Törnbericht Südholland / Stehende Mast Route

Vor ca. 3 Wochen begann das Projekt Urlaub. Am Schiff angekommen sah noch garnichts nach Urlaub aus ... Die Deckenpanele waren noch nicht alle angebracht, überall lag Werkzeug, Kabel mussten noch verlegt werden, Lichtschalter gab´s noch garnicht, das Funkgerät war noch nicht installiert und der Kühlschrank war alleine viel zu klein. In 5 Tagen sollten alle diese Arbeiten erledigt sein und uns dem ersten Törn näher bringen.
Also ging es an die Arbeit und Mittwoch Abend war es soweit. Alle Polster und Matratzen konnten auf ihre Plätze und ein Wohngefühl entstand.

Donnerstag Morgen hieß es: leinen los!
Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ging es durch die Schleuse raus auf´s Ijsselmeer.
Der Wind war mit höchstens 3 Bft nicht sehr kräftig, aber es reichte für ca. 6 kn Fahrt Richtung Enkhuizen.
Als Enkhuizen in Sichtweite war schlug das Wetter blitzartig um. Esfing an zu Regnen und der Wind war komplett weg. Die Sicht sank aufgrund des Regens auf maximal 50 m ab. Also Segel runter und Motor an. Zusammen mit einem kleinerem Segler, der wohl die Orientierung verloren hatte, fuhren wir klatschnass nach Enkhuizen. Dort angekommen, war klar: das reicht, wir bleiben erstmal hier! Doch der Regen verzog sich schnell wieder und die Sonne kam heraus. So entschieden wir uns weiter nach Volendam zu fahren. Dort bekamen wir sogar noch eine frei Box im Gemeindehafen.


Der nächste morgen begann auch wieder recht freundlich. Raus aus Volendam entlang der Halbinsel von Marken. An der Spitze angekommen frischte der Wind auf und zwang uns vorerst zum Reffen und danach zum bergen der Segel. Der Wind kam wie immer genau aus Amsterdam. Der Sixhaven sollte Ziel dieses Tages werden. Gegen Nachmittag erreichten wir die Brücke und Schleuse vor Amsterdam. Alles verlief dort recht zügig. Da der Sixhaven bekanntlich recht klein und immer überfüllt ist, startete ein Wettrennen aller Schiffe. Gewinner des Rennens: Eclipse.
Im Sixhaven bekamen wir einen Platz im Päckchen neben einem Motorboot.
Dann ging es erstmal in die Stadt von Amsterdam.

Der ursprüngliche Plan nach Südholland zu kommen war eigentlich Nachts durch Amsterdam zu fahren ... da die Crew allerdings alles andere als begeistert schien, wurde auf die Schnell die Alternativroute über Haarlem gewählt. Ganz alleine ging es zum Zijkanaal C, dieser geht vom Nordzeekanaal links ab. An der Einfahrt eine Autobrücke. Ein Leuchtbanner mit der Angabe: max. 7 m irritierte sehr stark. War nun eine maximale Durchfahrtshöhe von nur 7 m für eine der nachfolgenden Brücken gegeben? Die Brücke schaltete rot-grün und hinter uns plötzlich zwei belgische Segler. Wir passierten die Brücke und gelangten zur ersten Autobahnbrücke mit geregelten Zeiten. Öffnung alle 2h. Wir versuchten telefonisch alles über die besagten max. 7m in Erfahrung zu bringen, doch keiner wusste etwas von einer Sperrung. Also an den Warteplatz und schauen was uns erwartet. Es sammelten sich immer mehr Segler vor der Brücke, also waren wir recht zuversichtlich.


Um 14 Uhr ging es dann weiter durch eine Schleuse, durch lauter Brücken und durch das sehenswerte Haarlem. Die Kanäle waren für unseren Tiefgang von 1,95 mehr als ausreichend tief. Tiefenangaben aus aktuellen Karten wurden überboten.

Es wurde immer später und eine weitere Autobahnbrücke würde uns den Weg versperren, da diese nicht mehr aufmachte an diesem Tag. Also machten wir im schönen Wassersportverein Lisse fest, direkt an der Wiese.



Am folgenden Tag ging es früh weiter, um rechtzeitig an der Autobahnbrücke zu sein. Unsere belgischen Mitfahrer saßen zu der Zeit noch am Frühstückstisch.
20 Minuten vor der Öffnung der Brücke hatte die entgegenkommende Seite Durchfahrt. Wir waren die einzigen, also lies uns der Brückenwärter freundlicherweise direkt mit durch und wir bekamen so einen kleinen Zeitvorteil. Alle folgenden Brücken öffneten nahezu ohne Halt und wir erreichten schnell die Hebebrücken hinter Alphen a/d Rijn. Per Funk muss man seine Durchfahrtshöhe durchgeben, da diese Brücken normal nur auf 12 m fahren ... so auf 24 m. Zwei weitere Auto- und Bahnbrücken vor unter hinter Gouda verzögerten unsere Durchfahrt.
Kurz vor 19 Uhr erreichten wir den sehr ordentlichen Jachthaven von Alblasserdam, kurz vor Dordrecht. Der Hafenmeister empfang uns sehr freundlich uns wies uns einen der wenigen Gastplätze zu. Kurz vor dem Verhungern sahen wir direkt vor dem Hafen eine Pommesbude ... perfekt.



Tag 3 der stehenden Mastroute war recht kurz, denn das Ziel war fast erreicht. Nurnoch entgegen der Strömung an Dordrecht vorbei und aufs Hollandse Diep.
Willemstad empfang uns mit wunderbarem Wetter und einem gemütlchen Hafen direkt im Ortskern.

Dies war Teil 1/3 des Törns mit ECLIPSE
















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