasilien, Argentinien,  New York, Miami, New Orleans, Griechenland, Thailand, Los Angeles und die Kanaren können sie unter anderem auf ihrem Globus mit kleinen Fähnchen markieren. Ebenso wie Skandinavien und Kanada.

„Rio de Janeiro ist erstaunlich barrierefrei, da würde ich gern nochmal hin“, resümiert Iris. „Bei China und Japan sind wir wegen Vorurteilen gegen Behinderte aber noch skeptisch.“ Wenig Spaß macht den Zugvögeln das Reisen in Deutschland: „Hier ist es am blödesten. Wir werden oft schief angeguckt und die Leute sind am wenigsten hilfsbereit. Ich nehme keine Kranken mit, haben wir letztens vom einem Taxifahrer gehört“, ärgert sich Iris.

Ganz anders in der Karibik, die Iris und Volker gerade auf einer dreiwöchigen Kreuzfahrt erkundet haben: „Die Tour führte uns unter anderem nach Aruba, Bonaire, Curacao, Barbados und Martinique. Klar ist es bei solchen Zielen mit der Barrierefreiheit nicht weit her. Aber wir haben wieder die Erfahrung gemacht, dass Lebensfreude so manche Hürde schnell aus dem Weg räumt.“ Neben der Schönheit der Natur bestach die beiden Weltenbummler besonders die Freundlichkeit der Menschen. „Durch Offenheit auf beiden Seiten wurden aus Reisebekanntschaften und Taxifahrern auf den Inseln Freunde“, schwärmt Volker und freut sich: „Der nächsten Tour ins tropische Paradies steht nichts im Weg!“.

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  1. rolltheplanet posted this