Montag, 2. März 2015

Birdman


Kunst wie sie leider nur noch selten zu sehen ist! Die Satire Birdman von Alejandro González Inárritu bietet auf abstruse Art und Weise große Unterhaltung - allen voran dank der sensationellen schauspielerischen Leistungen. 


Riggan Thomas war einst weltberühmt für seine Darstellung des Comic-Helden Birdman. Mittlerweile ist er allerdings in Vergessenheit geraten und versucht sich nun als Theaterschauspieler und -regisseur. Leider läuft das geplante Projekt "What we talk about when we talk about love" überhaupt nicht wie geplant und in Riggan bekommt zunehmend das alte Ego Birdman die Oberhand. Die ständigen psychischen, finanziellen und physischen Rückschläge entfachen in Riggan am Tag der Premiere einen irren Gedanken...

Birdman ist ein künstlerisches Meisterwerk. Die Höhen und Tiefen des Schauspielers Riggan lassen sich einwandfrei auf die von Michael Keaton zurückführen und so scheint ihm die Rolle wie auf den Leib geschneidert zu sein. Auch Keaton versuchte über Jahre an die erfolgreichen zwei Batman-Verfilmungen anzuknüpfen - mit mäßigem Erfolg...! Birdman bringt ihn nun vielleicht zurück in die Erfolgsspur. Neben Michael Keaton überzeugen vor allem Edward Norton und Emma Stone in den Nebenrollen. Inarritu kritisiert mit seinem Film nicht nur die Überhandnahme der vielen Comicverfilmungen sondern gleichzeitig auch die schillernde Welt Hollywoods und wie leicht es ist, in Vergessenheit zu geraten. Neben Story und der brillanten schauspielerischen Leistung ist besonders die phänomenale Kameraführung hervorzuheben. Der gesamte Film wirkt wie eine einzige Aufnahme und kommt fast komplett ohne Schnitt aus - eine heutzutage leider viel zu selten genutzte Filmkunst.

Fazit: eine grandiose Satire, mit tollen Schauspielern, einer abstrusen und tiefgehenden Story - zu Recht mit dem Oscar ausgezeichnet!


Bewertung:

                   
5,5 von 6


by Flo


Mittwoch, 11. Februar 2015

Boyhood


12 Jahre im Leben eines Jungen. Das Filmdrama Boyhood von Richard Linklater zeigt eindrucksvoll die Veränderungen im Leben eines Jungen. Das Filmprojekt wurde in Echtzeit realisiert und so dauerten die Dreharbeiten ganze 12 Jahre. 


Der sechsjährige Mason lebt, zusammen mit seiner Schwester Samantha, bei seiner alleinerziehenden Mutter Olivia (sehr überzeugend gespielt durch Patricia Arquette). Die Wochenenden verbringen die Geschwister mit ihrem Vater Mason Senior (ebenfalls überzeugend verkörpert durch Ethan Hawke). Olivia ist mit ihrer finanziellen Lage sehr unzufrieden und entscheidet sich für ein Psychologie-Studium. Schon bald verliebt sie sich in ihren Professor Bill Welbrock und die beiden heiraten. Nach der Ehe entwickelt sich Bill jedoch zu einem gewalttätigen Alkoholiker und so endet diese Beziehung schon bald sehr unschön. Mason entwickelt sich hingegen zunehmend weiter und muss schon bald mit den Tücken der Pubertät kämpfen...!

Boyhood bietet interessante Einblicke in das Leben einer amerikanischen Familie. Faszinierend sind die sichtlichen Veränderungen die der Film und die Schauspieler über 12 Jahre durchlaufen und so kann man hier durchaus von großer visionärer Filmkunst sprechen. Jeder Zuschauer erkennt sich an irgendeiner Stelle des Films wieder und so bietet der Film viel Spielraum zum nachdenken. Viel Gefühl, überzeugende schauspielerische Leistungen und die wunderbare Echtheit machen den Film einzigartig und sehenswert. Auf die ein oder andere Länge sollte man sich allerdings vorbereiten...


Fazit: So etwas gab es bisher noch nie! Ein gefühlvoller und interessanter Einblick in das Leben eines Jungen und seiner Familie. Definitiv sehenswert!


Bewertung:

                   

5 von 6


by Flo



Mittwoch, 28. Januar 2015

The Imitation Game

Alan Turing, ein genialer Mathematiker der den zweiten Weltkrieg gewann...! Morten Tyldum's The Imitation Game erzählt die beeindruckende Geschichte um die Entschlüsselung des Unmöglichen - Enigma. 

Alan Turing gehört zu den besten Mathematikern seiner Zeit und wird mit einem streng geheimen Auftrag vertraut - die Entschlüsselung der Nazi-Maschine Enigma. Während seine Mitstreiter Tag ein Tag aus versuchen die Nazi-Codes zu knacken, arbeitet Turing an einer Maschine, die innerhalb kürzester Zeit alle Möglichkeiten von Enigma durchspielen und die Codes entschlüsseln kann. Leider ist nur er selber auch davon überzeugt, dass die Maschine wirklich funktionieren wird und so rückt er zunehmend ins Abseits. Doch nach jahrelanger Arbeit gelingt ihm plötzlich das Unglaubliche...!

The Imitation Game überzeugt auf ganzer Ebene und erzählt die spannende und bisher unerwähnte Geschichte um das Geheimnis Enigma und den genialen Mathematiker Alan Turing. Der Film schafft es, die Persönlichkeit Turing eindrucksvoll und emotional in Szene zu setzen. Allen voran dank der phänomenalen schauspielerischen Leistung durch Benedict Cumberbatch - zu recht für den Oscar in der Kategorie bester Hauptdarsteller nominiert. Der Film unterhält, weckt Emotionen und lehrt einem zusätzlich ein wichtiges Kapitel der Weltgeschichte (auch wenn laut der britischen Historikerin Alex von Kunzelmann nicht alle Details der Wahrheit entsprechen). Abgerundet wird der Film durch seinen wundervollen Soundtrack (ebenfalls für den Oscar nominiert). 

Fazit: ein spannendes Stück Geschichte, welches u.a. auf Grund der tollen schauspielerischen Leistung mehr als sehenswert ist!


Bewertung:

                     
5 von 6

by Flo

Montag, 19. Januar 2015

St. Vincent

Ein mürrischer, unsympathischer alter Nachbar wird zu einer der wichtigsten Personen im Leben eines kleinen Jungens. Der emotionale Buddy - Movie St.Vincent, von Theodore Melfi überzeugt durch seine Mischung aus schwarzem Humor, Emotionalität und einem tollen Schauspielerensemble - allen voran: Bill Murray. 

Maggie und der kleine Oliver entfliehen ihrem bisherigen Leben und ziehen in ein Häuschen neben den eigenwilligen und nicht sonderlich sympathischen Vincent. Als Oliver eines Tages ohne Schlüssel, Geld und Kleidung von der Schule kommt und somit vor verschlossenen Türen steht, sucht der Junge Zuflucht bei eben diesem Nachbarn Der spiel- und alkoholsüchtige Vincent wittert seine Chance und bietet seinen Dienst als Babysitter an. Fortan lernt der kleine Oliver das Leben von einer anderen, etwas eigenwilligen Seite kennen...!

St. Vincent lebt von einem wunderbar harmonierenden Schauspielerpaar. Bill Murray und der kleine Jaeden Lieberher überzeugen auf ganzer Linie. Besonders Bill Murray zeigt auf seinen alten Tagen nochmal was wirklich in ihm steckt. Die Story ist zwar nicht unbedingt die Entdeckung des Feuers, schafft es aber trotzdem, durch seine gute Umsetzung, sehr zu unterhalten. Besonders die Mischung aus Witz und Emotionalität hält den Film stets auf einem perfekten Level und so könnte man sich diese schrullige Beziehung der Beiden ewig anschauen. 

Fazit: Tolle Unterhaltung, mit einigen großen Lachern und viel Gefühl. Einzig eine Frage bleibt zurück: wo ist die Oscarnominierung für Bill Murray??


Bewertung:

                               
5 von 6


by Flo

Mittwoch, 7. Januar 2015

Die Entdeckung der Unendlichkeit


Ein Verstand wie kaum ein Zweiter und eine Krankheit die schlimmer kaum sein könnte. Die Entdeckung der Unendlichkeit von James Marsh erzählt die Geschichte eines genialen Physikers, der die Welt veränderte: Stephen Hawking. 

Als der angehende Doktor und Cosmologe Stephen Hawking die Diagnose einer unheilbaren Krankheit und einer Lebenserwartung von noch maximal zwei Jahren erhält, bricht für ihn die Welt zusammen. Nichts wird jemals mehr normal sein...! Doch dank der unbändigen Liebe und Hingabe seiner Freundin und späteren Frau Jane entwickelt Stephen einen beneidenswerten Willen zu leben und widersetzt sich kämpferisch jeder ärztlichen Diagnose! 

Der Film beeindruckt auf vielerlei Ebenen. Während man fasziniert von einer solch starken und intelligenten Persönlichkeit wie Stephen Hawking ist, vergisst man gleichzeitig, dass es sich auf der Leinwand um einen Schauspieler handelt und nicht um Hawking selber. Was Eddie Redmayne in diesem Film abliefert übersteigt jegliche Vorstellung und gehört zu den besten schauspielerischen Leistungen der letzten Jahre! Hinzu kommen eine ebenso toll agierende Felicity Jones und ein wundervoller Soundtrack der die Emotionen, die diesen Film umgeben eindrucksvoll verstärkt. Das Leben eines so bedeutenden Mannes mit viel Gefühl, Witz und filmischen Raffinessen in zwei Stunden zu packen verdient großen Respekt!


Fazit: ein auf ganzer Linie faszinierender und überzeugender Film der allerdings nicht für die breite Masse gedacht ist. Definitiv oscarreif! 


Bewertung:

                

5,5 von 6


by Flo

Montag, 29. Dezember 2014

Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere

Und so endet also eine Ära...! Mit dem letzten Teil der Hobbit Trilogie - Die Schlacht der fünf Heere müssen wir Abschied von Mittelerde nehmen. Das der letzte Teil von Peter Jackson leider zu den Schlechtesten der Mittelerde Saga gehört ist nur zu schade...!

Der Drache Smaug ist frei und es dürstet ihn nach Rache. Ziel ist die Seestadt und deren Einwohner. Währenddessen verfällt der Anführer der Zwerge Thorin dem Bann des Goldes und verliert zunehmend die Kontrolle. Als plötzlich ein Heer von Elben, Zwergen, Menschen und Orks vor den Toren des Berges stehen scheint die Situation ausweglos und so liegt es erneut in den Händen Bilbos, alles zum Guten zu wenden. 

Es ist der Abschluss einer fantastischen Welt die uns Peter Jackson eindrucksvoll auf die Kinoleinwände zauberte. Mit dem Herrn der Ringe schuf er eine Saga, welche noch über Jahre hinweg beeindrucken wird. Das Jackson das Selbe auch mit der Hobbit schaffen werde, war von Beginn an fraglich und geriet durch die Aufteilung in drei Teile zunehmend unter Zugzwang.  Während der erste Teil sowohl in Bezug auf Spannung, Optik und besonders dank Gollum positiv überraschen konnte und auch der zweite Teil, bis auf den viel zu langgezogenen Schluss, noch gute Ansätze hatte, ist das "großen Finale" leider eine große Enttäuschung. Das die ursprüngliche Story nicht viel Inhalt hergeben wird war jedem von Beginn an klar und das drei Teile mindestens einer zu viel sein wird auch. Trotzdem waren die Erwartungen an den letzten Teil so hoch, dass jeder Zuschauer eine filmische Explosion zum Abschluss erwartete...! Das man hierbei auf der Strecke bleibt ist äußerst ungenügend. Die Welt um Mittelerde hat mehr als ein langatmiges Ende verdient, welches viele Fragen zurück lässt, wenig interessante Dialoge besitzt und auf eine Schlacht fokussiert ist, die an Spektakel doch schwer zu wünschen übrig lässt...! Das die Schlacht der fünf Heere natürlich trotz allem ein solider und optisch toller Film geworden ist, sollte nicht außer Acht gelassen werden. Sehr positiv bleibt vor allem das emotionale Abschlusslied "the last goodbye" von Billy Boyd zu erwähnen!


Fazit: und so bleibt einem kaum etwas anderes übrig als dieses Ende hinzunehmen und zu sagen "ich will nicht sagen weinet nicht, denn nicht alle Tränen sind von Übel...!"


Bewertung:

              

4 von 6


by Flo

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Kevin allein zu Haus


Als Macaulay Culkin noch süß war...! Etwa 24 Jahre ist es nun her als Kevin allein zu Haus in den Kinos lief und die Zuschauer zum lachen brachte. Auch heute noch zählt der Film zu den Komödien-Klassikern, besonders zur Weihnachtszeit.


Kurz vor der großen Reise nach Paris äußert der 8-jährige Kevin einen Wunsch den er schon bald bereuen sollte: "Hoffentlich sehe ich nie wieder einen von euch Idioten!!!" Als Kevin am nächsten morgen in einem leeren Haus aufwacht und registriert das sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, ist er zunächst voller Freude und kann endlich die Dinge tun, die er schon immer tun wollte. Seine Freude ist jedoch nur von kurzer Dauer denn die beiden "feuchten" Banditen Harry und Marv haben es genau auf sein Haus abgesehen. Als Kevin feststellen muss, dass er auf sich alleine gestellt ist, entschließt er sich dazu, das Haus nicht kampflos aufzugeben...!

Kevin allein zu Haus ist eine erfrischende Komödie über einen Dreikäsehoch, der sich eindrucksvoll seinen Ängsten stellt und den Banditen Harry (verkörpert vom einzigartigen Joe Pesci) und Marv das Fürchten leert. Selbstverständlich darf man hier keine realistische Komödie erwarten, da die beiden Banditen ansonsten schon recht schnell nicht mehr unter uns weilen würden. Trotzdem bietet der Film, insbesondere in der Vorweihnachtszeit, viel Spaß und wird auch nach mehrmaligem Sehen nicht langweilig. Die zusätzlich integrierte anspruchsvolle Botschaft rundet den Film von Chris Columbus (u.a. verantwortlich für die Goonies und Harry Potter 1 + 2) angenehm ab.

Fazit: Ein lustiger Film über Familie, Furcht und den ungebrochenen Willen eines 8-jährigen, der auch heutzutage noch überzeugen kann. Definitiv sehenswert!


Bewertung:

                            

5 von 6


by Flo