Neues aus der Glücksforschung
Vor ein paar Jahren ist das Thema Glück ganz besonders in den Focus geraten. Plötzlich war das Thema in aller Munde, es gab Glücksratgeber in großer Menge, die Glücksforschung wurde wissenschaftlich betrieben und Filme wie „Hector auf dem Suche nach dem Glück“ wurden Kassenschlager. Vielleicht liegt es daran, dass wir nicht so oft glücklich sind, denn sonst müssten wir das Glück ja nicht suchen.
Die Glücksforscher entwickelten sogar einfach anmutende Glücksformeln
Zufriedenheit mit dem Leben im Ganzen
+ Zufriedenheit mit den persönlich wichtigsten Lebensbereichen
+ Häufigkeit der erlebten angenehmen Gemütszustände
— Häufigkeit der erlebten unangenehmen Gemütszustände
= Allumfassendes Glück und Wohlbefinden
Bruttonationalglück
Natürlich darf bei dem Thema auch nicht der Hinweis auf Bhutan fehlen, denn dort gibt es das sogenannte Bruttonationalglück Der König sieht es als seine Aufgabe an, das Volk glücklich zu machen. Um heraus zu finden, wie erfolgreich er mit seiner Strategie ist, also wie glücklich das Volk dort ist, schwärmen jährlich 8000 Forscher aus und befragen das Volk. Und tatsächlich sind die Menschen in Bhutan im Durchschnitt glücklicher als in anderen Ländern. Letztes Jahr gaben zwar 9 % der Menschen in Bhutan an, dass sie eher unglücklich seien, aber das ist immer noch eine super Quote und statistisch gesehen leben in Bhutan die glücklichsten Menschen der Welt. Deutschland liegt im jährlich erscheinenden Glücksatlas lediglich auf Platz 16.
Klar das ist alles subjektiv und trotzdem ist es doch das Ziel, das uns alle antreibt. Wer will schon am Ende seines Lebens sagen, er habe ein unglückliches Leben geführt?
Was hat Glück überhaupt mit der Paarbeziehung zu tun?
Na ja, das liegt natürlich auf der Hand und dürfte niemanden wirklich wundern, denn alle Glücksforscher weltweit sind sich einig, dass vor allem unsere Beziehungen darüber entscheiden, wie glücklich wir sind.
Wenn wir also ein glückliches Leben wollen, dann sollten wir uns mit unseren Beziehungen auseinander setzen. Was können wir dafür tun, mit unserem Partner oder unserer Partnerin glücklich zu werden. Okay, es geht nicht nur um die Paarbeziehung, sondern auch um Freundschaften und um familiäre Beziehungen, aber durch meine Arbeit als Paartherapeuten, ist mir natürlich die Paarbeziehung ein großes Anliegen.
Der 1 Millionen Euro Kunde
Ein erster Tipp ist z.B. den Partner so zu sehen, als wäre er dein „1 Millionen Euro Kunde“!
Wie würdest du mit diesem Kunden reden?
Was würdest du für ihn tun?
Wie wichtig ist dir das was dieser Kunde sagt, denkt oder will?
Das wäre natürlich alles SEHR wichtig! Manche selbstständig arbeitende Menschen können das jetzt gut nachvollziehen für andere ist der Vergleich vielleicht eher schwierig, weil er oder sie kaum oder gar nicht mit Kunden zu tun hat. Und dennoch ist deine Beziehung mindestens so wertvoll für dich und dein Glück wie ein Kunde, der plant demnächst 1 Millionen Euro in dein Unternehmen zu investieren. Warum also nicht einfach mal eine Zeitlang so tun als ob?
Begeisterung
Gerald Hüther, der Hirnforscher betont in seinen Vorträgen immer wieder, wie wichtig Begeisterung für lebenslanges Lernen ist. Und nicht nur dafür, sondern auch, um glücklich zu sein im Leben, brauchen wir Begeisterung.
Als Kinder haben wir uns schon über den Fussel auf dem Teppich begeistern können. Jetzt richtet eure Aufmerksamkeit auf euer Leben. Worüber habt ihr euch das letzte Mal begeistern können und warum? War euer Partner oder eure Partnerin dabei? Wenn nein, wie könnt ihr ihn oder sie beim nächsten Mal mit einbeziehen? Findet heraus, was euch beide begeistert und versucht soviel davon wie möglich in euren Alltag einzubringen.
Welt - Glücksformel
Der Rotterdamer Datensammler Ruut Veenhoven sammelt auf dieser Webseite Informationen von Menschen darüber was sie den ganzen Tag tun. Sein Ziel ist es daraus irgendwann die Welt-Glücksformel zu entwickeln, um den Menschen sagen zu können, wie sie sich entscheiden müssen, damit sie im Leben wahrscheinlich glücklich werden.
Vieles aber längst nicht alles ist angeboren. Wir können es lernen glücklich zu werden.
Glück lernen
Der Psychiater und Harvard Professor George Vaillant wählt als Antwort aus den hunderten Lebensläufen seiner Harvard-Studie die Geschichte von Godfrey Camille: "Seine Kindheit war eine der trostlosesten von allen Studienteilnehmern." Die Eltern entstammten der Oberschicht, seien sozial isoliert und krankhaft argwöhnisch gewesen. So habe Godfreys Leben seinen Lauf genommen: Medizinstudium, Hypochondrie, Selbstmordversuch, eine geplatzte Verlobung, Tuberkulose, 14 Monate Krankenhaus. Doch plötzlich dann die Wende; Dr. Camille heiratete, wurde Vater, übernahm die Leitung einer Klinik, kümmerte sich um andere. "Von 15 bis 50 war das Leben von Godfrey Camille eine Katastrophe, von 75 bis 85 war er ein Star", fasst Vaillant es in seinem neuen Buch zusammen. Als Camille fast 70 war, hatte der Wissenschaftler ihn besucht und befragt. Was habe sein Leben geändert habe, was habe er von seinen Kindern gelernt? Der antwortete: "Liebe."
Vaillant zieht daraus die Lehre: "Eine lieblose Kindheit verdammt uns nicht für immer." Vielmehr würden wir unser ganzes Leben lang durch die Beziehungen zu geliebten Menschen geprägt. "Glück ist Liebe. Punkt."
Wenn ihr nicht glücklich seid in eurer Beziehung, zögert nicht euch Unterstützung zu holen. Ich bin gerne für euch da.
Und hier noch ein Video aus Harvard, das euch darin bestärken soll, alles für eine glückliche Beziehung zu tun.